DE897908C - Gelfoermiges Gemisch zur Behandlung von Luft und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Gelfoermiges Gemisch zur Behandlung von Luft und Verfahren zur Herstellung desselben

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DE897908C DEA13830A DEA0013830A DE897908C DE 897908 C DE897908 C DE 897908C DE A13830 A DEA13830 A DE A13830A DE A0013830 A DEA0013830 A DE A0013830A DE 897908 C DE897908 C DE 897908C
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    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L9/00Disinfection, sterilisation or deodorisation of air
    • A61L9/015Disinfection, sterilisation or deodorisation of air using gaseous or vaporous substances, e.g. ozone
    • A61L9/04Disinfection, sterilisation or deodorisation of air using gaseous or vaporous substances, e.g. ozone using substances evaporated in the air without heating
    • A61L9/048Disinfection, sterilisation or deodorisation of air using gaseous or vaporous substances, e.g. ozone using substances evaporated in the air without heating air treating gels

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Description

  • Gelförmiges Gemisch zur Behandlung von Luft und Verfahren zur Herstellung desselben Die Erfindung bezieht sich auf ein Gemisch zur Behandlung von Luft und auf ein Verfahren zur Herstellung desselben. Insbesondere betrifft sie ein Stoffgemisch, das in Form eines diskontinuierlichen, d. h. in kleine Stücke aufgeteilten Gels leicht verdampfbare Bestandteile enthält.
  • Man hat früher die Luft in belegten Räumen in der Weise behandelt, daß man Luftbehandlungsgemische auf sie einwirken ließ, wobei die Berührung von Luft und Behandlungsmittel durch mit Dochten versehene Flaschen und Schwimmer sowie durch Schwämme, Patronen, Behälter mit konstantem Flüssigkeitsspiegel, Wärmeverdampfer u. dgl. erreicht wurde, indem man die betreffende Vorrichtung in den Luftraum oder in den diesem zugeführten Luftstrom brachte. Derartige Verfahren sind indessen in ihrer Anwendung in mancherlei Hinsicht beschränkt, z. B. erfordert die Überwachung der Verdampfungsgeschwindigkeit besondere Aufmerksamkeit, wenn die Behandlung mit einer Flüssigkeit erfolgt, da sonst die gewünschte Verdampfungsgeschwindigkeit nicht erzielt werden würde. Dies hat sich insbesondere dann gezeigt, wenn sich die Flüssigkeit in Verteiler- oder Ausgabebehältern befindet.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren ist auch insofern gegeben, als die verschiedenen Bestand- teile des Stoffgemisches verschiedene Verdampfungsgeschwindigkeiten haben und sich infolgedessen die Zusammensetzung der ersten und der letzten Anteile des Dampfes deutlich voneinander unterscheiden können, sofern nicht azeotrope Konzentrationen eingehalten werden.
  • Die Erfindung zielt auf ein Gemisch sowie auf ein Verfahren zu seiner Herstellung ab, durch welches die obenerwähnten Schwierigkeiten beseitigt werden. Die Verdampfungsgeschwindigkeit der leicht verdampfbaren Bestandteile kann gesteuert werden, so daß deren Konzentration in der Dampfphase im wesentlichen die gleiche wie im flüssigen Stoffgemisch ist und die aus einem Behälter bestimmter Größe verdampften Mengen eine geradlinige Funktion der Zeit sind. Die an sich flüssigen, in Gelform vorliegenden, bei Zimmertemperatur leicht verdampfbaren Bestandteile des Gemisches verdampfen mit konstanter Geschwindigkeit. Die Erfindung zielt weiterhin auf ein Stoffgemisch ab, welches sich unter anderem zum schnellen, wirtschaftlichen und wirksamen Auffrischen von Luft eignet. Das Gel, welches das Stoffgemisch der leicht verdampfbaren Bestandteile enthält, liegt in einer solchen Form vor, daß seine wirksame Oberfläche mit fortschreitender Verdampfung zunimmt. Es ist im wesentlichen frei von Synärese. Das Gemisch zur Auffrischung von Luft kann die leicht verdampfbarer Bestandteile in Verbindung mit Chlorophyll enthalten, und zwar in der Form eines aus vielen kleinen Teilen bestehenden Gels. Die Erfindung zielt insbesondere auf ein Stoffgemisch ab, welches leicht verdampfbare Bestandteile, wie aliphatische, zweckmäßig einwertige Alkohole und aliphatische Aldehyde mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, in Form eines Gels enthält, welches in kleine Teile zerschnitten ist und welches sich zum Auffrischen verbrauchter Luft eignet, wenn es in dieser verteilt wird. Schließlich wird ein Verfahren zur Herstellung eines Luftauffrischungsmittels angegeben, welches eine Anzahl von Bestandteilen enthält, die bei Zimmertemperatur, d. h. bei etwa I8 bis 27° leicht verdampfen. Diese flüssigen Bestandteile werden mittels eines geeigneten Gelierungsmittels, zweckmäßig eines solchen, welches ein irreversibles Gel bildet, zum Erstarren gebracht, und dieses Gel wird anschließend in kleine Teile aufgeteilt.
  • Die Erfindung besteht aus verschiedenen Stufen.
  • Die Beziehung einer jeden oder von mehreren dieser Stufen zu den anderen und das Gemisch, welches zur Durchführung der Erfindung geeignet ist, sind im folgenden angegeben.
  • Gemäß der Erfindung kann ein Gemisch in Form eines diskontinuierlichen, d. h. eines räumlich weitgehend aufgeteilten Gels hergestellt werden, dessen größerer Anteil im wesentlichen aus einer z. B. wäßrigen Flüssigkeit besteht, welche eine Anzahl von flüssigen oder festen, bei Zimmertemperatur, d. h. bei etwa I8 bis 270 verdampfbaren Stoffen enthält und dessen kleinerer Anteil ein Gelierungsmittel ist, vorzugsweise ein solches, welches ein irreversibles Gel bildet, welches im wesentlichen keine Synärese zeigt.
  • Die Diskontinuität des Gels ergibt mit fortschreitender Verdampfung eine vergrößerte Oberfläche, und die Zusammensetzung des Dampfes ist während der Verdampfung im wesentlichen konstant und die Verdampfungsgeschwindigkeitskurve, die Gewichtsabnahme pro Zeiteinheit, im wesentlichen, wie in der Zeichnung dargestellt, geradlinig, d. h. die Kurve weicht nur am Anfang und am Ende der Verdampfung von der Geraden ab. In dieser Zeichnung, welche die Verdampfungskurve eines zerteilten Gels wiedergibt, ist das Gewicht (in Gramm) als Ordinate über die Zeit (in Stunden) als Abszisse aufgetragen.
  • Die verdampfbaren Stoffe können aus der Gruppe der aliphatischen, insbesondere einwertigen Alkohole und aliphatischen Aldehyde mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ausgewählt werden. Beispielsweise kann man Acetaldehyd, Paraldehyd, Acetale, 2-Hexen-I-al, ß-Hexylacrolein und Phenylacetaldehyd verwenden, weiterhin Capronaldehyd, Crotonaldehyd, Äthylacrolein, Bromale, wie CBr3CHO, Chlorale, wie C C13 C H 0, und halogenierte Acetale. Unter dem Ausdruck Acetale sind auch die Ketale zu verstehen, also Verbindungen, welche in entsprechender Weise aus Ketonen und Alkoholen gebildet werden, wie die Acetale aus Aldehyden und einem Alkohol.
  • Andere Verbindungen, welche benutzt werden können, sind Q-Hexen-I-ol, 2,4-Nonadien-I-ol, 2,6-Nonadien-I-al, p-Tolylacetaldehyd, Phenoxyacetaldehyd, p-Propylacrolein, fl-Butylacrolein, ß-Amylacrol ein, Phytol, Hexadienal und fl-Phenylamylacrolein. Man kann diese verschiedenen Verbindungen entweder allein oder in geeigneten Mischungen verwenden.
  • Der Zusatz von Chlorophyll führt zu einer bemerkenswerten Verbesserung des Gemisches, wenn man dieses zur Auffrischung von verbrauchter Luft in abgeschlossenen Räumen verwendet.
  • Der Gehalt, in welchem diese Verbindungen anwesend sein können, variiert von etwa 0,03 bis etwa 0,5 O/o, insbesondere von 0,1 bis 0,2501,. Die Konzentration hängt natürlich von den Eigenschaften der verwendeten Verbindung(en) ab. Die Konzentration des Chlorophylls kann etwa 0,I bis 0,4 Ü/, zweckmäßig etwa 0,2 0/o betragen. Das Gemisch kann dadurch in der Luft verteilt werden, daß man einen Luftstrom über das in geeigneter Weise angeordnete Gemisch fließen läßt. Man kann auch aromatische Bestandteile oder ätherische Öle, wie Kiefernöl, Öl von Zitronengras, Pfefferminzöl u. dgl. zusetzen.
  • Das Gelierungsmittel kann entweder ein reversibles oder ein irreversibles Gel bilden, wie ein Alginat und eine . Nitrocellulose vom Pyroxylintyp, das ist eine solche mit einem Stickstoffgehalt von etwa xo,8 bis II,6 °/0. Andere Gelierungsmittel, die verwendet werden können, sind Gelatine, Pektin, Agar-Agar, Gummi, wie Karaya und Traganth, Stärke u. dgl.
  • Das Gelierungsmittel kann in einer Menge von etwa I,0 bis etwa 4,0 0/o zweckmäßig etwa I,5 0lo anwesend sein. Im allgemeinen soll der Betrag an Gelierungsmittel so hoch sein, daß ein festes Gel entsteht, welches im wesentlichen frei von Synärese ist. Das flüssige Medium, welches als Lösungsmittel oder als Träger für die verdampfbaren Stoffe dient, kann zu einem großen Teil ein wäßriges Medium sein.
  • Die vorbeschriebene Methode führt bei Anwendung der genannten Verbindungen zu einer deutlichen Verbesserung der behandelten Luft, insbesondere in geschlossenen Räumen. Die Luft erhält eine belebende Wirkung, und es zeigt sich ein deutlicher Einfluß auf die Luft und auf die diese atmenden Menschen.
  • Ein besonderes Anwendungsgebiet für die Erfindung, für welche sie sich besonders gut eignet, ist die Klimatechnik. Die Luft in Klimatisierungsräumen wird häufig eigentümlich schal, was von unterschwelligen Gerüchen herrührt, das sind Gerüche, welche eine so geringe Intensität haben, daß sie keinen positiven Geruchseindruck entstehen lassen. Trotz ihrer geringen Intensität können sie aber eine Depressionswirkung ausüben, welche durch die erfindungsgemäße Behandlung der Luft beseitigt werden kann.
  • Es wurde ferner gefunden, daß die in Klimaanlagen auftretenden Gerüche, gleichgültig, ob sie wahrnehmbar sind oder nicht, zumindestens teilweise von Bakterien und Schimmelpilzen herrühren, welche bei Abwesenheit von natürlichem Licht sich auf den festen Niederschlägen auf Dichtungen, Filtern, Rohrwandungen, Wasserablaufbecken und Abflußröhren entwickeln, und welche infolge ihrer Fäulnis einen unangenehmen Geruch abgeben.
  • Zur Erläuterung der Erfindung werden nachfolgend einige Beispiele gebracht. Teile sind Gewichtsteile.
  • Eine typische Zusammenstellung für Luftauffrischung ist die folgende: Kiefernöl ............................. 75 Teile Acetaldehyd ........................... 4 -Chlorophyll, handelsüblich, mit einem Gehalt von 100/o aktivem Chlorophyll 17 -Beispiel I Zu 100 Teilen einer wäßrigen Emulsion des Luftauffrischungsmittels (Io:I) gibt man etwa 1 Teil Agar-Agar, während man auf mindestens 40° erhitzt.
  • Die flüssige Masse wird dann in ein geeignetes Gefäß gegossen, in welchem man sie abkühlen läßt. Nach dem Abkühlen erstarrt sie in Gelform. Das so erhaltene Gel wird durch Zerschneiden mit einem Messer oder einem anderen scharfen Instrument oder mittels einer Schneidemaschine von geeigneter Form und Größe zerschnitten, wodurch die gewünschte Anzahl von Unterteilungen und Raumformen erzeugt wird.
  • Beispiel 2 Man mischt 19 Teile Agar-Agar mit etwa 83I Teilen Wasser. Das Gemisch wird erhitzt, bis man eine glatte Masse erhält, worauf man diese auf etwa 55° abkühlen läßt. Nun fügt man etwa 100 Teile des Luftauffrischungsmittels hinzu. Das so erhaltene Gemisch wird kräftig gerührt und dann in eine geeignete Form gegossen. Beim Abkühlen erstarrt die Masse zu einem Gel, was im allgemeinen innerhalb einiger Minuten eintritt. Das fertige Gel wird dann, wie im Beispiel I beschrieben, in kleine Teile zerschnitten.
  • Beispiel 3 Man stellt ein Gemisch, wie im Beispiel 2 beschrieben, her und benutzt dabei etwa 201, Gelatine an Stelle von Agar-Agar.
  • Beispiel 4 Man stellt ein Stoffgemisch von folgender Zusammensetzung her: Natriumalginat ................... ... 1,00 Teile Natriumtetraphosphat o,o5 -Tricalciumphosphat 0,15 -Zitronensäure ....................... 0,40 -Luftauffrischungsmittel 10,00 -Wasser ............................. 88,40 -Das Alginat und das Tetraphosphat werden in dem Wasser gelöst und das Luftauffrischungsmittel unter ständigem Rühren zugegeben.
  • Dann kann das Tricalciumphosphat und dann die Zitronensäure zugesetzt werden. Die angegebenen Mengen bewirken die Gelierung in etwa I Stunde, so daß genügend Zeit ist, um die flüssige Masse in die gewünschten Formen zu gießen, in denen sie zu einem permanenten irreversiblen Gel erstarrt. Das Gel wird dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, zerschnitten.
  • In dem vorangegangenen Beispiel wird das Alginat durch das Calciumsalz zum Erstarren gebracht. Es können auch andere Salze verwendet werden, welche ebenfalls die Eigenschaft haben, die Erstarrung des Alginats zu bezirken. Insbesondere kann man hierfür Barium-, Strontium- und Magnesiumverbindungen benutzen, und zwar nimmt man zweckmäßig Verbindungen von begrenzter Löslichkeit, wie Calciumsulfat, Strontiumsulfat und Magnesiumhydroxyd. Die vorbeschriebenen Verbindungen können in einer Menge von etwa 0,I bis etwa I,00/o, zweckmäßig etwa 0,I5 % verwendet werden.
  • Das Natriumtetraphosphat dient als ein gelierungsverzögerndes Mittel, indem es die betreffende Verbindung, z. B. die Calciumverbindung, fixiert, d. h. es erlaubt nur ein allmähliches Freiwerden von Ca-Ionen, welche ihrerseits mit dem Alginat unter Bildung der gelerzeugenden Verbindung reagieren. Außer dem Natriumtetraphosphat können auch andere lösliche Natrium-, Kalium- und Ammoniumverbindungen als Gelierungsverzögerer verwendet werden, z. B. die verschiedenen Poly-, Meta- und Pyro-Phosphate. Sie können in Mengen von etwa 0,02 bis 0,2 O/o, zweckmäßig etwa 0,05 %, verwendet werden.
  • Der Zweck der Verwendung der Zitronensäure in Verbindung mit dem Alginat ist es, Wasserstoffionen zu liefern, und deren Menge ist ein entscheidender Faktor, wobei etwa 0,2 bis etwa o,8 01o, zweckmäßig etwa 0,4 0!o, zufriedenstellende Ergebnisse ergaben.
  • Es können auch andere Säuren Verwendung finden, wie z. B. Weinsäure, Essigsäure, Salzsäure, Schwefel-und Phosphorsäuren.
  • Die Anwendung der Gemische in der Form eines diskontinuierlichen Gels erlaubt die Überwachung der Zusammensetzung des Dampfes der verdampfenden Mischung, welche z. B. flüssige, bei Zimmertemperatur leicht verdampfbare Stoffe enthält. Die Zusammensetzung des Dampfes ist nämlich im wesentlichen während der Verdampfung konstant, wenn die Gelierungssubstanzen mengenmäßig entsprechend bemessen werden. Die Verdampfungskurve, die Gewichtsabnahme mit der Zeit, verläuft im wesentlichen geradlinig, da das aufgeteilte Gel eine konstante Verdampfungsgeschwindigkeit aus einem gegebenen Behälter gewährleistet.
  • Die Anordnungen des Luftauffrischungsmittels in der Form eines Gels hat außerdem zur Folge, daß bei Anwendung des Mittels in einem geschlossenen Raum oder in einem einen geschlossenen Raum versorgenden Luftstrom die Flüssigkeit aus der Oberfläche des Gels verdampft und kontinuierlich durch Diffusion aus dem Innern des Gels nachgeliefert wird.
  • Infolgedessen nimmt der Flüssigkeitsgehalt des Gels allmählich ab, bis diese im wesentlichen vollständig verdampft ist und nur noch das trockene Gelierungsmittel zurückbleibt.
  • Es wurde gefunden, daß es für die Beeinflussung und Überwachung der Verdampfungsgeschwindigkeit von besonderer Bedeutung ist, daß die Diffusion der Flüssigkeit aus dem Innern des Gels an seine Oberfläche gleichmäßig erfolgt und daß die Diffusionsgeschwindigkeit und dementsprechend auch die Steuerung der Verdampfungsgeschwindigkeit im wesentlichen unabhängig von Temperatur, Feuchtigkeit und Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft ist.
  • Es wurde weiter gefunden, daß jeder Bestandteil der Flüssigkeit, der an die Oberfläche des Gels diffundiert, im wesentlichen unabhängig von seiner Verbindung mit den anderen Bestandteilen verdampft. Deshalb hängt die Zusammensetzung der Dampfphase über dem Gel in erster Linie von der Diffusionsgeschwindigkeit der verschiedenen Flüssigkeitsbestandteile an die Oberfläche des Gels ab.
  • Die Diffusionsgeschwindigkeit verändert sich indessen nur in einem sehr engen Bereich, während die Dampfdrücke in einem verhältnismäßig weiten Bereich veränderlich sind. Infolgedessen wird eine in Gelform vorliegende Flüssigkeit vom Beginn bis zum Ende der Verdampfung den Dampf ungefähr gleichmäßig an die umgebende Luft abgeben. Auf diese Weise ermöglicht die erfindungsgemäße Gelform eine genaue Steuerung der Zusammensetzung des Dampfes. Die Gelform erlaubt aber nicht nur, die Verdampfung zu überwachen, sondern sie bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß die Behälter nicht verschüttet werden können, was ganz besonders zweckmäßig für Haushalt, Krankenzimmer und Klimaanlagen in Flugzeugen, Eisenbahnwagen, Omnibussen usw. ist.
  • Weiterhin ist das Stoffgemisch unschädlich und nicht entflammbar. Es ist stabil und trennt sich nicht in seine Bestandteile, weil das Gel die verschiedenen flüssigen Bestandteile in fester Form zurückhãlt, wobei die Behandlung der Luft während der gesamten Lebensdauer des Gels gleichbleibt. Dies rührt von der im wesentlichen konstanten Verdampfungsgeschwindigkeit der Gelmasse her.
  • Die Verwendung des Gemisches in Form eines zerteilten Gels erlaubt nicht nur eine Kontrolle der Zusammensetzung des Dampfes, sondern auch der Konstanz der Verdampfungsgeschwin digkeit aus einem gegebenen Behälter. Die Konstanz der Verdampfungsgeschwindigkeit ergibt für die Gewichtsabnahme in der Zeiteinheit eine Gerade, und um das zu erreichen, ist es notwendig, daß die Verdampfungsfiäche selbst gegenüber der Neigung des Gels, mit fortschreitender Verdampfung zusammenzuschrumpfen und außen hart zu werden, im wesentlichen konstant gehalten wird.
  • Wenn demzufolge eine bestimmte Masse des Gels einem natürlichen oder einem aus einem Ventilator oder einem Gebläse gelieferten Luftstrom ausgesetzt wird, geht die Masse allmählich ein, und die Oberfläche wird kleiner. Gleichzeitig neigt das Gel dazu, von der Seitenwand des Gefäßes abzureißen, so daß sich in der Mitte eine gekrümmte Oberfläche bildet. Dieser Teil der Oberfläche wird allmählich trockener als die Peripherie der Fläche. Es wurde gefunden, daß die Neigung des Gels zum Ablösen-von den Seitenwänden und damit zur Vergrößerung der Oberfläche zum Ausgleich der Neigung benutzt werden kann, an der Krümmung der Oberfläche zu trocknen und damit die wirksame Oberfläche zu verringern. Man erreicht diesen Ausgleich, indem man das Gel in kleine Teile oder in Scheiben zerschneidet, indem man es also diskontinuierlich macht. Hierdurch entsteht eine Anzahl von kleinen gekrümmten Flächen mit kleinen peripheren Außenflächen, so daß die Masse ein waffelförmiges Aussehen annimmt, wenn sich ihre Oberfläche während der Verdampfung zusammenzieht.
  • Das Zerschneiden des Gels kann in jeder beliebigen Weise ausgeführt werden. Man schneidet das feste, erstarrte Gel von oben bis zum Boden des Gefäßes, wobei die einzelnen Schnitte entweder gerade oder gekrümmt ausgeführt werden, je nach der Anzahl der gewünschten Teile.
  • Das Gel liegt, wie oben angegeben, in einer Form vor, welche mit fortschreitender Verdampfung der flüssigen Substanzen eine Vergrößerung der Oberfläche gewährleistet. Die Schnitte, welche mit irgendeinem geeigneten dünnen und scharfen Instrument ausgeführt werden können, sind vor der Verdampfung kaum sichtbar, obgleich die einzelnen Teile, welche zunächst dicht aneinanderliegen, sofort auseinanderfallen, wenn man das Gel aus seinem Behälter entfernt.
  • Wenn indessen die Verdampfung fortschreitet, geht die Oberfläche eines jeden Einzelteilchens von derjenigen der unmittelbar benachbart liegenden Teilchen zurück und läßt so die obenerwähnten gekrümmten Flächen entstehen.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Gele können für mannigfache Verwendungszwecke benutzt werden, wie für Parfüms und aromatische Stoffe und Riechsalze in Ausgabemagazinen. Das Gefäß entwickelt dann von Anfang bis zu Ende den gleichen Geruch, und sein Inhalt kann nicht verschüttet werden.
  • Diese Gele können auch dazu verwendet werden, die Verdampfungsgeschwindigkeit von Inhalatoren und Luftanfeuchtern in Krankenzimmern zu überwachen, so daß die anzuwendenden Mischungen von aromatischen Stoffen und Medikamenten im richtigen Gleichgewicht zueinander und mit der Feuchtigkeit gehalten werden können. Wenn das Gel erwärmt werden soll, verwendet man zweckmäßig ein Gele rungsmittel, welches ein thermisch irreversibles Gel erzeugt.
  • Ein weiterer Verwendungszweck für derartige Gele ist die Überwachung der Verdampfung von Insektenvertreibungsvorrichtungen, Desinfektionsmitteln und keimtötenden Mitteln, insbesondere wenn diese in Verbindung mit einem Riechstoff oder einem überdeckenden Geruchsstoff verwendet werden.
  • Als Beispiel für eine derartige weitere Anwendung werden nachfolgend einige Beispiele gegeben; die Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 5 Inhalator Ein Gemisch, welches sich für Inhalatoren, insbesondere bei Erkrankungen der Atemwege, eignet, kann hergestellt werden, indem man ein Gemisch von gleichen Teilen Menthol, Kreosot und Benzoetinktur in 950i0igem Alkohol löst. Man stellt die Lösung auf In01, ein und gießt sie in eine etwa I- bis 20l,ige wäßrige Lösung von Agar-Agar, wobei man auf 10 Teile Alkohollösung 90 Teile Agarlösung nimmt.
  • Der Zusatz kann zweckmäßig bei einer Temperatur von etwa 40° erfolgen, und wenn man eine gleichmäßige flüssige Masse erreicht hat, wird sie in einen geeigneten Behälter gegossen, in welchem sie beim Abkühlen als Gel erstarrt.
  • Beispiel 6 Desinfektionsmittel Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 5, jedoch verwendet man eine Io°/Oige alkoholische Lösung von Hexylresorcinol an Stelle der Menthol, Kreosot und Benzoetinktur enthaltenden alkoholischen Lösung.
  • Beispiel 7 Parfüm Ein angenehm riechendes Gemisch kann hergestellt werden, indem man zunächst eine wäßrige Lösung bereitet, welche I bis 2 O/, Agar-Agar enthält, und zu etwa 100 Teilen dieser Lösung etwa 2 Teile Lavendelöl, d. h. Lavendelblütenöl, hinzusetzt. Die flüssige Masse wird nun in ein geeignetes Gefäß gebracht und abkühlen und in Gelform erstarren gelassen. Andere wohlriechende Stoffe, welche verwendet werden können, sind Rosenöl, Geranienöl und Iron (Veilchenwurzel).
  • Die gemäß Beispiel 5 bis 7 hergestellten Gele werden in der im Beispiel I beschriebenen Weise zerschnitten. Man kann auch zu der alkoholischen Lösung der Beispiele 5 und 6 handelsübliches Chlorophyll in einer solchen Menge zusetzen, daß die Lösung etwa 17 01o an handelsüblichem Chlorophyll enthält, und bei der Arbeitsweise gemäß Beispiel 7 kann die Konzentration an Chlorophyll etwa 1,7 01o betragen.
  • Es sei hier hinzugefügt, daß die Verdampfungsoberfläche des diskontinuierlichen Gels während des Zusammenschrumpfens der verbrauchten Teile im wesentlichen aufrechterhalten wird und die sich zwischen den einzelnen Teilen bildenden Vertiefungen fortlaufend neue Verdampfungsflächen liefern. Es wurde gefunden, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit im wesentlichen konstant ist, bis 85 bis 90 01o Gel verdampft sind. Dann nimmt sie praktisch auf Null ab, wobei ein Rückstand von etwa 5 °/0 zurückbleibt.
  • Unter dem hier gebrauchten Ausdruck Chlorophyll ist nicht nur die chemische Substanz zu verstehen, die man als Chlorophyll bezeichnet, welche Chlorophyll a (C65H720GN4Mg) und Chlorophyll b (C55 H70 O6N4Mg) enthält, sondern auch das Chlorophyll des Handels, welches ein Extrakt von chlorophyllhaltigen Pflanzen ist, sowie verschiedene Zusammensetzungen, Abänderungen, Derivate, Zerfallsprodukte oder Verbindungen von Chlorophyll. Das Chlorophyll kann auch Kupfer enthalten, um seine Farbe zu erhalten.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung gebrachten Ausführungsbeispiele erläutern lediglich den allgemeinen Erfindungsgedanken, behandeln ihn aber keineswegs erschöpfend.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Gelförmiges Gemisch zur Behandlung von Luft, dadurch gekennzeichnet, daß dessen größerer Teil aus einem flüssigen, eine Anzahl von bei Zimmertemperatur verdampfbare Bestandteile enthaltenden Medium und dessen kleinerer Teil aus einem Gelierungsmittel besteht, mit der Maßgabe, daß dieses Gel im wesentlichen frei von Synärese und die Zusammensetzung seines Dampfes während der Verdampfung im wesentlichen konstant ist.
  2. 2. Gemisch nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es als Gelierungsmittel ein irreversibles Gelierungsmittel enthält.
  3. 3. Gemisch nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es als Gelierungsmittel Agar-Agar enthält.
  4. 4. Gemisch nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Gelierungsmittel ein Alginat enthält.
  5. 5. Gemisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Gelierungsmittel Calciumalginat enthält.
  6. 6. Gemisch nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es als einen Bestandteil des flüssigen Mediums Chlorophyll enthält.
  7. 7. Gemisch nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als einen Bestandteil des flüssigen Mediums eine Verbindung aus der Gruppe der aliphatischen Alkohole und aliphatischen Aldehyde mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen enthält.
  8. 8. Gemisch nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als flüssiges Medium vorherrschend ein wäßriges Medium enthält.
  9. 9. Gemisch nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelkörper diskontinuierlich ausgebildet ist, um mit fortschreitender Verdampfung eine Oberflächenvergrößerung zu ergeben.
  10. IO. Gemisch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelkörper zur Vergrößerung seiner Oberfläche mit einer Anzahl von Schnitten versehen ist, die sich von seiner Grenzfläche nach innen erstrecken und dem Gel die Form aneinandergrenzender Schnitte geben.
  11. II. Gemisch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl und die Anordnung der Schnitte, die von der Grenzfläche des Gels ausgehen, in einem Verhältnis zur Größe der Grenzfläche stehen, derart, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit der flüchtigen Bestandteile des Gels im wesentlichen konstant ist.
  12. 12. Verfahren zur Herstellung des Gemisches gemäß Anspruch I bis II, dadurch gekennzeichnet, daß man in ein flüssiges Medium eine Anzahl von bei Zimmertemperatur verdampfbaren Bestandteilen sowie ein geeignetes Gelierungsmittel einbringt und dieses Gemisch zu einem synäresefreien Gel erstarren läßt.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Gel Diskontinuität erzeugt, zweckmäßig durch eine mittels eines geeigneten Schneidegerätes vorgenommene Anzahl von Einschnitten in die Gelmasse, wodurch diese die Form aneinanderliegender Schnitte erhält.
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