DE895911C - Speicherelektrode fuer Bildzerlegerroehren - Google Patents

Description

Die Erfindung 'bezieht sich auf Verbesserungen von Fernsehaufnahmeröhren od. dgl. und betrifft besonders Röhren vom Orthikontyp, die mit einer Speicherelektrode arbeiten, welche ein photoelekirisches Mosaik trägt und sich im wesentlichen auf Kathodenpotential befindet.

Bei Fernsehaufnahmeröfaren vom Orthikontyp ist einer der störendsten Fehler der, der eintritt, wenn das Mosaik der Röhre plötzlich einer hellen

ίο Beleuchtung ausgesetzt wird, z. B. durch eine Blitzlichtlampe, so daß die Röhre in den unstabilen Arbeitszustand übergeht, bevor der Operateur die Kamera abblenden kann. Dies bewirkt, daß ein weißer Nebel über dem Fernsehbild erscheint und ein vollständiges Abblenden der Kamera für kurze Zeit notwendig wird, um das Mosaik wieder auf das normale Potential, das nahezu gleich dem der Abtaststrahlkathode ist, zu bringen.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Fehler entweder ganz oder teilweise zu umgehen.

Erfindungsgemäß wird eine Aufnahmeröhre vom Orthikontyp für Fernsehzwecke od. dgl. mit einem Photomosaik und einer kapazitiven Gegenelektrode vorgeschlagen, bei der das Photomosaik auf einer Seite einer dünnen halbleitenden Schicht aufgebracht ist, deren Rückseite von einem Abtaststrahl überstrichen wird, und bei der ferner die dem Photomosaik gegenüberliegende kapazitive Gegenelektrode lichtdurchlässig, ζ. B. als feinmaschiges Netz oder als durchscheinende Metallfolie ausgebildet ist.

Besonders vorteilhaft wird ein Abtaststrahl 'von geringer Elektronengeschwindigkeit verwendet.

Die halbleitende Schicht, die die Speicherelektrode bildet, ist genügend dünn, z. B. in der Größenordnung von o,oo>5 mm, um es zu ermöglichen, daß elektrische Ladungen von einer Seite zur anderen in weniger als einer Teilbildperiode durchsickern, wobei sich während dieser Periode keine seitliche Streuung des Elektronenstromes in ίο merklichem Maße zeigt.

Die Erfindung wird im- folgenden in Einzelheiten beschrieben unter Bezugnahme auf die Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt. Diese Zeichnung ist nur schematisdh, wobei zur klaren Darstellung verschiedene Teile der Röhre sehr -unproportional gezeichnet sind. Eine Fernsehaufnahmeröhre besteht aus einem Kolben 1, der ein Strahlerzeugungssystem 2 zur Erzeugung des Elektronenstromes enthält, ferner eine Magnetspule 3 zur Fokussierung des Stromes, ferner Ablenkspulen 4 zur Ablenkung des Stromes über die Speicherelektrode und nicht gezeigte Mittel zur Verzögerung des Stromes bis nahezu auf" die Geschwindigkeit Null kurz vor Erreichen der Speicherelektrode. Hilfseinrichtungen zum Sammeln des von der Speicherelektrode zurückkommenden Stromes in einem Elektronenvervielfacher können ebenfalls vorhanden sein.

Die Speicherelektrode besteht aus einer sehr dünnen Wand 5 aus halbleitendem Material, z. B-. Glas oder Aluminiumoxyd, das geeignet behandelt worden ist, um es in geringem Maße leitend zu machen. Diese Speicherelektrode ist, wie schon erwähnt, genügend dünn, in der Größenordnung von 0,005 ^mm> ^{um es} elektrischen Ladungen zu ermöglichen, in weniger als einer Bildperiode (V25 see) von einer Seite zur anderen durchzusickern; jedoch erlaubt sie keine erkennbare ausgedehnte seitliehe Streuung in dieser Zeit. Eine Seite der Speicherelektrode wird von dem Abtaststrom abgetastet. Auf der anderen Seite der Speidherelektrode ist ein Mosaik von photoempfindlichem Material niedergeschlagen, und diese Seite wird durch das ebene Fenster 7 am Ende der Röhre beleuchtet. Auf der inneren Seite dieses Fensters ist eine kapazitive Elektrode 8 vorgesehen, die aus einem durchsich-. tigen leitenden Film bestehen kann oder aus einer sehr feinen Maschenstruktur. Wenn erwünscht, kann die Elektrode S als Signalelektrode dienen, Die Speicherelektrode ist in enger Nähe und parallel zur Elektrode 8 angebracht.

Wenn Licht auf die Mosaikelemente fällt, die durch die Abtastung mit geringer Geschwindigkeit irgendein Potential' erreicht haben, das sehr nahe an dem der Kathode des Strahlerzeugungssystems liegt, werden Photoelektronen- proportional der örtlichen Lichtstärke emittiert; diese Photoelektronen werden auf der Elektrode 8 gesammelt, die in geringem Maße positiv gegen die Kathode des Strahlerzeugungssystems gehalten wird und als Anode dient. Wenn nun der Zwischenraum zwischen der Speicherelektrode und der Elektrode 8 sehr klein ist, so kann die Sättigung der Photoemission mit einem positiven Potential von nur 1 oder a V auf der Elektrode 8 erreicht werden. Damit besitzt kein Element des Mosaiks ein Potential größer als etwa ι Va V (Emissionsgeschwindigkeit) gegenüber der Elektrode 8. Infolgedessen kann durch eine geeignete Wahl des Potentials für die Elektrode 8- erreicht werden, daß auch 'unter hellster Beleuchtung die Mosaikelemente und damit die entsprechenden abgetasteten Flächen des Halbleiters S niemals ein solches Potential erreichen, daß die durch das Auftreffen des Abtaststromes erfolgende Sekundäremissioneinen Wert größer als 11 erreicht. Damit kann der unstabile Zustand niemals eintreten.

Durch geeignete mechanische Mittel, z, B-. einen Bimetallträger, der durch elektrischen Strom erhitzt wird, kann die Speicherelektrode relativ zur Elektrode 8 bewegt werden, die als übliche kapazitive Elektrode für das Mosaik dient. Damit kann sich die Kapazität zwischen der Speicherelektrode und der Elektrode 8 innerhalb bestimmter. Grenzen ändern. Dies steuert im Betrieb den Potentialwert eines Mosaikelements, das einer gegebenen Beleuchtang unterworfen ist, und damit kann die Röhre in einem weiten Beleuchtungsbereich verwendet werden. Bei geringer Lichtintensität wird die Kapazität zwischen' der Elektrode 8 und der Speicherelektrode verringert und im umgekehrten Fall vergrößert. Dies bedeutet, daß bei der Röhre zugunsten einer extremen Lichtempfindlichkeit das Verhältnis von Signal zu Störpegel kleiner wird, was oft ein annehmbarer Kompromiß beim Fernsehen ist.

Bei Verwendung einer Speicherelektrode gemäß vorliegender Erfindung ist es daher möglich, die Instabilität auf Wunsch zu steuern und weiterhin den Kontrastbereich des- übertragenen Bildes in der Beleuchtungsskala herauf- und herunterzuregeln.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   I. Aufnahmeröhre vom Orthikontyp für Fernsehzwecke od. dgl. mit einem Photomosaik und einer kapazitiven Gegenelektrode, dadurch gekennzeichnet, daß das Photom'osaik auf einer Seite einer dünnen halbleitenden Schicht aufgebracht ist, deren Rückseite von dem Abtaststrahl überstrichen wird, und daß die dem Photomosaik gegenüberliegende kapazitive Gegenelektrode lichtdurchlässig, z. B. als feinmaschiges Netz oder durchscheinende Metallfolie ausgebildet ist.
2. 2. Aufnahmeröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß' die kapazitive Elektrode von einer ebenen Oberfläche getragen wird, die einen Teil des Röhrenkol'bens bilden kann und durch die Licht auf das Mosaik fällt.
3. 3. Aufnahmeröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Gegenelektrode auf einem nur so weit positiverem Potential als das der Kathode des- Strahlerzeugungssystems und damit das Ausgangspotential der Speicherelektrode gehalten wird, daß sie die Lage der Sättigungsgrenze der

   Fhotoelektronenemission in einer die stabile Wirkung der Speicherelektrode gewährleistenden Weise bestimmt.

   '
4. 4. Aufnahmeröhre nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorhanden sind zur Veränderung des Abstandes zwischen der Speicherelektrode und der kapazitiven Elektrode.
5. 5. Aufnahmeröhre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Speicherelektrode in bezug auf die kapazitive Elektrode eingestellt werden kann.
6. 6. Aufnahmeröhre nach Anspruch 4 oder S, dadurch gekennzeichnet, daß- die Speicherelektrode in der Röhre durch Träger aus Bimetall in ihrer Lage gehalten wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   I 5530 10.53