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Gelförmiges Gemisch zur Behandlung von Luft und Verfahren zur Herstellung
desselben
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gemisch zur Behandlung von Luft und
auf ein Verfahren zur Herstellung desselben. Insbesondere betrifft sie ein Stoffgemisch,
das in Form eines diskontinuierlichen, d. h. in kleine Stücke aufgeteilten Gels
leicht verdampfbare Bestandteile enthält.
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Man hat früher die Luft in belegten Räumen in der Weise behandelt,
daß man Luftbehandlungsgemische auf sie einwirken ließ, wobei die Berührung von
Luft und Behandlungsmittel durch mit Dochten versehene Flaschen und Schwimmer sowie
durch Schwämme, Patronen, Behälter mit konstantem Flüssigkeitsspiegel, Wärmeverdampfer
u. dgl. erreicht wurde, indem man die betreffende Vorrichtung in den Luftraum oder
in den diesem zugeführten Luftstrom brachte. Derartige Verfahren sind indessen in
ihrer Anwendung in mancherlei Hinsicht beschränkt, z. B. erfordert die Überwachung
der Verdampfungsgeschwindigkeit besondere Aufmerksamkeit, wenn die Behandlung mit
einer Flüssigkeit erfolgt, da sonst die gewünschte Verdampfungsgeschwindigkeit nicht
erzielt werden würde. Dies hat sich insbesondere dann gezeigt, wenn sich die Flüssigkeit
in Verteiler- oder Ausgabebehältern befindet.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren ist auch insofern gegeben,
als die verschiedenen Bestand-
teile des Stoffgemisches verschiedene
Verdampfungsgeschwindigkeiten haben und sich infolgedessen die Zusammensetzung der
ersten und der letzten Anteile des Dampfes deutlich voneinander unterscheiden können,
sofern nicht azeotrope Konzentrationen eingehalten werden.
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Die Erfindung zielt auf ein Gemisch sowie auf ein Verfahren zu seiner
Herstellung ab, durch welches die obenerwähnten Schwierigkeiten beseitigt werden.
Die Verdampfungsgeschwindigkeit der leicht verdampfbaren Bestandteile kann gesteuert
werden, so daß deren Konzentration in der Dampfphase im wesentlichen die gleiche
wie im flüssigen Stoffgemisch ist und die aus einem Behälter bestimmter Größe verdampften
Mengen eine geradlinige Funktion der Zeit sind. Die an sich flüssigen, in Gelform
vorliegenden, bei Zimmertemperatur leicht verdampfbaren Bestandteile des Gemisches
verdampfen mit konstanter Geschwindigkeit. Die Erfindung zielt weiterhin auf ein
Stoffgemisch ab, welches sich unter anderem zum schnellen, wirtschaftlichen und
wirksamen Auffrischen von Luft eignet. Das Gel, welches das Stoffgemisch der leicht
verdampfbaren Bestandteile enthält, liegt in einer solchen Form vor, daß seine wirksame
Oberfläche mit fortschreitender Verdampfung zunimmt. Es ist im wesentlichen frei
von Synärese. Das Gemisch zur Auffrischung von Luft kann die leicht verdampfbarer
Bestandteile in Verbindung mit Chlorophyll enthalten, und zwar in der Form eines
aus vielen kleinen Teilen bestehenden Gels. Die Erfindung zielt insbesondere auf
ein Stoffgemisch ab, welches leicht verdampfbare Bestandteile, wie aliphatische,
zweckmäßig einwertige Alkohole und aliphatische Aldehyde mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
in Form eines Gels enthält, welches in kleine Teile zerschnitten ist und welches
sich zum Auffrischen verbrauchter Luft eignet, wenn es in dieser verteilt wird.
Schließlich wird ein Verfahren zur Herstellung eines Luftauffrischungsmittels angegeben,
welches eine Anzahl von Bestandteilen enthält, die bei Zimmertemperatur, d. h. bei
etwa I8 bis 27° leicht verdampfen. Diese flüssigen Bestandteile werden mittels eines
geeigneten Gelierungsmittels, zweckmäßig eines solchen, welches ein irreversibles
Gel bildet, zum Erstarren gebracht, und dieses Gel wird anschließend in kleine Teile
aufgeteilt.
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Die Erfindung besteht aus verschiedenen Stufen.
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Die Beziehung einer jeden oder von mehreren dieser Stufen zu den anderen
und das Gemisch, welches zur Durchführung der Erfindung geeignet ist, sind im folgenden
angegeben.
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Gemäß der Erfindung kann ein Gemisch in Form eines diskontinuierlichen,
d. h. eines räumlich weitgehend aufgeteilten Gels hergestellt werden, dessen größerer
Anteil im wesentlichen aus einer z. B. wäßrigen Flüssigkeit besteht, welche eine
Anzahl von flüssigen oder festen, bei Zimmertemperatur, d. h. bei etwa I8 bis 270
verdampfbaren Stoffen enthält und dessen kleinerer Anteil ein Gelierungsmittel ist,
vorzugsweise ein solches, welches ein irreversibles Gel bildet, welches im wesentlichen
keine Synärese zeigt.
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Die Diskontinuität des Gels ergibt mit fortschreitender Verdampfung
eine vergrößerte Oberfläche, und die Zusammensetzung des Dampfes ist während der
Verdampfung im wesentlichen konstant und die Verdampfungsgeschwindigkeitskurve,
die Gewichtsabnahme pro Zeiteinheit, im wesentlichen, wie in der Zeichnung dargestellt,
geradlinig, d. h. die Kurve weicht nur am Anfang und am Ende der Verdampfung von
der Geraden ab. In dieser Zeichnung, welche die Verdampfungskurve eines zerteilten
Gels wiedergibt, ist das Gewicht (in Gramm) als Ordinate über die Zeit (in Stunden)
als Abszisse aufgetragen.
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Die verdampfbaren Stoffe können aus der Gruppe der aliphatischen,
insbesondere einwertigen Alkohole und aliphatischen Aldehyde mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen
ausgewählt werden. Beispielsweise kann man Acetaldehyd, Paraldehyd, Acetale, 2-Hexen-I-al,
ß-Hexylacrolein und Phenylacetaldehyd verwenden, weiterhin Capronaldehyd, Crotonaldehyd,
Äthylacrolein, Bromale, wie CBr3CHO, Chlorale, wie C C13 C H 0, und halogenierte
Acetale. Unter dem Ausdruck Acetale sind auch die Ketale zu verstehen, also Verbindungen,
welche in entsprechender Weise aus Ketonen und Alkoholen gebildet werden, wie die
Acetale aus Aldehyden und einem Alkohol.
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Andere Verbindungen, welche benutzt werden können, sind Q-Hexen-I-ol,
2,4-Nonadien-I-ol, 2,6-Nonadien-I-al, p-Tolylacetaldehyd, Phenoxyacetaldehyd, p-Propylacrolein,
fl-Butylacrolein, ß-Amylacrol ein, Phytol, Hexadienal und fl-Phenylamylacrolein.
Man kann diese verschiedenen Verbindungen entweder allein oder in geeigneten Mischungen
verwenden.
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Der Zusatz von Chlorophyll führt zu einer bemerkenswerten Verbesserung
des Gemisches, wenn man dieses zur Auffrischung von verbrauchter Luft in abgeschlossenen
Räumen verwendet.
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Der Gehalt, in welchem diese Verbindungen anwesend sein können, variiert
von etwa 0,03 bis etwa 0,5 O/o, insbesondere von 0,1 bis 0,2501,. Die Konzentration
hängt natürlich von den Eigenschaften der verwendeten Verbindung(en) ab. Die Konzentration
des Chlorophylls kann etwa 0,I bis 0,4 Ü/, zweckmäßig etwa 0,2 0/o betragen. Das
Gemisch kann dadurch in der Luft verteilt werden, daß man einen Luftstrom über das
in geeigneter Weise angeordnete Gemisch fließen läßt. Man kann auch aromatische
Bestandteile oder ätherische Öle, wie Kiefernöl, Öl von Zitronengras, Pfefferminzöl
u. dgl. zusetzen.
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Das Gelierungsmittel kann entweder ein reversibles oder ein irreversibles
Gel bilden, wie ein Alginat und eine . Nitrocellulose vom Pyroxylintyp, das ist
eine solche mit einem Stickstoffgehalt von etwa xo,8 bis II,6 °/0. Andere Gelierungsmittel,
die verwendet werden können, sind Gelatine, Pektin, Agar-Agar, Gummi, wie Karaya
und Traganth, Stärke u. dgl.
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Das Gelierungsmittel kann in einer Menge von etwa I,0 bis etwa 4,0
0/o zweckmäßig etwa I,5 0lo anwesend sein. Im allgemeinen soll der Betrag an Gelierungsmittel
so hoch sein, daß ein festes Gel entsteht, welches im wesentlichen frei von Synärese
ist. Das flüssige Medium, welches als Lösungsmittel oder als Träger für die verdampfbaren
Stoffe dient, kann zu einem großen Teil ein wäßriges Medium sein.
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Die vorbeschriebene Methode führt bei Anwendung der genannten Verbindungen
zu einer deutlichen Verbesserung der behandelten Luft, insbesondere in
geschlossenen
Räumen. Die Luft erhält eine belebende Wirkung, und es zeigt sich ein deutlicher
Einfluß auf die Luft und auf die diese atmenden Menschen.
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Ein besonderes Anwendungsgebiet für die Erfindung, für welche sie
sich besonders gut eignet, ist die Klimatechnik. Die Luft in Klimatisierungsräumen
wird häufig eigentümlich schal, was von unterschwelligen Gerüchen herrührt, das
sind Gerüche, welche eine so geringe Intensität haben, daß sie keinen positiven
Geruchseindruck entstehen lassen. Trotz ihrer geringen Intensität können sie aber
eine Depressionswirkung ausüben, welche durch die erfindungsgemäße Behandlung der
Luft beseitigt werden kann.
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Es wurde ferner gefunden, daß die in Klimaanlagen auftretenden Gerüche,
gleichgültig, ob sie wahrnehmbar sind oder nicht, zumindestens teilweise von Bakterien
und Schimmelpilzen herrühren, welche bei Abwesenheit von natürlichem Licht sich
auf den festen Niederschlägen auf Dichtungen, Filtern, Rohrwandungen, Wasserablaufbecken
und Abflußröhren entwickeln, und welche infolge ihrer Fäulnis einen unangenehmen
Geruch abgeben.
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Zur Erläuterung der Erfindung werden nachfolgend einige Beispiele
gebracht. Teile sind Gewichtsteile.
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Eine typische Zusammenstellung für Luftauffrischung ist die folgende:
Kiefernöl ............................. 75 Teile Acetaldehyd ...........................
4 -Chlorophyll, handelsüblich, mit einem Gehalt von 100/o aktivem Chlorophyll 17
-Beispiel I Zu 100 Teilen einer wäßrigen Emulsion des Luftauffrischungsmittels (Io:I)
gibt man etwa 1 Teil Agar-Agar, während man auf mindestens 40° erhitzt.
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Die flüssige Masse wird dann in ein geeignetes Gefäß gegossen, in
welchem man sie abkühlen läßt. Nach dem Abkühlen erstarrt sie in Gelform. Das so
erhaltene Gel wird durch Zerschneiden mit einem Messer oder einem anderen scharfen
Instrument oder mittels einer Schneidemaschine von geeigneter Form und Größe zerschnitten,
wodurch die gewünschte Anzahl von Unterteilungen und Raumformen erzeugt wird.
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Beispiel 2 Man mischt 19 Teile Agar-Agar mit etwa 83I Teilen Wasser.
Das Gemisch wird erhitzt, bis man eine glatte Masse erhält, worauf man diese auf
etwa 55° abkühlen läßt. Nun fügt man etwa 100 Teile des Luftauffrischungsmittels
hinzu. Das so erhaltene Gemisch wird kräftig gerührt und dann in eine geeignete
Form gegossen. Beim Abkühlen erstarrt die Masse zu einem Gel, was im allgemeinen
innerhalb einiger Minuten eintritt. Das fertige Gel wird dann, wie im Beispiel I
beschrieben, in kleine Teile zerschnitten.
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Beispiel 3 Man stellt ein Gemisch, wie im Beispiel 2 beschrieben,
her und benutzt dabei etwa 201, Gelatine an Stelle von Agar-Agar.
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Beispiel 4 Man stellt ein Stoffgemisch von folgender Zusammensetzung
her: Natriumalginat ................... ... 1,00 Teile Natriumtetraphosphat o,o5
-Tricalciumphosphat 0,15 -Zitronensäure ....................... 0,40 -Luftauffrischungsmittel
10,00 -Wasser ............................. 88,40 -Das Alginat und das Tetraphosphat
werden in dem Wasser gelöst und das Luftauffrischungsmittel unter ständigem Rühren
zugegeben.
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Dann kann das Tricalciumphosphat und dann die Zitronensäure zugesetzt
werden. Die angegebenen Mengen bewirken die Gelierung in etwa I Stunde, so daß genügend
Zeit ist, um die flüssige Masse in die gewünschten Formen zu gießen, in denen sie
zu einem permanenten irreversiblen Gel erstarrt. Das Gel wird dann, wie im Beispiel
1 beschrieben, zerschnitten.
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In dem vorangegangenen Beispiel wird das Alginat durch das Calciumsalz
zum Erstarren gebracht. Es können auch andere Salze verwendet werden, welche ebenfalls
die Eigenschaft haben, die Erstarrung des Alginats zu bezirken. Insbesondere kann
man hierfür Barium-, Strontium- und Magnesiumverbindungen benutzen, und zwar nimmt
man zweckmäßig Verbindungen von begrenzter Löslichkeit, wie Calciumsulfat, Strontiumsulfat
und Magnesiumhydroxyd. Die vorbeschriebenen Verbindungen können in einer Menge von
etwa 0,I bis etwa I,00/o, zweckmäßig etwa 0,I5 % verwendet werden.
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Das Natriumtetraphosphat dient als ein gelierungsverzögerndes Mittel,
indem es die betreffende Verbindung, z. B. die Calciumverbindung, fixiert, d. h.
es erlaubt nur ein allmähliches Freiwerden von Ca-Ionen, welche ihrerseits mit dem
Alginat unter Bildung der gelerzeugenden Verbindung reagieren. Außer dem Natriumtetraphosphat
können auch andere lösliche Natrium-, Kalium- und Ammoniumverbindungen als Gelierungsverzögerer
verwendet werden, z. B. die verschiedenen Poly-, Meta- und Pyro-Phosphate. Sie können
in Mengen von etwa 0,02 bis 0,2 O/o, zweckmäßig etwa 0,05 %, verwendet werden.
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Der Zweck der Verwendung der Zitronensäure in Verbindung mit dem
Alginat ist es, Wasserstoffionen zu liefern, und deren Menge ist ein entscheidender
Faktor, wobei etwa 0,2 bis etwa o,8 01o, zweckmäßig etwa 0,4 0!o, zufriedenstellende
Ergebnisse ergaben.
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Es können auch andere Säuren Verwendung finden, wie z. B. Weinsäure,
Essigsäure, Salzsäure, Schwefel-und Phosphorsäuren.
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Die Anwendung der Gemische in der Form eines diskontinuierlichen
Gels erlaubt die Überwachung der Zusammensetzung des Dampfes der verdampfenden Mischung,
welche z. B. flüssige, bei Zimmertemperatur leicht verdampfbare Stoffe enthält.
Die Zusammensetzung des Dampfes ist nämlich im wesentlichen während der Verdampfung
konstant, wenn die Gelierungssubstanzen mengenmäßig entsprechend bemessen werden.
Die Verdampfungskurve, die Gewichtsabnahme mit der Zeit, verläuft im wesentlichen
geradlinig,
da das aufgeteilte Gel eine konstante Verdampfungsgeschwindigkeit aus einem gegebenen
Behälter gewährleistet.
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Die Anordnungen des Luftauffrischungsmittels in der Form eines Gels
hat außerdem zur Folge, daß bei Anwendung des Mittels in einem geschlossenen Raum
oder in einem einen geschlossenen Raum versorgenden Luftstrom die Flüssigkeit aus
der Oberfläche des Gels verdampft und kontinuierlich durch Diffusion aus dem Innern
des Gels nachgeliefert wird.
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Infolgedessen nimmt der Flüssigkeitsgehalt des Gels allmählich ab,
bis diese im wesentlichen vollständig verdampft ist und nur noch das trockene Gelierungsmittel
zurückbleibt.
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Es wurde gefunden, daß es für die Beeinflussung und Überwachung der
Verdampfungsgeschwindigkeit von besonderer Bedeutung ist, daß die Diffusion der
Flüssigkeit aus dem Innern des Gels an seine Oberfläche gleichmäßig erfolgt und
daß die Diffusionsgeschwindigkeit und dementsprechend auch die Steuerung der Verdampfungsgeschwindigkeit
im wesentlichen unabhängig von Temperatur, Feuchtigkeit und Strömungsgeschwindigkeit
der umgebenden Luft ist.
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Es wurde weiter gefunden, daß jeder Bestandteil der Flüssigkeit, der
an die Oberfläche des Gels diffundiert, im wesentlichen unabhängig von seiner Verbindung
mit den anderen Bestandteilen verdampft. Deshalb hängt die Zusammensetzung der Dampfphase
über dem Gel in erster Linie von der Diffusionsgeschwindigkeit der verschiedenen
Flüssigkeitsbestandteile an die Oberfläche des Gels ab.
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Die Diffusionsgeschwindigkeit verändert sich indessen nur in einem
sehr engen Bereich, während die Dampfdrücke in einem verhältnismäßig weiten Bereich
veränderlich sind. Infolgedessen wird eine in Gelform vorliegende Flüssigkeit vom
Beginn bis zum Ende der Verdampfung den Dampf ungefähr gleichmäßig an die umgebende
Luft abgeben. Auf diese Weise ermöglicht die erfindungsgemäße Gelform eine genaue
Steuerung der Zusammensetzung des Dampfes. Die Gelform erlaubt aber nicht nur, die
Verdampfung zu überwachen, sondern sie bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß
die Behälter nicht verschüttet werden können, was ganz besonders zweckmäßig für
Haushalt, Krankenzimmer und Klimaanlagen in Flugzeugen, Eisenbahnwagen, Omnibussen
usw. ist.
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Weiterhin ist das Stoffgemisch unschädlich und nicht entflammbar.
Es ist stabil und trennt sich nicht in seine Bestandteile, weil das Gel die verschiedenen
flüssigen Bestandteile in fester Form zurückhãlt, wobei die Behandlung der Luft
während der gesamten Lebensdauer des Gels gleichbleibt. Dies rührt von der im wesentlichen
konstanten Verdampfungsgeschwindigkeit der Gelmasse her.
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Die Verwendung des Gemisches in Form eines zerteilten Gels erlaubt
nicht nur eine Kontrolle der Zusammensetzung des Dampfes, sondern auch der Konstanz
der Verdampfungsgeschwin digkeit aus einem gegebenen Behälter. Die Konstanz der
Verdampfungsgeschwindigkeit ergibt für die Gewichtsabnahme in der Zeiteinheit eine
Gerade, und um das zu erreichen, ist es notwendig, daß die Verdampfungsfiäche selbst
gegenüber der Neigung des Gels, mit fortschreitender Verdampfung zusammenzuschrumpfen
und außen hart zu werden, im wesentlichen konstant gehalten wird.
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Wenn demzufolge eine bestimmte Masse des Gels einem natürlichen oder
einem aus einem Ventilator oder einem Gebläse gelieferten Luftstrom ausgesetzt wird,
geht die Masse allmählich ein, und die Oberfläche wird kleiner. Gleichzeitig neigt
das Gel dazu, von der Seitenwand des Gefäßes abzureißen, so daß sich in der Mitte
eine gekrümmte Oberfläche bildet. Dieser Teil der Oberfläche wird allmählich trockener
als die Peripherie der Fläche. Es wurde gefunden, daß die Neigung des Gels zum Ablösen-von
den Seitenwänden und damit zur Vergrößerung der Oberfläche zum Ausgleich der Neigung
benutzt werden kann, an der Krümmung der Oberfläche zu trocknen und damit die wirksame
Oberfläche zu verringern. Man erreicht diesen Ausgleich, indem man das Gel in kleine
Teile oder in Scheiben zerschneidet, indem man es also diskontinuierlich macht.
Hierdurch entsteht eine Anzahl von kleinen gekrümmten Flächen mit kleinen peripheren
Außenflächen, so daß die Masse ein waffelförmiges Aussehen annimmt, wenn sich ihre
Oberfläche während der Verdampfung zusammenzieht.
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Das Zerschneiden des Gels kann in jeder beliebigen Weise ausgeführt
werden. Man schneidet das feste, erstarrte Gel von oben bis zum Boden des Gefäßes,
wobei die einzelnen Schnitte entweder gerade oder gekrümmt ausgeführt werden, je
nach der Anzahl der gewünschten Teile.
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Das Gel liegt, wie oben angegeben, in einer Form vor, welche mit
fortschreitender Verdampfung der flüssigen Substanzen eine Vergrößerung der Oberfläche
gewährleistet. Die Schnitte, welche mit irgendeinem geeigneten dünnen und scharfen
Instrument ausgeführt werden können, sind vor der Verdampfung kaum sichtbar, obgleich
die einzelnen Teile, welche zunächst dicht aneinanderliegen, sofort auseinanderfallen,
wenn man das Gel aus seinem Behälter entfernt.
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Wenn indessen die Verdampfung fortschreitet, geht die Oberfläche eines
jeden Einzelteilchens von derjenigen der unmittelbar benachbart liegenden Teilchen
zurück und läßt so die obenerwähnten gekrümmten Flächen entstehen.
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Die gemäß der Erfindung hergestellten Gele können für mannigfache
Verwendungszwecke benutzt werden, wie für Parfüms und aromatische Stoffe und Riechsalze
in Ausgabemagazinen. Das Gefäß entwickelt dann von Anfang bis zu Ende den gleichen
Geruch, und sein Inhalt kann nicht verschüttet werden.
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Diese Gele können auch dazu verwendet werden, die Verdampfungsgeschwindigkeit
von Inhalatoren und Luftanfeuchtern in Krankenzimmern zu überwachen, so daß die
anzuwendenden Mischungen von aromatischen Stoffen und Medikamenten im richtigen
Gleichgewicht zueinander und mit der Feuchtigkeit gehalten werden können. Wenn das
Gel erwärmt werden soll, verwendet man zweckmäßig ein Gele rungsmittel, welches
ein thermisch irreversibles Gel erzeugt.
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Ein weiterer Verwendungszweck für derartige Gele ist die Überwachung
der Verdampfung von Insektenvertreibungsvorrichtungen, Desinfektionsmitteln und
keimtötenden Mitteln, insbesondere wenn diese in
Verbindung mit
einem Riechstoff oder einem überdeckenden Geruchsstoff verwendet werden.
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Als Beispiel für eine derartige weitere Anwendung werden nachfolgend
einige Beispiele gegeben; die Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel 5 Inhalator Ein Gemisch, welches sich für Inhalatoren, insbesondere
bei Erkrankungen der Atemwege, eignet, kann hergestellt werden, indem man ein Gemisch
von gleichen Teilen Menthol, Kreosot und Benzoetinktur in 950i0igem Alkohol löst.
Man stellt die Lösung auf In01, ein und gießt sie in eine etwa I- bis 20l,ige wäßrige
Lösung von Agar-Agar, wobei man auf 10 Teile Alkohollösung 90 Teile Agarlösung nimmt.
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Der Zusatz kann zweckmäßig bei einer Temperatur von etwa 40° erfolgen,
und wenn man eine gleichmäßige flüssige Masse erreicht hat, wird sie in einen geeigneten
Behälter gegossen, in welchem sie beim Abkühlen als Gel erstarrt.
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Beispiel 6 Desinfektionsmittel Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel
5, jedoch verwendet man eine Io°/Oige alkoholische Lösung von Hexylresorcinol an
Stelle der Menthol, Kreosot und Benzoetinktur enthaltenden alkoholischen Lösung.
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Beispiel 7 Parfüm Ein angenehm riechendes Gemisch kann hergestellt
werden, indem man zunächst eine wäßrige Lösung bereitet, welche I bis 2 O/, Agar-Agar
enthält, und zu etwa 100 Teilen dieser Lösung etwa 2 Teile Lavendelöl, d. h. Lavendelblütenöl,
hinzusetzt. Die flüssige Masse wird nun in ein geeignetes Gefäß gebracht und abkühlen
und in Gelform erstarren gelassen. Andere wohlriechende Stoffe, welche verwendet
werden können, sind Rosenöl, Geranienöl und Iron (Veilchenwurzel).
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Die gemäß Beispiel 5 bis 7 hergestellten Gele werden in der im Beispiel
I beschriebenen Weise zerschnitten. Man kann auch zu der alkoholischen Lösung der
Beispiele 5 und 6 handelsübliches Chlorophyll in einer solchen Menge zusetzen, daß
die Lösung etwa 17 01o an handelsüblichem Chlorophyll enthält, und bei der Arbeitsweise
gemäß Beispiel 7 kann die Konzentration an Chlorophyll etwa 1,7 01o betragen.
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Es sei hier hinzugefügt, daß die Verdampfungsoberfläche des diskontinuierlichen
Gels während des Zusammenschrumpfens der verbrauchten Teile im wesentlichen aufrechterhalten
wird und die sich zwischen den einzelnen Teilen bildenden Vertiefungen fortlaufend
neue Verdampfungsflächen liefern. Es wurde gefunden, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit
im wesentlichen konstant ist, bis 85 bis 90 01o Gel verdampft sind. Dann nimmt sie
praktisch auf Null ab, wobei ein Rückstand von etwa 5 °/0 zurückbleibt.
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Unter dem hier gebrauchten Ausdruck Chlorophyll ist nicht nur die
chemische Substanz zu verstehen, die man als Chlorophyll bezeichnet, welche Chlorophyll
a (C65H720GN4Mg) und Chlorophyll b (C55 H70 O6N4Mg) enthält, sondern auch das Chlorophyll
des Handels, welches ein Extrakt von chlorophyllhaltigen Pflanzen ist, sowie verschiedene
Zusammensetzungen, Abänderungen, Derivate, Zerfallsprodukte oder Verbindungen von
Chlorophyll. Das Chlorophyll kann auch Kupfer enthalten, um seine Farbe zu erhalten.
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Die in der vorstehenden Beschreibung gebrachten Ausführungsbeispiele
erläutern lediglich den allgemeinen Erfindungsgedanken, behandeln ihn aber keineswegs
erschöpfend.