DE896380C - Rueckstromschutz - Google Patents

Description

Gegenstand <des Patentes· 761 364 ist ein Rückstromschutz für in Gleichstromkreisen liegende Apparate, insbesondere. Gleichrichter, mittels eines bei Unterschreitung eines bestimmten Vorwärtsstromes oder bei Überschreitung eines bestimmten Rückstromes ansprechendem Schalters, bei welchem durch eine in dem Stromkreis liegende, bei Norroalstrom im. Sättigungsbereich arbeitende Induktivität bei Stromumkehr eine Stufe geringer Stromänderungsgeschwindigkeit erzeugt wird und der Schnellschalter so· eingestellt ist, daß seine Ansprechgrenze etwa am Anfang dieser Stufe liegt. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des Rückstromschutzes nach dem Hauptpatent. Sie besteht darin, daß der in dem zu schützenden Stromkreis liegende, bei Normal-Strom gesättigten Induktivität ein Kondensator parallel geschaltet ist, dem -unter Umständen noch ein einstellbarer Widerstand vorgeschaltet sein kann.

Die Wirkung der Erfindung möge an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Zunächst zeigt Fig. ι ein einfaches Ausführungsbeispiel, bei welchem es sich darum handelt, einen Stromrichter i, der über einen Transformator 5 an das Drehstromnetz 2 angeschlossen ist, vor Rückstrom zu schützen. Die Sekundärwicklung des Transformators möge aus zwei 11m 6o° gegeneinander versetzten, dreiphasigen Teilwickltmgen bestehen, die über die Saugdrossel 3 miteinander verbunden

sind. In der Kathodenleitung des Stromrichters 1, an dessen Gleichstromnetz 9 noch weitere mit ihm parallel arbeitende Einheiten 10 und 11 angeschlossen sein mögen,, liegt ein Schnellschalter 4. In der Nullpunktsleitung liegt eine Drosselspule 6, die

so bemessen sein möge, daß sie im Bereich normaler Ströme voll gesättigt ist und nur bei sehr kleinen Strömen in den entsättigten Zustand kommt. Parallel zu dieser Drossel liegt die Reihenschaltung eines einstellbaren Widerstandes 8 mit einem Kon-

densators: 7.

Wie sich bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung beispielsweise im Fall einer Rückzündung in dem Stromrichter 1 der Strom im dessen Gleichstromkreis verhält, möge an Hand der in Fig. 2

dargestellten Kurven verfolgt werden. Wäre die Drossel 6 und. der dazu parallel liegende Kondensator 7 nicht vorhanden, so würde der Strom /, wenn im Zeitpunkt i₀ eine Rückzündung erfolgt, etwa längs der Kurve α verlaufen. Liegt der Aus-

lösestromwert, bei welchem der Schnellschalter 4 anspricht, bei dem Wert A, so hätte der Schnellschalter einen erheblichen Strom zu unterbrechen, da während der Eigemzeit des Schalters der Rückstrom rasch zunimmt. Schaltet man, wie dies im Hauptpatent vorgeschlagen ist, die bei Normal-Strom gesättigte Drossel 6 in den Gleichstromkreis des Stromrichters, so· würde im Fall einer Rückzündung der Strom sich etwa nach der gestrichelten Kurve & ändern. Die" Drossel würde also in der Nähe der Nullinie eine Stufe geringerer Stromänderungsgeschwindigkeit erzeugen. In diesem Fall müßte man, um diese Stromstufe zur Entlastung des Schnellschalters benutzen zu können, die Ansprechgrenze des Schnellschalters in den Bereich positiver Stromwerte legen oder durch entsprechende Vormagnetisierung der Drossel das gestrichelte Kurvenstück b nach negativen Werten hin verschieben.

Durch den zu der Drossel 6 parallel geschalteten Kondensator tritt nun folgendes ein: Bei einer Rückzündung sinkt der Strom, solange die Drossel gesättigt ist, zunächst wegen der geringen Induktivität des Rückstromkreises rasch ab, bis die Drossel in den entsättigten Zustand kommt. In diesem Augenblick tritt praktisch die gesamte Gleichspannung an der Drossel selbst in Erscheinung, d. h. diese wirkt wie ein Schalter, der dem Kondensator parallel geschaltet war und nun geöffnet wird. Der Kondensator nimmt folglich einen. Ladestrom auf, dessen Höhe und Verlauf man durch Bemessung der Widerstände des Kondensatotkreises in, der Hand hat. Sobald der Ladestrom des Kondensators abigeklungen ist^ geht jedoch der Strom in dem Gleichstromkreis des Stromrichters auf den Stufenstrom der Drossel entsprechend der Kennlinie b zurück. Es entsteht also für den, Strom in dem Gleichstromkreis ein Verlauf, wie er ungefähr durch die Kennlinie c dargestellt ist. Man kann deshalb den Ansprechwert A des Schalters .beträchtlich weit in das Gebiet negativer Ströme verlegen, ohne daß der Schnell schalter nennenswert belastet wird. Denn sobald sich der Kondensator voll aufgeladen hat, sinkt der Strom durch den, Schnellschalter wieder bis auf den Stufenstrom der Drossel, der in dem Bereich der Nullinie liegt'. Der Schnellschalter hat also keine nennenswerte Leistung abzuschalten. Die Eigenzeit des Schnellschalters kann, ohne daß sich an diesen Verhältnissen etwas ändert, so groß sein, daß die Abschaltung erst im Zeitpunkt t_t vollzogen, ist. Bis dahin ist der Stufenstrom der Drossel noch nicht merklich wieder angestiegen.

Das Blasfeld des Rückstronischnellschalters wird zweckmäßig fremderregt, um den zeitlichen Anstieg der Lichtbogenspannung möglichst zu beschleunigen und von dem Strom, der über den Schalter fließt, unabhängig zu machen.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Rückstromschutz nach Patent 761 364, dadurch gekennzeichnet, daß der in, dem zu schützenden Stromkreis liegenden, bei Normalstrom gesättigten: Induktivität ein Kondensator parallel geschaltet ist.

2. Rückstromschutz nach Anspruch 1, da- i*5 durch gekennzeichnet, daß dem Kondensator ein einstellbarer Widerstand vorgeschaltet ist.

3. Rückstromschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blasfeld, des Schnellschalters fremderregt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen