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Verfahren und Vorrichtung zur Zuführung konsistenter Schmierfette
zu Schmierstellen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Zuführung von bei gewöhnlicher Temperatur festen bzw. halbfesten Schmierfetten
zu Schmierstellen, insbesondere Schmierstellen mit verhältnismäßig engem Durchmesser,
z. B. Schmiernippel von Kraftwagen, Motorrädern u. dgl.
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Die Zuführung von konsistenten Schmierfetten zu Schmierstellen, z.
B. eines Kraftwagens, geschieht üblicherweise durch Einpressen des Fettes in die
Schmierstellen unter Zuhilfenahme von Schmierbehältern mit verhältnismäßig engen
Zuleitungsrohren bzw. Mündungen, in denen das Fett z. B. durch einen mittels Schraubenspindel
betätigten Kolben unter Druck gesetzt wird, um durch ein Mündungsstück der Schmierstelle
zugeführt zu werden. Ein solches Vorgehen hat erhebliche Nachteile, da insbesondere
bei tiefen Wintertemperaturen die Konsistenz des Fettes derart ist, daß nicht nur
ein hoher Druck für das Durchpressen des Fettes durch die Mündung erforderlich ist,
sondern vor allem das den Schmierstellen zugeführte Fett die mit Fett zu füllenden
Hohlräume nicht vollständig ausfüllte bzw. nicht tief genug in die Schmierstellen
eindringt. Theoretisch läßt sich ein Teil der Übelstände durch Wahl sehr hoher Förderdrucke
auch bei Verwendung von hochkonsistenten Schmierfetten ausgleichen. Praktisch aber
ist der Übelstand nicht zu beheben, so daß fehlerhafte Abschmierungen die Folge
sind und nie die hinreichende Sicherheit einer genügenden Abschmierung vorliegt.
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Die Anwendung von Wärme zur Verringerung der festen oder halbfesten
Konsistenz verbot sich infolge der Empfindlichkeit derartiger Schmierfettkompositionen,
insbesondere der an sich vorteilhaften hochkonsistenten Schmierfette gegen Ein-
Wirkung
von Wärme, da eine Verringerung der erwünschten Konsistenz und Güte beim Wiedererstarren
des in hochkonsistentem Zustand an der Schmierstelle gewünschten Fettes zu befürchten
war.
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Es wurde nun festgestellt, daß eine Schädigung der Schmierfette dann
nicht eintritt, wenn eine Erwärmung während der Bewegung des Schmierfettes vorgenommen
wird, die hinreicht, die erwünschte weniger feste Konsistenz des Schmierfettes für
eine verhältnismäßig kurze Zeit herbeizuführen mit unmittelbar folgender Abkühlung,
d. h. bei einem kurzzeitigen Erwärmen in der Bewegung auf Temperaturen, die zwar
eine Erniedrigung der Viskosität bzw. eine hinreichende Fließfähigkeit unter dem
Förderungsdruck, der nicht übertrieben hoch zu sein braucht, bewirkt, jedoch keine
dauernde Schädigung der erwünschten Eigenschaften und insbesondere der halbfesten
und festen Konsistenz an der Schmierstelle.
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Ein solches kurzzeitiges Erwärmen in der Bewegung findet nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung während des Förderns des Fettes unter
Druck durch ein verhältnismäßig enges Zuführungsrohr mit der Zuführungsmündung,
und zwar kurz vor dieser Mündung, statt. Bei einem solchen Vorgehen wird bei fortlaufender
Förderung die Zeit der Wärmeeinwirkung automatisch durch die bei Verringerung der
Viskosität steigende Fließgeschwindigkeit geregelt, so daß keine Gefahr besteht,
daß eine Überhitzung des Fettes stattfindet. Die Heizzone vor der Mündung des Zuführungsrohres
braucht nur verhältnismäßig klein zu sein.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung kann
im Prinzip aus einem Vorratsbehälter für das Schmierfett mit einer Vorrichtung,
um diesen Behälter unter Druck zu setzen, bestehen und einer Zuführungseinrichtung,
die mit dem Behälter z. B. durch eine biegbare Leitung verbunden ist. Die Zuführungseinrichtung
besteht zweckmäßig aus einem längeren Rohr mit Mündungsstück, das in Schmiernippel
passend ausgebildet sein kann, und einer Heizvorrichtung in der Nähe der Mündung,
z. B. einem mit einem Heizmedium beaufschlagten Mantel um den Rohrteil oder einer
elektrischen Heizvorrichtung aus um den Rohrteil gewundenen Heizdrähten.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung
der Erfindung ausgebildet als eine Art Pistole, der durch eine zweckmäßig biegsame
Leitung aus einem Vorratsbehälter konsistentes, insbesondere hochkonsistentes Fett
zugeführt wird, wobei vor der :Mündung der Schmierpistole ein elektrischer röhrenförmiger
Heizkörper um das Rohrstück herum vor der Mündung vorgesehen ist, und zweckmäßig
Hebel vorgesehen sind für das öffnen und Schließen eines Ventils für die Zufuhr
von Fett zu dem Schmierrohr.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind außerdem noch
ein Schalter für die Heizung und ein Betätigungshebel für den Schalter vorgesehen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform geht dahin, die Hebel wie
die Abzugshebel von Feuer-Waffen nebeneinander so anzuordnen, daß- sie- bei HaIten
der Schmierpistole mit den Fingern, z. B. dem Zeigefinger und dem @Mitfielfinger,
betätigt werden können.
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Zu diesem Zweck ist -nach einer bevorzugten Ausführungsform das Schmierrohr
winklig ausgebildet, wobei der mit dem Druckschlauch, durch den das Schmierfett
aus einem unter Hochdruck stehenden Behälter zugeführt wird, verbundene Teil als
Handgriff ausgebildet ist, während der zur Mündung führende Teil des Schmierrohres
zu diesem Handgriff etwa im rechten Winkel steht und vorzugsweise vor der Mündung
.eine geringe Winkelung oder Biegung aufweist.
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Diese Ausbildung eines Schmiergerätes als Schmierpistole hat den Vorteil,
daß das Betätigungsventil auf einfache, sicher wirkende Weise in den Handgriffteil
des Schmierrohres axial eingeführt werden kann.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung in Ansicht dargestellt.
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Der Schmierpistole i gemäß der Erfindung wird konsistentes Fett, insbesondere
hochkonsistentes Schmierfett, von einem (nicht gezeichneten) Behälter mittels einer
Hochdruckpumpe durch den Zuführungsschlauch z, der als Hochdruckschlauch ausgebildet
ist, zugeführt. Durch ein bewegliches Gelenk 3 gelangt das Schmierfett in
den als Handgriff ausgebildeten Teil4 des eigentlichen Schmierrohres. An dem oberen
Teil dieses Handgriffes ist ein Ventilteil 5 vorgesehen mit einer Ventilstange 6,
die mittels eines Winkelhebels, der gelenkig mittels der Lasche 8 an dem an dem
Handgriff 4 befestigten Ventilteil s befestigt ist, das Öffnen bzw. Schließen der
Verbindung zwischen dem Teil 4 und dem abgewinkelten Schmierrohrteil9 bewirkt. Der
Winkelhebel ? endet in einem durch Finger zu betätigenden Hebel i o.
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Der Rohrteil. 9, der mit einer Winkelung versehen ist, trägt vor dem
Mündungsstück i i eine Heizdrahtummantelung 12, der Strom, z. B. aus- dem Lichtnetz,
mittels der Leitung 13 zugeführt wird, die an dem Druckschlauch 2 entlang geführt
sein kann. In diese Leitung 13 ist ein Stufenschalter 14 eingeschaltet, der durch
einen Schalthebel 3, der ebenfalls wie ein Abzugshebel einer Feuerwaffe ausgebildet
ist, betätigt werden kann.
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Eine solche Schmierpistole ist leicht zu bedienen. Man hat es in der
Hand, durch Betätigung des Hebels 15 für den Stufenschalter 14 das Heizelement 12
so lange zu bedienen, wie die feste Konsistenz Schwierigkeiten macht. Auch ist,
da der Betätigungshebel 15 so eingerichtet ist. daß er in nicht betätigtem Zustand
den Strom zu dem Heizkörper 12 nicht schließt, die Gefahr vermieden, daß das in
dem Rohrteil 9 bis zur Mündung i i stehende Schmierfett in Ruhe überhitzt -wird.
Die leichte Schaltbarkeit stellt es auch sicher, daß die anfängliche Erwärmung in
Ruhe, wenn der Druck, unter dem das Fett durch den Druckschlauch 2 zugeführt wird,
zur Förderung nicht hinreicht, nur die unbedingt notwendige kurze Zeit dauert, wonach
dann
die Erwärmung in der Bewegung stattfindet und die Heizung bei
dem Übergehen von der Schmierung eines Nippels zu einem anderen Nippel ausgeschaltet
wird.