DE896111C - Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Kondensationsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Kondensationsprodukte

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DE896111C
DE896111C DEB7100D DEB0007100D DE896111C DE 896111 C DE896111 C DE 896111C DE B7100 D DEB7100 D DE B7100D DE B0007100 D DEB0007100 D DE B0007100D DE 896111 C DE896111 C DE 896111C
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DEB7100D
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Hanns Dr Ufer
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G73/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Kondensationsprodukte Es wurde gefunden, daB man hochmolekulare Kondensationsprodukte herstellen kann, wenn man eine Mischung von polyamid-, polythioamid-, polyester- oder polyurethanbildenden Ausgangsstoffen oder mehreren solcher oder Polykondensationsprodukten daraus und mit Formaldehyd zu Harzen kondensierbaren stickstoffhaltigen Derivaten der Kohlensäure erhitzt und das Reaktionsprodukt mit Isocyanaten oder Halogenkohlensäureestern oder mehreren dieser Verbindungen umsetzt.
  • Besonders wertvolle Produkte erhält man, wenn man von solchen polyamid-, polythioamid-, polyester-bzw. polyurethanbildenden Mischungen ausgeht, die für sich allein kondensiert lösliche Polykondensationsprodukte ergeben.
  • Als polyamidbildende Ausgangsstoffe seien beispielsweise genannt: Aminocarbonsäuren oder ihre amidbildenden Derivate, z. B. ihre Lactame, insbesondere Caprolactam, ferner etwa äquimolekulare Mengen von Diaminen und Dicarbonsäuren oder deren amidbildende Derivate oder Salze dieser Stoffe. Geeignete Diamine sind beispielsweise Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin, Dekamethylendiamin, p-Xylylendiamin, q., 4'-Diamino-dicyclohexylmethan, Hexandiol-di-y-aminopropyläther oder Diäthylentriamin. Als Dicarbonsäuren seien beispielsweise Adipinsäure, Methyladipinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Korksäure, Sebacinsäure, Nonan- und Dekandicarbonsäure, Cyclohexandiessigsäure, p-Phenylendipropionsäure, Ketopimelinsäure, Phoronsäure und Lutidinsäure genannt. Als polyesterbildende bzw. polyester-amidbildende Alkohole seien beispielsweise genannt: i, 4-Butandiol, i, 6-Hexandiol, i, 6-Methylhexandiol, Monoäthanolamin, i, 4-Aminobutanol. Polyurethanbildende Aüsgängsstoffe sind insbesondere mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Glykole und Polyisocyanate.
  • Geeignete Isocyanate sowohl für die Herstellung der Polyurethane als auch für die weitere Umsetzung dieser oder der anderen genannten Polykondensationsprodukte sind beispielsweise Phenyl- oder Cyclohexylisocyanat und vor allem Düsocyanate, wie Hexamethylen- oder Dekamethylendiisocyanat, aromatische Düsocyanate, wie 2, 4- oder 2, 6-Toluylendüsocyanat, i-Chlor-2, 4-phenylendüsocyanat, p, p'-Düsocyanatodixylylmethan und cycloaliphatische Düsocyanate, wie p, p'-Diisocyanatodicyclohexylmethan.
  • Auch Polyisocyanate, deren Ketten durch ein oder mehrere Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sind, können verwendet werden, z. B. die aus Diaminodiäthyläther, Diaminodiäthylsulfid oder aus dem y, y'-Diaminodipropyläther von Äthylen- oder i, 4-Butylenglykol in üblicher Weise erhältlichen Diisocyanate.
  • Von den Halogenkohlensäureestern sind solche aus einwertigen Alkoholen oder Phenolen und besonders Di-halogenkohlensäureester von Glykolen, vor allem die Chlorkohlensäureester, aber auch die Brom-oder jodkohlensäureester, z. B. von Äthylenglykol, i, 4-Butylenglykol, i, 6-Hexandiol, i, io-Dekandiol, Diäthylenglykol oder Triäthylenglykol geeignet.
  • Mit Formaldehyd zu Harzen kondensierbare stickstoffhaltige Derivate der Kohlensäure sind Harnstoffe, beispielsweise Harnstoff selbst, Thioharnstoff, Äthylendiharnstoff, Hexamethylendiharnstoff, Allophansäureester, Anunoniumisocyanat, Ammoniumthioisocyanat,-Cyanamid, Guanidin, dessen Isothiocyanat und Carbonat Biuret, Ammoniumcarbaminat, Urethan, Dicyandiamid.
  • Die Umsetzung kann in An- oder Abwesenheit von indifferenten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln erfolgen. Bei der Umsetzung mit Polyhalogenkohlensäureestern empfiehlt es sich, indifferente Lösungsöder Verdünnungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe oder Äther, und außerdem halogenwasserstoffbindende Mittel, wie Alkali- oder Erdalkalihydroxyde, -carbonate, -bicarbonate, -acetate oder auch indifferente organische Basen, wie Pyridin oder Dimethylanilin, anzuwenden.
  • Bei der ersten Stufe der Reaktion, in der die Polyamid-, Polyester- oder Polyurethanbüdung und bzw. oder die Umsetzung mit Harnstoffen erfolgt, sind im allgemeinen Temperaturen von 5o bis 300°, vor allem solche von i5o bis 24o°, zweckmäßig. Zu hohe Temperaturen führen vielfach zu Zersetzungen. Die zweite Stufe der Reaktion, d. h. die Umsetzung mit Isocyanaten bzw. Halogenkohlensäureestern beginnt im allgemeinen bei gewöhnlicher Temperatur oder auch schon darunter und wird zweckmäßig bei erhöhter Temperatur zu Ende geführt. Zur Erzielung möglichst heller Produkte ist im allgemeinen ein Arbeiten unter Ausschluß von Luft bzw. Sauerstoff zu empfehlen.
  • Die Kondensation kann unter gewöhnlichem, erhöhtem oder erniedrigtem Druck durchgeführt werden. Vielfach ist es auch zweckmäßig, anfangs unter Druck zu kondensieren und die Kondensation unter Vakuum zu Ende zu führen. Die erhaltenen Produkte sind hochmolekular- und von zähflüssiger bis fester, harzartiger Beschaffenheit. Sie eignen sich je nach ihren Eigenschaften in der Lacktechnik, zur Textilveredlung und zur Herstellung geformter Gegenstände.
  • Beispiel i Zu 113 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 75 Teilen Caprolactam werden zog Teile Thioharnstoff gegeben, und die Mischung wird unter Ausschluß von Sauerstoff so lange auf 15o bis 16o° unter Rühren erlAtzt, bis die anfangs heftige Gasentwicklung aufgehört hat. Zu der klaren Schmelze läßt man hierauf unter Rühren bei 15o bis 16o° ioo Teile Hexamethylendüsocyanat fließen und rührt nach i1/2 Stunden bei der gleichen Temperatur.
  • Man erhält ein schwach gelbes, weiches, etwas klebriges Harz, das Fäden zieht, in Methanol gut löslich ist und ein ausgezeichneter Weichmacher für Polyamide, z. B. für die aus 6o Teilen adipinsaurem Hekamethylendiamin und 4o Teilen s-Caprolactam ist.
  • Verwendet man für die Nachbehandlung die doppelte Menge Hexamethylendüsocyanat, so wird das erhaltene Harz fester, härter und weniger löslich in Methanol.
  • Beispiel 2 Zu 51 Teilen des nach Beispiel i erhaltenen Kondensationsproduktes aus 113 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin, 75 Teilen e-Caprolactam und iog Teilen Harnstoff werden Zoo Teile Wasser und dann unter Rühren bei 7o bis 8o° 2o Teile i, 4-Butandioldichlorkohlensäureester und 5o Teile Benzol gegeben, und es wird mehrere Stunden bei der gleichen Temperatur weitergerührt. Das entstandene Öl wird abgetrennt. Es ist in warmem Methanol leicht löslich, in Wasser und Benzol unlöslich: Es eignet sich als Weichmacher für Polyamide, z. B. für die aus 6o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 4o Teilen s-Caprolactam. Die Massen liefern klare, weiche, sehr feste Filme und Folien.
  • Ähnliche Kondensationsprodukte erhält man, wenn man ioo Teile eines Kondensationsproduktes aus 45o Teilen E-Caprolactam, 30o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin, 25o Teilen adipinsaurem 4, 4'-Di-' aminodicyclohexylmethan und 585 TeilenThioharnstoff in Gegenwart von Zoo Teilen Wasser und 2o Teilen Natriumcarbonat bei 2o bis 30° mit einer Lösung von 4o Teilen i, 4-Butandioldichlorkohlensäureester in 5o Teilen Benzol umsetzt.
  • Beispiel 3 116 Teile Hexamethylendiamin und 38 Teile Thioharnstoff werden in reiner Stickstoffatmosphäre 212 Stunden auf 2io bis 22o° erhitzt. Sobald die Gasentwicklung beendet ist, werden ift Teile Methyladipinsäure zugegeben,, und die Schmelze wird etwa 8 Stunden bei 24o° nachgerührt. Durch Zugabe von go Teilen Hexamethylendüsocyanat geht das entstandene hochviskose Öl in ein festes, nicht klebendes und nicht mehr schmelzendes Produkt über. Man kann diese Reaktion dazu benutzen, unschmelzbare Einbrennlacke herzustellen.
  • Beispiel 4 226 Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 226 Teile s-Caprolactam und 28o Teile Thioharnstoff werden bis zur Beendigung der Gasentwicklung bei i5o bis 16o° gerührt (etwa 7 Stunden), hierauf werden 23o Teile Hexamethylendiisocyanat zugegeben, und es wird i1/2 Stunden nachgerührt. Man erhält ein hellgelbes, weiches, klebriges, fadenziehendes, in Methanol leicht lösliches Harz, das z. B. als Weichmacher, z. B. auch für Polyamide, gut geeignet ist. Vor den nicht mit Hexamethylendiisocyanat nachbehandelten Produkten hat es den Vorteil, wasserfester und mit Polyamiden besser verträglich zu sein.
  • Verwendet man statt Hexamethylendiisocyanat die gleiche Menge Toluylendiisocyanat, so erhält man ein ähnliches, aber etwas festeres und spröderes Erzeugnis.
  • Durch Anwendung von Cyclohexylendiisocyanat statt Hexamethylendiisocyanat erhält man ähnliche Produkte, deren Wasserfestigkeit bei guter Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln gegenüber dem unvorbehandelten Kondensat ebenfalls wesentlich besser ist.
  • Statt 28o Teilen Thioharnstoff kann man auch i8o Teile Allophansäureester anwenden.
  • Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man 113 Teile E-Caprolactam, 113 Teile adipinsauren i, 4-Butandioldi-y-aminopropyläther und 61 Teile Thioharnstoff in der angegebenen Weise kondensiert und mit Polyisocyanaten nachbehandelt.
  • Beispiel 5 45o Teile s-Caprolactam, 3oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 25o Teile adipinsaures 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan und 585 Teile Thioharnstoff werden durch 6stündiges Erhitzen bei i5o bis 16o° kondensiert. Wird das so erhaltene Produkt mit io °/o seines Gewichtes an Hexamethylendiisocyanat i1/2 Stunden bei 15o bis 16o° erhitzt, so erhält man ein hellgelbes, hochviskoses, in Methanol gut lösliches Öl, das sich als Weichmacher eignet.
  • Führt man die Nachbehandlung statt mit io °/a Hexamethylendiisocyanat mit 3o bzw. 5o °/o Hexamethylendiisocyanat durch,, so erhält man ähnliche Produkte, die härter und weniger klebrig sind.
  • Bei Anwendung von 2o bis 40 °/a Toluylendiisocyanat statt Hexamethylendiisocyanat erhält man ähnliche, aber steifere Produkte. Setzt man E-Caprolactam, adipinsaures Hexamethylendiamin und adipinsaures 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan statt mit 585 Teilen Thioharnstoff mit 93o Teilen Guanidincarbonat um und behandelt das Reaktionsprodukt mit Hexamethylendiisocyanat, so erhält man klare, feste, gut lösliche, als Weichmacher, Textilhilfsmittel und als Lackrohstoff vorzüglich geeignete Produkte.
  • Beispiel 6 3oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 450 Teile a-Caprolactam, 25o Teile adipinsaures 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan und 686 Teile Urethan werden bei 15o bis 16o° gerührt, bis die Gasentwicklung verschwunden ist (etwa 24 Stunden), und man behandelt das erhaltene hellgelbe, zähe Öl mit io bis 40°/0 seines Gewichtes an Hexamethylendiisocyanat. Man erhält hellgelbe, zähe Öle bis klebrige Harze, die in Wasser nicht, dagegen gut in Methanol löslich sind. Sie eignen sich als Weichmacher für Polyamide.
  • Verwendet man statt 686 Teilen Urethan 332 Teile Urethan, so erhält man ähnliche, noch wasserbeständigere Produkte.
  • Beispiel 7 30o Teile s-Caprolactam, 30o Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 3oo Teile i, 3-Aminobutanol und 62o Teile Thioharnstoff werden bei 16o° gerührt, bis die Reaktion beendet ist (etwa 8 Stunden). Durch 2stündige Behandlung des erhaltenen Reaktionsproduktes mit 2o bis 500/, Hexamethylendiisocyanat werden hellgelbe, dickflüssige bis harzartige, wasserfeste, in Lösungsmitteln, z. B. in Methanol, lösliche Produkte erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Kondensationsprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung von polyamid-, polythioamid-, polyester- oder polyurethanbildenden Ausgangsstoffen oder mehreren solcher oder Polykondensationsprodukten daraus und mit Formaldehyd zu Harzen kondensierbaren stickstoffhaltigen Derivaten der Kohlensäure erhitzt und das Reaktionsprodukt mit Isocyanaten oder Halogenkohlensäureestern oder mehreren dieser Polyverbindungen umsetzt.
DEB7100D 1942-12-04 1942-12-04 Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Kondensationsprodukte Expired DE896111C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015221B (de) * 1954-05-13 1957-09-05 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von lichtechten Flaechengebilden durch gegebenenfalls zweistufige Umsetzung von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern mit Polyisocyanaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015221B (de) * 1954-05-13 1957-09-05 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von lichtechten Flaechengebilden durch gegebenenfalls zweistufige Umsetzung von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern mit Polyisocyanaten

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