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Trennkern zum Schleudern von zylindrischen Hohlkörpern Beim Schleudergießen
von zylindrischen Hohlkörpern, insbesondere von Rohren, ist die Länge des Gußstückes
im allgemeinen durch die Länge der Kokille bestimmt. Häufig aber werden Gußkörper
gebraucht, die von der Kokillenlänge abweichen und kürzer sein sollen.
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Gegenstand der Erfindung ist die Anordnung und Befestigung eines Trennkernes
in einer Schleudergießform für zylindrische Hohlkörper, der es gestattet, auf einfache
und billige Art und Weise beispielsweise Rollre von kürzerer als Kokillenlänge zu
schleudern. Dies geschieht, ohne daß sonst an der Kokille oder der Schleudergießmaschine
eine wesentliche Änderung vorgenommen zu werden braucht.
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Nach der Erfindung wird in die Kokille ein federnd gelagerter Trennkern
zur Längenbegrenzung des Gußstückes eingeschoben. Der Trennkern kann dabei als wiederholt
zu gebrauchender oder als einmalig zu gebrauchender Kern ausgebildet werden. Er
kann aus einem mit Schlichte überzogenen Blech mit am Umfang abgebogenen Stützzungen
oder aus Kernsand beliebiger Zusammensetzung oder aus einem keramischen Stoff oder
auch aus einem massiven Metallring gebildet sein. Das wesentliche Kennzeichen der
Erfindung ist dabei eine federnde Lagerung des Trennkernes in der Kokille.
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Hierbei wird der Kern in seinem Außendurchmesser kleiner gehalten,
als der Innendurchmesser der Kokille ist, und derart gegen die Kokillenwandung federnd
abgestützt, daß er während der Rotation der Kokille und beim Auftreffen des flüssigen
Metalls nicht aus seiner Lage gebracht wird.
Insbesondere soll die
Abstützung und Federung so wirksam sein, daß auch bei einer Unwucht eine Verlagerung
oder ein Hinundherschlagen des Kernes und ein hierdurch erfolgendes Zerbrechen bei
aus Kernsand geformten oder keramischen Kernen vermieden wird.
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Die gemäß der Erfindung ausgebildeten Kerne haben folgende Vorteile:
Dadurch, daß der Außendurchmesser des Trennkernes kleiner gehalten ist als der Innendurchmesser
der Kokille und es gleichgültig ist, ob der sich derart bildende Ringspaltbeispielsweise
o,5 mm oder etwa 1,5 mm breit ist, können für Kokillen, deren Innendurchmesser untereinander
um 3 mm verschieden sind, die gleichen Kerne verwendet werden. Dies ist bei Kokillen
von Bedeutung, die von Zeit zu Zeit nachgearbeitet werden müssen, oder auch bei
Kokillen, die, um,das Ziehender Rohre zu erleichtern, konisch gebohrt sind. Das
mühsame und kostspielige Einpassen der Trennkerne in die Kokillen fällt somit fort.
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Der erwähnte Ringspalt begünstigt weiter das Ziehen der geschleuderten
zylindrischen Hohlkörper in erheblichem Maße, vor allem, wenn ein Gießverfahren
angewandt wird, bei dem Gießrinne und Kokille relativ zueinander verfahren werden.
Es wird nämlich beim Überschreiten des Gießstrahls über den Trennkern immer noch
eine Restmenge flüssigen Metalls in die Kokille fließen. Es bildet sich ein mehr
oder weniger starkwandiges und mehr oder weniger langes zylindrisches Abfallstück,
dessen Ausräumung nach erfolgtem Guß unter Umständen Schwierigkeiten bereiten kann.
Durch den Ringspalt wird nun ein schwacher Verbindungsmantel zwischen dem geschleuderten
Rohr und dem Abfallstück gebildet, und dadurch wird beim Ausziehen des Rohres aus
der Kokille das Abfallstück mit herausgezogen. Es kann dann leicht von dem Rohr
abgeschlagen werden, wenn es nicht schon beim Abkühlen von selbst abspringt.
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Der Trennkern wird zweckmäßig mittels einer einfachen und mit einem
verstellbaren Anschlag für die Festlegung der Rohrlänge versehenen Vorrichtung in
die Kokille eingeschoben. Ist die Einführvorrichtung bis zum Anschlag eingebracht,
so wird sie wieder aus der Kokille entfernt. Bei dieser rückläufigen Bewegung nun
darf sich der Trennkern nicht mehr verrücken. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die federnde Abstützung @so ausgebildet ist, daß der Kern auf ihr
in der einen Richtung gleiten kann, nicht aber in der anderen Richtung. Dies ist
auch von Bedeutung, um ein Fortdrücken des Kernes beim Schleudern infolge des durch
die Zentrifugalkraft entstehenden Druckes des flüssigen Metalls zu vermeiden.
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Der Trennkern kann für alle Schleudergießverfahren in gekühlten oder
ungekühlten Kokillen verwendet werden. Dabei wird der Trennkern zweckmäßig immer
vor dem Einbringen der jeweils verwendeten Auskleidung in die Kokille eingesetzt.
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Erfindungsgemäße Trennkerne lassen sich in mannigfacher Art ausbilden.
Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens werden in den Abb. i und 2 einige Ausbildungsarten
dargestellt. Die Abb. 3 bis 5 zeigen beispielsweise Ausbildungsformen der zu verwendenden
Stahlblechklammern.
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In -der Abb. i sind in einer aufgebrochenen Kokille zum Schleudern
von Muffenrohren vier Trennkerne in verschiedener Ausführung gezeigt. Diese vier
Kerne müssen nach jedem Guß erneuert werden. Die Kerne i, 2 und 3 sind aus Kernsand
und einem Bindemittel oder aus irgendeinem keramischen Stoff geformt. Die Kerne
i, 2 und q. werden, wenn das Einlaufendes flüssigen Metalls am linken Kekillenende
erfolgt oder beginnt, von rechts in die Kokille eingeschoben. Zur federndenAbstützung
werden'bei denKernen i und :2 Stahilbleehklammern 6 oder 7 verwendet, wie
diese in den Abb. 3 und q. noch einmal gezeigt sind. Man sieht auch in den Albb.
3 und q. deutlich die federnden Zungen i i, die das Gleiten des Kernes nur in einer
Richtung erlauben. Beim Kern 3 werden aufgeschnittene und federnde Drahtringe 8
verwendet. Bei dem aus Blech ,gebildeten Kern q. sieht man die zur federnden Abstützung
abgebogenen Stützzungen g. Das Blech kann mit einer Schlichte überzogen werden,
um ein Anschweißen an den Gußkörper zu verhindern.
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In Abb. 2 ist ein Metallkern 5 dargestellt, der wiederholt verwendet
werden kann. Er besteht beispiels-,vei-se aus Gußeisen oder Stahl. Auf dem Außenumfang
sind in einer Ebene senkrecht zur Kernachse drei oder mehr Schlitze eingefräst,
in die Winkelklammern io eingesetzt werden. Eine solche Klammer ist in Abb. 5 dargestellt.
Die beiden Schenkel dieser vorzugsweise auch aus dünnem Stahliblech geformten Klammer
schließen einen Winkel ein, der größer als go° ist, um so wiederum die federnde
Abstützung gegen die Kokille zu bewirken.
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Die Trennkerne sind nicht nur beim Schleudern von Rohren anwendbar,
vielmehr können sie in geeigneter Weise auf die Herstellung von zylindrischen Hohlkörpern
aller Art .durch Schleudergießen übertragen werden. So können beispielsweise in
einer für das Schleudern von Rohren gedachten Kokille gleichzeitig mehrere Büchsen
von gleicher oder untereinander verschiedener Länge geschleudert werden. Es werden
dann mehrere und in entsprechende Lage gebrachte Trennkerne in die Kokille eingeschoben.