DE904593C - Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisaten des Vinylchlorids - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisaten des Vinylchlorids

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DE904593C
DE904593C DEF6672A DEF0006672A DE904593C DE 904593 C DE904593 C DE 904593C DE F6672 A DEF6672 A DE F6672A DE F0006672 A DEF0006672 A DE F0006672A DE 904593 C DE904593 C DE 904593C
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DE
Germany
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vinyl chloride
weight
copolymers
parts
hydroxyl groups
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Expired
Application number
DEF6672A
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English (en)
Inventor
Dr Gerhard Bier
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Publication of DE904593C publication Critical patent/DE904593C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F214/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • C08F214/02Monomers containing chlorine
    • C08F214/04Monomers containing two carbon atoms
    • C08F214/06Vinyl chloride

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisaten des Vinylchlorids Der Einbau von geringen Mengen polarer und reaktionsfähiger Gruppen, wie C O O H, OH, N H2 usw., in hydrophobe Makromoleküle dient dazu, gewisse Eigenschaften des betreffenden Stoffes. wie z. B. die Haftfestigkeit an Oberflächen, den Erweichungspunkt, die Anfärbbarkeit, die Verträglichkeit mit anderen Kunststoffen oder die Vernetzbarkeit, zu ändern und zu verbessern.
  • Unter den hydrophoben Kunststoffen spielen die Vinylchloridpolymerisate und -mischpolymerisate wegen ihrer leichten Zugänglichkeit, ihrer guten mechanischen und chemischen Eigenschaften eine große Rolle. Vinylchloridpolymerisate, die diese guten Eigenschaften aufweisen, die aber zusätzlich noch geringe Mengen an reaktionsfähigen Gruppen, insbesondere Hydroxylgruppen, haben, sind von besonderem Interesse. Solche hydroxylgruppenhaltige Vinylchloridpolymerisate wurden bisher auf folgendem Wege erhalten: Man polymerisierte Vinylchlorid im Gemisch mit organischen Vinylestern und unterwarf das Mischpolymerisat einer Verseifung, wobei ein Teil der Acylgruppen verseift wurde. Zum Einbau der O H-Gruppen war also ein zusätzlicher Reaktionsschritt, die Verseifung, nötig. Die auf diesem Weg erhaltenen O H-gruppenhaltigen Polymerisate haben häufig den Nachteil einer Gelbfärbung und einer verringerten Stabilität.
  • Man hat auch versucht, den Einbau von Hydroxylgruppen während der Polymerisation, also ohne zusätzlichen Arbeitsgang durchzuführen, und zwar durch Polymerisation des Vinylchlorids im Gemisch mit Allylalkohol, Methallylalkohol oder Crotylalkohol. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß diese Monomeren bei der Mischpolymerisation mit Vinylchlorid relativ schlecht eingebaut werden und den Polymerisationsgrad herabsetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man hydroxylgruppenhaltige Mischpolymerisate, die vorzügliche Eigenschaften besitzen, auf einfache Weise dadurch herstellen kann, daß man Di- oder Polyalkohole, die teilweise mit ungesättigten, polymerisierbaren Verbindungen veräthert oder verestert sind, zusammen mit Vinylchlorid, gegebenenfalls in Gegenwart weiterer polymerisierbarer Verbindungen, polymerisiert.
  • Als teilweise verätherte Alkohole seien beispielsweise genannt: Vinyl-, Allyl-, Methallyl- und Crotyläther von Glykol, Diglykol, Polyglykol, Glycerin, Pentaerythrit, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Butandiol, Hexandiol usw. Unter diesen Äthern mischpolymerisieren die Vinyläther am besten mit Vinylchlorid.
  • OH-gruppenhaltige, mit Vinylchlorid mischpolymerisierbare Ester sind z. B. die Monoester der obengenannten Polyalkohole mit a, ß-ungesättigten Säuren. Als a, ß-ungesättigte Säurekomponente kommen z. B. in Frage Acrylsäure, a-Alkylacrylsäuren (besonders Methacrylsäure), Crotonsäure, Citraconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure. Die Herstellung der genannten Monomeren geschieht nach Methoden, die im Prinzip bekannt sind.
  • Die Mischpolymerisation mit Vinylchlorid und zusätzlichen anderen Monomeren kann in Block, in Lösung, in Emulsion und in wäßriger oder organischer Suspension durchgeführt werden.
  • Die Aktivierung erfolgt nach bekannten Methoden, beispielsweise mit anorganischen und organischen Peroxyden, Azokatalysatoren und mit Redoxkatalysatoren.
  • Als weitere Monomeren, die bei der Mischpolymerisation zugegen sein können, seien beispielsweise genannt: Vinylester, Acrylester, Methacrylester, Vinylidenchlorid, Acrylnitril usw.
  • Bei der Emulsionspolymerisation in Gegenwart von hydroxyl'haltigen Monomeren beobachtet man, daß die Stabilität der Emulsion durch die hydrophilen Gruppen der Makromoleküle heraufgesetzt ist. SMan benötigt auch geringere Mengen an Emulgatoren oder Schutzkolloiden, wenn hydroxylhaltige Monomeren mitpolymerisiert werden.
  • Besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen solche hydroxylhaltige Mischpolymerisate, die mindestens 5o Gewichtsprozent Vinylchlorid und o,i bis io Gewichtsprozent Hydroxylgruppen enhalten. die zum Teil oder alle von einem mischpolymerisierten hydroxylhaltigen Monomeren stammen. Beispiel i In einen Schüttelautoklav werden gegeben: i6oo Gewichtsteile Wasser, 3!o Gewichtsteile paraffinsulfosaures Natrium, 3. Gewichtsteile Natriumacetat, i Gewichtsteil Eisessig, io Gewichtsteile formaldehydsulfosaures Natrium (8,5o/oig), 8no Gewichtsteile Vinylchlorid, ivo Gewichtsteile Vinylacetat, ioo Gewichtsteile Glykolmonocrotonat (hergestellt aus Crotonsäure und Äthylenoxyd).
  • Die Polymerisation wird mit io/oiger H202-Lösung in Gang gesetzt und die Temperatur durch Mantelkühlung zwischen 5o und 55° gehalten. Man erhält eine Dispersion eines Mischpolymerisats, die nach bekannten Methoden gefällt und aufgearbeitet wird. Das Misehpolymerisat löst sich ausgezeichnet in Estern, Chlorkohlenwasserstoffen und Ketonen. Seine relative Viskosität in io/oiger Cyclohexanlösung beträgt 1,69. Gibt man zu einer 2oo/oigen Lösung in Aceton/Toluol (i : i) 2% Toluylendiisocyanat, bezogen auf das Polymerisat, und gießt die Lösung zu einem Film, so ist dieser Film nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur und anschließendem einstündigem Erhitzen auf ioo° völlig unlöslich. Beispiel 2 Es wird, wie in Beispiel i beschrieben, gearbeitet; statt ioo Gewichtsteile Glykolmonocrotonat werden ioo. Gewichtsteile des Reaktionsproduktes von i Mol Maleinsäure mit a Mol Äthylenoxyd, hergestellt in Aceton, verwendet. Die Polymerisation und Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel i. Das so erhaltene Mischpolymerisat läßt sich zwischen 12o und 16o° plastisch verarbeiten. Es ist in den üblichen Lösungsmitteln unlöslich. Beispiel 3 In einen Schüttelautoklav werden vorgelegt: i6oo Gewichtsteile Wasser, 30. Gewichtsteile paraffinsulfonsaures Natrium, io Gewichtsteile formaldehydsulfoxylsaures Natrium, 840 Gewichtsteile Vinylchlorid, iio Gewichtsteile Vinylacetat, 5.o GewichtsteileMaleinsäuremonoglykolester (Reaktionsprodukt aus i Mol Maleinsäure und i Mol Äthylenoxyd).
  • Die Polymerisation wird, wie in Beispiel i beschrieben, durchgeführt. Die mittlere Reaktionstemperatur liegt bei 6o°. Die entstandene Dispersion wird in bekannter Weise aufgearbeitet.
  • Das Mischpolymerisat hat in io/oiger Lösung in Cyclohexanon die relative Viskosität 2,52. Ein unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne Maleinsäuremonoglykolester, hergestelltes Vergleichsprodukt hat die relative Viskosität von i,75. Beispiel 4 In einen Rührautoklav werden vorgelegt: i7 ooo Gewichtsteile Wasser, Zoo Gewichtsteile paraffinsulfosaures Natrium, 3o Gewichtsteile Natriumacetat, io Gewichtsteile Eisessig, 3o Gewichtsteile formaldehydsulfoxylsaures Natrium.
  • In eine Monomerenschleuse werden gegeben: 9,67o kg Vinylchlorid, 0,325 kg Glykolmonocrotonat. In eine Aktivatorschleuse werden gegeben: 2ooo Gewichtsteile io/oiges H202.
  • Bei 40° werden das Monomere und der Katalysator kontinuierlich dem Reaktionsgefäß derart zugegeben, daß die Monomerenkonzentration knapp unter der Sättigungskonzentration liegt (der Druck liegt o.,i bis o,2 at unter dem Sättigungsdruck).
  • Die entstandene Dispersion wird auf bekannte Weise aufgearbeitet. Die relative Viskosität des Produktes in io/oiger Cyclohexanonlösung beträgt 1,95. Das Produkt eignet sich besonders für die Hartverarbeitung. Durch Zusatz eines Vernetzer s während der Verarbeitung kann der Erweichungspunkt heraufgesetzt werden. Beispiel 5.
  • Es wird, wie in Beispiel .4 beschrieben, verfahren, jedoch bei 3i5° polymerisiert. Man erhält ein Mischpolymerisat mt der relativen Viskosität von. 2,6o (io/oig in Cyclohexanon).
  • Das Produkt eignet sich besonders für die Weichverarbeitung. Durch Zusatz eines Vernetzers wird der plastische Anteil der Dehnung herabgesetzt, der elastische dagegen erhöht. Weichgemachte Folien mit schwach vernetzten Makromolekülen haben einen strammen Griff.
  • Beispiel 6 In einen 5-1-Rührautoklav werden vorgelegt: 25oo g Wasser, 5 g Natriumacetat, 5,9 Eisessig, 5@g paraffinsulfosauresNatrium, io g Wasserstoffperoxyd 315o/oig, goo-g Vinylchlorid, ioog Diglykolmonovinyläther.
  • Man führt die Polymerisation durch Zutropfen von io/oiger Formaldehydnatriumsulfoxylatlösung durch. Polymerisationstemperatur 5o bis 5t5°. Es entsteht eine Dispersion, die in bekannter Weise aufgearbeitet wird. Das resultierende Mischpolymerisat eignet sich als Lackrohstoff.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisaten des Vinylchlorids, dadurch gekennzeichnet, daß man Di-oder Polyalkohole, die teilweise mit ungesättigten, polymerisierbaren Verbindungen veräthert oder verestert sind, zusammen mit Vinylchlorid, gegebenenfalls in Gegenwart weiterer polymerisierbarer Verbindungen, polymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mischpolymerisate herstellt, die mindestens 5o Gewichtsprozent Vinylchlorid enthalten.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mischpolymerisate herstellt, die etwa o, i bis i o Gewichtsprozent OH-Gruppen enthalten.
DEF6672A 1951-07-03 1951-07-03 Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisaten des Vinylchlorids Expired DE904593C (de)

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