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Kühleinrichtung für Vakuumgefäße, insbesondere Vakuumentladungsgefäße
Es ist bekannt, Vakuumentladungsapparate mit einer Flüssigkeit zu kühlen, die Wasserstoffionen
an die angrenzenden, in der Regel aus Metall bestehenden Wände des Vakuumgefäßes
abgibt. Man verwendet deshalb für die Herstellung der Gefäßwandung zur Vermeidung
der Wasserstoffionendiffusion durch die Wandung hindurch in das Innere des Vakuumentladungsapparates
einen Werkstoff, der entweder selbst, wie beispielsweise Chromeisen, für Wasserstoffionen
undurchlässig ist oder, wie beilspfelsweise Eisen oder Nickel, für Wasserstoffionen
durchlässig ist, jedoch auf seiner an die Kühlflüssigkeit angrenzenden Oberfläche
mit einem Wasserstoffionen nicht hindurchlassenden Überzug, beispielsweise Lack,
Emaille, Aluminium, Zink oder Chrom, versehen ist. Es ist ferner bekannt, Vakuumentladungsapparate,
deren Gefäß-Wandung aus einem für Wasserstoffionen durchlässigen Werkstoff, beispielsweise
Eisen oder Nickel, besteht, mit einer Flüssigkeit, wie beispielsweise C51, Schwefel,
Kohlenstoff, Toluol, Benzol oder verdünnter Natronlauge, zu kühlen, weil diese Flüssigkeiten
die Eigenschaft haben, infolge ihres geringeren Gehaltes an freien Wasserstoffionen
praktisch keine Wasserstoffionen an die Gefäßwandung abzugeben.
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Diese bekannten, flüssigkeitsgekühlten Vakuumentladungsapparate der
ersten Art weisen den Nachteil auf, daß die Werkstoffe, die für die Herstellung
einer für Wasserstoffionen nicht durchlässigen Vakuumgefäßwandung in Frage kommen,
wegen ihres Gehaltes an Chrom oder ähnlichen Metallen einerseits verhältnismäßig
teuer und auf der anderen Seite schwer erhältlich und zudem
schwer
zu verarbeiten, insbesondere schwer miteinander hochvakuumdicht zu verschweißen
sind. Die Vakuumentladungsapparate der ersten Art, bei denen auf einer für Wasserstoffionen
durchlässigen Gefäßwandung ein undurchlässiger Überzug angebracht ist, haben den
Nachteil, daß sie in der Regel nach längerer Betriebsdauer doch Wasserstoffionen
hindurchlassen, weil die Überzüge allmählich, zum mindesten an: einzelnen: Stellen,
.durch Korrosion Unterbrechungen erhalten, durch die das für Wasserstoffionen durchlässige
Material der Gefäßwandung freigelegt und dadurch der Berührung durch die Wasserstoffionen
abgebende Kühlflüssigkeit ausgesetzt wird. Diese Gefahr ist bei mit einem Überzug
aus Emaille oder Lack versehenen Vakuurnentladungsapparaten nicht wesentlich geringer
als bei Metallüberzügen, weil auch solche Überzüge erfahrungsgemäß kleine Poren
aufweisen, durch die Wasserstoffionen in das Innere des Materials der Wandung eindringen
und in ihnen nach allen Seiten diffundieren. Ein Teil dieser Wasserstoffionen tritt
an der Innenseite des Gefäßes aus und vereinigt sich dort zu Wasserstoffmolekülen.
Ein anderer Teil tritt auf der der Kühlflüssigkeit zugewandten Seite der Gefäßwandung
an den Stellen aus, an denen der Überzug nicht ohne Zwischenraum aufliegt. Solche
Stellen lassen sich bei der Herstellung von Emaille- und Lacküberzügen nie ganz
vermeiden. Die in die unter dem Überzug gebildeten Hohlräume eindringenden Wasserstoffionen
vereinigen sich in den Hohlräumen ebenfalls zu Wasserstoffmotekülen, die nicht wieder
in das Material der Gefäßwandung eindringen können. Durch die fortgesetzte Nachlieferung
von Wasserstoffionen in diese Hohlräume steigt in ihnen der Druck allmählich immer
mehr, so daß schließlich in ähnlicher Weise, wie dies vom Beizen des Eisens her
bekannt ist, die den Hohlraum nach der Seite der Kühlflüssigkeit abschließende Schicht
des Überzuges unter dem Einfluß des hohen Überdruckes abplatzt. Auf diese Weise
wird eine neue Stelle der dem Kühlmittel zugewandten Oberfläche der Wandung des
Vakuumgefäßes in Berührung mit dem Kühlmittel gebracht, so daß einerseits die Diffusion
von Wasserstoff in das Innere des Vakuumapparates zunimmt und andererseits auch
die Gefahr des Abplatzens des schützenden Überzuges auf der der Kühlflüssigkeit
zugewandten Seite der Gefäßwandung wächst.
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Die flüssigkeitsgekühlten Vakuumentladungsapparate der zweiten Art,
bei denen als Kühlmittel eine Wasserstoffionen nicht abgebende Flüssigkeit verwendet
wird, weisen den Nachteil auf, daß die Kühlflüssigkeit ihrerseits indirekt gekühlt
werden muß, weil das üblicherweise zur Kühlung von Vakuumentladungsapparaten benutzte
Leitungswasser bekanntlich sehr viel Wasserstoffionen enthält. Es müssen zudem,
falls zur indirekten Kühlung von von Wasserstoffionen freien Kühlmitteln ein Wasserstoffionen
enthaltendes Kühlmittel, beispielsweise Wasser, verwendet wird, die Wandungen der
Rohrleitungen, durch die letzteres Kühlmittel geführt wird, aus einem Werkstoff
hergestellt sein, der Wasserstoffionen nicht hindurchläßt, oder es müssen die Rohrwandungen
auf ihrer dem letzteren Kühlmittel zugekehrten Seite mit einem Überzug aus einem
Wasserstoffionen nicht hindurchlassenden Werkstoff versehen werden. Es treten dann
selbstverständlich an dieser Stelle die gleichen Schwierigkeiten auf, die bei der
direkten Kühlung an der Vakuumgefäßwandung selbst auftreten.
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Alle diese Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung
für Vakuumgefäße, insbesondere Vakuumentladungsgefäße, beispielsweise Quecksilberdampfgleichrichter,
Elektronenröhren und Röntgenröhren, die mit einem Wasserstoffionen abgebenden Kühlmittel,
insbesondere Wasser, gekühlt werden und eine vakuumdichte Gefäßwandung aus einem
Werkstoff aufweisen, der für Wasserstoffionen durchlässig ist, insbesondere Eisen
oder Nickels und bei denen das Kühlmttelgefäß zum mindesten an seiner dem Vakuumgefäß
benachbarten Seite wenigstens an einigen Stellen vollständig aus einem Werkstoff
besteht, der für Wasserstoffionen durchlässig ist, dadurch vermieden, daß das Kühlmittel
sich in einem besonderen Gefäß befindet, das das Vakuumgefäß überall mit einem Zwischenraum
sehr geringer Dicke, vorzugsweise von weniger als o,i min, umgibt, und der mit Gas
gefüllt ist, in dem sich die durch die angrenzende Wandung des Kühlmittelgefäßes
diffundierten Wasserstoffionen zu Molekülen vereinigen. Die Dicke dieses Zwischenraumes
kann auch noch bedeutend kleiner als o, i mm, beispielsweise o,ooi mm sein, ohne
daß dadurch die Vereinigung der Wasserstoffionen zu Molekülen verhindert würde.
Man kann also die Außenwandung des Kühlmittelgefäßes und die Außenwandung des Vakuumgefäßes,
obgleich bei der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung beide aus einem für Wasserstoffionen
durchlässigen Werkstoff bestehen und obgleich das Kühlmittel Wasserstoffionen abgibt,
unmittelbar aufeinanderlegen, weil bei der praktisch in Frage kommenden Genauigkeit
der Oberflächenbearbeitung stets ein ausreichend großer Zwischenraum zwischen den
beiden Wandungen für die Wiedervereinigung der Wasserstoffionen verbleibt.
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je geringer die Dicke des Zwischenraumes ist, desto kleiner wird der
in ihm auftretende Temperatursprung, der um so größer ist, je größer die spezifische
Belastung der Wandung des Vakuumgefäßes bzw. Kühlgefäßes ist. Bei den praktisch
in Fragekommenden spezifischen Belastungen wird durch einen Zwischenraum von weniger
als o, i mm Dicke nur ein Temperatursprung von einigen Graden Celsius auftreten.
Zur Erniedrigung des Temperatursprunges wird der Zwischenraum zweckmäßig mit einem
Gas hoher Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise mit Wasserstoffgas, gefüllt, das bekanntlich
die Wärme fast 7mal besser leitet als Luft. Dadurch wird der Temperatursprung weiter
erheblich herabgesetzt. Falls der Zwischenraum mit einem von Luft verschiedenen
Gas dauernd gefüllt sein soll, ist es notwendig, ihn gasdicht abzuschließen. Da
jedoch dauernd aus dem Kühlmittel Wasserstoffionen
durch die Wandung
des Kühlmittelgefäßes in den Zwischenraum eindringen, wird der Druck im Zwischenraum
durch das sich dort ansammelnde Wasserstoffgas allmählich mehr und mehr steigen.
Es ist deshalb unbedingt erforderlich, den gasdicht abgeschlossenen Zwischenraum
über ein Sicherheitsventil mit der Atmosphäre zu verbinden, damit die Wandung des
Kühlmittelgefäßes oder des Vakuumgefäßes nicht unzulässig durch Überdruck im Zwischenraum
beansprucht wird. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit wird unabhängig davon, mit welchem
Gas der Zwischenraum zunächst gefüllt war, die Füllung des Zwischenraumes nur noch
aus Wasserstoffgas bestehen, falls nicht für laufenden oder zeitweiligen Ersatz
der Gasfüllung des Zwischenraumes Sorge getragen wird. Die Gasfüllung des Zwischenraumes
kann neben Wasserstoffgas auch Ammoniakgas enthalten, dessen Wärmeleitfähigkeit
allerdings geringer ist als die des Wasserstoffes, das jedoch in dieser Hinsicht
Luft übertrifft.
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Es besteht unter Umständen die Gefahr, daß die durch die Wandung des
Kühlmittelgefäßes hindurchwandernden Wasserstoffionen in dem Werkstoff derselben
oder auf seiner Oberfläche Oxyde zu Wasser reduzieren. Es ist deshalb zweckmäßig,
den Zwischenraum mit einem Raum zu verbinden, in dem Mittel zum Binden von Wasser
bzw. Wasserdampf, vorzugsweise Phosphorpentoxyd, vorgesehen sind, da andernfalls
die Gefahr bestehen würde, daß das flüssige Wasser, das Wasserstoffionen abgeben
könnte, mit der Außenseite der Wandung des Vakuumgefäßes in Berührung käme.
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Zur Verminderung des Temperatursprunges am Zwischenraum ist es, wie
bereits ausgeführt wurde, zweckmäßig, den Zwischenraum mit Wasserstoff zu füllen.
Anstatt Wasserstoffgas zu diesem Zweck einer Vorratsflasche zu entnehmen, kann mit'Vortei.1
auch Wasserstoffgas durch Diffusion in den Zwischenraum eingeführt werden. Zu diesem
Zweck kann die Durchlässigkeit für Wasserstoffionen, die bei der erfindungsgemäßen
Kühleinrichtung die an den Zwischenraum angrenzende Wandung des Kühlmittelgefäßes
mindestens örtlich aufweist, ausgenutzt werden. Zur Vermehrung des Durchtritts von
Wasserstoffionen kann die Wasserstoffionenkonzentration auf der an das Kühlmittel
angrenzenden Seite der Wandung des Kühlmittelgefäßes beispielsweise durch Elektrolyse
mit dem betreffenden Wandungsteil als Kathode erhöht werden. Es können in der an
das Kühlmittel einerseits und an den Zwischenraum andererseits angrenzenden Wandung
des Kühlmittelgefäßes auch Teile aus einem Werkstoff vorgesehen werden, der, wie
beispielsweise Palladium, in besonders hohem Maße für Wasserstoffionen durchlässig
ist.
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Unter Umständen ist es zweckmäßig, diese Mittel zur Einführung von
Wasserstoff in den Zwischenraum nicht an bzw. in Wandungsteilen des Zwischenraumes
selbst, sondern in der Wandung eines mit ihm in Verbindung stehenden Raumes vorzusehen.
Die Wandung des Zwischenraumes bzw. eines mit ihm in Verbindung stehenden Raumes
kann beispielsweise örtlich auch aus einem Werkstoff bestehen, der bei erhöhter
Temperatur, wie beispielsweise Palladium, in außerordentlich starkem Maße für Wasserstoff
durchlässig ist. Dieser Wandungsteil wird während der Erhitzung auf seiner Außenseite
mit Wasserstoffgas, beispielsweise mit einer Wasserstoff enthaltenden. Flamme, in
Berührung gebracht. Ähnliche Einrichtungen sind zum Ergänzen der Gasfüllung von
Röntgenröhren seit langem bekannt.
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Die Fig. i bis 1a zeigen in zum Teil schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung für Vakuumgefäße.
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Fig. i zeigt in sehr stark vergrößertem Maße einen Querschnitt durch
einen Teil der Wandung i des Vakuumgefäßes, deren Oberfläche a an den Vakuumraum
angrenzt. Als Werkstoff für die Wandung i wird ein von Wasserstoffionen durchlässiges
Metall, beispielsweise gewöhnliches Eisen oder Stahl, verwendet. Das Vakuumgefäß
ist mit einem Zwischenraum sehr geringer Dicke von einem Kühlmittelgefäß umgeben,
dessen Wandung 3 ebenfalls aus einem für Wasserstoffionen durchlässigen Material,
beispielsweise Eisen oder Stahl, besteht. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird als Kühlmittel eine Flüssigkeit q. verwendet, die Wasserstoffionen enthält
und an die Wandung 3 abzugeben imstande ist. Auf die Beschaffenheit der äußeren
Begrenzung 5 des Kühlmittelgefäßes kommt es für die Erzielung der erfindungsgemäßen
Wirkung nicht an. Man benutzt jedoch zweckmäßig einen Werkstoff, der dem des Wandungsteiles
3 ähnlich ist oder mit ihm völlig übereinstimmt, um Zerstörungen durch Korrosion
zu vermeiden. Der Zwischenraum 6 zwischen den Wandungsteilen a und 3 ist selbst
dann für den vorliegenden Zweck genügend groß, wenn die beiden Wandungsteile ohne
eine Zwischenlage aufeinandergepreßt werden. Die in der Zeichnung stark vergröbert
dargestellten Unebenheiten selbst einer sorgfältig bearbeiteten Oberfläche lassen
nämlich zwischen .den Wandungsteilen z und 3 in jedem Fall noch einen Zwischenraum
bestehen, der die Wiedervereinigung der durch den Wandungsteil3 diffundierten Wasserstoffionen
bzw. Atome ermöglicht. Falls die Gefahr besteht, daß die Wandung 3, beispielsweise
aus Eisen, durch das Kühlmittel q., beispielsweise Wasser, stark angegriffen wird,
kann auf ihrer dem Kühlmittel zugekehrten Seite ein übliches Rostschutzmittel, beispielsweise
in Form e!ines@ Anstriches 7 oder eines für Rostschutzzwecke üblichen Metallüberzuges
7, beispielsweise aus Zink, vorgesehen werden. Solche Überzüge sind, wie bekannt,
nie vollkommen dicht, so daß stets Wasserstoffionen in das Material der Wandung
3 eindringen, die, falls nicht erfindungsgemäß der Zwischenraum 6 vorgesehen wäre,
durch die Wandung i hindurch in den Vakuumraum wandern würden.
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Fig. z zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung bei
einem Vakuumgefäß, dessen Innenraum mit 8 bezeichnet ist. In dieser Figur ist der
Zwischenraum 6 mit Rücksicht auf die Darstellung außerordentlich groß gezeichnet.
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, da13 der Zwischenraum 6 gasdicht
abgeschlossen ist. Er steht zur Vermeidung eines unzulässig hohen Überdruckes mit
der Atmosphäre über ein Sicherheitsventil g in Verbindung. Da nur ein verhältnismäßig
geringer innerer Überdruck oder sogar gar kein Überdruck vorhanden zu sein braucht,
genügen für diesen Zweck sehr einfache Vorrichtungen, beispielsweise durch Gewichte
oder Federn belastete Sicherheitsventile oder die für Fahrrad- und Automobilschläuche
benutzten Ventile.
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In dem mit dem Zwischenraum 6 in Verbindung stehenden Raum io können
Substanzen ii vorgesehen werden zur Nachlieferung des Füllgases für den Zwischenraum
6 oder zur Trocknung des dort vorhandenen Gases. Die Wandung des Raumes io kann
örtlich auch aus einem Werkstoff bestehen, der Wasserstoff besonders bei erhöhter
Temperatur leicht hindurchläßt, wie beispielsweise Palladium. Zur Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration
an der äußeren Oberfläche der Wandung 3 des Kühlmittelgefäßes kann im Kühlmittelgefäß
eine Hilfselektrode 12 vorgesehen sein, die über die Zuleitung 13 als Anode einer
Elektrolyse gegenüber der Gefäßwandung 3 benutzt werden kann. Durch entsprechende
Bemessung des Abstandes zwischen den Teilen 12 und 3 bzw. 1.2 und 5 kann erreicht
werden, daß die Elektrolyse bevorzugt auf der Außenseite der Wandung 3 unter Abscheidung
von Wasserstoff stattfindet. Die Elektrode 12 kann auch auf ihrer anderen Seite
mit einer den Stromdurchgang verhindernden oder behindernden Substanz überzogen
werden.
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Bei der Herstellung einer gasdichten Verbindung zwischen den Wandungsteilen
i und 3 wird, falls nicht die Schweißnaht aus einem Werkstoff hergestellt wird,
der Wasserstoffionen nicht hindurchläßt, eine Wasserstoffionen hindurchlassende
Verbindung zwischen den Teilen i und 3 geschaffen, durch die unter Umgehung des
Spaltes 6 Wasserstoffionen aus dem Kühlgefäß in das Vakuumgefäß 8 gelangen könnten.
Diese Diffusion kann auf einen bedeutungslosen Wert herabgemindert werden, wenn
die Oberfläche jeder zwischen den für Wasserstoffionen durchlässigen Teilen des
Kühlmitteigefäßes und denen des Vakuumgefäßes bestehenden Verbindung aus für Wasserstoffionen
durchl'ä'ssigen Werkstoff, soweit sie nicht an den Vakuumraum angrenzt, groß ist
im Vergleich zum mittleren, senkrecht zur Richtung des vom Kühlmittelgefäß zum Vakuumgefäß
gerichteten Wasserstoffstromes gemessenen Querschnittes der Verbindung. Diese Oberfläche
ist nämlich in der Lage, Wasserstoff abzugeben, so daß nur ein außerordentlich kleiner
Betrag des in die Wandung 3 hindurchdiffundierenden Wasserstoffes bis zu der an
den Vakuumraum i angrenzenden Oberfläche 2 der Wandung i des Vakuumgefäßes gelangen
kann. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig; 3 ist angenommen, daß der Deckel 14
des Vakuumgefäßes mit dem oberen Rand der zylindrischen Wandung i desselben und
einem vorzugsweise dünnwandig gehaltenen Fortsatz 16 der Wandung 3 des @ühlmittelgefäßes
in einer einzigen Schweißnaht 15 miteinander gasdicht verbunden sind. Auch wenn
für die Herstellung der Schweißnaht 15 ein für Wasserstoffionen durchlässiger Werkstoff
verwendet wird; gelangt praktisch kein Wasserstoff aus dem Kühlmittel q. in den
Vakuumraum 8, weil der Querschnitt des Teiles 16, gemessen senkrecht zur Richtung
des Wasserstoffstromes, klein ist im Vergleich zu der an die Atmosphäre bzw. an
den Zwischenraum 6 zwischen den Teilen i und 3 bzw. 16 angrenzenden Oberfläche,
durch die Wasserstoffionen austreten.
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Das Kühlgefäß kann nach entsprechend sorgfältiger Bearbeitung der
Oberflächen über das Vakuumgefäß geschoben werden, so daß nur ein sehr geringer
Zwischenraum verbleibt. Da eine solche sorgfältige Bearbeitung der einander berührenden
Oberflächen, besonders wenn es sich um größere Vakuumgefäße handelt, unter Umständen
Schwierigkeiten und erhebliche Kosten bereitet, ist es oft zweckmäßiger, die Wandungen
i und 3, wie die Fig. q. und 5 zeigen, vor der Herstellung des in der Regel etwa
kreisrunden Gefäßes 8 miteinander bei 17 durch Schweißung oder Lötung zu verbinden.
Zu diesem Zweck werden zwei im wesentlichen gerade Blechstreifen i und 3 miteinander
unter Belassung eines geringen Zwischenraumes 6 fest verbunden. Wird nun dieser
aus den beiden Blechteilen hergestellte Körper mittels Biegewalzen gebogen, so tritt
dabei eine bleibende Deformation der Teile i und 3 ein, die eine erhebliche Verengung
des Zwischenraumes 6 zur Folge hat. Da dieser Biegevorgang bei Temperaturen stattfindet,
die unterhalb der Schweißtemperatur liegen, findet jedoch eine Bindung der Wandungsteile
i und 3 aneinander an ihrer Berührungsfläche nicht statt. Es verbleibt daher in
jedem Fall ein für die Wiedervereinigung der durch die Wandung 3 hindurchdiffundiertenWasserstoffionen
ausreichender Zwischenraum 6.
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Bei diesem Verfahren bedarf es lediglich einer gewissen Vorsicht beim
Zusammenschweißen der gemeinschaftlich gebogenenWandungsteilei und 3, da vermieden
werden muß, daß an dieser Schweißstelle längs einer Mantellinie des Zylinders nicht
nur die beiden Kanten des Bleches i bzw. die beiden Kanten des Bleches 3 miteinander,
sondern darüber hinaus auch noch die Bleche i und 3 miteinander verschweißt werden.
In den Fig. 6 und g ist angedeutet, wie das unerwünschte Verschweißen der Teile
i und 3 vermieden werden kann. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.6 sind die Kanten
des Bleches i etwas aufgebogen, so daß an der Schweißstelle ein größerer Zwischenraum
2o entsteht, der die Entstehung einer durchgehenden Verbindung zwischen den Schweißnähten
i8 und ig verhindert. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.7 ist zur Erhöhung der
Sicherheit an der Schweißstelle ein schmaler Streifen 21 aus einem Werkstoff eingefügt,
der sich mit dem Material der Schweißnähte i8 und ig bei der Schweißtemperatur nicht
verbindet oder der für Wasserstoffionen undurchlässig
ist. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach I1 ig. 8 ist angenommen, daß in der Wandung 3 zur Herstellung
der Schweißnaht 18 zunächst ein Zwischenraum frei gelassen wird, der nachträglich
durch einen entsprechend breiten Streifen 22 ausgefüllt wird, der beispielsweise
durch ein Lot 23 dicht in die Wandung 3 des Kühlmittelgefäßes eingefügt werden kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist zu dem gleichen Zweck
ein Blechstreifen 2.[ vorgesehen, der bei 25 nachträglich dicht mit der Wandung
3 verbunden wird. Da dieser Streifen nur schmal zu sein braucht, hat der an der
Schweißstelle in der Wandung 3 des Kühlmittelgefäßes verbleibende Spalt an der Schweißstelle
auf die gesamte Kühlwirkung der Kühleinrichtung keinen nennenswerten Einfluß.
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Das Kühlgefäß kann auch zur Erzielung eines möglichst engen Zwischenraumes
6 so hergestellt werden, daß es sehr stark auf die Außenwandung i des Vakuumgefäßes
drückt. Das ganze Kühlgefäß oder mindestens seine Wandung 3 kann zu diesem Zweck
längs einer oder mehrerer Mantellinien geschlitzt sein und nach dem Überschieben
über das Vakuumgefäß beispielsweise mit Hilfe von Schrauben angepreßt werden. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. io ist angenommen, daß der Mantel 3 des Kühlgefäßes
bei 26 einen Längsschlitz aufweist und mit Flanschen 27 versehen ist, die mit Hilfe
von Schrauben 28 einander genähert werden können, so daß das Kühlgefäß stramm auf
dem Vakuumgefäß aufliegt. Bei der Anordnung nach Fig. i i sind zwei solche Schlitze
26, 29 vorgesehen. Die beiden Hälften 30 und 31 des Kühlgefäßes können mittels
Schrauben 28, 32 einander genähert und damit auf das Kühlgefäß i gepreßt werden.
Es ist unter Umständen jedoch vorteilhafter, den Mantel 3 des Kühlgefäßes warm auf
das Vakuumgefäß i aufzuziehen, wie durch Fig. 12 angedeutet ist.
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Für die Wirkung des erfindungsgemäßen, zwischen dem Mantel des Kühlmittelgefäßes
und des Vakuumgefäßes vorgesehenen Zwischenraumes sowie für die weitere Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung für Vakuumgefäße ist es ohne Bedeutung, ob
der Wasserstoff im Innern der Wandung des Kühlgefäßes oder des Vakuumgefäßes in
atomarer Form oder in Form von Wasserstoffionen, insbesondere als Protonen, wandert.
Wesentlich ist lediglich, daß der Wasserstoff in beiden Formen durch Werkstoffe
hindurchwandert, durch die er in Molekülform nicht zu wandern imstande ist. Es können
deshalb bei der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung an Stelle des für Wasserstoffionen
durchlässigen Werkstoffes auch Werkstoffe benutzt werden, in denen die Wanderung
des Wasserstoffes in atomarer Form und nicht in Ionenform erfolgt. Es kommt daher
insbesondere im Zusammenhang mit der Ausbildung der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung
der wissenschaftlichen Streitfrage, ob der Wasserstoff im Eisen und Nickel bei gewöhnlicher
Temperatur in der einen oder in der anderen Form wandert, keinerlei Bedeutung zu.
Wesentlich ist nur, daß der für die Wanderung verwendete Werkstoff für Wasserstoffionen
oder Atome durchlässig, für Wasserstoffgas hingegen undurchlässig sein soll. Mit
Rücksicht auf die wissenschaftliche Streitfrage ist im vorstehenden und im folgenden
ein solcher Werkstoff kurz als für Wasserstoffionen durchlässig bezeichnet.