DE904639C

DE904639C - Verfahren zur Feststellung der Annaeherung des Trockengutes an den Fasersaettigungspunkt und gegebenenfalls zur selbsttaetigern Steuerung von Trockenanlasgen

Info

Publication number: DE904639C
Application number: DESCH8172A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Herbert Sturany
Original assignee: Benno Schilde Maschinenbau AG
Current assignee: Benno Schilde Maschinenbau AG
Priority date: 1951-12-01
Filing date: 1951-12-01
Publication date: 1954-02-22

Description

Verfahren zur Feststellung der Annäherung des Trockengutes an den Fasersättigungspunkt und gegebenenfalls zur selbsttätigen Steuerung von Trockenanlagen Eine der Hauptschwierigkeiten der automatischen Steuerung von Holztrockenanlagen besteht darin, daß man die laufende Feuchtigkeitsabnahme des Holzes während der Trocknung mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln nicht feststellen kann. Es ist bekannt, den Arbeitsgang bei Trockenanlagen entsprechend dem Wassergehalt des Trockengutes zu regeln. Es ist aber bei allen bekannten Vorrichtungen, sei es, daß sie die Gewichtsabnahme des Trockengutes durch Wägung feststellen, sei es, daß es sich um elektrische Feuchtigkeitsmesser handelt, nicht möglich, die Annäherung der Randzonen des Trockengutes an den Fasersättigungspunkt einwandfrei festzustellen. Bekanntlich beginnt beim Holz die Schwindung in, der Nähe des Fasersättigungspunktes, die im Verlauf der Trocknung zu Spannungen führen. muß, die unter Umständen, wenn die innere Festigkeit des Holzes überschritten wird, zu Schäden führt.
Stellt man nun mittels derheuteüblichenMethoden die Feuchtigkeitsabnahme fest, so erkennt man, daß scheinbar schon vor Erreichen der Fasersättigung eine Schwindung eintritt, was darauf zurückzuführen ist, daß zwar die Randzonen des Holzes zum Teil bereits die Fasersättigung erreicht haben, während sich die Mittelzonen noch im Bereiche des freien Wassers befinden und sich daraus eine Durchschnittsmessung ergibt, die noch über Fasersättigung liegt. Diese Feststellung trifft, wie bereits erwähnt, auf alle heute üblichen Methoden der Feuchtigkeitsbestimmung zu. Stets wirdeineDurchschnittsfeuchtigkeit gemessen, abgesehen davon, daß der nötige Aufwand bei den bekannten Verfahren, auf mechanischer oder elektrischer Art die Feuchtig keitsabnahme zu verfolgen, mit wirtschaftlichen Mitteln kaum erreicht werden kann.
Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, daß es wichtig ist, das Erreichen des Fasersättigungspunktes in den Randzonen des Holzes festzustellen, daß damit, unabhängig von den Anfangswerten, ein genau definierter Zustand der Trocknung erreicht ist und der weitere Verlauf derselben unter Umständen nach einem Zeitprogramm ablaufen kann. Sie hat sich demnach zum Ziel gesetzt, das Erreichen der Fasersättigung in den Randzonen mit verhältnismäßig einfachen Mitteln festzustellen, um danach eine Steuerung des Trockenprozesses vorzunehmen.
Das Verfahren hat besonders Interesse für die Trocknung in Heißdampfanlagen, die mit Temperaturen über ioo° C arbeiten, vor allem bei der Verarbeitung von Hartholz, da letzteres im allgemeinen erst unterhalb der Fasersättigung hohen Temperaturen ausgesetzt werden darf.
Es ist als bekannt vorauszusetzen, daß die Oberflächentemperatur des Holzes sich nicht über die Feuchttemperatur im Trockenraum erhebt, solange freies Wasser in der Holzoberfläche vorhanden ist. Mißt man nun diese Oberflächentemperatur mittels eines Thermoelementes und schaltet dieses Thermoelement mit einem befeuchteten Thermoelement, -welches sich im Trockenraum befindet, parallel, so wird zwischen diesen beiden Elementen solangekein Strom fließen, als sich die Oberflächentemperatur des Holzes nicht über die Feuchttemperatur des Holzes erhebt, solange also freies Wasser in der Holzoberfläche vorhanden ist.
Es ist zwar bekannt, die Regelung des Arbeitsganges von Trockenapparaten entsprechend dem Wassergehalt des Trockengutes mittelsTemperaturdifferenzen messenden Einrichtungen vorzunehmen, so z. B,. durch Feststellung der Temperaturen des Trockenmittels vor Eintritt und nach Austritt aus dem Trockengut. Es ist aber bisher noch nicht bekannt gewesen, damit die Annäherung an den Fasersättigungspunkt festzustellen.
Bei der Messung können, um einen Mittelwert der Temperatur über dem Gesamtstapel zu erhalten, an mehreren Stellen Thermoelemente angebracht und das Ergebnis in bekannter Weise selbsttätig gemittelt werden.
Im einfachsten Fall wird ein optisches, oder akustisches Signal die Erreichung der Fasersättigung anzeigen. Es ist jedoch auch möglich, unter Umständen von diesem Punkt an eine Programmsteuerung einsetzen zu lassen, da sich j a von dem genau definierten Wert der Fasersättigung ab durch Versuche genügend genaue Zeitprogramme aufstellen: lassen dürften.
Durch anschließende Messungen in tieferen Zonen des Trockengutes ist es noch möglich, das Verfahren derart zu verfeinern, daß z. B. bei Hartholztrocknung eine allmähliche Erhöhung der Temperatur im Trockenraum erfolgt.

Claims

PATEXTAITSPRLCHE: i. Verfahren zur Feststellung .der Annäherung des Trockengutes, insbesondere Holz, an den Fasersättigungspunkt in Trockenapparaten, vorzugsweise in HeiBdampftrocknern,dadurch gekennzeichnet, daß die Annäherung,des Gutes an den Fasersättigungspunkt durch Vergleich der Feuchttemperatur im Trockenraum mit der Temperatur in der Randzone des Trockengutes festgestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichung des Fasersättigungäpunktes ani den Randzonen des Trockengutes selbsttätig ein optisches oder akustisches Signal betätigt wird. oder eine Programmsteuerung einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichung des Fasersättigungspunktes an denRandzonen desTrockengutes eine -weitere Beeinflussung des Trockenvorgangeisdurch Vergleich der Feuchttemperatur im Trockenraum mit der Temperatur in tieferen Zonen .des Trockengutes erfolgt. q.. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, 2 und 3, gekennzeichnet durch Anardnung eines befeuchteten Thermoelementes im Trockenraum einerseits und eines oder mehrerer Thermoelemente in der Randzone und gegebenenfalls auch in tieferen Zonen des Trockengutes andererseits.