DE904012C - Verbindung von Werkstoffteilen zu Rahmen - Google Patents
Verbindung von Werkstoffteilen zu RahmenInfo
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Description
- Verbindung von Werkstoffteilen zu Rahmen Der Vorteil der Anwendung von Kunstharzen für die Verbindung von Metallen u. dg]. liegt bekanntlich nicht nur darin, daß niedere Verarl>eitungstemperaturen eine schonende IBehandlung der Werkstoffe gewährleisten und damit die Güte der eingesetzten Werkstoffe in den meisten Fällen erhalten bleibt, sondern vor allem auch in der Anwendung besonders rationeller Fertigungsmethoden. Dieser Umstand erschließt insbesondere der Serienherstellung viele Möglichkeiten, trotz des verhältnismäßig hohen Preises dieser Bindemittel.
- Es ist bekannt, zwei Venbindungsverfahren zusammen an einer Verbindungsstelle zur Anwendung zu bringen, z. B. durch Adhäsion und Keilwirkung, durch Schrumpfwirkung und Schweißverbindung, durch Schweiß- und Klebeverbindung.
- Damit soll erreicht werden, die Festigkeit der einen Verbindungsart durch die der anderen Verbindungsart zu erhöhen.
- Der Erfindungsgedanke bezieht sich nicht auf eine einzelne Verbindungsstelle, sondern auf Konstruktionen, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind, deren einzelne Teile verschiedenartigen bzw. verschieden hohen Belastungen ausgesetzt sind. Verwendet man beim Zusammenbau einer solchen Konstruktion an allen Veibindungsstellen ein und dasselbe Verbindungsmittel, so muß die Qualität dieses Bindemittels so gewählt sein, daß die am stärksten beanspruchte Verbindungsstelle dieser Konstruktion den Beanspruchungen mit der geforderten Sicherheit gewachsen ist. Die Festigkeit an den minder beanspruchten Verbindungen ist damit je nach den auftretenden Beanspruchungen mehr oder weniger weit über das erforderliche Maß gesteigert. Dies kann in gewissen Grenzen durch konstruktive Änderung der Verbindung, durch entsprechende Verkleinerung der Verbindungsflächen u. a. angeglichen werden. Oft- mais erfordern derartige NIaBnahmel1 keine Verlwilligung, sondern, z. P>. für Serienfertigung, eine Verteuerung der Vorbereitung bzw. Herstellung dieser Verbindungen.
- Der Erfindungsgedanke geht davon aus, entsprechend der günstigsten Fertigungsfolge und Fertigungsart am besten geeignete Bindemittel zu verwenden, um damit die Unterschiede der verschiedenartigen Bindemittelqualitäten in ihrem Festigkeitsverhalten, in der Verarbeitung und nicht zuletzt im Preis zu nutzen. Es ist bekannt und üblich, sich den Festigkeitsansprüchen in bezug auf die Verbindungsart durch Variation der Größe der Verbindungsflächen möglichst anzupassen. Zahlreiche Versuche und Prüfungen der in Betracht kommenden Umstände haben ergeben, daß man aber vor allem dann zu einer befriedigenden Lösung des Problems der Verbindung von Werkstoffteilen zu einem Rahmen kommt, wenn an jeder einzelnen Verbindungsstelle Art und Höhe der in der Praxis auftretenden Beanspruchungen bzw. der zu übertragenden Kräfte festgestellt werden und darauf die Wahl der zu verbindenden Bindemittel unter Berücksichtigung des Fertigungsablaufes abgestimmt wird.
- Somit entsteht in bezug auf die Verwendung der Bindemittel ein Rahmen, dessen Teile wenigstens mit zwei verschiedenen Bindemittelarten verbunden sind. Es wird allerdings, vor alllem in der Serienfertigung, nicht angebracht sein, zu viel Bindemittelarten an einer Konstruktion vorzusehen, z. B. wegen der Lagerhaltung, der verschiedenen Behandlungsweise und des Aufwandes bei der Fertigung. Demnach wären etwa zumindest jeweils für die Verbindungen einer Baugruppe einer derartigen Konstruktion nicht mehr als zwei bis drei Bindemittelsorten bzw. Verb indungsverfahren anzuwenden, bestenfalls wären jedoch möglichst die Baugruppen so zusammenzustellen, daß sich nur die Baugruppen untereinander oder besser nur einige der Baugruppen untereinander oder deren Verbindung miteinander in der Wahl des Bindemittels unterscheilden. Es ist zur Vereinfachung einer solchen Herstellungsweise anzustreben, möglichst den Herstellungsablauf so zu legen, daß gleichzeitig bzw. hintereinander möglichst Verbindungen mit gleichen oder gleichartigen B,indemitteln bearbeitet bzw. fertiggestellt werden.
- Die Verwirklichung des Erfindungsgedankens läßt für die Praxis z. B. einen Fahrradrahmen entstehen, bei dem die Art der Verbindungen und die Auswahl des Bindemittels insbesondere die Auswahl des Kunstharzbindemittels den jeweiligen Höchstbeanspruchungen der Verbindungsstellen angepaßt ist, indem die zum Hinterbau führenden Muffenverbindungen z.B. am Tretlagergehäuse ein Bindemittel geringerer Festigkeit als die anderen Verbindungsstellen zugewiesen erhalten.
- Festigkeits- und Dauermessungen zeigten, daß bei den in der Praxis auftretenden Beanspruchungen ein derartiger Rahmen völlig gleichwertig einem Ra'hmen ist, bei dem in seinen sämtlichen Verhindungsstellen dasselbe Bindemittel der höheren Festigkeit verwendet wurde. Insbesondere wirkt sich bei derartigen Serienprodukten mit hoher Auflage eine solche Maßnahme kostenmäßig günstig aus.
- Wärmeaushärtende Bindemittel ergeben im allgemeinen höhere Festigkeiten als kaltaushärtende Bindemittel. Nachteilig für die Fertigung erweist sich bei der Herstellung sperriger Gegenstände, daß die Aushärtung in Ofen bei den langen Belegzeiten, z. 2. B. etwa 2 Stunden bei 2000 C, unrationell wird, da der Ofenraum nicht ausgenutzt werden kann. In diesen Fällen wird erfindungsgemäß empfohlen, Baugruppen zu bilden, und zwar in der Art, daß die Einzelteile der Baugruppen, bei denen entsprechend hohe Beanspruchungen auftreten, mittels warmaushärtender Bindemittel verbunden und ausgehärtet werden, während z. B. die anderen Teile oder die Baugruppen untereinander zu dem fertigen Rahmen mittels bei Normaltemperatur aushärtender Bindemittel zusammengefügt werden.
- Der Erfindungsgedanlke führt dazu, einen sehr leichten Rahmen mit ausreichender Festigkeit, längster Lebensdauer und geringstem Kostenaufwand herzustellen. Am Beispiel des Fahrradrahmens hat dies zu der folgenden sich bewährenden Ausführungsart geführt: Es findet zur Verbindung vorwiegend eine Verklebung auf Kunstharzbasis statt, in Ausnahmefällen indessen dort, wo es die Festigkeitsbeanspruchungen erlauben, z.B. am Tretlagergehäuse finden übliche Verbindungsarten, wie Schweiß- oder Lötverbindungen, Anwendung. Da eine ausreichende Muffenlänge für die Kunstharzbindung erforderlich ist, aber fertigungsmäßig an diesem Bauteil nicht ohne erheblic'hen Mehraufwand erreicht werden konnte, war es z. B. durch die gewählte Kombination der Verbindungsarten möglich, bisiher übliche rationell herstellbare Tietlagergehäuse weiterhin zu verwenden.
- Der Erfindungsgedanke wird noch weiter an einigen Beispielen erläutert.
- Beispiel I Bei der Herstellung von Sitzgestellen, wie sie im Möbel- und im Fahrzeugbau Verwendung finden, wird vorgeschlagen, die stark beanspruchten Seitenteile mit zwei Füßen und je einer Seitenbegrenzung der Rückenlehne mit warmaushärtendem Bindemittel zusammenzusetzen und auszuhärten. Diese Seitenteile sind in einem entsprechenden Aushärteofen raumsparend so unterzubringen, daß eine große Anzahl bei jeder Charge gleichzeitig ausgehärtet werden kann. Mittels Querverbindungsteile werden diese Seitenteile zu einem Rahmen verbunden, wofür kaltaushärtende Bindemittel verwendet werden.
- Beispiel 2 Für die Anfertigung von Gepäckgerüsten, wie sie zur Ablage von Gepäck in Fahrzeugen, wie Bahn, Omnibussen u. dgl., Verwendung finden, die z.B. an den Fahrzeugwänden befestigt werden, wird vorgeschlagen, die Bauteile in der Nähe der Aufhänge- und Befestigungsstellen, d. h. also diejenigen Bauteile, die den höchsten Beanspruohungen ausgesetzt sind, mittels warmaushärtender Bindemittel zusammenzufügen und auszuhärten, während diese Baugruppen durch Formteile oder direkt mittels kaltaushärtender Bindemittel zum fertigen Rahmen verbunden werden.
- Beispiel 3 Gepäckgerüst nach Beispiel 2, an dem statt des warmaushärtenden Bindemittels die Verbindung durch bisher übliche Verfahren, wie Löten oder Schweißen, vorgenommen wird.
- Beispiel 4 Fahrradrahmen, bei dem das Steuerkopfrohr, die untere Steuerkopfmuffe und das untere Rahmenrohr mittels Induktionslötung in einem Arbeitsgang miteinander verbunden wird, während für die Verbindung der übrigen Rahmenteile warmaushärtende Bindemittel Verwendung finden.
- PATENTANSPROCHE: I. Verbindung von Werkstoffteilen zu einem Rahmen, wie dieser für Fahrräder, Motorfahr räder, Motorroller, Möbelgestelle, Gerüste, Rohrleitungssysteme u. dgl. Verwendung findet oder zu Baugruppen eines derartigen Rahmens, der insbesondere unter Verwendung von Bindemitteln, die bei niederen Temperaturen, etwa unterhalb 200 bis 3000 C, aushärten, z. 13. von Bindemitteln auf Kunstharzbasis hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Art der Verbindungen bzw. die Auswahl der verwendeten Bindemittel uneinheitlich ist, wobei das Bindemittel den Beanspruchungen bzw. den Fertigungs- und Sicherheitsbedingungen an jeder Verbindungsstelle weitgehend entspricht.
Claims (1)
- 2. Verbindungen von Werkstoffteilen zu einem Rahmen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Verbindungen gegenüber anderen Verbindungsstellen mit einem Kunstharzbindemittel geringerer Festigkeit versehen ist.3. Verbindungen von Werkstoffteilen zu einem Rahmen nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Verbindungen ein warmaushärtendes Bindemittel zugewiesen erhält, während bei anderen Verbindungsstellen bei etwa Normaltemperatur aushärtende Bindemittel Verwendung finden.4. Verbindungen von Werkstoffteilen zu einem Rahmen nach Anspruch I, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise Bindemittel Verwendung finden, die bei niederen Temperaturen, etwa unter 200 bis 3000 C, aushärten, z.B. Bindemittel auf Kunstharzbasis, aber in Ausnahmefällen, und zwar dort, wo es die Festigkeitseigenschaften oder der Fertigungsablauf erlauben, übliche Verbindungsarten, wie Schweißen, töten od. dgl., Verwendung finden. ~~~~~~~ Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 96827, 62517ei2.
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DE904012C true DE904012C (de) | 1954-02-15 |
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Citations (2)
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DE625712C (de) * | 1936-02-14 | Mars Werke A G | Verfahren zur rohrverbindung am Fahrradrahmen |
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1950
- 1950-11-19 DE DEF5047A patent/DE904012C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
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