DE902726C - Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung hoehersiedender oeliger Stoffe, wie Rueckstaende, Teere, Asphalte u. dgl., bei der Trockendestillation fester Brennstoffe in Kammeroefen oder Retorten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung hoehersiedender oeliger Stoffe, wie Rueckstaende, Teere, Asphalte u. dgl., bei der Trockendestillation fester Brennstoffe in Kammeroefen oder Retorten

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DE902726C
DE902726C DEST1421D DEST001421D DE902726C DE 902726 C DE902726 C DE 902726C DE ST1421 D DEST1421 D DE ST1421D DE ST001421 D DEST001421 D DE ST001421D DE 902726 C DE902726 C DE 902726C
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Dr Josef Schmidt
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Carl Still GmbH and Co KG
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Carl Still GmbH and Co KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B55/00Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
    • C10B55/02Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material with solid materials

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung höhensiedender öliger Stoffe, wie Rückstände, Teere, Asphalte u. dgl., bei der Trockendestillation fester Brennstoffe in Kammeröfen oder Retorten Die Erfindung betrifft Verbesserungen, solcher Verfahren, nach denen schwersiedende öligeStoffe, wie Destillat,ions.- und Raffinationsrückstände, Teere, Asphalte u. dgd., in Verbindung mit der Trockendestillation: fester Brennstoffe so zur Umsetzung gebracht werden, daB wertvolle Zersetaungserzeugni:sse flüchtiger Art, namentlich niedriger siedende Öle und gasförmige Kohlenwasserstoffe, neu gebildet werden. Es ist hierbei bekannt (vgl. etwa die Patentschriften ioi 863 und zo5 582), die öligen Rückstände entweder als Flüssigkeiten und Dämpfe in unterbrochen betriebenen Kammeröfen oder Retorten zurr Koks-und Gaserzeugung mit der darein enthaltenen glühenden Beschickung, d. h. dem entstandenen Koks, durch Au£fließenlassen bzw. durch überleiten der Dämpfe in Berührung zu bringen, oder die Ausgangsöle mit -der Brennstoffbeschickung solcher Kammern oder Retorten. schon vor deren Einbringen in dieselben zu vermischen, worauf ihre Zersetzung im Verlaufe des Trockendes.tillationsprozesses des festen Brennstoffes vor sich geht. Diese bekannten Verarbeitungsverfahren der öligen Rückstände besitzen vielfache Unzulänglichkeiten und Nachteile und führen immer nuir zu einer mangelhaften Ausnutzung der Ausgangsstoffe. Sie ergeben auch immer Beeinträchtigungen des Betriebs der Ofenkammern und Retorten., schon, dadurch, daß wesentliche Mengenanteile der Ausgangsöle mit den beheizten glühenden Wand ob--rflächen der Kammern oder Retorten in Berührung kommen und dadurch Zersetzungserzeugnisse, insbesondere Kohlenstoff, auf und in den Wandungen niederschlagen, was zu Schädigungen und Betriebsstörungen führt. Dazu kommen unerwünschte Einwirkungen auf den Ablauf der Trockendestillation der festen Blrennu,toffe und auf die Beschaffenheit der Erzeugnisse derselben, namentlich des festen Koksrückstandes.
  • Die Erfindung gründet sidh wesentlich auf die Erkenntnis, daß die Unzulänglichkeiten bekannter Verfahren dieser Art durch die mit der Destillation und Verkokung der festen Brennstoffe einhergehenden, sich im Innern der Be!s@chickung ai'bspielenden Vorgänge bedingt werden., die bisher bei der Durchführung der fraglichen Verfahrens nicht beachtet worden sind.
  • Bekanntlich werden bei der Destillation und Verkokung fester B'rennsrtoffe in unterbrochen betriebenen, von außen beheizten Kammeröfen oder Retorten durch die Einwirkung der heißen Kammer-oder Retortenwände in der Brennstoffmasse zunächst, von diesen Wandflächen bzw. den äußeren Begrenzungsflächen der Beschickung her beginnend, sogenannte Teernähte oder Verkokungsnähte aus den bituminösen Bestan@diteilen des Brennstoffs gebildet, d. h. Schichten aus geschmolzener bituminöser Masse, die durch ständig wiederholtes Verdampfen solcher Bestandteile und. Wiederkondensie,re-n derselben in den von den Heizwänden abgewendeten, d. h. inneren Partien der Beschickung entstehen. Diese Teernähte wandern im Verlaufe der ganzen Garungszeit von den äußeren Begrenzungen der Brennstoffmasse allmählich bis in deren innerste Kernpartien weiter. Das geschilderte Verdampfen und Wiederverdickten der bituminösen Brennstoffbestandteile in: den Teernähten geht im ersten Teil :der Garungszeit mit einer rapiden Verdampfung des vorhandenen Feuchtigkeits- und Konstitutionswassers einher, dessen Menge bei Steinkohle für die Kammerverkokung bis zu i5o/o von .dem Beschickungsgewicht, für .die Leuchtgaserzeugung in Retorten wenigerbeträgt. Diese Wasserdämpfe entweichen ,aus dem Innern :der Brennstoffmasse und werden zu den Seiten hin, vornehmlich aber nach oben aus der Beschickung herausgetragen. S ie begünstigen Idas Verdampfen der verflüchtigbaren bituminösen Anteile, die dadurch zum Teil, solange dieser Zustand währt, schon bei der hierbei herrschenden verhältnismäßig niedrigen Temperatur von, nur etwa ioo° C mit aus der Beschickung und damit aus- der Ofenkammer in Form von Öl- oder Teerdämpfen hinausgetragen werden. Nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit, bei der IZ'-amnververkokung etwa nach einem Zehntel bis zu einem Fünftel der ganzen Garungsdauer, d. h. nach etwa a bi-Si d. Stunden, ist der. größere Teil des vorhandenen Wassers verdampft und diie weitere Entwicklung voll Wasserdämpfen, bis auf ein verhältnismäßig geringes Maß herabgesetzt. Von diesem Zeitpunkt an findet daher kein nennenswertes Hinaustragen von Dämpfen: schwersiedender bituminöser Bestandteile mehr statt, die durch die Beheizungswirkung der Kammer- oder Retortenwämde verflüchtigt werden. Diese Bitumendämpfe der Teernähte werden daher in :den kühlen Innenpartien der Brennstoffmasse ständig wieder niedergeschlagen und bewirken die geschilderte, fortschreitend zunehmende Verstärkung der Teernähte. Beispielsweise beobachtet, man. bei der Verkokung westfälischer Kokskohlen Dickenabmessungen solcher Teernähte von ursprünglich etwa io mm bis zuletzt von 5o bis. 6o mm; das, Zusammentreffen der Teernähte von den beiden gegenüberliegenden Kamm:e.rwandseiten her in der Mitte der Kohlebeschickung ergibt zuletzt eine Gesamtlschichtstärke gleich dem Doppelten des angegebenen Maßes, also von etwa ioo bis iao mm. Dieses Stärkerwerden der Teernähte bewirkt zugleich, daß sie für Gase und Dämpfe praktisch undurchlässig werden:, und demgemäß hindert die von den Teernähten gebildete, den Kern der Beschickung dicht umschließende Kapsel das Entweichen von Gasen und Dämpfen aus ihr in den Kammer- oder Retortenraum hinein. Erst wenn die Gesamtmasse der in den Teernähten angehäuften bituminösen Bestandteile durch ihr Zusammenrücken: bis zum Kern einen: zusammenhängenden Körper bildet, findet, durch die zunehmende Temperaturerhöhung des!selben eine Entwicklung von Bitu:mendämpfen. statt, die nun sämtlich durch die den Teernahtkern umschließende glühende Koksmasse hindurchdringern und hierbei Umsetrzungen teilweise zu wertvollen flfichtigen dampf- oder gasförmigen Stoffen erfahren.
  • Das Verfahren der Erfindung macht sich bewutßt die vorgeschi:lderten Vorgänge bei der Trockendestillation fester Brennstoffe für die Um!set@zung schwersiedender öliger Stoffe zunutze und besteht darin, daß. die öligen. Ausgan:ggs:toffe als Flüssigkeit in den mittleren noch uriverkokten: und demgemäß verhältnismäßig kühlen Teil der Brennstoffbeschickung nach! dem Zeitpunkt eingeführt werden, wo die äußeren Schichten der Beschickung in Koks umgewandelt sind. Dieses Einführen kann nach einer Ausführungsform der Erfindung durch gelöcherte Verteilrohre geschehen, die an Zufuhrrdh:rleitungen lö!s!bar anzuschließen sind und von den äußeren Begrenzungen :der Kammer oder Retorten her, zweckmäßig durch die Verschlüsse ihrer rBeschickungs- oder Türöffnungen, vorübergehend in die Brennstoffmasse eingestoßen und nach Einführen der Flüssigkeit wieder entfernt; werden. Bei dieser erfirndungsgemäßenVerfahrensweise vermischen sich also die öligen Ausgangsstoffe m.it der noch uriverkoktenfestenBirennstoffmasse ausschließlich in dem durch die Teernähte umschlossenen, rings. eingekapselten Raum. Sie verhalten sich daher im weiteren Verlauf der Garung praktisch ebenso wie die in diesen Raum hinein fortwährend neu verdampften, und wieder niedergeschlagenen: bituminösen: Bestandteile der festen Brennstoffe. Demgemäß werden sie zunächst wegen der niedrigen Temperatur im Brennstoffkern, die während längerer Zeit nicht über ioo° C hinausgeht, und wegen der Abwesenheit von größeren abziehenden Wasserdampfmengen flüssig und unverdampft erhalten, d. h. es gehen keine Mengenanteile von ihnen verloren, ohne umgesetzt zu werden. Beim Fortschreiten der Garung bis gegen ihr Ende hin stellen sie schließlich zusammen miti dem zu einer engen Kapsel zusammengeschrum ften Teernahtkerin einen räumlich einheitlichen, wenn auch stofflich differenzierten. Bitumenkörper dar, der nunc von: diesem Zeitpunkt an ebenso wie im normalen Garungsverlauf eines festen Brennstoffs allein durch zunehmendes Erhöhen: der Temperatur verdampft wird, so daß die Gesamtheit dieser Dämpfe die äußere glühende Kokspartie der Beschickung durchstreichen mußi und, darin umgesetzt wird. Da in diesem,S,tadium auch die Dicke der glühenden Koksschicht ringsum beträchtlich ist, findet die denkbar vollkommenste Einwirkung und Umsetzung in den Poren sowie in den. Rissen und Klüften dieser glühenden Koksmasse statt, ahne daß: Teile des Einsatzgutes dies:r Behandlung entgehen.
  • Der genaue Zeitpunkt des Einbri-ngens der öligen Ausgangsstoffe in die Beschickung richtet sich, vornehmlich einerseits nach der Zusammensetzung derselben hinsichtlich Siedelage und Flüchtigkeit der Bestandteile und andererseits nach d:r Art des festen Brennstoffs und nach seinem Verhalten bei der Trockendestillation. Ein in der Hauptsache sichwerflüchtiger öliger Ausgangsstoff kann schon in einem verhältnismäßig frühen Garungsstadium eingefüllt «erden, weil eine selbst stark, in diesem Stadium noch herrschende Wasserverdampfung keine nennenswerten Mengenanteile des öligen Stoffs mit verflüchtigen und hinaustragen: kann. Ein an verflüchtigbaren Anteilen etwa mittlerer Siedelage reicher öliger Ausgangsstoff dagegen wird besser in einem späteren Garungsstadium eingefüllt, wo die Wasserverdampfung, die das Verflüchtigen des öligen Stoffs fördert, stark herabgesetzt ist. Es können aber für den Zeitpunkt: des Einfüllens des öligen Stoffs auch Rücksichten auf die Umsetzungsvorgänge in: der äußeren Koksschicht maßgebend, sein. Diese Koksschicht hat im ersten Teil der Garung ziemlich niedrige Temperaturen, weil die Beschickung leim Einfüllen in die heiße Ofenkammer oder Retorte deren Wandamgen zunächst stark abkühlt., also ihren Wärmevorrat zum Teil entspeichert und außerdem durch ihren Wassergehalt anfänglich eine starke, erheblich über den zeitlichen Durchschnitt gehende Wärmebindung verursacht. Erst nach einem ansehnlichen Teil der ganzen Garungszeit, etwa nach einem Drittel derselben, erreicht ,der erzeugte, die Außenschicht der Brennstoffmasse bildende Koks annähernd die im Verlaufe auftretende Höchsttemperatur. Wenn es nun beispielsweise nützlich erscheint. Umsetzungen zwischen Bestandteilen der schwersiedenden öligen Stoffe und Odem heißen Koks bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen vorzuneh,tnen, so empfiehlt sich ein schon frühzeitiges Einfüllen des öligen Ausgangsgutes, damit "heile desselben verdampfen und die Dämpfe durch die in diesem Stadium noch nicht dicht geschlossenen Teernähte hindurch in die noch nicht sehr heiße Koksschicht übertreten. In Fällen, wo die entgegengesetzten Rücksichten maßgeblich sind,, empfiehlt sich ein späteres Einfüllen.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen, Verfahrens gegenüber den als bekannt hingestellten Verfahren sind nach den vorstehenden Schilderungen und Erklärungen verständlich und erkennbar. Nach dem Verfahren werden die günstigsten Bedingungen für die Ausnutzung des Ausgangsgutes und für se ine Umsetzung während des, Trockendestillationsprozesses gesichert und alle die Nachteile vermieden, die in den bekannten Fällen einerseits durch unvollkommene, räumlich und zeitlich ungenügende Umsetzungen in der Brennstoffbeschickung, andererseits durch ungewollte Einwirkungen auf die beheizten Kammern und Retorten selbst hervorgerufen: werden. Dadurch ergeben sich bei sparsamstem Arbeiten höchste und gütemäßig beste Ausbeuten an wertvollen Umsetzungserzeugnissen, insbesondere an flüssigen Kohlenwasserstoffeh mittlerer und niedriger Siedelage und an Gasen dieser Art, die durch Zersetzung, d. h. Spaltung der Ausgangsöle, erhalten werden und vielfach ,ausschließlich 2#"romatischer, mitunter teilweise auch aliphatisdh-er Natur sind. Das, nicht flüchtige Zersetzungserzeugnis, d. h. Kohlenstoff, wird vollständig in dem erzeugiten Koks niedergeschlagen und zu, dessen Vergütung ausgenutzt, nicht auch an anderen Stellen außerhalb der (Beschickung erhalten.
  • Das Verfahren wird an Hand der Zeichnung erläuter.b, die eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu seiner Durchführung als Ausführungsbeispiel wiedergibt. Die Zeichnung stellt eine aus zwei Ofen kammern bestehendes Teilstück einer .Koksofen batterie mit Ab 'b. i im Aufriß, teilweise als senkrechten Schnitt nach der Linie a-a der Abb. 2, und mit Abb. 2 eine zugehörige Grundrißaufsicht dar, die nur ein Teilstück der Kammerlänge umfaßt.
  • In Abb. i bedeutet. i die im senkrechten Querschnitt erscheinende Kammer eines Koksofens, die zu beiden Seiten von den befeuerten Heizwänden 2 begrenzt wird. In .der Ofendecke ist die Füllöffnun.g 3 erkennbar, die durch den Füllochdeckel q abgeschlossen wird. Im Innern der Ofe.nkamm.er i ist die tB.eschickung in einem verhältnismäßig frühen Garungs,stadiu:m dargestellt; sie besteht aus der äußeren, der Kammerwand anliegenden Koksschicht 5, .der inneren nach unverkokten! Brennstoffmasse 6 und den Teernähten. 7, welche diese beiden Schichten voneinander trennen. In die innere R,rennstoffschicht 6 ragt von oben her das senkrechte, ziemlich dünne Rohr 8, ,das am unteren Teil mit Löchern 9 versehen ist, bis nahezu zur Ka.mmersdhle !herab. Dieses Rohr 8 ist durch einen mittleren Rohrstutzen io des Füllochdeckels 4. hindurchgeführt, oberhalb hiervon knieförmig in das waagerechte Rohrstück i i umgebogen und mit dem An: schlußstück 12 lösbar an einem Zufuhrrohr 15 befestigt, das (vgl. Abb. 2) parallel zur Kammerlänge auf der Ofendecke angeordnet ist. An, der Anschlußstelle 12 wird das Rdnr i5 zweckmäßig mit :i:ner Absperrvorrichtung 14 versehen. Ein solches Verteilrohr 8, 11, z2 wird bei jedem Füllochdeckel 4. angeordnet; es können jedoch hierfür, zur Vermehrung der Anzahl von Rohren, außerdem noch andere verschließbare Deckenöffnungen vorgesehen werden. Die Zufu@hrrohre 15 der einzelnen. Ofenkammern sind, wie Abb. 2 ergibt, an eine gemeinsame, über die ganze Ofenbatterie reichende Speiserohrleitung 16 unter Zwischenfügung von Absperrvorrichtungen 17 angeschlossen. Diese Speiserohrleitung 16 kommt von der Druckseite einer am Ende der Ofenbatterie angeordneten Druckpumpe i8 her, welche mit ihrem Saugrohr i9 an einen (nicht gezeichneten) Vorratsbehält:r angeschaltet ist.
  • Im Betrieb dieser Gesamteinrichtung wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Koksofenkammer i nach ihrer Füllung mit Verkokung-kohle zunächst so lange betrieben, bis die äußerste Schich.ti der Brennstoffmasse, die an die senkrechten, durch die Heizzüge 2 beheizten Kammerlängswände angrenzt, in Koks umgewandelt ist und die diese Koksschicht von der urverkokten Brennstoffmasse 6 trennenden Teernähte 7 gebildet sind. Zu diesem Zeitpunkt ist an der die Deschickung oben begrenzenden. Oberfläche eine Teernaht erst im Entstehen begriffen und noch nicht stark ausgebildet, dagegen an der mitheizeniden Kammersohle eine solche vorhanden. Es wird nun durch jedes Fülloch 3 ein Verteilrohr8 durch den Stutzen io des Füllochdeckels 4 senkrecht in den mittleren noch umverkokten Teil 6 der Brennstoffbeschickung eingeführt und bei der Anschlusstelle 12 mit der Absperrvorrichtung 14 des Zufuhrrohres 15 abdichtend verbunden. Nachdem nun sämtliche Absperrvorrichtungen 14 und 17 geöffnet. sind, wind mittels .der Druckpumpe 18 der schwersiedende ölige Ausgangsstoff als Flüssigkeit durch das V erteilrohr 8 in den unteren Teil der urverkokten Brennstoffbeschickung 6 eingeführt. Diese Flüssigkeitsmasse kann volumenmäßig einen beträchtlichen Teil, z. Bi. io bis 2o 1/o und darüber, des Gesamtvolumens .der Brennstoffbeschickung ausmachen. Sie wird durch das Einpressen mittels der Druckpumpe 8 durch die Löcher 9 in die umgebende feuchte Brennsitoffrnasse hinein sehr gut von .dieser aufgesaugt und in ihr verteilt; dabei wird sie von den beiden seitlichen Teernähten 7 und dem an. der Kammersohle entstandenen Teernahtstück wie in einem geschlossenen Becken aufgefangen gehalten, nimmt aber nur einen Teil der Höhe der Brennstoffbeschickung 6 ein. Nach dem Einfüllen der öligen Flüssigkeit werden die Rohre 8 sofort entfernt und die Stutzen. io der Füllochdeckel 4 verschlossen. Der Des.tillations- und Verkokungsprozeß. schreitet fort, indem sich die Teernähte 7 im weiteren Verlauf auch oben und dadurch im ganzen zu einer rings geschlossenen :Kapsel ausbilden, welche die eingefüllte ölige Flüssigkeit umschließt. Da in diesem Stadium die Temperatur der inneren Besch.ickungsmasse 6 nur etwa ioo° C beträgt und diese Temperatur bis; zu einem weit fortgeschrittenen Garungsstadium weiterbesteht, bleibt das eingefüllte flüssige ölige Ausgangsgut weiterhin flüssig und urverdampft, zumal da auch erhebliche Entwicklungen von Wasserdampf in -diesen fortgeschrittenen Stadien nicht mehr stattfinden. Während dieses Weiterverlaufs; rücken die Teernähte 7 näher und näher nach der Mitte hin, wobei sie sich gleichzeitig verstärken und mehr und mehr dichtschließend gestalten. Sobald sich die Teernähte 7 dem Mittelteil der Beschickung so weit genähert haben, das sie fest zusammentreffen, ist die Temperatur in diesem Teil der Beschickung durch die Heizwirkung der Kammerwände und das vollständige Entfernen. von Wasser so weit gestiegen, das ein zunehmendes Verdampfen vorn bituminösen Bestandteilen der Teernähte 7 selbst und von öligen Bestandteilen des eingefüllten Gutes stattfindet. Die erzeugten Dämpfe nehmen zufolge des dichten Abschlusses des Kernraums einen hohen Druck an, so das ihr Entweichen durch die Teernähte in die äußeren Koksschichten 5 hinein ermöglicht wind. In dienern Schichten finden nun die Ums etzungernde@s öligen Ausgangisg gutes mit der Erzeugung von flüchtigen, durch Zersetzungen und Spaltungen gebildeten Stoffen statt, die zumeist Kohlenwasserstoffe von mittlerer und. niedriger Siedelage und von Gasform sind. Die Dämpfe und Gase dieser Stoffe gelangen in .den Gassammelraum der Ofenkammer i und werden zusammen mit den weiterentwickelten flüchtigen Destillationserzeugnissen herausgeführt. Dabei müssen die aus dem Ausgangsgut im Kern der 'Beschickung erzeugten Dämpfe durchweg .die Koksschichten 5 durchsetzen, bevor sie in den Raum der Ofenkammer i eintreten. Hierdurch wird gesichert, das keinerlei ö1-dämpfeanteile den durch die Koksschichten 5 gebotenen Umsetzungsraum vermeiden oder umgehen können und daßi daher die Umsetzung innerhalb der Brennstoffschicht eine vollkommene ist.
  • Die Druckpumpe i8 zur Förderung -des flüssigen Ausgangsstoffs kann selbstverständlich-durch andere Vorrichtungen, etwa durch einen Behälter mit Druckgasförderung, ersetzt werden. Im übrigen wird zweckmäßig das ölige, schwersiedende Ausgangsgut vor seiner Förderung, um es genügend dünnflüssig zu machen:, in größeren Behältern bei höherer Temperatur, -die durch geeignete Beheizungsvorrichtungen aufrechterhalten wird, ges:peichert, und die Speiseleitung 16 wird vorteilhaft zu einer Ringleitung ausgebildet, durch welche das erwärmt° flüssige Gut in dauerndem Kreislauf gefördert wird, um Verdickungen desselben und dadurch hervorgerufene Verstopfungen in den Rohrleitungen zu verhüten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren; zur Umsetzung schwersiedender öliger .Stoffe, wie Rückstände, Teere, Asphalte u. dgl., bei der Trockendestillation- fester, mit ihnen gemischter Brennstoffe in, unterbrochen betriebenen Kammeröfen oder Retorten zur Koks- und Gaserzeugung, dadurch gekennzeichnet, das .die öligen Ausgangsstoffe als, Flüssigkeiten in den mittleren, noch urverkokten Teil der Brennstoffbeschickung nach dem Zeitpunkt eingeführt werden, wo die äußeren Schichten der Beschickung in Koks umgewandelt sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einführen der flüssigen öligen Stoffe gelöcherte Verteilrohre, die an Zufuhrrohrleitungen lösbar anzuschließen sind, von den äußeren Begrenzungen der Kammern oder Retorten her, zweckmäßig durch die Ver--schlüsse ihrer Beschickungs- oder Türöffnungen, vorübergehend in die Brennstoffmasse eingeistoßen und nach Einführung der Flüssigkeit wieder entfernt werden.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 bei Kammeröfen zur Koks- und Gaserzeugung, dadurch gekennrzeichnet, daß auf der Ofendecke für jede Kammer eine mittels einer Druckpumpe od. dgl. gespeiste Zufuhrrohrleitung 15 für die öligen Stoffe parallel zur Kammerlängsrichtung angeordnet und mit Anschlüssen zur lägbaren Befestigung von senkrechten Verteilrohren (8) versehen ist, die durch verschließbare Öffnungen der Ofendecke, vorzugsweise die Füllöffnungen, in die Kammerbeschickung hineinragen.
DEST1421D 1944-07-25 1944-07-25 Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung hoehersiedender oeliger Stoffe, wie Rueckstaende, Teere, Asphalte u. dgl., bei der Trockendestillation fester Brennstoffe in Kammeroefen oder Retorten Expired DE902726C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1164374B (de) * 1959-06-06 1964-03-05 Heinrich Paus Dr Ing Vorrichtung zur Herbeifuehrung einer einstellbaren Gassammelraumhoehe von Horizontalkammerverkokungsoefen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1164374B (de) * 1959-06-06 1964-03-05 Heinrich Paus Dr Ing Vorrichtung zur Herbeifuehrung einer einstellbaren Gassammelraumhoehe von Horizontalkammerverkokungsoefen

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