-
Gasentladungsröhre für wandernde und steuerbare Glimmentladungen Bei
den bekannten Gasentladungsröhren für wandernde und steuerbare Glimmentladungen
werden letztere von einer Elektrode zu einer anderen, vorbestimmten Elektrode auf
bestimmte, der Röhre zugeführte Spannungen hin übertragen. Die Zuführung dieser
Spannungen an die Röhre und die benutzten charakteristischen Spannungen müssen dabei
bestimmten, vorher festgelegten Mindestanforderungen genügen, damit eine saubere,
gerichtete Übertragung der Glimmentladung gewährleistet ist.
-
Nach einem anderen Vorschlag für die Ausbildung der @Glimmübertragungsröhre
ist die Richtung der Glimmübertragung durch die ungleichen Ab- , stände jeder Elektrode
von einer gemeirisämen Anode bestimmt. Eine an einem Punkt einer Kathode eingeleitete
Glimmübertragung bewegt sich zu einem anderen Punkt auf der Kathode und vermindert
dadurch die Durchschlagsspannung über die Strecke einer benachbarten Kathode, so
daß zu dieser ein bevorzugter Glimmübertragungspfad entsteht. Der ungleiche Abstand
verschiedener Teile derselben Kathode von der Anode schließt eine solche Einstellung
jeder Kathode in sich ein, daß die GIAmentladung unter dem Einfluß eines Spannungsgradienten
zu einer ausgewählten Position wandert. Ebenso kann die Kathode so angeordnet sein,
daß die Verminderung der Durchschlagsspannung über einer ausgewählten, benachbarten
Glimmentladungsstrecke im Hinblick auf
eine bestimmte räumliche
Ausdehnung der bestehenden Glimmentladung an einer Kathode erfolgt. Die Ausdehnung
dieser Entladung wird durch die Anlegung einer bestimmten Spannung an die Röhre
verursacht. Alle diese G asentladungsröhren für wandernde Glimmentladungen haben
das Merkmal gemeinsam, daß jede Übertragungsposition der Glimmentladung durch die
relative Stellung bestimmter ausgewählter Elektroden bestimmt wird.
-
Demgegenüber besteht im vorliegenden Fall bei einer Gasentladungsröhre,
insbesondere einer Speicherröhre, für wandernde und steuerbare Glimmentladungen
die Erfindung darin, daß die Einstellung der Glimmentladung auf eine bestimmte Elektrode
einzig und allein durch die physikalische Beschaffenheit dieser Elektrode bestimmt
wird.
-
Nach einem weiteren Erfindungsgedanken ist für eine solche Anordnung
auch die Richtung der Übertragung der Glimmentladung von Elektrode zu Elektrode
durch die physikalische Beschaffenheit der Elektroden bestimmt.
-
Diese Gasentladungsröhre für wandernde und steuerbare Glimmentladungen
nach der Erfindung ist als gasgefüllte Entladungszählröhre vom Glimmübertragungstyp
mit einer Mehrzahl von Kathoden in gleichen Abständen von einer gemeinsamen Anode
ausgerüstet und weist einen Bereich intensivster Ionisierung in der Nähe jeder Kathode
einer gezündeten Strecke auf, wobei jede Kathode einer Entladungsstrecke einen von
ihr ausgehenden Glimmübertragungsleiter aufweist, der in einen Bereich intensivster
Ionisierung bei der vorhergehenden Entladungsstrecke führt, um die Glimmübertragung
jeweils zu der nachfolgenden Kathode zu bewerkstelligen.
-
Durch die Erfindung ist innerhalb der gasgefüllten Entladungsröhre
eine neue Anordnung geschaffen, in welcher Glimmübertragungsvorrichtungen jeweils
zwischen einem Bereich intensiver Ionisierung in der Nähe einer Kathode und der
Kathode der nächsten zu zündenden Entladungsstrecke liegen, um einen Pfad für eine
bevorzugte Glimmübertragung zwischen ihnen festzulegen.
-
Ein besonderes Merkmal der Erfindung ist die Verwendung eines neuartigen
Elektrodensystems für eine Gasentladungsvorrichtung, wo bestimmte Elektroden so
zusammengesetzt sind, daß eine Glimmentladung einen vorbestimmten Raum bevorzugt
vor irgendeinem anderen Raum einnimmt.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht für das Elektrodensystem
der Gasentladungsvorrichtung darin, daß bestimmte Elektroden aus zwei verschiedenen
Materialien zusammengesetzt sind. so daß der Spannungsabfall über eine Glimmentladung
zu dem einen Material anders ist als der Spannungsabfall über die Glimmentladung
zu dem anderen Material. Dadurch erreicht man, daß sich eine Glimmentladung von
dem Material, zu welchem der Spannungsabfall höher ist, selbsttätig auf das Material
mit dem niedrigeren Spannungsabfall umschaltet. N\.'eitere Erfindungsmerkmale ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung. An Hand dieser Zeichnung
sei die Erfindung für einige beispielsweise Ausführungsformen nachstehend näher
erläutert.
-
Inder Zeichnung ist Fig. i ein Schema zur Erklärung der Erfindung,
Fig.2 eine Abwicklung des Elektrodensystems nach einer beispielsweisen Ausführungsform
der Erfindung ; Fig.3 ist ein Querschnitt einer Gasentladungsröhre nach der Erfindung
ohne den Röhrenkolben, Fig. ,4 ein Schaltbild, das die Arbeitsweise des in den Fig.
2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung zeigt.
-
Die Anordnung nach der Erfindung umfaßt eine gasgefüllte Entladungsröhre
vom Glimmübertragungstvp, bei welcher die Glimmübertragung nacheinander auf vorherbestimmte
elektrische Vorgänge hin erfolgt, so daß eine Speicherung dieser Vorgänge entsteht.
Die Gasentladungsröhre enthält eine einzige Anode für eine Anzahl von Kathoden.
Die Anzahl der vorzusehenden Kathoden richtet sich nach der gewünschten Speicherkapazität
der Röhre. Jede Kathode besteht aus mehreren Materialien verschiedener Oberflächeneigenschaften
und ist so geformt oder angeordnet, daß zwischen jeder Kathode und einer anderen
Kathode ein Bereich für eine erleichterte Glimmübertragung entsteht. Wenn eine Glimmentladung
zwischen einer der Kathoden und der Anode auftritt, dann wird diese Glimmentladung
immer nur einen vorbestimmten Bereich dieser Kathode umfassen. Ein übertragungsdral.t
ragt in den durch die Glimmentladung geschaffenen Bereich intensiver Ionisierung
hinein und bewirkt eine Übertragung der Glimmentladung zu einer anderen ausgewählten
Kathode. Diese Übertragung wird im Hinblick auf einen bestimmten elektrischen Vorgang
durch die Röhre ausgelöst. Der Übertragungsdraht und eine besondere Isolierung der
Kathoden voneinander gewährleisten dann eine sichere Übertragung der Glimmentladung.
Um die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte der Röhre auf die zu speichernden aufeinanderfolgenden
elektrischen Vorgänge hin zu bewerkstelligen, sind vereinfachte Schaltungsanordnungen
vorgesehen.
-
Wie insbesondere aus Fig. i ersichtlich ist, enthält die schematisch
dargestellte 'Vorrichtung eine Anode io, die über einen Widerstand ii an den positiven
Pol B+ einer besonderen Stromquelle angeschlossen ist. Eine Kathodengruppe umfaßt
die mit C-o. C-i und C-2 bezeichneten Kathoden, die miteinander durch die Leitung
12 verbunden sind. Eine andere Kathodengruppe enthält die Kathoden C i-o, C i-i
und C i-2, die durch die Leitung 13 zusammengeschaltet sind. Die Kathoden
der einen Gruppe wechseln, wie die Fig. i zeigt, mit den Kathoden der anderen Gruppe
ab.
-
Der auf der linken Seite schraffiert gezeichnete Teil jeder Kathode
in Fig. i besteht aus einem anderen Material als der rechte Kathodenteil, so daß
die Oberflächeneigenschaften hinsichtlich der
Glimmentladung für
den rechten und linken Teil jeder Kathode verschieden sind. Es sei beispielsweise
angenommen, daß die Oberflächeneigenschaften der linken und rechtenTeile jeder Kathode
derart gewählt sind, daß der durch die Glimmentladung zwischen der Anode io und
einer der Kathoden sich ergebende Spannungsabfall geringer ist, wenn die Entladung
zwischen dem linken Teil und der Anode auftritt, als wenn sie sich zwischen dem
rechten Kathodenteil und der Anode ausbildet. Die Kathoden können aus jedem für
die vorliegenden Zwecke besonders geeigneten Material besteh-en. Die erstrebte Wirkung
tritt ein, wenn z. B. der linke Teil jeder Kathode aus Nickel und der rechte Teil
aus Kohlenstoff besteht. Da der Spannungsabfall geringer ist, wenn die Glimmentladung
am Nickelteil der Kathode entsteht, so zündet die Glimmentladung zwischen jeder
Kathode und der Anode immer zwischen dem linken Kathodenteil und der Anode. Wenn
die Glimmentladung anfangs zwischen der Anode und dem rechten Kathodenteil bzw.
demjenigen Teil, für den der Spannungsabfall höher ist, stattfindet, so wird sie
automatisch an der Kathode entlang gleiten, bis sie sich in einem Zustand stabiler
Entladung zwischen der Anode und dem linken Teil der Kathode bzw. demjenigen Teil,
für den der SipannungsabfaPl kleiner ist, befindet.
-
Der Widerstand ii zwischen der Anode io und ihrer Spannungsquelle
B -i- sorgt dafür, daß zu keinem Zeitpunkt mehr als eine einzige Glimmentladung
zwischen einer Kathode und der Anode besteht. Die Leitungen 12 und 13 erhalten bestimmte
Spannungen für die Erzeugung der Glimmentladung zwischen einer Kathode und der Anode.
Ist die der Leitung 12 aufgeprägte Spannung niedriger als die der Leitung 13, so
tritt die Entladung zwischen der Anode io und einer der Kathoden C-o, C-i und C-2
auf, da der Spannungsabfall von diesen Kathoden zur Anode größer ist als der von
den Kathoden C i-o, C I-i und C I-2 zur Anode. Bei der dargestellten Schaltungsanordnung
bestimmt der Zufall, welche der Kathoden C-o, C-i und C-2 die Glimmentladung zur
Anode auffängt. Der Einfachheit halber sei angenommen, daß eine Glimmstrecke in
einem stabilen Entladungszustand zwischen dem linken Teil (dem Teil, für welchen
der Spannungsabfall geringer ist) der Kathode C-o und der Anode besteht. DasAuftreten
einer Glimmentladung am linken Teil von C-o hat eine verstärkte Ionisierung des
dem rechten Teil der Kathode C i-o benachbarten Gasvolumens zur Folge.
-
Wenn also jetzt die den Leitungen zugeführten Spannungen ausgetauscht
werden, so daß die der Leitung 12 zugeführte Spannung größer als die der Leitung
13 zugeführte ist, so wird die Glimmentladung vom linken Teil der Kathode C-o zum
rechten Teil der neben der Kathode C-o befindlichen Kathode C i -o übertragen. Wegen
der Verschiedenheit der Spannungsabfälle zu den verschiedenen Teilen der Kathode
wandert jedoch die Glimmentladung automatisch zum linken Teil der Kathode, bis sie
dort einen Zustand stabiler Glimmentladung erlangt. Die Glimmentladung bleibt weiterhin
zu diesem Kathodenteil bestehen, der den geringeren Spannungsabfall hat. Der Spannungsabfall
über sie ist geringer als beim Bestehen der Glimmentladung zu dem den höheren Spannungsabfall
verursachenden Kathodenteil. Wenn einmal eine Glimmentladung zu dem den niedrigeren
Spannungsabfall aufweisenden Kathodenteil wandert, so genügt der Spannungsabfall
von der Kathode zur Anode nicht, um eine Glimmentladung zu dem den höheren Spannungsabfall
erzeugenden (bzw. verlangenden) Teil der Kathode aufrechtzuerhalten.
-
Sobald sich die Glimmentladung zwischen dem linken Teil der Kathode
Ci-o und der Anode ausbreitet, verstärkt sich auch die Ionisierung des Gasvolumens
zwischen den Kathoden C i-o und C-i. Es kommt also auf diese Weise ein bevorzugter
Glimmentladungspfad zustande. Infolgedessen wird, wenn die Spannung an den Leitungen
12 und 13 wiederum ausgetauscht wird, so daß die den Kathoden C-o, C-i und
C-2 zugeführte Spannung geringer ist als die Spannung an den Kathoden C i-o, C i-i
und C I-2, die Glimmentladung zum rechten Teil der Kathode C-i vor
jeder anderen Stelle übertragen. Die Glimmentladung wandert dann wieder zu dem Kathodenteil,
der den geringeren Spannungsabfall besitzt. Demgemäß erreicht die Glimmstrecke einen
stabilen Entladungszustand am linken Teil der Kathode C-i.
-
Der fortgesetzte Austausch der Spannungen an den Leitungen 12 und
13 bewirkt eine schrittweise Übertragung der Glimmentladung abwechselnd zu den Kathoden
C i-i, C-2, C i-2. Es können also so viele Kathoden benutzt werden, wie man will,
die Reihenfolge der Glimmentladungen bestimmt sich durch die relative Stellung der
Kathoden.
-
Eine praktische und neuartige Anwendung des in Fig. i schematisch
veranschaulichten Arbeitsprinzips findet sich bei den Anordnungen nach den Fig.
2 und q.. Diese Anordnungen sind insbesondere für solche Fälle geeignet, wo es auf
eine absolute Genauigkeit ankommt. Der Vorteil dieser Ausführung gegenüber der Anordnung
nach Fig.i besteht darin, daß jede der Kathoden ionisch von den anderen isoliert
ist und daß Glimmübertragungs-Leiter vorgesehen sind, die für eine bestimmte ausgewählte
Übertragung der Glimmübertragung sorgen und dadurch die Möglichkeit einer ungewollten
Glimmübertragung beim Auftreten irgendeiner kritischen Betriebsänderung ausschalten.
-
Die in den Fig.2 und 3 dargestellte Gasentladungsröhre mit dem Röhrenkolben
14 hat eine Speicherkapazität für zehn Vorgänge. In dieser Anordnung befinden sich
zehn Speicherstellenkathoden Cp-o bis einschließlich Cp-9 und zehn Glimmübertragungskathoden
Co-o bis einschließlich Co-9 in gleichen Abständen vor einer gemeinsamen Anode.
Die Anode A ist zweiteilig, um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Anodenspannung
wird jedem Anodenteil über die Leitungen 15 und 16 zugeführt, die an ihrem anderen
Ende gemein,sam an die Spannungsquelle angeschlossen sind
(nicht
besonders dargestel=lt). Zwischen aufeinanderfolgenden Kathoden liegt je eine Isolierplatte,
so daß jede Kathode von- ihren 'achbarkatlioden ionisch isoliert ist. Auf diese
Weise wird die Röhre in zwanzig ionische Fächer aufgeteilt. jedes Fach hat eine
von den anderen Fächern im wesentlichen unabhängige Ionisierung. Die Gliminübertragungsdrähte
Tp-o bis einschließlich Tp-9 und To-o bis einschließlich To-9 dienen zur Übertragung
der Glimmentladung von einer Kathode zu einer anderen ausgewählten Kathode.
-
jede dieser erfindungsgemäßen Kathoden hat die Form eines HoliIzvlinders.
Wenn eine Glimmentladung zwischen irgendeiner Kathode und der Anode auftritt. ist
das Glimmen auf den inneren Teil der zylindrischen Kathode beschränkt und von der
Außenseite ausgeschlossen. Um die Glimmentladung auf den Innenteil des Zvlinders
ieder Kathode zu- beschränken, sind die Innen- und Außenseiten jeder Kathode mit
verschiedenen Materialien überzogen. Dabei ist die Innenseite mit einem Material
überzogen, das einen geringeren Spannungsabfall zur Aufrechterhaltung des Glimmens
benötigt als das -Material, das den Außenteil der Kathode überzieht. Es besteht
also ein Spannungsabfallminimum über die Glimmentladung, wenn sie von der Innenseite
einer Kathode zur Anode auftritt. Für die Kathodenbedeckung läßt sich jedes geeignete
'Material verwenden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines Nickelüberzugs
auf der Innenseite der Kathoden und eines Kohleüberzugs auf der Außenseite der Kathoden.
-
Daß die Verwendung von Materialien mit verschiedenen Austrittsarbeiten
zweckmäßig ist, um das Glimmen auf die Innenseite der Kathode zu beschränken, ist
dadurch experimentell bewiesen, daß eine Glimmentladung oft an der Außenseite einer
Kathode an denjenigen Stellen auftritt, wo der erfindungsgemäße Überzug fehlt.
-
Es ist zweckmäßig, die Kathodenliolilzylinder verhältnismäßig lang
oder tief im Vergleich zum Innendurchmesser zti machen. Dies läßt die Verwendung
relativ großer Ströme beim Betrieb der Röhre zu. Mit der Erhöhung der Stromstärke
dehnt sich die Glimmentladung tiefer in den hohlen Teil der Kathode aus. Infolgedessen
ist die genaue Arbeitsweise im wesentlichen unempfindlich gegenüber Änderungen der
Stromstärke und der verwendeten Netzspannungen.
-
Die Anode =T kann unmittelbar in der Verlängerung der Längsachsen
der Kathoden oder gegen die Längsachsen versetzt liegen. Beide Arten der Anordnung
lassen sich bei der Erfindung benutzen; in der Zeichnung ist der Einfachheit halber
die letztere gewählt worden.
-
Die vorstehende Erörterung läßt also erkennen, daß die Einschränkung
der Glimmentladung auf den Raum zwischen der Anode und dein Hohlteil der Kathoden
eine Zunahme der Ionisierung des Gasvolumens in der Nähe anderer Kathoden verhindert.
Außerdem bildet die Isolierplatte I auf jederSeite jederKathode zwischen den benachbarten
Kathoden eine zusätzliche ionische Isolierung zwischen den Kathoden, so daß die
Gefahr einer ungewollten Glimmentladung während der Arbeit der Röhre vollständig
ausgeschaltet wird.
-
Der Cbertragungsdraht ist an einem Ende mit der Wandung jeder Kathode
verbunden und erstreckt sich gemäß Fig.über die Isolierplatte oder, nach einer anderen
Ausführung, durch einen Schlitz oder eine Bohrung der Isolierplatte zu ein-,ni Punkt
zwischen Anode und einer anderen Kathode. Das freie Ende eines der Drähte liegt
zwischen jeder Kathode und der Anode. Die Anzahl der Drähte ist gleich der Anzahl
der verwendeten Kathoden. Die an den Stellenkathoden (Cp-o bis einschließlich
C p-9) befestigten Glimmübertragungsdrälite sind mit To-o bis einschließlich
To-9 bezeichnet. Die an den Glinintübertragungskathoden (Co-o bis einschließlich
Co-9) befestigten Drähte haben die Bezugszeichen Tp-o bis einschließlich
T p-9. Die mit dem Bezugszeichen T o
bezeichneten Drähte bewirken eine
Glimmübertragung von den Übertragungskathoden aus und die mit dein Bezugszeichen
T p angegebenen Leiter bezwecken eine Glimmübertragung von den Glimmstellenkathoden
aus. Das freie Ende jedes Glimmübertragungsleiters erstreckt sich vorzugsweise,
aber nicht notwendigerweise, abwärts innerhalb des hohlen Teiles der Zylinderkathode,
von wo aus er die Glimmentladung übertragen soll. Die sich aus der Führung der Übertragungsdrähte
innerhalb der hohlen Teile der Kathoden oder in deren Nähe ergebende verbesserte
Arbeitsweise ist der Tatsache zuzuschreiben, daß der Bereich intensivster Ionisierung
sehr nahe der inneren Kathodenfläche (das Glimmen verläuft an der Innenfläche) liegt,
wo die Glimmentladung auftritt.
-
Der Ionisierungspfad besteht natürlich in dem gasgefüllten Raum zwischen
der Anode und der Kathode, zu welcher eine Glimmentladung erfolgt. Immerhin ist
dadurch, daß sich der Bereich intensivster Ionisierung sehr nahe der Innenfläche
der Käthode befindet, erwiesen, wie wichtig die Ausbildungsform der erfindungsgemäßen
Kathoden und die Verwendung der Isolierplatten I zwischen aufeinanderfolgenden Kathoden
sind. Die Gesamtisolienvi,rl,zuirg der Wandung einer Kathode und der Isolierplatte
I auf jeder Seite einer Kathode beschränkt die sich aus der Glimmentladung ergebende
Ionisierung auf den Bereich zwischen den Isolierplatten.
-
Das Bestehen einer Glimmentladung zu irgendeiner Kathode bewirkt,
daß der Übertragungsdraht, dessen freies :Ende sich zwischen dein Hohlraum dieser
Kathode und der Anode befindet, in einem Bereich intensiver Ionisierung liegt, so
daß die zur Einleitung einer Glimmentladung zu diesem C:bertragungsdraht nötige
Spannungsdifferenz geringer ist als die Spannungsdifferenz, die notwendig ist. um
eine Glimmübertragung zui irgendeinem anderen Übertragungsdraht oder zu irgendeiner
Kathode einzuleiten. Wenn dann ein nachfolgender vorherbestimmter elektrischer Zustand
eintritt, wird die Glimmentladung über den Übertragungsdraht übertragen, so daß
sie zwischen derjenigen
Kathode, an welcher der Draht befestigt
ist, und der Anode besteht. Aus Zweckmäßigkeitsgründen ist die Anordnung nach der
Erfindung so getroffen, daß die Glimmentladung unmittelbar vor dem Zeitpunkt der
Verschiebung des Glimmens von dem Übertragungsdraht zur Kathode im wesentlichen
sich über den gesamten Draht ausbreitet. Daher bewirkt die erfindungsgemäße Anordnung
mit dem neuartigen Übertragungsdraht eine selektive Ionisierung an einer im voraus
ausgesuchten Stelle innerhalb der Röhre. Diese Ionisierung wird dabei auf einen
vorher gewählten elektrischen Zustand hin wirksam gemacht.
-
Nach den Fig.2 und 3 und insbesondere nach Fig. q. ist das Steuergitter
der normalerweise gesperrten Röhre 2o an der Anschlußklemme 21 mit einem nicht besonders
dargestellten Geber für positive Impulse verbunden. Die Kathode der Röhre 20 ist
geerdet und ihre Anode unmittelbar an die untereinander verbundenen Übertragungskathoden
Co-o bis einschließlich Co-9 angeschlossen. Die Start- oder Nullagenkathode Cp-o
liegt über einen Widerstand 22 an der Anschlußklemme 23 des positiven Pols einer
Spannungsquelle. Unmittelbar an die Ausgangsklemme 2.4 ist die Kathode Cp-o angeschlossen.
Die übrigen gemeinsam angeschlossenen Stellenkathoden Cp-i bis einschließlich Cp-9
sind über einen Widerstand 25 in Reihe mit einem Schalter 26 mit der Batterieanschlußklemme
23 verbunden. Der besseren Übersicht halber ist in der Fig. q. die Anode A weggelassen.
Diese Anode muß natürlich über einen Widerstand mit dem positiven Pol einer Spannungsquelle
verbunden werden, so daß innerhalb der erfindungsgemäßen Röhre zu jedem Zeitpunkt
nur eine einzige Glimmentladung entsteht.
-
Es ist zu bemerken, daß die Schaltanordnung nach Fig. q. zum Betrieb
der Röhre sich von der nach Fig. i dadurch unterscheidet, daß nach Fig. i die einer
Kathodengruppe zugeführte Spannung wechselweise über und unter der der anderen Kathodengruppe
zugeführten Spannung liegt, während 'bei der Anordnung nach Fig. q die tatsächliche,
jeder Kathodengruppe zugeleitete Spannung veränderbar ist.
-
Um die Röhre in die Null- oder Ausgangsstellung zu bringen, wird eine
Glimmentladung zwischen der Kathode Cp-o und der Anode erzeugt. Beim Schließen des
Schalters 26 liegt etwa die gleiche Spannung an den Kathoden Cp-o bis einschließlich
Cp-9. Da ein Glimmen nur zwischen einer Kathode und der Anode zu irgendeinem Zeitpunkt
bestehen kann, bleibt es dem Zufall überlassen, an welcher der Kathoden Cp-o bis
einschließlich Cp-9 die Glimmentladung einsetzt. Wird der Schalter 26, wie es die
Fig. q. zeigt, geöffnet, so wird die Spannungszufuhr aus dem AnschlUß 23 von den
Kathoden Cp-i bis einschließlich Cp-9 getrennt, so daß nur zwischen der Kathode
Cp-o und der Anode innerhalb der Röhre ein Spannungsabfall besteht. Wenn der Schalter
26 geschlossen wird, dann wird die Glimmentladung zwischen der Kathode Cp-o und
der Anode hiervon nicht betroffen, da der Spannungsabfall über den Anodenwiderstand
(nicht gezeigt) bewirkt; daß die Spannung zwischen den Kathoden Cp-z bis einschließlich
Cp-9 und der Anode geringer ist als die zur Einleitung einer Glimmentladung erforderliche
Spannung.
-
Es besteht jetzt eine Glimmentladung zwischen der Startkathode Cp-o
und der Anode. Die Form der Kathode Cp-o und die Isolierplatte auf jeder Seite der
Kathode verhindern eine Abwanderung der Ionen innerhalb des Gasvolumens in irgendeinem
nennenswerten Außmaß, so daß im wesentlichen keine Neigung besteht, die Glimmentladung
dadurch zu verlagern. Das freie Ende des Übertragungsdrahtes Tp-o erstreckt sich
in den Bereich intensivster Ionisierung in der Nähe der Kathode Cp-o, wodurch ein
bevorzugter Glimmübertragungsweg zu der Kathode Co-o geschaffen wird, mit welchem
der Übertragungsdraht Tp-o verbunden ist.
-
Wenn der erste positive Impuls der Klemme 2i zugeleitet wird, macht
die Stirnflanke des positiven Impulses die normalerweise gesperrte Röhre 20 leitend.
Dadurch verringert sich das Anodenpotential der Röhre 20, und entsprechend wird
die Spannung an den Kathoden Co-o bis einschließlich Co-9 herabgesetzt, welche mit
der Anode der Röhre 20 verbunden sind. Der Spannungsabfall zwischen jeder der Kathoden
Co-o bis einschließlich Co-9 und der Anode ist jetzt größer als der Spannungsabfall
zwischen der Kathode Cp-o und der Anode. In Anbetracht des symmetrischen Aufbaues
der Röhre würde dies bedeuten, daß nur der Zufall bestimmt, welche von den Kathoden
Co-o bis einschließlich Co-9 die Glimmentladung einfangen wird. Durch die Existenz
einer Glimmentladung in dem den Übertragungsdraht Tp-o umgebenden Bereich und durch
das Fehlen irgendwelcher wesentlichen ionischen Wanderung zur Nachbarschaft einer
der Kathoden Co-o bis einschließlich Co-9 wird jedoch von der Kathode Cp-o aus eine
gesteuerte Ionisierung zu der Kathode Co-o gebildet. Demzufolge bewirkt die Stirnflanke
des ersten der Röhre 2o zugeleiteten Impulses eine Übertragung der Glimmentladung
von der Kathode Cp-o zur Übertragungskathode C o-o. Die Glimmentladung setzt siech
fort zwischen der Kathode C o-o ,uud der Anode sowie in dem den Übertragungsdraht
T o-o umgebenden Bereich, bis die Rückfront des der Klemme 2i zugeleiteten Impulses
die Röhre #?o nichtleitend macht. Sobald die Röhre 2o gesperrt ist, wird die Spannung
an ihrer Anode und den in leitender Verbindung damit stehenden Kathoden Co-o bis
einschließlich Co-9 so erhöht, daß sie stärker positiv ist als die den Kathoden
Cp-o bis einschließlich Cp-9 von der Klemme 23 aus zugeleitete Spannung.
-
Infolgedessen wird die Glimmübertragung von der Kathode Co-o zur Kathode
Cp-i übertragen und besteht dann zwischen Cp-i und der Anode, bis die Spannungsbeziehungen
der Elektroden wieder ausgetauscht werden. Das Vorhandensein der Glimmentladung
an der Kathode Cp-i bedeutet, daß ein elektrischer Vorgang gespeichert worden ist.
Ähnlich
bewirkt der nächste der Klemme 21 aufgeprägte positive Impuls die Übertragung der
Glimmentladung zur Übertragungskathode Co-i und dann zur Einstellkathode Cp-2, um
anzuzeigen, daß eine Summe zweier elektrischer Vorgänge gespeichert worden ist.
Nachfolgende positive Impulse, die der Klemme 21 zugeleitet werden, bewirken eine
ähnliche Übertragung der Glimmentladung nacheinander um die Gasentladungsröhre herum.
Schließlich veranlaßt der zehnte der Klemme 21 zugeleitete Impuls die Rückkehr der
Glimmentladung an ihren Ausgangspunkt, d. h. zwischen die Startkathode Cp-o und
die Anode. Wenn dies eintritt, erhöht sich der Spannungsabfall über den Widerstand
22. Infolgedessen erscheint eine erhöhte Spannung an der Ausgangsklemme 2q., die
benutzt «-erden kann, um jede gewünschte Operation auszuführen oder um eine ähnliche
Speicherröhre einer höheren Stelle zu betreiben.
-
Zeitlich regelmäßige oder unregelmäßige Speicherung kann in der erfindungsgemäßen
Gasentladungsröhre durch jedes geeignete oder bekannte Mittel hervorgerufen werden.
Die Röhre läßt sich auch als ringartiger Zähler benutzen. Im Bedarfsfall wird dann
für jede Zählung ein elektrischer Vorgang ausgelöst. Zur Schaffung eines solchen
Zählers ist es zweckmäßig, den Widerstand 25 in Fig. 4 durch getrennte Widerstände
zu ersetzen, welche an ihrem einen Ende jeweils mit einer der Kathoden Cp-i bis
einschließlich Cp-9 verbunden sind. Dann erscheint eine erhöhte Spannung an dem
mit jeder Kathode verbundenen Widerstand, wenn sich die Glimmentladung an der Kathode
befindet, wodurch ein elektrischer Vorgang von der Zählröhre durch jeden ihr zugeführten
Zählimpuls erzeugt wird.