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Verfahren und Werkzeug zum Einschlagen und Einfärben von Marken auf
Holz u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zurrt Ein.-schlagen: und Einfärben
von Marken auf Holz u. dgl. mittels Schlagzeug und ein Werkzeug zur Ausführung des
Verfahrens.
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Es ist gebräuchlich, Blockholz u. dgl. entsprechend zu bezeichnen,
um Verwechslungen und Diebstahl zu verhindern. Man bedient sich sogenannter Markierhämmer,
mit welchen das Zeichen des Eigentümers zumeist .auf der Hirnseite des Holzes eingeschlagen
wird. Dieses Verfahren ist umständlich, zeitraubend, farbversch,%7#,endend und auf
steilen Hängen schlecht durchzuführen, weil sich Farbverschüttungen aus dem umgeschnalliten
Farbgefäß nicht vermeiden lassen, wozu noch Verschmutzung der Arbeitskleidung hinzukommt.
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Diesen Übelständen suchte man- durch Markierhämmer abzuhelfen, in
denen entweder der Präge-Stempel mit einem Farbkissen vereinigt oder in welchen
ein hohl ausgebildeter Prägestempel mit einem beim Schlag zurückweichenden Einsatz
versehen ist, wobei Farbflüssigkeit zwischeü den Innenwänden des Prägestempels und:
dem Einsatz hindurchtrI:tt und das MarkierzeIchen anfärbt. Diese Hämmer können den
Forderungen im Betriebe nicht genügen, den rauhen Beanspruchungen nicht standhalten
und konnten sich deshalb nicht einführen.
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Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, .daß
vom Farbflüssigkeitsvorrat im Werkzeug eine dosierte Menge Farbflüssigkeit abgespaltet
in KapillarTäumen gehalten wird und beim Aufschlag des Werkzeuges durch Massenkräfte
der Flüssigkeit diese dosierte Farbflüssigkeitsmenge durch die Kapillarräume unter
Überwindung
der Adhäsion gegen die zu markierende Fläche gespritzt
wird, wobei gleichzeitig eine weitere dosierte Farbflirosisigkeitsmenge aus dem
Farbflüssigkeitsvorrat die Kapillarräume wieder auffüllt und dort bis zum nächsten
Schlag mit dem Werkzeug festgehalten wird. Durch die Ausnutzung der Massenkräfte
und der Kapillarwirkung Ist es möglich, immer eine genau dosierte Menge von Farbflüssigkeit
bei jedem Schlag des Werkzeuges für das Markierzeichen freizugeben, wodurch dras
Markierzeichen deutlich sichtbar wird. Dasi Verfahren ist einfach und sauber, und
es wird außerdem an Farbflüssigkeit gespart sowie eine Besudelung des mit dem Werkzeug
Arbeitenden veirhindert.
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Das Markierwerkzeug zur Ausführung des. Verfahrens enthält eine Prägestempelplatte,
die austauschbar im Werkzeug befestigt und mit Kapillarbohrungen versehen ist. Durch
die beim Schlag auftretenden Massenkräfte wird Farbflüs:-sigkeit durch die Kapillarbohrungen
gegen das die Markierung aufnehmende Flächenstück gespritzt, wobei weiteres Ausfließen
von Farbflüssigkeit eben. durch die Kapillarwirkung der Bohrungen, verhindent wird.
Eins federbelasitetes, unter Schlagwirkung sich öffnendes Ventil regelt den ZufluS
der Farbflüssigkeit aus dem, Vorratsbehälter zu den Kapilliarboh:rungeu, wodurch
bei entsprechender Ventilmasse und Federkraft die Farbmenge dosiert wird. Zwischen
der Prägestempelp.latte und dem. Ventil ist ein flach zylindrischer Kapilla,rraum.
ausgespart, welcher durch Adhäsion: die in ihm, befindliche Farbflüssigkeit festhält,
solange keine Masesenkräfte auftreten, so daß nach dem Schlag ein Nachtropfen der
Farbflüssigkeit durch die KapIllarbohrungen sicher vermieden wird. Der Kapdllarraum
dient auch als Verteiler für die Farbflüssigkeit zu den einzelnen Bohrungen.
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Zur !Erzielung eines widerstandsfähigen, aber doch leichten Werkzeuges
ist es: vorteilhaft, wenn die Prägestempelplatte und. deren Fassung gegenrüber der
Masse des übrigen Werkzeuges vergleichsweise groß, ist, da dadurch eine Entlastung
der Verbindungsstellen der einzelnen Hammerteile erfolgt und Deformationen des im
Interesse geringen Gewichtes dünnwandig auszubildenden Vorratsbehälters vermieden
werden.
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Damit die Marke ein; sauber umrandetes Aussehen; .erhält, weist der
die Marke formende Teil der Prägestempelplatte eine dieser gegenüber zurückgesetzte
Umrandung auf.
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In der Zeichnung, welche eine beispielsweise Ausführung der Erfindung
darstellt, ist Fig. i ein. Längsschnitt. durch. ein; hammerartig ausgebildetes Markierwerkzeug,
Fig. 2 eine Ansicht des Werkzeugges von untren, Fig. 3 ein Längsschnitt durch das
Abspritzventil des Werkzeuges in größerem Maßstab und Big. 4 eine Draufsicht auf
das Abspritzventil der Fig. 3.
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Das Markienverkzeug besteht aus .einem im wesentlichen zylindrischen
Körper i, der als Vorratsbehälter für dir, Farbflüsisigkeit 2 dient und unten durch
eine stöpselartige Fassung 3 für die Prägestempelplatte 4 abgeschlossen ist. Der
Vorratsbehälter ist mit einer zum Nachfüllen; dienenden Verschraubung 5, in der
ein in Schlagrichtung .S sich durch lblassenwirkung öffnendes, Bel.üftungsventil,
6 untergebracht ist, verschlossen. An dem Vo,rratisbehälter ist ein Stie17 angebracht,.
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Die als Marke entsprechend ausgebildete Präge stempelplatte 4 ist
mit einer Ringmutter 8, unter Zwischenschaltung eines Umfassungsringes.9, der gegenüber
der Prägestempelplatte um das Maß d zurückgesetzt ist, in der Fassung 3 auf einfache
Weise lösbar und auswechselbair, befestigt.
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Zum Festhalten einer besrtimmten Farbflüssigkeitsmenge: sind Kapillarräume
vorgesehen, die im wesentlichen aus Kapillarbohruugen io in der Prägestempelplatte
.und einem über die Prägestempelplatte angeordneten Verteilerraum i i von flach
zylindrischer Form bestehen. Die Begrenzungswände des Raumes liegen nahe zusammen,
so daß die in, dem. Raum befindliche Farbflüssiigkeit durch Adhäsion festgehalten
wird. Dia Bohrungen io verlaufen im: wesentlichen in, Schlagrichtung S. Der Raum
i i wird, durch die obere Fläche 12 der Prägeste:mPelplatt#-- 4 und: durch eine,
Ausnehmung in der Fassung 3 gebildet. In einer zentralen Bohrung 13 der Fassjung
ist ein Abspritzverntü 14 angeordnert. Oberhalb des Ventils ist eine Zulußöffnung
15 für die Farbflüssigkeit aus dem. Vorratsbehälter vorgesehen. In einer Nut 16.
.des Ventils ist ein Ring 17 aus Material:, wie beispielsweise Gummi, eingespannt.
Das. Ventil wird durch eine Feder 18 gegen die Zufluißöffnung 15 gepreßt.
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Durch die Kapillarrärume wird ein geringer, zum Einfärben dosierter
Teil der Farbflüssigkeit getrennt vom Vorratsbehälter bereitgehalten und durch den
Schlag des Werkzeuges ausgelöste Massenkräfte frei,. Die Kapillarräume sind durch
das Absp:dtzventil vom Vorratsbehälter getrennt.
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Wird mit dem Markierwerkzeug in Richtung S gegen das die Marke aufzunehmende
Flächenstück, wie beispielsweise Holz., geschlagen, so treten beim Auftreffen der
Prägestempelplatt0 4 in der Farbflüssigkeit Massenkräfte auf, die eine Drucksteigerung
in Richtung S bewirken. Diese Drucksteigerung ist entsprechend den Verzögerungen
beim Schlag bzw. beim Prägevorgang derart groß, da Farbflüssigkeit aus, den Kapillarbohrungen
gegen die zu markierende Fläche mit hoher Geschwindigkeit spritzt. Hierbei erlaubt
die zurücktretende Umfassung 9 in der ersten Phase der Prägung das Entweichen, der
Luft unter der Prägestempelpl,atte 4 und schirmt in der zweiten Phase das seitliche
Ab-
spritzen der Flüssigkeit ab, so daß einer abgerundete, nicht verkleckste
Marke entsteht.
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Der Ventilkörper 14 mit der entsprechend abgestimmten Feder 18 ermöglicht
beim Schlag das dosierte Nachfließen von Flüssigkeit, verhindert aber deren ungewolltes.
Austreten im Verein mit dem Kapillarraum: i i und. den Kapillarbohrungen io nach
erfolgtem Schlag. Durch den Schlag wird aber nicht nuir die in den Kapillarbohrungen
io angesammelte Flüssigkeit frei, sondern gleichzeitig
öffnet sich
das Ventil 14 ebenfalls infolge von Massenwirkung, wodurch die Verbindung zum Vorratsbehälter
i hergestellt wird, und zwar fließt die Farbflüssigkeit durch die Öffnung 15 zum
Kapill.a:rraum i i, der als Verteiler wirkt, in die Bohrungen fo. Dadurch ist das
Werkzeug zum nächsten Schlag wieder mit einer Menge dosierter Farbflüssigkeit in
den Kapillarräumen versehern. Mit dem Schlag wird aber weiter durch Massenkräfte
das Ventil 6 geöffnet, so daß Luft in den Vorratsbehälter nachströmen kann und kein
Unterdruck irr diesem entsteht, der ein Abfließen der Farbflüssigkeit durch die
Öffnung 15 beeinträchtigen würde.
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Es wird dadurch ein einfaches Werkzeug geschaffen, in welchem Abspritzen
und Nachfließen. der Farbflüssigkeit durch Massen- und Kapillarwirkung selbständig
gesteuert werden und welches ein klares und deutlich eingefärbtes Markierzeiche,n
ergibt:. Die Prägestempelplatte, kann nicht nur zur Änderung dies Markierzeichens,
sondern auch zur Reinigung durch einfaches Abschrauben der Ringmutter verwendet
werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführung beschränkt. So
kann beispielsweise das Abspritzventi.l auch anders ausgebildet sein und durch eine
Feder gegen die Öffnung 15 gedrückte Kugeln enthalten:. Es, kann auch im .freien
Innenraum des gezeigten Abspritzventils ein Viskoseschwamm oder ein ähnlich aufsaugendes
Material befestigt sein, wie @d.ies, durch das Bezugszeichen i9 angedeutet ist.