DE898165C - Messgeraet zur Messung von Wirk- und Scheinstroemen verlustbehafteter Blindwiderstaende, vorzugsweise zur Messung von Kapazitaet und Leckstrom von Elektrolyt-Kondensatoren - Google Patents

Description

• Meßgeräte zur Messung von Induktivitäten und Kapazitäten sowie deren Verlustwiderständen sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Die Meßmethoden, die diesen Geräten zugrunde liegen, sind sehr verfeinert und ergeben damit zwar eine große Genauigkeit, erfordern aber auch einen erheblichen Aufwand an Schaltmitteln. Für viele Zwecke, insbesondere für Messungen von Elektrolyt-Kondensatoren, wie sie in Siebketten Verwendung finden, ist keine große Genauigkeit notwendig, so daß die bisher bekannten, nur einem Spezialzweck dienenden Geräte bei weitem die gestellten Anforderungen übertreffen und damit zu kostspielig in der Herstellung und zu kompliziert in der Handhabung werden.
• Gegenstand der Erfindung ist ein billig herstellbares Meßgerät, welches bei einfacher Handhabung vorzugsweise die Messung von Kapazität und Leckstrom von Elektrolyt-Kondensatoren gestattet und mit dem darüber hinaus noch Papier- und Kunstfolien-Kondensatoren und Drosselspulen sowie Ohmsche Widerstände gemessen werden können. Obwohl das Bedürfnis nach einem einfachen Meßgerät für Elektrolyt-Kondensatoren, die bekanntlich ein besonders störanfälliges Bauelement der Rundfunktechnik darstellen, schon sehr lange besteht, fehlt bisher ein solches Gerät. Die Einfachheit desselben ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Gleich- und die Wechselspannung, zu einer pulsierenden Gleichspannung überlagert, einem gemeinsamen Netzteil entnommen werden und die reine Gleichspannung bzw. die pulsierende Gleichspannung wahlweise mittels eines Umschalters über ein gleich- und wechselstromempfindliches Instrument, wozu vorzugsweise ein Drehspulinstrument mit Graetzgleichrichtung verwendet wird, an zwei Ausgangsklemmen des Gerätes gelegt werden.
• Die Wechselspannung kann ihrerseits zur Messung von Scheinwiderständen benutzt werden. Die Gleichspannung Ul (s. Zeichnung), die dem Transformator TR über Gleichrichter GL und Glättungskondensator C entnommen wird, ist so bemessen, daß sie größer oder gleich der Spitzenspannung der Wechselspannung U2 ist. Wie aus der Schaltung leicht ersichtlich, läßt sich mittels des Umschalters 4 an die Klemmen I und 2 wahlweise die Spannung Um oder die Überlagerung von Um und U2 legen. Zur Messung eines Elektrolyt-Kondensators wird dieser an die Klemmen I und 2 angeschlossen und liegt so bei Stellung a des Schalters 4 über das Meßgerät G an Gleichspannung Ul. Das Meßgerät ist in diesem Falle in Einheiten des Leckstromes oder Leckwiderstandes geeicht. Legt man den Schalter 4 auf Stellung b um, so liegt der Kondensator in Reihe mit dem Meßgerät G an der Überlagerung der Spannungen Um und U2, und der nunmehr fließende Scheinstrom ist, hinreichend kleiner Leckstrom vorausgesetzt, proportional der Kapazität des zu messenden Elektrolyt-Kondensators.
• Für diese Messung ist das Meßgerät in Kapazitätswerten geeicht. Da der Leckstrom bei einem fehlerlosen Elektrolyt-Kondensator erheblich kleiner sein muß als der Scheinstrom, wird nach einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens das Meßwerk gleichzeitig mit Betätigung des Schalters 4 für die Kapazitätsmessung (Stellung b) durch Anlegen eines Parallelwiderstandes Rp (Schalter 5) unempfindlicher gemacht. Als Meßwerk kann jedes beliebige gleich-und wechselstromempfindliche System genommen werden. Es erscheint jedoch am zweckmäßigsten, wie in der Zeichnung dargestellt, ein Drehspulmeßwerk mit Graetzgleichrichtung einzusetzen. Um nach einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens auch beliebige Kapazitäten und Induktivitäten messen zu können, kann mittels der weiteren Ausgangsklemme 3 bei Stellung a der beiden Schalter 4 und 5 reine Wechselspannung über die Klemmen 2 und 3 und das Meßwerk G herausgeführt werden.
• Da die oben beschriebene Strom- und Spannungsmessung von der Größe der Netzspannung UN und zum Teil von deren Frequenz abhängt, ist es zur Erzielung größerer Meßgenauigkeit empfehlenswert, bekannte Stabilisierungsmittel einzusetzen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Elektrisches Meßgerät zur Messung von Wirk-und Scheinströmen verlustbehafteter Blindwiderstände, vorzugsweise zur Messung von Kapazität und Leckstrom von Elektrolyt-Kondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gleich- und eine Wechselspannung, zu einer pulsierenden Gleichspannung überlagert, einem gemeinsamen Netzteil entnommen werden und die reine Gleichspannung bzw. die pulsierende Gleichspannung wahlweise mittels eines Umschalters (4) über ein gleich- und wechselstromempfindliches Instrument, wozu vorzugsweise ein Drehspulinstrument mit Graetzgleichrichtung verwendet wird, an zwei Ausgangsklemmen (I und 2) des Gerätes gelegt werden.
2. 2. Elektrisches Meßgerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Umschaltung von reiner Gleichspannung auf die pulsierende Gleichspannung das Meßwerk unempfindlicher gemacht wird, vorzugsweise durch Anlegen eines Parallelwiderstandes (Rp) zum Meßwerk, mittels eines mit dem Schalter (4) gekoppelten Schalters (5).
3. 3. Elektrisches Meßgerät nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Stellung der Schalter (4 und 5), bei der zwischen den Ausgangsklemmen (I und 2) Gleichspannung anliegt, zwischen der Klemme (2) und einer weiteren Klemme (3) reine Wechselspannung anliegt.