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Distanzrelais Die: Erfindung betrifft ein Relais zum Schutz elektrischer
Verteilungsnetze gegen die Wirkung von Kurzschlüssen, bei denen die Impedanz der
zwischen der Kurzschlußstelle und dem Relais liegenden Leitungsstelle gemessen wird.
Insbesondere handelt es sich bei der Erfindung um einderartiges Distanzrelais, beii
dem ein mit großer Haltekraft, aber geringer Pernwirkun:g versehener Haltemagnet
mit von Gleich- und Wechselstrom dürchflösssenen Wicklungen versehen isst. Der Haltemagnet
wird zweckmäßig nach bereits vorliegenden Vorschlägen über eine Einphasen-Mehrphasen-Transformatio
Ausschaltung von einem der Netzspannung proportionalen Strom und von dem Phasenstrom
des Netzes magnetisiert. Dadurch wird eine Differcuzb:isldung der Amperewindungen
und damit beim Unterschreiten eines bestimmten Impedanzwertes ein Auslösen des Relais
bewirkt.
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Es isst bekannt, Distanzrelais so auszubilden, d:aß die Auslösekennlinie
mehrere Stufen umfaßt, so, daß also die Aus,lösiezeit bis zu einem bestimmten Impedanzwart
angenähert gleichbleibt, um dann sprunghaft oder auch stetig einen anderen Wert
für verschiedene Impedanzgrößen anzunehmen. Die Stufenbildung in der Auslösekenulinie
des Distanzreilais kann auf elektrischem Wege vorgenommen werden, und zwar durch
Schwächung des Stromes der Spannungsseite oder durch Verstärkung des Stromes der
Stromsaite des Impedanzgliedes. Die Veränderung in der Impedauz.messun@g erfolgt
dabei
selbsttätig durch den Rückholemagnet des Relais. Eine derartige
Anordnung isst jedoch nicht in der Lage, mehr als zwai Stuften der Auslös.ekennlinie
schaltungstechnisch zu ermöglichen.
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Nach der Erfindung wird neun dieser Nachteil dadurch venmieden, daß
die Stufenbildung in der Auslösekennlinie durch eine fremdgesteuerte Veränderung
in der Impejdanzmessung vorgenommen wird. Insbesondere besteht die Erfindung darin,
daß der eingestellte stufenförmige Impedanzmeßbereich von einem Zeitrelais gesteuert
wird,, wobei die durch die Kontaktbildung gegebenen Zeiten beliebig eingesteillt
werden, können.
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Die Auslöseken-nli.nie der Distanzrelais besitzt ferner, wie bereits.
bekannt, eine soggenannte Grenzzeit, in der dein endgültige Auslöseentscheid für
den Netzschailter bestimmt wird. Die Grenzzeit ist besonders lang gegenüber den
normalen Stufenzeiten, so, daß das Zeitrelais aus einem System mit einem Kurzzeit-
und Langzeitbereich besteht. Alks Zeitrelais wird zweckmäßig ein kleiner Motor mit
möglichst konstanter Drehzahl, insbesondere zum Anschluß für Gleichstrom, und mit
einer geeigneten Kontakteinrichtung zur Steuerung der einzelnen Schaltvorgänge verwendet,
der sich zur Herabsetzung der Zeitsteuerung besonders eignet. Die Kontakteinrichtung
wird vom Motor über eine geeignete Zahnradübersetzung betätigt. Hierbei. wird die
Zahnradübersetzung in ibekannter Weise von einer elektrisch gesteuerten Kupplung
ernst zum gegebenen Augenblick in Betrieb gesetzt. Später wird dann die Kontakteiinrichtung
durch eine Rückholefeder in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht. Unter Zuhilfenahme
beispielsweise einer zweiten Kupplung und einer zweiten Kontakteinrichtung für die
Grenzzeit kann in einem System der Kurzzeit- und Langzeitbereich vereinigt werden.
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Schalttechnisch wird die Steuerung des Zeitrelais einfacher, wenn
es aus zwei Systemen, aus einem Kurz.zeit- und Lan.gzeiitrel-ais besteht.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen.
näher erläutert. Hierbei sind jeweils,in den Zeichnungen nur die zum Verständnis
notwendigen Einzelheiten dargestellt.
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Die Distanzschutzeinrichtun g, die vorzugsweise Relais benutzt, die
nach dem Haltemagnetprinzip aufgebaut sind, besitzt ein -,%,nriegegl!i@ed (A-Glied),
ein Im:pGdanzgl.ie!d (Z-Glied), ein Richtungsglied (R,-Glied) und eine Rückholeeinrichtung
für diese Glieder. Fig. i zeigt die: Schaltung des Zeitrelais, das die Kennlinie
im vorbeschriiebenen Sinne steuert. Es wird aus einem Gleichspannungsnetz i gespeist
und besitzt einen Motor 2 (Kurzzeitrieila,is) mit Zahnrädern versehener und angetriebener
Kontaktträgerweille, den zum elektrischen Einkuppeln der Zahnradübersetzung erforderlichen
Kupplungsmagnet 3, dem Langzeitreila#i's q. mit mechanischer Zeitverzöige.runig
und :einem Hilfsreilai@s 5. Das Kurzzeitrelais mit dem Motor 2 und der Kupplung
3 wird erst im Kurzschlußfall des Netzes durch dein Konitakt 6 des Anregeglmedes
in Bietrieib gesetzt. Während des Relaisablaufes wird das Arnreigegbiied eventuell
mehrmals von der Rückholeeinrichtung in seine ursprüngliche Lage z:urückgehoilt.
Die Unterbrechung des Reilaisstromkreiseis wird deshalb, von einem Haltekontakt
(Eigenkontakt) 7 rechtzeitig verhindert. Beim weiteren Relaisablauf wird das Langzeitrelais
q. durch den Kontakt 8 des Kurzz-e:itrelais 2 (3) in Betrieb gesetzt und schaltet
kurze Zeit danach den Motor 2 durch Öffnen des Kontaktes 9 ab-. Wird der Kontakt
9 denn Kurzzeitrelais zugeordnet, dann bewirkt er die Selbstahuschaltu:ng. Während
des Kurzzeitrelaisablaufes wird die Kontaktwea:le um beispielsweise angenähert eine:
Umdrehung gedreht. Dabei wird eine Rückzugsfeder gespannt, die, solange der Kü:ppdungsmagnet
3 erregt ist, nicht in ihre: Ursprungslage zurückkehren kann. Diese Kontaktstell-ung
wird so, bis zum gesamten Zeitrelaisablauf beibehalten. Nun läuft das Langzeiitrelais
4. ab, und setzt am Ende mit Hilfe des Kontaktes ro die Kupplung 3 außer Betrieb,
so daß die Kontaktwelle in ihre Ursprungslage zurückkehren kann. Hierbei werden
gleichzeitig die Kontakte 7, 8 und 9 rückgängig betätigt. Der Kondensator i i, parallel
zum Langzeitrelais, verzögert das Zurückkehren dieses Relais in seine ursprüngliche
Lage und verhindert damit ein zu frühzeitig Schließen dies Kontaktes r o. Das Zeitrelais
wird während eines Kurzschlusses sopfort außer Betrieb gesetzt, wenn das Z-Glied
und das R-Glied mit den beiden Kontakten. 12 und 13 angesprochen haben, da gleichzeitig
auch das vom Kurzschiluß betroffene Verteilungsnetz abgeschaltet wird. Das Außerbetriebsetzen
des Zeitrelais kann auch vom Schalterauslösemagnet (A-Al) oder vom Schalter seilbst
vorgenommen werden. Das Hilfsrelais 5 hat nun die Aufgabe, das. Zeitrelais dann
außer Betrieb. zu setzen., wenn ein vorhandener Netzkurzschluß während,des Relaisablaufes
beseitigt wird. Hierzu wird nach dem Einschalten einer jeden Impedaanzstufe kurzzeitig
durch Schließen des Kontaktes 14 das Hilfsrelais 5 erregt, das seinerseits den Kontakt
15 öffnet und daimiit den Kupplungsmagnet 3 dann außer Betrieb setzt, wenn das A-Glied
mit seinem zugehörigen Kontakt 6 nicht wieder erneut angesprochen hat. Der Kondensatoir
16, parallel zum Hilfsrelais 5, sorgt wiederum für ein verzögertes Abfallen, um
das Zeitrelais ungestört in .seine Ausgangsstellung zu bringen. Zur Erreichung eines
möglichst schnellem Hoto@ranla:ufes erhält der Motor während des. Anlaufes ein Vielfaches
seiner Nennspannung aufgedrückt. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß dier
Motor normalerweise mit einem Vorwiderstand 84 läuft, während dieser Widerstand
beim Anlauf vom Eigenkontakt 85 überbrückt ist.
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Die Kontakteinrichtung dies Zeitrelais schaltet im wesentlichen nacheinander
die verschiedenen Impedanz.s:tufen ein und betätigt den Schalteraus.lösemagnet nach
dem Ablauf der Grenzzeit, wenn noch weiter der Kurz:schluß auf dem Leitungsnetz
besteht und nicht von der normalen Impedanzmessung erfaßt worden ist. Fing. 2 zeigt
die Schaltung des Auslösemagnets. 17, der an die Gleichspannungsquell@e i angeschlossen
und als Haltemagnet ausgeibdldet
ist. Wie biereins bekannt, wird
der Auslösemagnet vom Richtungsglied und vom Impeldanzglied durch die, beiden Kontakte
18 und 19 gesteuert. Die Auslösung findet also dann statt, wenn beide
Glieder des Distanzrelais angesprochen haben. Während des R.e,lai,sablaufes werden
von Stufe! zu Stufei immer größere Impadanzwerte vom Zeitrelais eingesteillt. Isst
der Grenzzeitwert erreicht, dann soll entsprechend einem eünige@steillten Impe:danzwert
(bizw. Überstrom- oder Unterspannungswert) über die Auslösung des Netzschalters
mit seinem A:uslösemagnet 17 endgültig entschieden werden. D@iieis,eis wird dadurch
erreicht; daß parallel zum Kont@alct 2o des Zeitreilais ein Kontakt 2i geschaltet
ist, der vom Impedanzigl.ied mit entsprechender Einstellung oder auch vom Anregeglied
gesteuert wird. Der Kontakt 2o öffnet in dem Augenblick, in welchem derGrenzzeitwerterreicht
ist, und entscheidet somit in, Verbindung mit dem Kontakt 2 i über die endgültige
Auslösung des Netzschalters.
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Die Schaltanordnungen. Fig. i und 2 eignem sich für den Anschluß eines
Distanzrelais an eiin Einphasennetz. In einem Dreiphasennetz we.riden im allgemeinten
drei Distanzreilais verwendet. Dle Erfindnn;g schlägt nun. weiter vor, auch für
ein Mehrpbaseinnetz nur ein Zeitrelais zu verwenden" das wiederum wie bisher den
Auslösemagnet des Netzschalters betätigt. Fng. 3 zeigt die Schaltanordnung des Zeitrieilaiis
mit dem Motor 2, dem Langzeitrelais .l und dem Hilfsrelaüs 5. Im Gegensatz zum Einphasenbetrieb-
besitzt hier das Zeitrelais statt einer .el,eletriiscbien Kuppelung m (in der Zeichnung
3, 3' und 3"), entsprechend den m-Netzphasen (ca, c>' und a") bz.w. den m-Distanzrelais.
Hierbei betätigt jeder Kupplungsmagnet die Kontakteinrichtung seiner Phase. Die
Kontakte. der Richtungsglieder r2, i2 und i2" der m-Phasen der Impedanzglieder 13,,
13' und 13" sowie,die der Motorabschaltung 9, 9' und 9" sind hintereinandergeschaltet,
während die Kontakte der Anregeglieder 6, 6' und 6", der Eigenkontakte der Kontakteinrichtungen
7, 7' und 7", des Langzeitrelais 8, 8' und 8" und die des Hilfsrelais 1d., 1d.'
und 14" parallel geschaltet sind. Im Gegensatz zur Schaltanordnung Fig. i steuern
hier die Eigenkontakte 7, 7' und 7" nur die Kupplungsmagnete, die, mit je einem
Arbeitskontakt 22, a2' und 22" ausgerüstet, in der Lage sind, den Motor in Betrieb,
zu nehmen. Fig. 3 zeigt ferner die Schaltung des dazugehörigen A:uslösemagnets des
Netzschalters. Hierbei sind insbesondere die Kontakte der Richtungsglieder 18, 18'
und 18" der ''m-Phasen, die der Impedanziglieder 19, 19' und i9" und der Anregeglieder
:21,:21' und 21" hinterennandergeschalteit. Das Prinzip der Kontakts:cha:ltvorgänge
ist gleich denen wie beim Einphasenbetrieb.
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Eine wesentliche Vereinfachung der baulichen und schaltungstechnischen
Einrichtung entsteht dann, wenn die Kontakteinrichtungen der m-Phasen auf einer
Achse angeordnet sind, die vom Motor angetrieben wird. Hierbei besitzt das Zeitreilais
wiederum nur einen und drei Kontakte der Anregegdiieder 6, 6' und 6" nach Fig. i
sowie, die Kontakte 12, 12' und 12" der Richtungsglieder und 13, 13' und
13" der Impeidanzgliedecr.
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Das Distanzrelaiis besitzt ferner ein auf dem Halteimaiginetprinzip
beruhendeis Richtungsglieid 23 (Fig. q.). Es :besteht .aus zwei Haltemagneten und
wind magnetisiert von dem Neitzstiroim, einem. proportionalen Strom der Netzspannung
und einem Hilfsgleichstrom. Hierzu ist das Richtungs:glileid 23 übeir einen Stroimwundler
24., einen dazu parallel geschaltetem Shunt 25 stromseitig und spannungsseitig über
einen Spannungswandler 26, einen vorgeschalteten Widerstand 27 und einen
Erinnerungskreis 28, bestehend aus einem Kondensator 29 und einer Drosselspule 30,
in Parallelschaltung an das Leiitungsnetz 3i angeschlossen. Die Gleichstrommagnet:isierung
erhält das Richtungsgliied über zwei Widearstände 32 und 33 vom Gleichspannungsnetz
i. Im Augenblick des Kurzschlusses spricht das Anregeglied das Distanzschutzes an
und trennt das Richtungsgliied 23 mittels des Kontaktes 34 von der Netzspannung
31 ab. Diel für einige Zeit am Erinnerungskreis angenähert auf den ursprü:nglichen
Wert und Phasenlage gehaltene Spannung sorgt für die Aus:läsbark eit des Richtungsigliedeis.
Dias Richtungsglied 23 kann jedoch nach kurzer Zeit, vor allem wenn mehrere, Impedanzstu.fen
und eine Grenzzeit vorgesehen sind, im allgemeinen nicht mehr auslösen, da der Auslösestrom,
von der Spannung des Leitungsnetzes herrührend, auf den entsprechendem Kurzschlußwert
herabgefallen ist. Damit nun, die für .die zweite und folgenden Impedanzstufen weferh:n
für das Disitanzrelai.s ein Richtunigsentscheiid möglich ist, wind parallel zum
Richtungsglied-23 erfindungsgemäß ein zweites Richtungsglied 35 nach dem dynamorneitrischen
Prinzip geschaltet. Spannungsseitig ist dieses System über einen geeigneten phasenabhänigigen
Wiederstand 36 angeschlossen, während es stromseitig vom Wandlerstrom durchflossen
wird. Dieses zweite Richtungsglied 35 kann zu jeder Zeit seinen Richtungsentscheid
entsprechend .den Kurzschlußverhältni:sisen im Verfeilungsnetz 31 ändern und wird
erst im Kurzschlußfall mittels des Kontaktes 37 angeschlossen. Dieser Kontakt kann
entweder vom Distanzrelais oder insbesondere vom Zeitrelais gesteuert werden. Wähnend
also die Impeidanzstufen nacheinander eingeschaltet werden, muß das Richtungsglied
35 die gleichen Schaltfunktionen des Richtungs:gliiedCs 23 übernehmen. Dieses wird
am einfachsten durch direkte Steuerung des Schaltermagnets oder dadurch erreicht,
d@aß das Richtungsgilied 35 @dasi Riichtungs!gli@ed 23 insbesondere dadurch steuert,
d'aß es die Gleichistnommagnetisierung und Netzis.troimrnagnets:iemng vom Richtungsglied
23 durch Abschalten oder Kurzschließen der Wickliung (Kontakt 38) entfernt und so,
einen Richtungsentscheid ermöglicht. Entsprechend der Eigenart eines -dynamometrischen
Systems können bei wiederkehrender Spannung oder Kont@aktäffniung 37 Stöße auf das
Meßsystem auftreten, die zu Fehlauslösungen führen, können. Um diesen Nachteil zu
vermeiden, ist die Fremdsteuerung des Richtungsgliedes 23 noch von denn Ansprechzustand
des
Distanzrelais, insbesondere vom Anregeglied durch den Kontakt
39 abhängig gemacht. Ist also der Netzkurzschluß behoben, so ist der Kontakt
39 geöffnet, und Stöße auf das Meßsystem .des Richtungsgliedes 35 führ. zu
keiner Fehlauslösung.
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Das Distanzrelais nach den bereits vorliegenden Vorschlägen besitzt
zur Zurückholung der Haltemagneta eine Rückholeainrichtung, die insbesondere, wie
bekannt, aus eiirrem Arbeitsmagnet 4o besteht und über die Kontakte 41, 4a und 43
an das Gleichspannungsnetz r angeschlossen ist. Die Kontakte 41 bis 43 werden vom
A-, Z- und R=Glied des Distanzrelais gesteuert. Der Kontakt 44 ist ein Eigenkontakt
der Rückholeeinrichtung, der die Aufgabe hat, den Arbeitsmagnet nach der Rückho.lung
durch Öffnung wieder außer Betrieb zu setzen. Während .des Radaisablaufes würde
ein dauerndes Ansprechen dar Rückholeeinrichtung die Folge sein. Dia Erfindung schlägt
daher vor, die Rückholung weiter vom Zeitrelais durch den Kontakt 45 abhängig zu
machen. Dieser Kontakt 45 wird nun vor dem Einschalten jeder Impeadanzstufe geschlossen.,
so daß nur dann eine Rückholung ermöglicht wird. Beim Zwei-System-Prinzip des Zeitrelais
ist parallel zum Kontakt 45 noch der Kontakt 46 geschaltet, so da.ß jedem Zeitrelais,
nämlich dem Kurzzeit- und dem Langzeitrelais, ein Arbeitskontakt zugeordnet vst.
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Die Fig. 6 zeigt weiter ,die Schaltanordnung des Anregeglied'es.47
und Imp:edanzgliedes 48 der Distanzeinrichtung. Beide Glieder sind in die Diagonale
einer Brückenschaltung geschaltet, die über den Gleichrichter 49 und 50 und
über die Einphasen - Mehrphasen - Transformationsschaltungen 5 1 und 52 an
das. zu schützende Wechselspannungs.netz 31, , spannungsseitig 26 und stromseitig
24, angeschlossen sind. 53, 54 59 und 6o sind Vorwiderstände. Wie bereits bekannt,
wird die Einstellung der verschiedenen Impedanzstufenwerte durch Schwächung des
Stromes der Striom:s,eite oder Verstärkung des Stromes der Stromsaite vorgenommen.
Dia Veränderung in der Imped!anzmessung übernimmt erfindungsgemäß das Zeitrelais,
insbesondere durch- Verstärkung des Stromeis der Stromseite durch verschieden Abgriff
der Spannung am Shunt 25 oder durch Zwischenschalten eines nicht besonders
einsgezeichneten Spannungswandlers. Hierbei dient die Kontakteinrichtung 55 des
Zeitrelais als Impedanz:stufenschalter, dessen Stufen und Zeitwerte beliebig eingestellt
werden können und insbesondere von Hebeiln mit dem. zusätzlich.enKontaktei;nrichtungenvorgenommenwird,
die gleichzeitig auf die entsprechenden Zeitwerte eingestellt werden müssen. Die
Spannungserhöhung der Stromseite durch den Impedanzs.tufenschalter 55 verlangt bei
großen Überströmen zum Schutz des Gleichrichters 5o eine parallel geschaJtateStrombegren:zungsdrossel
61, die .insbesondere aus einer Nickel-Eisen-Legierung beisteht. Hierdurch entstehen
Impedanzmeßfehlar, die erfindungsgemäß dadurch beseitigt werden, daß auf der Spannungssei.te
ebenfalls eine gleiche Drossel 6a dem Gleichrichter 49 parallel geschaltet ist.
Eine besondere Schaltmaßnahme verlangt weiter das Anregeglied 47 mit seinen zwei
Wicklungen 56 und 57. Der Spannungsmagnetisierung durch die Wicklung 56 ist, wie
bekannt, eine Gleichstrommagnetisierung 57 entge@gengeschaltet, so daß dieses Glied
des Distanzrelais schon bei geringer Unterspannung bzw. kleinen Überströmen des
Wechsedspannungsnetzes 31 anspricht. Im Kurzschlußfall sinkt nun die Spannungs.magnetisierung
eventuell bis auf den Wert Null bz-w. auf einen negativen Wert, so daß durch die
Rückholung vor jeder Impedanzstufe das Anregeglied an der Gleichstrommagnetisierung
haltern: kann und dadurch ein erneutes Ansprechen unmöglich gemacht wird. Dieser
Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß während der Rückholung die
Gleichstrommagnetisierung abgeschaltet oder kurzgeschlossen wird. Dies wird beispielsweise
durch das Kurzschließen der Wicklung 57 mit dem Kontakt 5.8 erreicht, der vom Zeitrelais
gesteuert wird. Gleichzeitig wird, damit während ,dieser Zeit die Spannungsmagnetisierung
des Anregegliedes.47 und des Impedanzgliedes.48 keine negativen Werte annehmen kann,
die Stromseite durch das Zeitrelais reit der Kontakteinrichtung 55 erfindungsgemäß
geöffnet. Hierdurch wird, nachdem die Rückholung beendest ist, die Gleichstrommagnetisierung
wiederum eingeschaltet und darauf oder gleichzeitig die Stromseite angeschlo@sis:en.
Dieser Augenblick bestimmt die Impedanzmessung der folgenden Stufe. Schaltungstechnisch
kann das Abschalten der Gleichstrommagnetisierung des Anregogli.edes 47 diadurch
wesentlich vereinfacht werden, wenn nach F'ig. 5 die Gleichstrommagnetisierunig
über den Rückholemagnet 40 dem Anreigeglied 47 zugeführt wird. Hierbei ist die Gleüchstrommagnetisierung
so bemessen, daß der Rückholemagnet 4o nicht anspricht, während bei der Bestätigung
der Kontakte 41 bis 46 die Rückholung ungestört vor sich geht und gleichzeitig das
Anregeglied 47 kurzgeschlossen ist.
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Die Einführung einer großen: Stufenzahl während der Impedanzmessung
des Distanzrelais verlangt eiirre große Kontaktzahl, die mechanische und schaltungstechnische
Schwierigkeiten in ihrer praktischen Ausführung hervorrufen. Um diesen Nachteil
zu beseitigen, wird weiter erfindungsgemäß vorgeschlagen, Zwischenrelais zu verwenden;,
die in an sich bekannter Weise einen gegebenen Stromimpuls. indirekt weitergeben.
Fig. 7 zeigt beispiellsweis:e einen Stromkreis 63, der vorn Anregeglied geschlossen
werden soll und nun erst indirekt über das Hilfsrelais 64 mit dem Eigenkontakt 65
nur durch den Kontakt 66 des Anregegliedes geisteuert wird. Hierdurch ist es möglich,
den Kontakt 66 nicht nur als Arbeitskontakt, sondern auch als Umschaltkontakt zu
verwenden, da so .der Stromkreis 63 von dem Stromkreis 67 isoliert bleibt.
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Die Fig. 8 zeugt weiter eine Auslösekennlirnie (gestrichelter Linienzug)
beispielsweise von drei Stufen und einer Grenzzeitabschaltung. Die drei Impedanzstufen
sind Zi, Z2 und Z3 und die dazugehörigen Auslösezeiten t1, t2 und t., während t4
die Grenzzeit des Distanzrelais bedeutet. Die Erfindang
schlägt
nun weiter vor, innerhalb einer Imped'anzstufe, beispielsweise zwischen Z, und Z2,
Zwischenstufen Z2 ; Z2 ' usw. einzuschalten, die es ermöglichen:, für :diese Impedanzwerte
eine frühere Auslösung zur Zeit t2', t2' USW- zu erreichen. Hierdurch läßt
sich für gewisse Verteilungsnetze eine bessere Staffelung der folgenden Distanzrelais
durchführen. In Fig. 9 isst die hierfür erforderliche Schaltung des Zeitrelaiss:tufenschalters
55 dargestellt. Das Distanzrelais 6-8 erhält über den Stufenschalter 55, den Zwischenwandler
69, den Stunt 25 und den Stromwandler 24 aus dem Leitungsnetz 3 i stromseitig seine
Magnetisierung. Der Stufenschalter 55 stellt mit dem Kontakt 70
den Impedanzwert
Z1, mit den Kontakten 71 Z2", 72 Z2*', 73 Z2""' und 74 Z2 und mit den Kontakt 75
den Wert Z, ein. Die Grenzzeitabschaltung wird wie bisher von dem Langzeitrelais
übernommen. Beim Ein- und Abschalten der verschiedenen Zwischenstufen entsteht _kurzzeitig
eine vollkommene Abtrennung der Stromseite des Distanzrelais 68. Dadurch entsteht
eine Entmagnetisieru:ng des 'Anrege- und Impedanzgliedes nach einer e-Funktion,
die be!i der erneuten Magnetiisierung der Glieder einen Zeltverlust in der Auslösung
zur, Folge hätte. Dieser Zeitverlust wird dadurch auf einen Kleinstwert gebracht,
daß die Zeit für die Kontakttrennung sehr klein gegenüber denn Abschaltvoirgang
des Diagona,lstromes ist, insbesondere dadurch, daß der- Radius des Schalthebels
76 der Kontakteinrichtung 55 möglichst groß und die Kontaktzwischenräume, beispielsweise
zwischen 7 1 und 7a, möglichst klein gewählt werden.
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In, der Fig. 8 ist die stufenförmige Kurve, die durch das Einschalten
der Zwischenkurven entsteht, durch die Gerade arbersetzt und in der Fig. io erneut
eingetragen. Für die Einstellung des Distanzrelais ist weiter erforderlich, daß
die Steigung der Geraden a-b veränderlich .eingestellt werden. kann, so daß innerhalb
der -Zeit t2 bis- t1 ein anderer Impedanzbereich Z2d statt Z2 die Impedanzauslös.ung
bestimmt. Dies kann sehr leicht dadurch erreicht werden, daß -deir Wandleransch.luß
im Punkt 77 auf den Punkt 78 bzw. 79 geändert wird. Hierdurch wird durch die gesamte
Wandlerübersetzung der Impedanzbereich geändert und die Gerade a-b beispielsweise
in ab' verändert.
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Weiter kann sehr leicht die Auslösekenn;linie des Distanzrelais mit
Zwischenstufen in eine solche ohne Zwischenstufen umgeformt werden, indem ein Kurzschlußstecker,
der beispielsweise die Zuleitungen zurr Stufenschalter im Punkt So, 8i und 82 verbindet,
herausgenommen und gleichzeitig die Kurzschlußleitung 83 gezogen: wird.