DE895536C - Verfahren zur Bearbeitung von Haaren fuer Hygrometer - Google Patents

Verfahren zur Bearbeitung von Haaren fuer Hygrometer

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DE895536C
DE895536C DEF1884D DEF0001884D DE895536C DE 895536 C DE895536 C DE 895536C DE F1884 D DEF1884 D DE F1884D DE F0001884 D DEF0001884 D DE F0001884D DE 895536 C DE895536 C DE 895536C
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DE
Germany
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hair
hygrometers
humidity
relative humidity
normal
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DEF1884D
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English (en)
Inventor
Ernst Dr Frankenberger
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WILHELM LAMBRECHT FA
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WILHELM LAMBRECHT FA
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N19/00Investigating materials by mechanical methods
    • G01N19/10Measuring moisture content, e.g. by measuring change in length of hygroscopic filament; Hygrometers

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Measurement Of The Respiration, Hearing Ability, Form, And Blood Characteristics Of Living Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Bearbeitung von Haaren für Hygrometer Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Haaren für Hygrometer, um die besonders bei der Messung kleiner Feuchtewerte störende Trägheit herabzusetzen.
  • Bei ärologischen und industriellen Messungen, bei denen hohe Anzeigegeschwindigkeit verlangt wird, versagte b,isher das Haarhygrometer wegen der ihm bei niederen Feuchten und tiefen Temperaturen anhaftenden Anzeigeträgheit. Wenn es trotzdem für diese Zwecke eingesetzt wurde, so lag das am Fehlen einer ebenso einfachen und genauen Meßmethode. Die Anzeigeträgheit ist charakterisiert durch den Trägheitswert (Proportionalitätsfaktor zwischen der Differenz von Haarfeuchte und Luftfeuchte einerseits und Andierungsgeschwindigkeit der Anzeige andererseits), gemessen in Sekunden. Die Trägheitsbeiwerte normaler Haarhygrometer wachsen mit abnehmender relativer Feuchte sehr stark an. Sie betragen bei höheren Luftfeuchten, zwischen ioo und 400/0, 20 bis 50 sec, bei 20°/01 relativer Feuchte jedoch etwa 300 sec. Relative Feuchten von wenigen Prozent werden erst nach vielen Stunden angezeigt.
  • Die Fehler, die infolge der hohen Anzeigeträgheit normaler Haarhygrometer entstehen, sollen am Beispiel eines Flugzeugaufstiegs zur Messung der vertikalen Feuchteschichtung der Luft erläutert werden. Hat ein normales Haarhygrometer in einer Wolke den Sättigungswert erreicht, so gleicht es sich nach Verlassen der Wolkenoberfläche nicht plötzlich der neuen Luftfeuchtigkeit, die zu 330/0 angenommen werden soll, an, sondern zeigt bei nor- malen Steigegeschwindigkeiten des Flugzeuges noch in Ií6oo m Höhe eine Feuchte von 440/0 an.
  • Das Hygrometer reagiert auf eine weitere Abnahme der Luftfeuchtigkeit in IóoomHöhe von 33 auf I60/o fast gar nicht mehr. Noch in 3000um Höhe zeigt es erst 25 O/cr. Beginnt etwa infolge heranziehender Schlechtwettergebiete in 30ookm Höhe eine Feuchteschicht von 750/0., deren genaue Messung eine besonders wichtige Aufgabe des Hygrometers ist, so zeigt ein normales Hygrometer im Gipfel des Fluges, der bei 350um liegen soll, erst eine relative Feuchte von 36 0/ an. Auch beim Verlassen der hohen Feuchteschichten hat sich ein normales Haarhygrometer den tatsächlichen Feuchtewerten noch nicht angeglichen.
  • Die Schwierigkeit und Fehlerhaftilgkeit der Messungen mit normalen Haarhygrometern wird nun überwunden durch Verwendung von Meßelementen, welche aus Haaren bestehen, die gemäß der Erfindung mechanisch verformt werden, indem man sie z. B. durch Walzen platt drückt, um ihre Struktur und kapillare Oberfläche zu ändern. íEs wird dabei bewußt von dem Grundsatz abgegangen, nur Haare von normalem, gesundem und unbeschädigtem Aufbau zu benutzen.
  • Eine Vergrößerung der offenen Oberfläche und eine Strukturveränderung kann in verschiedener Weise erfolgen. Der Querschnitt des Haares kann z. B. statt rund flach (oval) sein. Zwischen den verhornten Zellen des Haares können Zwischenräume vorhanden sein. Außerdem ist die Größe -der offenen Oberfläche eine Folge der Größe der offenen Verbindung zwischen vorhandenen Spalten und Hohlräumen und der Außenluft.
  • Vergrößerte Oberflächen weisen von Natur in vielen Fällen krankhaft veränderte Haare auf. Da jedoch die Eigenschaften solcher Haare nicht in allen Fällen in dem wünschenswerten Maß übereinstimmen, ist es zweckmäßig, von gesundem Haar auszugehen, dessen Struktur verändert wird, um die offene Oberfläche zu vergrößern. Zu diesem lZweck sind bereits chemische Verfahren vorgeschlagen worden, deren Aufgabe darin besteht, vorhandene Spalten und Hohlräume des Haares zu erweitern bzw. neue zu schaffen.
  • Im Gegensatz hierzu werden die Haare gemäß der Erfindung mechanisch durch Druck behandelt.
  • ,Am besten bewährt sich das Walzen, wobei es zweckmäßig ist, die Haare längs zu walzen. Die Haare können trocken oder in Anwesenheit von 01 (wasserfreiem Ol, insbesondere Mineralöl) gewalzt werden. Es ist vorteilhaft, die Haare so zu walzen, daß sich die Achsen des ovalen Querschnittes etwa wie 1 : 4 verhalten. Nach dem Auswaschen des Ols mit fettlösenden Mitteln und anschließender Wässerung liegt dasAchsenverhältnis dann etwa zwischen I: 2 und z1: 3. Ein Walzen unter Ol wir4 bevorzugt, weil es die Haare geschmeidiger macht, eine Beschädigung der Haare durch Staub und Staubfasern verhindert und die Walzenpolitur schont.
  • Beim Walzen werden die Haare etwa 5 °/o länger.
  • Die zuvor durchscheinenden Haare werden bei der Verformung matt undurchsichtig.
  • Die Haare erscheinen nach der Behandlung zunächst spröde und brüchig. Da jedoch die Haarspannung von Hygrometern I g nicht überschreiten soll, ist diese Veränderung ohne nachteilige Folgen für die Verwendung als Meßelement in Hygrometern. Im Gegenteil hat die Verfestigung des Werkstoffes sogar die günstige Folge, daß die Rückwirkungen der Haarspannung auf die Zeigerstellung geringer werden. Belastet man nämlich ein igewöhnliches Hygrometerhaar von 15 cm Länge zusätzlich mit 2,5 g, so tritt ein Zeigeranschlag entsprechend etwa I6f°/o relativer Feuchte auf, während unter den gleichen Verhältnissen ein erfindungsgemäßes Meßelement nur einen Zeigerausschlag entsprechend einer relativen Feuchte von 5 O/o hat.
  • Der Gegenstand der Erfindung läßt sich also auch dort mit Vorteil verwenden, wo weniger von der Verringerung der Trägheit als von idieser Unempfindlichkeit gegen Belastungsänderungen Gebrauch gemacht werden soll.
  • Die durch Änderungen der relativen Feuchte hervorgerufenen Längenänderungen sind' bei den erfindungsgemäß hergestellten Meßelementen durchweg um etwa 50°/0 größer als bei gewöhnlichen Haaren. Man kann infolgedessen entweder einen größeren Zeigerausschlag bei gleicher Änderung der relativen Feuchte erhalten oder den Zeiger verkürzen oder vorzugsweise den wirksamen - Hebelarm, an dem das Meßelement angreift, um 500/0 verlängern. Dadurch ergibt sich im Zusammenhang mit den vorerwähnten Änderungen der mechanischen Eigenschaften eine wesentlich erhöhte .Sicherheit der Einstellung. Auch dieses neue Verhalten der gewalzten Haare läßt unabhängig von der Beschleunigung der Anzeige die Verwendung des Erfindungsgegenstandes vorteilhaft erscheinen.
  • Die thermischen Längenänderungen der erfindungsgemäß behandelten Meßelemente sind nicht größer als die von normalen Haaren. Messungen bei rG und I° C ließen keine Nullpunktsveränderungen erkennen.
  • Die oben erläuterten Trägheitsbeiwerte der gewalzten Haare liegen innerhalb. des Bereiches von IO bis 1000/0 relativer Feuchte zwischen 10 und 15 sec bei einer Belüftung mit etwa 30 cm/sec.
  • Es wurden auch Beiwert von 5 sec erreicht.
  • Die hohe Einstellgeschwindigkeit erleichtert die Prüfung und Eichung der Meßgeräte und ermöglicht zuverlässige Messungen auch bei schnellen Änderungen der relativen Feuchte. Bei Flugzeugaufstiegen zur Messung der Feuchteschichtung zeigten die aus nach der Erfindung behandelten Haaren bestehenden Meßelemente rasch hinreichenden Ausgleich an die vorhandene Luftfeuchtigkeit.
  • Sie ließen Einzelheiten in der Feuchteschichtung erkennen, die bisher noch niemals mit Haarhygrometern gemessen werden konnten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRVCHE: I. Verfahren zur Bearbeitung von Haaren für Hygrometer, durch gekennzeichnet, daß die Haare mechanisch verformt, z. B. durch Walzen platt gedrückt werden, um die Struktur zu ändern und die kapillare Oberfläche zu vergrößern.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare trocken oder in Anwesenheit von wasserfreiem t)l, insbesondere Mineralöl, derart längs gewalzt werden, daß sich die Achsen des Querschnitts etwa wie I: 4 verhalten, daß das Ol nach dem Walzen mit fettlösenden Mitteln ausgewaschen und die Haare anschließend gewässert werden.
    Angezogene Druckschriften: ;Deutsche Patentschriften Nr. 55I 72t3, 558 089, 724 837; Feuchtigkeitsmessung von Dr. Hermann Bongards, S. 243, 252 und 279, Verlag Oldenbourg, I926.
DEF1884D 1944-06-13 1944-06-13 Verfahren zur Bearbeitung von Haaren fuer Hygrometer Expired DE895536C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE551723C (de) * 1930-07-20 1932-06-03 Karl Schultze Dr Feuchtigkeitsmesser
DE558089C (de) * 1927-08-28 1932-09-02 Oscar Lehmann G Hygrometer
DE724837C (de) * 1937-12-22 1942-09-07 Askania Werke Ag Messorgan fuer Feuchtigkeitsmesser

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