DE906218C - Verfahren zur Gewinnung von Tonerde - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von TonerdeInfo
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- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/16—Preparation of alkaline-earth metal aluminates or magnesium aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
- C01F7/164—Calcium aluminates
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- H—ELECTRICITY
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
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Description
Es ist bekannt, Tonerde aus kieselsäurehaltigen
Rohstoffen zu gewinnen, indem man sie nach Trocknung und Feinzerkleinerung mit CaO-haltigen Zuschlägen
im Drehofen sintert. Der CaO-haltige Zuschlag soll dabei so bemessen sein, daß Kieselsäure
als 2CaO- SiO2, Tonerde als CaO -Al2O3 bzw.
2CaO-Al2O11 und Eisenoxyd als 2CaO-Fe2O8
gebunden wird. Aus dem Drehofenklinker kann die Tonerde durch einen einfachen Löseprozeß mit Sodalauge
oder Wasser gewonnen werden.
Die Erfindung schafft gegenüber dem bekannten Verfahren einen wesentlichen Fortschritt dadurch,
daß die tonerdehaltigen Rohstoffe unter CaO- und Kokszuschlag im Schachtofen niedergeschmolzen
werden, wobei sich eine schmelzflüssige Schlacke bildet, das Fe2O3 zu FeO reduziert wird und dieses
mit der Kieselsäure zu 2FeO- SiO2 zusammentritt.
Der Schmelzprozeß im Schachtofen hat gegenüber dem bekannten Sinterprozeß im Drehofen die Vorteile,
daß die Trocknung und Feinzerkleinerung der Ofencharge gespart wird, die Schachtofenschlacke wesentlich
vollständiger zerrieselt als der Drehofenklinker, mithin entsprechende Mahlarbeit eingespart wird,
und schließlich die Leistung eines Schachtofens viel höher ist als die eines Drehofens.
Wenn eine calciumsilicatreiche Schlacke (2CaO-SiO2)
vorliegt, hat die Schmelzarbeit im Schachtofen allerdings den Nachteil, daß eine sehr hohe Schmelztemperatur
benötigt wird, was sich natürlich auch im Koksverbrauch ausdrückt. Zudem muß man
vielfach zur Erreichung dieser Temperaturen mit Heißwind bzw. sauerstoff angereichertem Wind arbeiten.
Hier bringt die Erfindung Abhilfe, denn dadurch, daß das Fe2O3 zunächst in Eisenoxydul verwandelt
wird, bindet es sich im weiteren Verlauf des Schmelzprozesses nicht an das Calciumoxyd, sondern an die
Kieselsäure. Man erhält also mit anderen Worten nicht 2CaO- SiO2, sondern 2 FeO · SiO2. Diese
Schlacke hat eine wesentlich niedrigere Schmelztemperatur als jene. Daraus folgt, daß zur Erreichung
der notwendigen Temperaturen in der Schmelzzone eine viel geringere Koksmenge erforderlich ist (12
bis 15 % Koks anstatt 22 bis 25 °/0) und bei eisenoxydulreichen
Schlacken ohne Heißwind oder Zusatzsauerstoff gearbeitet werden kann. Weiter kann man
auch den Kalkzuschlag erheblich geringer bemessen, da man bei dem bekannten Verfahren einen sehr
hohen Zuschlag zur Bindung des Eisenoxyds als 2 CaO · Fe2O3 benötigt und teilweise sogar das übermäßig
in den Ausgangsstoffen enthaltene Eisenoxyd durch Reduktion zu metallischem Eisen beseitigen
muß.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Zusatz an CaO-haltigen Zuschlägen entsprechend
dem tonerdehaltigen Rohstoff bemessen, um nur bis etwa 40 bis 45 % der Kieselsäure als 2 FeO · SiO2
zu binden. Hierdurch erhält man eine gut rieselbare Schlacke.
Die Bildung des Eisenoxyduls aus den Eisenoxyden der Ofenbeschickung erfolgt im Schachtofen durch
die Reduktionswirkung des Scbmelzkokses. Ein unerwünschtes Fortschreiten der Reduktion über
Eisenoxydul hinaus bis zum metallischen Eisen wird vermieden, wenn Kokssatz und Ofentemperaturen
möglichst niedrig gehalten werden.
Enthalten die Ausgangsstoffe nicht genügend Eisenoxyd, um die Schmelztemperaturen weit genug
zu senken, so müssen eisenoxydreichere Produkte in passenden Mengen zugeschlagen werden.
Ausführungsbeispiele
i. 1000 kg einer Kesselasche mit 35,9% SiO2, 25,1 °/0
Al2O3, 27,5 % Fe2O3, 2,1 % CaO, 1,7 % MgO werden
zusammen mit 1500 kg Kalkstein und 300 kg Koks im Schachtofen niedergeschmolzen. Es entstehen
hierbei etwa 1900 kg Rieselschlacke mit 23,1 % SiO2,
45,7 % CaO, 14,4 °/0 Al2O3, 14,2 °/0 FeO, 1,0 % MgO,
aus der durch Laugung etwa 220 kg Tonerde gewonnen werden. Die Laugerückstände im Gewicht von etwa
1900 kg bilden nach Beimischung von Kalkstein ein wertvolles Ausgangsprodukt für die Fabrikation von
Eisenzement.
Vergleicht man damit die Zahlen des bekannten Verfahrens, so ergibt sich auch hieraus der Fortschritt
der Erfindung. Bei dem bekannten Verfahren, bei dem Kieselsäure als 2 CaO · SiO2, Tonerde als
2 CaO · Al2O3 und Eisenoxyd als 2 CaO · Fe2O3 gebunden
wird, müssen auf 1000 kg Kesselasche praktisch
2600 kg Kalkstein zugeschlagen werden. Diese Charge ergibt etwa 2400 kg Klinker mit 18,3 % SiO2,
57,0% CaO, 10,5% Al2O3, 11,5% Fe2O3, 0,7%
MgO. Hieraus ersieht man ohne weiteres, daß man bei dem bekannten Verfahren erheblich mehr KaIkstein
benötigt als bei dem neuen.
Die Erfindung kann in sehr vorteilhafter Weise auch für die Nutzbarmachung von kupferhaltigem
Mergel eingesetzt werden, wobei man als kalkhaltigen Zuschlag zweckmäßig Anhydrit benutzt. Würde man
nach den bekannten Verfahren die Kieselsäure des Mergels als Dicalciumsilicat und die Tonerde als
Calciumaluminat binden, so würde man eine Schlacke erhalten, die vorwiegend aus Dicalciumsilicat besteht
und infolgedessen einen sehr hohen Schmelzpunkt hat. Die notwendige Schmelztemperatur wäre im
Schachtofen nur mit einem hohen Koksaufwand und unter Anwendung von Sauerstoff bzw. sauerstoffreichem
Wind zu erreichen. Als Kupfererz kann man z. B. den kupferhaltigen Mergel aus Gröditz (Schlesien)
benutzen; über diesem Mergelvorkommen lagert Anhydrit, so daß der Zuschlagstoff an gleicher Stelle
gefunden wird.
Neben dem Anhydrit wählt man als Zuschlag nutzbringend ein Raseneisenerz mit 35 bis 36 °/0
Fe2O3,12 7o SiO2, 8 % Al2O3, 1 % CaO. Im Hinblick
auf die spätere Verarbeitung der gelaugten Rieselschlacke auf Zement ist der Zuschlag von einem
eisenoxydhaltigen Material von Vorteil. Bei der Zementfabrikation muß man nämlich zur Rieselschlacke
nicht nur fehlenden Kalkstein zuschlagen, sondern auch ausgelaugte Tonerde zum Teil ergänzen.
Man kann hierzu Ton oder aber bei Erzzementfabrikation Eisenerz verwenden. Der Eisenerzzuschlag
ist mit Rücksicht auf den niedrigeren SiO2-Gehalt
zweckmäßiger. Der für die Erzzementfabri- go kation also ohnedies erforderliche Eisenoxydzuschlag
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gleich beim Mergelschmelzen zugesetzt, wobei die sonst
nötige Feinzerkleinerung des Eisenerzes eingespart wird. Beim reduzierenden Niederschmelzen des
Kupfermergels mit Anhydrit und Raseneisenerz wird der Schwefel des Anhydrits zum allergrößten Teil
in elementarer Form verflüchtigt und kann durch Kondensation des Schwefeldampfes leicht als solcher
aus den Gichtgasen abgeschieden werden. Der Kupferinhalt des Mergels trennt sich im Schmelzfluß
von der Schlacke als Kupferstein. Die Schlacke selbst, die nach dem Abkühlen zerrieselt, wird zur Gewinnung
der löslichen Tonerde mit Sodalauge behandelt. Aus der Lösung wird dann mittels Kohlensäure
Tonerdehydrat ausgefällt. Dieses Tonerdehydrat wird nach Filterung calciniert, wodurch reines
Al2O3 entsteht. Die Laugerückstände gehen zur
Zementfabrik, wo sie nach Zuschlag von Kalkstein zu Erzzement verarbeitet werden. no
2. 1000 kg Bauxit mit 12,2% SiO2, 48,5 °/0 Al2O3,
2,4% TiO2, 20,0% Fe2O3, 0,4% CäO, Glühverlust
14,4% und 1960 kg Anhydrit mit 40,7% CaO,
22,1% S, 0,4-°/0 SiO2, 0,2 % Al2O3 werden mit
kg Koks im Schachtofen niedergeschmolzen. Der Schachtofen liefert, unter Berücksichtigung der Koksasche,
aus diesen Rohstoffen etwa 1750 kg Rieselschlacke mit 9,1 °/0 SiO2, 46,5% CaO, 29,2% Al2O3,
12,2% FeO, 1,4% TiO2, 1,6 °/0 Schwefel. Durch
Sodalaugung werden aus dieser Rieselschlacke etwa kg Tonerde gewonnen. Die Laugerückstände im
Gewicht von etwa 1750 kg dienen als Vorstoff für
die Fabrikation von Eisenzement. Aus den Gichtgasen des Schachtofens, die etwa 93 °/0 des im Anhydrit
vorhandenen Schwefels zu 80 bis 85 % in elementarer Form, den Rest in Form von H2S und
COS enthalten, können etwa 400kg Schwefel abgeschieden
bzw. diese Schwefelmenge durch direkte Verbrennung und Katalyse in Schwefelsäure, im
Gewicht von etwa 1230 kg, umgewandelt werden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus tonerdehaltigen Stoffen, wie z. B. Tonen, kieselsäurehaltigen Bauxiten, Kesselaschen u. dgl., wobei die tonhaltigen Stoffe mit CaO-haltigen Zuschlägen und gegebenenfalls Fe2O3 im Ofen behandelt werden und anschließend aus den Brennerzeugnissen des Ofens die Tonerde herausgelaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die tonerdehaltigen Rohstoffe unter CaO- und Kokszuschlag im Schachtofen niedergeschmolzen werden, wobei sich eine schmelzflüssige Schlacke bildet, das Fe2O3 zu FeO reduziert wird und dieses mit der Kieselsäure zu 2FeO- SiO2 zusammentritt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz an CaO-haltigen Zuschlägen entsprechend dem tonerdehaltigen Rohstoff bemessen wird, um nur bis etwa 40 bis 45 % der Kieselsäure als 2 FeO · SiO2 zu binden.θ 5812 3.54
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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DEK510D DE906218C (de) | 1942-01-03 | 1942-01-03 | Verfahren zur Gewinnung von Tonerde |
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DE906218C true DE906218C (de) | 1954-03-11 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE906218C (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3507635A1 (de) * | 1985-03-05 | 1986-09-11 | Ruhrgas Ag, 4300 Essen | Verfahren zum herstellen von kohlegas |
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0
- BE BE448520D patent/BE448520A/xx unknown
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1942
- 1942-01-03 DE DEK510D patent/DE906218C/de not_active Expired
-
1948
- 1948-12-10 FR FR976376D patent/FR976376A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3507635A1 (de) * | 1985-03-05 | 1986-09-11 | Ruhrgas Ag, 4300 Essen | Verfahren zum herstellen von kohlegas |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR976376A (fr) | 1951-03-16 |
BE448520A (de) |
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