DE902822C - Verfahren zur Messung der Gradation von gedruckten mehrfarbigen Farb- bzw. Grauskalen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Messung der Gradation von gedruckten mehrfarbigen Farb- bzw. Grauskalen ;Bei der Herstellung von farbigen Reproduktionen werden bekanntlich mehrere Klischees, die den einzelnen Farbteilauszii,gen entsprechen und in den zugehörigen Druckfarben eingefärbt werden, paßgerecht übereinandergedruckt. Im Sinne einer exakten Wiedergabe der im Original vorhandenen Farbtöne ist es dabei erforderlich, daß, die Reproduktion möglichst neutral wiedergegeben wird, d. h. daß vorhandene Grautöne in der Reproduktion bzw. eine möglicherweise gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen reproduzierte Grauskala in allen Dichten grau und nicht irgendwie farbstichig erscheinen. Zu diesem Zweck werden im allgemeinen bei der Anfertigung einer Reproduktion neben dem eigentlichen Bild Farbskalen aufgedruckt, die die Farben der einzelnen Teildrucke in Feldern zunehmender Dichte aufweisen. Bei der Vereinigung der drei oder mehr Teilfarben sollen dann diese Farbskalen übereinandergedruckt neutral grau erscheinen. Wenn dies der Fall ist, werden auch alle Farbtöne eine neutrale, dem Original am nächsten kommende Wiedergabe aufweisen. Eine nicht neutrale Wiedergabe einer solchen Grauskala kann folgende Ursachen haben: r. die Gradationen der einzelnen photographischen Farbteilauszüge sind nicht gleich; a. die geätzten Klischees haben keine gleiche Gradation, d. h. sie gewährleisten nicht die gleiche- Zunahme der einander entsprechenden Farbdichten in sämtlichen Klischees; 3. die verwendeten Druckfarben ergeben trotz gleicher Gradation der Klischees beim Übereinanderdrucken nicht N,eutralgrau.
• Der Punkt z kann durch photographische, Punkte durch chemigraphische, Punkt 3 durch farbchemische Maßnahmen beeinflußt werden. Für die vorliegenden Ausführungen sind die Punkte 2 und 3 von besonderem Interesse. Falls nämlich eine solche Grauskala nicht neutral wiedergegeben wird, obwohl .die Gradationen der photographischen Farbteilauszüge gleich sind, müssen die einzelnen Klischees :durch Retuschieren und Ätzen oder die Zusammensetzung der einzelnen Teilfarben so lange geändert werden, bis das gewünschte Ergebnis einer n--utralen Reproduktion erreicht ist. Dies geschieht bisher allein nach der visuellen Beurteilung, obwohl eine meßtechnische Verfolgung dieses Prozesses von. großer Bedeutung wäre. Die Messung der Gradation der photographischen Farbteilauszüge erfolgt in bekannter Weise mit einem Schwärzungsmesser. Für die Messung der gedruckten Farbskalen bzw. der aus den einzelnen Farbskalen zusammengedruckten Grauskalen hinsichtlich ihrer Farbigkeit war bisher ein Verfahren nicht bekannt.
• Es wurde nun gefunden, daß die neutrale oder nicht neutrale Wiedergabe des Originals durch die Reproduktion meßtechnisch auf folgende Weise festgestellt werden kann. Man bringt in den einen Strahlengang eines Halbschatten-Photometers, das gestattet Aufsichtsmessungen vorzunehmen, beispielsweise eines Pulfrich-Photometers, die auszumessende gedruckte Farb- oder Grauskala. In den anderen Strahlengang bringt man gleichzeitig die Teilfarben, aus denen die Grauskala besteht, die in maximaler, bei der Reproduktion vorhandener Dichte auf gleichartigem Papier wie die Grauskala gedruckt worden sind, beispielsweise in der Anordnung, daß die einzelnen mit dieser maximalen Farbdichte bedruckten Papierproben rechtwinklig aneinanderstoßen, wie die Zeichnung erläutert.
• Die so angeordneten Teildrucke der Teilfarben befestigt man zweckmäßig auf einem Kreuztisch, um den im Beobachtungsfeld befindlichen Anteil der Teilfarben in Richtung eines rechtwinkligen Koordinatensystem verändern zu können. Außerdem sieht man zweckmäßig für die Anordnung des Prüflings und der Vergleichsfarben einen Strahlengang vor, wie er in DIN 5033 für Aufsichtsmessungen vorgeschrieben ist. Man ist bei dieser Anordnung der Teilfarben im Halbschatten-Photometer nunmehr in der Lage, durch Veränderung der Lichtmenge im Strahlengang; beispielsweise durch eine Blende, die Intensität und durch Veränderung der im Vergleichsfeld vorhandenen Anteile der Druckfarben den Farbstich und die Dichte der zu messenden Grauskala einzustellen, so daß Prüfling und Vergleichsfeld im Halbschatten-Photometer hinsichtlich Dichte und Farbstich gleich erscheinen. Durch Planimetrieren der an dem Farbstich beteiligten Anteile der einzelnen Teilfarben im Vergleichsfeld ist es möglich., den Anteil der einzelnen Druckfarben in der zu messenden Grauskala festzustellen. Durch eine Eichung kann vorher festgestellt werden, wieviel Anteile der einzelnen Farben im Beobachtungsfeld notwendig sind, um Neutralgrau zu ergeben.
• Man kann auf diese Art und Weise somit messend feststellen, ob eine Reproduktion in allen vorhandenen Farbdichten neutral oder ob sie farbstichig ist, und insbesondere kann ein Maß für die Farbstichigkeit angegeben werden, was für die Richtigstellung der Farbe der Reproduktion von ausschlaggebender Bedeutung ist. Außerdem ist auf diese Weise auch eine Messung des Dichteverlaufes jeder einzelnen Teilfarbe für sich allein möglich.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Messung der Gradation einer Farbskala, diedurch Übereinanderdrucken der Teilfarben einer farbigen Reproduktion erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß; jedes Feld dieser Skala mit den auf einem getrennten Träger in maximaler Färbskalendichte nebeneinander aufgebrachten Teilfarben gleichzeitig verglichen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch ge- kennzeichnet, daß zum Vergleich Teilfarben verwendet werden, die auf gleichartigem Papier wie die Farbskala gedruckt sind.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß, eine Teilfarbenskala verwendet wird, auf der die Teilfarben rechtwinklig nebeneinandergesetzt sind. q.. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbskala und Teilfarben in den beiden Strahlengängen eines Halbschatten-Photometers verglichen werden.