DE9007604U1 - Kleintransportfahrzeug mit Absenkvorrichtung - Google Patents
Kleintransportfahrzeug mit AbsenkvorrichtungInfo
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Description
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Kleintransportfahrzeug mit
gefederter Hinterachse und Heckeinstieg, insbesondere zur Beförderung von Rollstuhlfahrern.
Die derzeit im Einsatz befindlichen Transportfahrzeuge für
Rollstuhlfahrer sind Spezialanfertigungen auf der Basis handelsüblicher Kleintransporter in der Regel mit Heckeinstieg.
Zur Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen Fahrbahn
und Ladekante des Fahrzeuges werden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle entweder im Heckbereich der Fahrzeuge
installierte hydraulische Hubbühnen eingesetzt, mit deren Hilfe die Rollstuhlfahrer auf das Niveau der Fahrzeugladekante
gehoben werden, oder die Rollstuhlfahrer können über Rampen
am Fahrzeugheck ein- und ausfahren.
Beide Konstruktionen besitzen in ihrer derzeit üblichen Ausgestaltung
wesentliche Nachteile: Die Ausrüstung handelsüblicher Kleintransporter mit hydraulisch betätigten Hubbühnen ist
sehr aufwendig und verursacht hohe Kosten, so daß in der Regel lediglich kommerzielle Transportunternehmen und/oder
die großen caritativen Organisationen sich derart umgerüstete
Fahrzeuge finanziell leisten können. Für Privatpersonen, die
beispielsweise behinderte Angehörige transportieren wollen, sind diese Fahrzeuge in der Regel unerschwinglich. Die Ausrüstung
herkömmlicher Kleintransporter mit herunterklappbaren oder an die Ladekante des Fahrzeuges anlehnbaren Rampen bietet
eine kostengünstige Möglichkeit der Fahrzeugumrüstung, jedoch ist diese Ausführungsform unter sicherheitlichen Gesichtspunkten
und im Hinblick auf Benutzungskomfort mit Nachteilen behaftet. Soll der Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und
Ladekante auf möglichst kurzem Wege überwunden werden, so wird der Neigungswinkel der Rampe so groß, daß ihn der Rollstuhlfahrer
nicht ohne fremde Hilfe bewältigen kann. Insbesondere beim Ausfahren aus dem Fahrzeuginnenraum besteht die
Gefahr, daß sich der Rollstuhlfahrer trotz Unterstützung durch einen Helfer nicht auf der Rampe halten kann. Rampenneigungen
aber, die der Rollstuhlfahrer selbständig und ohne fremde Hilfe bewältigen kann, erfordern große Rampenlängen
und somit einen großen Freiraum hinter dem Transportfahrzeug beim Ein- und Ausfahren. Derart räumlich großzügige Verhältnisse
jedoch sind insbesondere in den innerstädtischen Bereichen nur in den allerseltensten Fällen gegeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Transportfahrzeug insbesondere
zur Beförderung von Rollstuhlfahrern zu schaffen, das mit geringem Aufwand durch Umrüstung herkömmlicher Kleintransporter
hergestellt werden kann, das ein komfortables und sicheres Ein- und Ausfahren ermöglicht und das sich auch
zum Einsatz in den engen innerstädtischen Bereichen eignet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen
der Fahrzeugkarosserie und der Hinterachse eines Kleintransportfahrzeugs eine Absenkvorrichtung angeordnet ist,
über die die Fahrzeugkarosserie bei Stillstand des Fahrzeugs gegen die Hinterachse absenkbar ist. Dies hat den Vorteil,
daß der Innenraum des Fahrzeugs für Rollstuhlfahrer über eine einfache Rampe am Heck des Fahrzeugs erreichbar ist.
Bei Betätigen der Absenkvorrichtung, die einerseits mit dem
Heckteil der Fahrzeugkarosserie und andererseits mit der Hinterachse in Verbindung steht, werden die Hinterachsfedern
des Fahrzeugs zusammengedrückt und das Fahrzeugheck senkt sich. Dadurch wird der von den Rollstuhlfahrern zu bewältigende
Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und Ladekante des Heckeinstieges, je nach Fahrzeugtyp zwischen 10 und 20 cm, verringert.
Bei Einsatz von relativ kurzen und damit gut handhabbaren Rampen werden Rampenneigungswinkel erreicht, die es
dem Rollstuhlfahrer erlauben, auch ohne fremde Hilfe in das Fahrzeug hinein- und aus dem Fahrzeug herauszufahren
bzw. von einem Helfer einen geringen Kraftaufwand erfordern. Ein Absenken des Fahrzeughecks durch Zusammendrücken der
Hinterachsfedern ist grundsätzlich möglich sowohl bei Fahrzeugen mit starrer Hinterachse als auch bei Fahrzeugen mit
Einzelradaufhängung, unabhängig davon, ob die Hinterräder angetrieben sind oder nicht. Voraussetzung für das Funktionieren
der Absenkvorrichtung ist das Vorhandensein ausreichend stabiler Träger der Hinterachsfedern, die in der Lage sein
müssen, die durch Absenkvorrichtung und Hinterachsfedern eingeleiteten Kräfte unbeschadet aufzunehmen.
Vorteilhafterweise ist die Fahrzeugkarosserie lediglich bei Stillstand des Fahrzeugs gegen die Hinterachse absenkbar.
Diese Vorkehrung dient dem Schutz sowohl des Fahrzeuges selbst als auch seiner Insassen. Zum einen verhindert sie,
daß das Fahrzeug mit zusammengedrückten, d.h. unwirksamen Hinterachsfedern bewegt und dabei Belastungen ausgesetzt
wird, die zu Beschädigungen insbesondere am Fahrwerk führen könnten. Zum anderen stellt sie sicher, daß das Fahrzeug
nicht versehentlich in Gang gesetzt wird, während der Rollstuhlfahrer noch ein- oder ausfährt.
In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist als Absenkvorrichtung wenigstens eine, mit einem Ende mit der Fahrzeugkarosserie
in Verbindung stehende Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen, deren bewegbarer Teil mit an der Hinterachse
angeschlagenen Ubertragungsmitteln in Verbindung steht. Die Vorteile dieser Ausgestaltung der Erfindung sind vielfältig:
Kolben-Zylinder-Einheiten zeichnen sich aus durch einen geringen Platzbedarf, durch einfache Montage und Demontage
etwa im Rahmen von Wartungs- und Reparaturarbeiten; sie sind in der Lage, für das Zusammendrücken der Hinterachsfedern
ausreichend große Kräfte aufzubringen, die sowohl in Form
von Zug- als auch von Druckkräften eingeleitet werden können. Kolben-Zylinder-Einheiten sind technisch ausgereifte und
vielerorts eingesetzte Serienteile. Vorteilhafterweise wird die Kolben-Zylinder-Einheit einseitig mittel- oder unmittelbar
mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Insbesondere deren tragende Teile, wie etwa Holme oder Traversen, bieten ausreichend
belastbare Widerlager zur Aufnahme der bei Betätigung der Absenkvorrichtung auftretende Kräfte. Es ist von Vorteil,
das zweite Ende der Kolben-Zylinder-Einheit nicht unmittelbar an der Hinterachse anzuschlagen, sondern übertragungsmittel
zwischenzuschalten. Diese übertragungsmittel erlauben eine kraftschlüssig wirksame Verbindung von Kolben-Zylinder-Einheit
und Hinterachse zum Absenken des Fahrzeughecks bei Fahrzeugstillstand aber gleichzeitig auch eine Entkopplung von
Kolben-Zylinder-Einheit und Hinterachse während des Fahrbetriebs. Als übertragungsmittel eignen sich beispielsweise
Hebelanordnungen grundsätzlich ebenso wie Seile. Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Übertragungsmitteln liegt in der
Möglichkeit, die Kolben-Zylinder-Einheit in entsprechendem Abstand von der Hinterachse, etwa gegen Steinschlag und
Witterungseinflüsse geschützt, anzubringen. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Absenkvorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung
und unterhalb des Bodenblechs der Fahrzeugkarosserie anzuordnen. Auf eine Umlenkung der durch die Absenkvorrichtung
eingeleiteten Kraft in horizontaler Richtung kann so verzichtet werden. Die Absenkvorrichtung und ihre Versorgungsleitungen
bleiben leicht zugänglich, ohne den Fahrzeuginnenraum einzuengen. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, daß die
Kolben-Zylinder-Einheit auslenkbar mit der Fahrzeugkarosserie in Verbindung steht, so daß sie sich in Richtung der Wirkungslinie der bei Betätigung der Absenkvorrichtung eingeleiteten
Kraft auszurichten vermag. Infolgedessen wird sie lediglich in Richtung ihrer Längsachse beansprucht, eine Biegebean-
spruchung tritt nicht auf. Um bei kraftfreier Absenkvorrichtung die Kolben-Zylinder-Einheit in ihrer Position unterhalb
des Bodenblechs der Fahrzeugkarosserie zu halten, ihr aber gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, sich bei Betätigung
der Absenkvorrichtung in Richtung der Wirkungslinie der eingeleiteten Kraft auszurichten, ist es vorteilhaft, das dem
Übertragungsmittel zugeordnete Ende der Kolben-Zylinder-Einheit entsprechend der Auslenkung in einer Führung zu
halten. Als Führungselement eignet sich ein unterhalb der Kolben-Zylinder-Einheit angeordneter Haltebolzen ebenso wie
beispielsweise eine dickwandige Gummimanschette, die mit Spiel das dem Übertragungsmittel zugeordnete Ende der Kolben-Zylinder-Einheit
umfaßt und die mittels einer Schraubverbindung mit Druckverteilungsplatte am Bodenblech der Fahrzeugkarosserie
befestigt ist. Die Kolben-Zylinder-Einheit wird so gegen Herabfallen gesichert und bleibt dennoch in alle
Richtungen begrenzt auslenkbar. Die bei Fahrbetrieb infolge von Erschütterungen auftretende Belastung der Kolben-Zylinder-Einheit
wird durch die Elastizität der Gummimanschette gering gehalten.
In weiterer vorteilhafter Ausführung der Erfindung ist die
Absenkvorrichtung auf einer Tragrahmenkonstruktion angeordnet. Diese "Modulbauweise" gestattet eine wesentliche Erleichterung
bei Montage und Demontage der Absenkvorrichtung, die nun bei Bedarf nicht mehr in Einzelteilen sondern in Form
einer kompletten Baueinheit ein- und ausgebaut werden kann. Schließlich bietet die Tragrahmenkonstruktion bei entsprechender
Ausgestaltung der Absenkvorrichtung Schutz gegen Verschmutzung und Witterungseinflüsse ebenso wie beispielsweise
gegen Steinschlag. Als Tragrahmenkonstruktion besonders geeignet ist ein U-Profil, das entsprechend der Länge der
Absenkvorrichtung zugeschnitten ist und das an seiner Grundoder an einer seiner Schenkelflächen mit dem Bodenblech der
Karosserie verschraubt wird. Obwohl nach drei Richtungen abgeschirmt, bleibt so die Absenkvorrichtung dennoch gut
zugänglich.
In bevorzugter Ausführung der Erfindung steht die Kolben-Zylinder-Einheit
mit einem Druckerzeuger für strömungsfähige Druckmedien in Verbindung. Dabei bieten sich insbesondere
handelsübliche elektrisch betriebene, an die elektrische Anlage des Fahrzeuges anschließbare Druckerzeuger an, die
eine einfache Umrüstung des Basisfahrzeuges erlauben. Als Druckmedium eignet sich sowohl Drucköl als auch Druckluft.
Druckluftbetrieb ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Basisfahrzeug über eine Druckluft-Bremsanlage verfügt,
deren Kompressor gleichzeitig als Druckerzeuger für die Absenkvorrichtung genutzt werden kann.
Aus sicherheitlichen Gründen ist es in Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil, daß die Verschlußvorrichtung des
Heckeinstieges ein Unterbrecherschaltelement aufweist, das mit dem Fahrzeuganlasser in Verbindung steht und daß das
Verteilersystem für das Druckmedium wenigstens ein Schaltventil aufweist, das mit dem Fahrzeugmotor in Verbindung
steht. Diese Vorrichtungen dienen dem Schutz sowohl der zu transportierenden Personen als auch des Fahrzeuges: Bei
öffnen des Heckeinstiegs wird ein Unterbrecherschaltelement betätigt, das den Stromkreis des Fahrzeuganlassers unterbricht.
Infolgedessen ist es nicht möglich, das Fahrzeug in Gang zu setzen, während die zu transportierenden Rollstuhlfahrer
noch in das Fahrzeug hinein- oder aus dem Fahrzeug herausfahren. Außerdem wird beispielsweise durch Einbau eines
mit der Fahrzeugzündanlage in Verbindung stehenden Schaltventils in das Verteilersystem des Druckmediums gewährleistet,
daß das Fahrzeug nur bei kraftfreier Absenkvorrichtung, also bei funktionsfähigen Hinterachsfedern, bewegt werden kann.
Als Schaltventil eignet sich etwa ein elektromagnetisch betätigtes Wegeventil, dessen Schaltstellung von der Stellung
des Fahrzeugzündschlüssels abhängig ist. Bei laufendem Motor wird das Schaltventil über ein vom Fahrzeugzündschlüssel
in der entsprechenden Stellung betätigtes elektrisches
Schaltelement auf den Fahrzeugstromkreis aufgeschaltet und schaltet dann das Verteilersystem für das Druckmedium
druckfrei. - Im Falle hydraulischer Anlagen etwa dadurch, daß es die Hydraulikpumpe auf Umlauf schaltet, im Falle von
Druckluftanlagen z.B. dadurch, daß es eine Verbindung mit der Umgebung herstellt, in die die komprimierte Luft abgeblasen
wird. In jedem Fall wird bzw. bleibt die Kolben-Zylinder-Einheit der Absenkvorrichtung bei laufendem Fahrzeugmotor
druckentlastet, und die Fahrzeugfederung ist voll wirksam.
In besonders vorteilhafter Ausführung der Erfindung ist als
übertragungsmittel wenigstens ein Seil vorgesehen. Seile bieten sich aus vielerlei Gründen für einen Einsatz in der
beschriebenen Absenkvorrichtung an: Sie sind in den verschiedensten Ausführungen, Durchmessern und Festigkeiten, erhältlich,
sie sind billig, erhöhen die ungefederte Masse des Fahrzeuges nur geringfügig und lassen sich ohne großen Aufwand
montieren und demontieren. Ihre Biegsamkeit erlaubt eine optimale Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten im
Bereich von Fahrzeugheck und Fahrzeughinterachse sowie eine beliebige Umlenkung der Wirkrichtung der durch die Absenkvorrichtung
zu übertragenden Kraft. Im Vergleich mit als übertragungsmittel grundsätzlich ebenfalls geeigneten Hebelanordnungen
zeichnen sich Seile durch das Fehlen von verschleißbehafteten und verschmutzungsanfälligen Gelenkpunkten
aus. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Einsatzes von Seilen liegt darin, daß Seile eine Verbindung zwischen
Kolben-Zylinder-Einheit und Fahrzeughinterachse herstellen, die bei .druckbeaufschlagter Absenkvorrichtung eine Kraftübertragung
zuläßt, bei druckfreier Absenkvorrichtung beispielsweise während des Fahrbetriebs aber eine kraftmäßige Entkopp-
^O lung von Kolben-Zylinder-Einheit und Fahrzeughinterachse
ermöglicht. Infolge ihrer Biegsamkeit übertragen Seile die während des Fahrbetriebs des Fahrzeuges auftretenden abgefederten
Vertikalbewegungen der Fahrzeughinterachse nicht auf die Kolben-Zylinder-Einheit. Eine hohe Korrosionsbeständigkeit
und damit eine lange Lebensdauer des Ubertragungsmittels ist beispielsweise bei Einsatz von Kunststoffseilen mit
Schutzummantelung ebenso gewährleistet wie bei Einsatz von verzinkten bzw. eingefetteten Stahlseilen.
Bei Einsatz von Seilen als übertragungsmittel ist es besonders
zweckmäßig, den Ringraum der Kolben-Zylinder-Einheit mit dem Druckerzeuger in Verbindung zu bringen. Die Kolbenstange
unterliegt in diesem Fall einer reinen Zugbeanspruchung, und die Kolben-Zylinder-Einheit kann von Querkräften
freigehalten werden, dies umso mehr, als die Kolben-Zylinder-Einheit,
wie oben bereits beschrieben, auslenkbar mit der Fahrzeugkarosserie oder der Tragrahmenkonstruktion verbunden
ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, für das Seil wenigstens eine drehbar gelagerte Seilscheibe vorzusehen. Seilscheiben
eignen sich sowohl als Führungs- als auch als Umlenk- und Tragelemente. Sie können durch Gleitlager aber auch durch
Wälzlager drehbar mit der Tragrahmenkonstruktion verbunden werden und weisen zweckmäßigerweise ein Rillenprofil auf,
das gefüttert oder ungefüttert ausgebildet sein kann. Um
bei entspannter Absenkvorrichtung ein Abspringen des Seils zu vermeiden, sind die Seilscheiben mit einem die Scheibenrille
umfassenden Bügel zu versehen, der das Seil in radialer Richtung führt. Es ist zudem möglich, eine oder mehrere fest
installierte Seilscheiben durch das Seil mit einer oder mehreren losen Seilscheiben zu einer flaschenzugartigen Vorrichtung
zu verbinden. Mit deren Hilfe kann die von der Kolben-Zylinder-Einheit für das Zusammendrücken der Hinterachsfedern
aufzubringende Kraft auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe reduziert und die zur Krafterzeugung
erforderliche Anlage kann kleiner und kostengünstiger ausgelegt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Abbildungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein umgerüstetes Kleintransportfahrzeug
mit Rampe in Ausgangsstellung,
Fig. 2 ein umgerüstetes Kleintransportfahrzeug
mit Rampe bei betätigter Absenkvorrichtung und gestrichelt das Fahrzeugheck
in Ausgangsstellung,
Fig. 3 eine hydraulische Absenkvorrichtung
mit Tragrahmenkonstruktion sowie das Schaltschema der Druckversorgung.
5
Der Transportraum des in Fig. 1 dargestellten Kleintransportfahrzeuges
mit Heckeinstieg ist für Rollstuhlfahrer über eine Rampe 1 am Fahrzeugheck erreichbar. Die Rampe 1 kann
gelenkig und herunterklappbar an der heckseitigen Ladekante des Fahrzeuges angebracht sein, möglich ist aber auch, sie
separat mitzuführen und bei Bedarf an der Ladekante am Fahrzeugheck anzulegen. In jedem Fall ist eine Rampe 1 von relativ
großer Länge und somit ein relativ großer Freiraum hinter dem Fahrzeug erforderlich, um Rampenneigungen erzielen zu
können, die für Rollstuhlfahrer ggf. auch ohne fremde Hilfe zu bewältigen sind.
Wie erfindungsgemäß die erforderliche Rampenlänge verkürzt
werden kann, zeigt Fig. 2. Durch Betätigen einer zwischen Fahrzeugkarosserie 2 und Hinterachse 3 wirksamen Absenkvorrichtung
4 wird der Heckbereich der Fahrzeugkarosserie 2 gegen die Hinterachse 3 abgesenkt. Infolgedessen verringert
sich der Abstand zwischen der Ladekante am Fahrzeugheck und der Fahrbahn, so daß ein günstiger, d.h. flacher Neigungswinkel
der Rampe 1 mit Hilfe einer wesentlich kürzeren Rampe I1 erreicht werden kann, wie der Vergleich der in Fig. 2
dargestellten Rampen 1 und I1 in Ausgangsstellung des Fahrzeugs
bzw. bei betätigter Absenkvorrichtung 4 zeigt. Selbstverständlich kann auch die ursprüngliche Rampenlänge beibehalten
werden. In diesem Fall verringert sich infolge des Absenkens des Fahrzeughecks der Rampenneigungswinkel, so
daß das Befahren der Rampe 1 einen wesentlich geringeren Kraftaufwand als in der Ausgangsstellung des Fahrzeugs erfordert.
Fig. 3 zeigt u.a. ein Ausführungsbeispiel einer Absenkvorrichtung 4. Diese ist auf eine Tragrahmenkonstruktion 5
^ montiert, die mit Hilfe von Schraubverbindungen mit Druckverteilungsplatte
6 in Fahrzeuglängsrichtung am Bodenblech 7 der Fahrzeugkarosserie 2 befestigt ist. Die Tragrahmenkonstruktion
5 besteht im wesentlichen aus einem U-Profil mit einer Stirnplatte 8, die das U-Profil senkrecht zu dessen
Längsachse versteift und gleichzeitig als Widerlager dient. Die Absenkvorrichtung 4 besteht im wesentlichen aus einer
Kolben-Zylinder-Einheit 9, deren Zylinder 10 an der Stirnplatte 8 der Tragrahmenkonstruktion 5 angelenkt ist und an
deren Kolben 11 als Übertragungsmittel ein Seil 12 angeschlagen ist. Als zweites Befestigungsmittel der Kolben-Zylinder-Einheit
9 dient eine dickwandige Gummimanschette 13, die an dem dem Seil 12 zugewandten Ende des Zylinders 10 angeordnet
und die durch eine Schraubverbindung mit Druckverteilungsplatte 6 am Bodenblech 7 der Fahrzeugkarosserie 2 befestigt
ist.
Achsseitig wird das Seil 12 über eine Seilscheibe 14 geführt, und greift mit einer Öse oder Kausche 15 am Achsrohr 16 der
2^ Hinterachse 3 an. Die Seilscheibe 14 besitzt ein Rinnenprofil
zur seitlichen Führung sowie wenigstens einen die Seilscheibe 14 umgreifenden Bügel 17 zur radialen Führung des
Seils 12. Die Bügel 17 verhindern ein Abspringen des Seils 12 auch bei unbeaufschlagter Absenkvorrichtung 4 während
der Fahrt.
Betrieben wird die Absenkvorrichtung 4 des beschriebenen Ausführungsbeispiels mit Drucköl, das der Kolben-Zylinder-Einheit
9 über eine Versorgungsleitung 18 zugeführt wird.
Druckbeaufschlagt wird stets nur der Ringraum der Kolben-Zylinder-Einheit
9. Da diese auslenkbar mit der Tragrahmenkonstruktion 5 verbunden ist und sie sich daher parallel
zur Wirkungslinie der bei Betätigen der Absenkvorrichtung 4 zu übertragenden Kraft ausrichten kann, ist sichergestellt,
daß die Kolbenstange 19 nur reine Zugkräfte zu übertragen hat und von Querbeanspruchungen freigehalten wird. Als
Druckerzeuger ist eine Hydraulikpumpe 20 vorgesehen, die
von einem an die elektrische Anlage des Fahrzeuges angeschlossenen
Elektromotor 21 angetrieben wird. Als weiteren wesentlichen Bestandteil umfaßt die Hydraulikanlage ein Schaltventil
22. Dabei handelt es sich im dargestellten Fall um ein 3/3-Wegeventil mit Anschlüssen für die Hydraulikpumpe 20,
die Kolben-Zylinder-Einheit 9 und einen ölbehälter 23 sowie mit den drei Schaltstellungen "Zulauf Hydraulikpumpe 20 Kolben-Zylinder-Einheit
9", "Rücklauf Kolben-Zylinder-Einheit 9 - ölbehälter 23" und "Zulauf Hydraulikpumpe 20 - ölbehälter
23". Die erstgenannte Schaltstellung wird bei Betätigen der Absenkvorrichtung 4 eingenommen. Durch den Elektromotor 21
angetrieben, beaufschlagt die Hydraulikpumpe 20 den Ringraum der Kolben-Zylinder-Einheit 9 über Schaltventil 22 und Versorgungsleitung
18 mit Drucköl, so daß sich der Kolben 11 in Richtung des Pfeiles 24 verschiebt und dabei über das
an der Kolbenstange 19 angeschlagene und über die Seilscheibe 14 geführte Seil 12 eine Zugkraft auf das Achsrohr 16 der
Hinterachse 3 ausübt. Hierdurch werden die schematisch dargestellten Hinterachsfedern 25 zusammengedrückt und die
Fahrzeugkarosserie 2 senkt sich in Richtung der Hinterachse 3 ab.
Zur Druckentlastung der Absenkvorrichtung 4 wird Schaltventil 22 in die zweite Schaltstellung gebracht. Die zuvor zusammengedrückten
Hinterachsfedern 25 entspannen sich und drücken Fahrzeugkarosserie 2 und Hinterachse 3 auseinander. Infolgedessen
wird über das Seil 12 der Kolben 11 in Richtung der Seilscheibe 14 gezogen und dadurch das im Ringraum der
Kolben-Zylinder-Einheit 9 befindliche Drucköl durch Versorgungsleitung 18 und Schaltventil 22 in den ölbehälter 23
gepreßt. Eine Umkehr der Durchflußrichtung des Drucköls ist also möglich, auf eine gesonderte, von der Kolben-Zylinder-Einheit
9 ausgehende Rückflußleitung kann verzichtet, diese Funktion kann von der Versorgungsleitung 18 mit übernommen
werden. Der andere Zylinderraum wird in üblicher Weise über einen Luftdurchlaß ent- und belüftet.
Die dritte der genannten Schaltstellungen dient der Sicherheit sowohl der Fahrzeuginsassen als auch des Fahrzeuges
selbst. Aus Sicherheitsgründen ist zum einen zu gewährleisten, daß das Fahrzeug während des Ein- und Ausfahrens von
Rollstuhlfahrern nicht in Gang gesetzt werden kann. Zum
anderen muß es unmöglich sein, das Fahrzeug mit abgesenktem Heck, d.h. mit zusammengedrückten Hinterachsfedern 25 zu
fahren. Insbesondere aufgrund dieser Erfordernisse ist es zweckmäßig, ein Schaltventil 22 einzusetzen, das elektromagnetisch
betätigt und das über den in Fig. 3 gestrichelt eingezeichneten elektrischen Stromkreis in die dritte "Sicherheitsschaltstellung"
gebracht wird. Als Gleichspannungsquelle des genannten Stromkreises ist eine Fahrzeugbatterie 26 vorgesehen,
an die das Schaltventil 22 und ein dazu parallel geschalteter Fahrzeuganlasser 27 angeschlossen sind. Des
weiteren sind ein Zündschalter 28 sowie ein Unterbrecherschaltelement
29 in den Stromkreis eingeschaltet. Der Zündschalter 28 besitzt die drei Schaltstellungen "Motor aus",
"Motor an" und "Anlasser an", die durch Drehen des Zünd-Schlüssels eingestellt werden. Das Unterbrecherschaltelement
29 wird durch die Verschlußvorrichtung der Fahrzeughecktür betätigt. Ist die Fahrzeughecktür geöffnet, so ist der Stromkreis
des Fahrzeuganlassers 27 unterbrochen, und es ist nicht möglich, das Fahrzeug in Gang zu setzen. Bei laufendem Motor,
d.h. wenn der Zündschalter 28 mittels des Zündschlüssels in die Schaltstellung "Motor an" geschaltet ist, ist das
Schaltventil 22 auf den elektrischen Stromkreis aufgeschaltet, Infolgedessen spricht die elektro-magnetische Betätigungsvorrichtung
des Schaltventils 22 an und bringt dieses in die Schaltstellung "Zulauf Hydraulikpumpe 20 - ölbehälter 23"
und schaltet damit die Hydraulikpumpe 20 in Umlauf. Eine Beaufschlagung der Absenkvorrichtung 4 zum Absenken des
Fahrzeughecks ist in dieser Schaltstellung des Schaltventils 22 unmöglich.
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In einer vereinfachten Form reicht es zur Sicherung aus,
daß an der Hecktür ein Unterbrecherschalter angeordnet ist, der mit der Stromversorgung der Hydraulikpumpe 2 0 so
verschaltet ist, daß diese nur bei geöffneter Hecktür in Betrieb gesetzt werden kann. Sobald die Hecktür geschlossen
wird, schaltet der Elektromotor 21 ab und das Schaltventil 22 schaltet das System druckfrei.
st-ks
Claims (11)
1. Kleintransportfahrzeug mit gefederter Hinterachse (3)
und Heckeinstieg insbesondere zur Beförderung von Rollstuhlfahrern,
dadurch gekennzeichnet , daß zwischen der Fahrzeugkarosserie (2) und der Hinterachse
(3) eine Absenkvorrichtung (4) angeordnet ist, über die die Fahrzeugkarosserie (2) bei Stillstand des Fahrzeugs gegen
die Hinterachse (3) absenkbar ist.
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10
2. Kleintransportfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Absenkvorrichtung (4) wenigstens eine, mit einem Ende mit der Fahrzeugkarosserie (2) in Verbindung
stehende Kolben-Zylinder-Einheit (9) vorgesehen ist, deren bewegbarer Teil mit an der Hinterachse (3) angeschlagenen
Ubertragungsmitteln in Verbindung steht.
3. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Absenkvorrichtung (4) vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung und vorzugsweise unterhalb
des Bodenblechs (7) der Fahrzeugkarosserie (2) angeordnet ist.
4. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit (9) auslenkbar mit der Fahrzeugkarosserie (2) in Verbindung
steht.
5. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, da-
® durch gekennzeichnet, daß das dem Übertragungsmittel zugeordnete
Ende der Kolben-Zylinder-Einheit (9) entsprechend der Auslenkung in einer Führung gehalten ist.
6. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 5, da-
durch gekennzeichnet, daß die Absenkvorrichtung (4) auf einer
Tragrahmenkonstruktion (5) angeordnet ist.
7. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit (9) mit einem Druckerzeuger für strömungsfähige Druckmedien in
Verbindung steht.
8. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung des Heckeinstiegs ein Unterbrecherschaltelement (29) aufweist, das
mit dem Fahrzeuganlasser (27) in Verbindung steht und daß das Verteilersystem des Druckmediums wenigstens ein Schaltventil
(22) aufweist, das mit dem Fahrzeugmotor in Verbindung steht.
9. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadruch
gekennzeichnet, daß als übertragungsmittel vorzugsweise wenigstens ein Seil (12) vorgesehen ist.
10. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß vorzugsweise der Ringraum der Kolben-Zylinder-Einheit (9) mit dem Druckerzeuger in Verbindung
steht.
11. Kleintransportfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß für das Seil (12) wenigstens eine drehbar gelagerte Seilscheibe (14) vorgesehen ist.
st-ks
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