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Verfahren zur Prüfung von Rüttelbeton und zur Herstellung von Betonproben
aus Rüttelbeton Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens
nach dem Patent 88,8 o16.
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Das Patent 888 oz6 hat eine Prüfung zum Vorausbestimmen des beim Einrütteln
sowie in der Folge zu erwartenden Verhaltens einer Betonmischung zum Gegenstand,
wobei die Änderungen der den Rüttelbeton bestimmenden Eigenschaften, wie Laichte,
Raumgewicht usw., im Zuge des baustellenmäßigen Rüttelvorganges laufend gemessen
und vorzugsweise in Schaubildern zur Darstellung gebracht werden. Nach der bevorzugten
Ausführungsform dieses Verfahrens wird .der zu untersuchende Beton in einen mit
einer Rüttelvorrichtung versehenen Behälter mit lose aufgesetztem Deckel eingebracht
und die sich durch die Schrumpfung des Betons nachergebende Senkung des Deckels
laufend registriert. Diejenige Stellung des Deckels, die der vollkommenen Frischbetonverdichtung
entspricht, .ist besonders bezeichnet, so daß .die je3veil,i.ge Stellung des Deckels
über dieser Marke das in jedem Augenblick vorhandene Porenvolumen anzeigt.
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Die Neigung der in der Registriertrommel aufgezeichneten Setzungskurve
ist ein Maß für die
sogenannte Rüttelwilligkeit, die wichtigste
Kennziffer für die Beurteilung von Rüttelbeton, der betreffenden Mischung. Verläuft
die sogenannte Setzungskurve steil, so weist dies auf eine große Rüttelwilligkeit
hin, wie umgekehrt eine flach verlaufende Setzungskurve darauf hinweist, daß der
Beton der Rfittelung erheblichen Widerstand entgegensetzt. Vorzugsweise wird gleichzeitig
die Menge der ausgeschiedenen Luft oder des Wassers gemessen. Ferner können Menge
und Verteilung der Luftporen, Zementleimaustritt, beginnende Auswaschung und etwaige
Entmischungen während der Verdichtung des Rüttelkö@rper@ durch' ein Fenster oder
nach dem Ausschalen festgestellt werden.
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Schließlich gestattet das Verfahren nach dem Patent 888 or6, durch
vergleichende Versuchsreihen die Gesetze zu erforschen:, nach denen das Verhalten
einer Betonmischung während und nach dem Rütteln, vor allem die Rüttelwilligkeit
durch Veränderung gewisser Faktoren be:einflußt werden. So haben beispielsweise
Wasserzusatz, Größe der Form der Körnchen, chemische. Zusätze, die Zementsorte als
solche usw. maßgebliche Einflüsse auf die Rüttelwilligkeit.
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Die nach dem Hauptverfahren durchgeführten Messungen haben bestätigt,
daß auf dem angegebenen. Weg. die fraglichen Eigenschaften und Merkmale von Rüttelbetonmischungen
außerordentlich gut überprüft werden können.
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Die weitere Ausgestaltung .der Erfindung des Patents 888 oz6 läuft
dararuf hinaus, die übliche Herstellung von Probekörpern durch Einrütteln von Beton
in Probeformen mit dem Meßvorgang nach dem Hauptverfahren in Verbindung zu bringen,
derart, daß beim baustellenmäßigen Rüttelvorgang mit Hilfe von entsprechenden, im
Rüttelbehälter angeordneten Formen gleichzeitig auch Betonprobekörper üblicher Art,
wie Würfel, Präbebalken u. ,dgl., hergestellt und diese dann nach dem Abbinden den
üblichen Prüfungen unterzogen werden.
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Die Herstellung von Probekörpern erfolgte ursprünglich für die Prüfung
von Gußbeton, weichem Beton und Stampf'beton. Nach Einführung des Rüttelverfahrens
half man sich dann in der Weise, daß man die Rüttelgeräte m:it diesen althergebrachten
Behältern in Verbindung brachte, also beispielsweise Innenriittler in die mit Beton
gefüllte Form oder in einen Aufsatzkasten. hierzu einführte oder Riittelgeräte auch
außen an die Formen anlegte.
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Durch aderartige Arbeitsweisen kann nur ein ungefährer Eindruck über
die Eigenschaften der Betonmischung als Rüttelbeton erhalten werden; denn die Ergebnisse
weichen erheblich von denjenigen ab, welche .der Beton im Bauwerk selbst bei der
Verdichtung erfährt. Die Herstellung von Proben in der erwähnten Art und Weise trägt
vor allem dem Umstand nicht genügend Rechnung, daß jedes Rüttelgerät eine wesentlich
energischere Rüttelwirkunghervorbringt, wennes auf eine kleinere Betonmenge einwirkt,
die überdies näher zum Rüttelkörper liegt. Weiterhin zeigt die heute gebräuchlicheArt
des Einrüttelns vorn Beton in Probeformen nur die Verdichtung nach einer willkürlich
gewählten Rüttelzeit. Dagegen bewährt sie keinen Einblick in den, zeitlichen Verlauf
der Rüttelwirkung und läßt auch daher keine Gesetzmäßigkeit erkennen, wie der Beton
ausfällt, wenn die Rüttelzeit etwas länger oder kürzer bemessen wird.
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Den geschilderten Mißständen hilft die Erfindung .dadurch ab, daß
sie die Probekörper im Wege des Einrüttelns unter den nach dem Hauptverfahren vorgesehenen
Bedingungen, die dem baustellenmäßigen Rüttelvorgang entsprechen, herstellt.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dient vorzugsweise
eine Einrichtung, die gekennzeichnet ist durch ein zweiteiliges Rüttelgefäß, dessen
abnehmbarer Boden sattelartig zur Aufnahme der Formen für die herzustellenden Betonprobekörper
ausgebildet ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand .der in der Zeichnung
dargestellten beispielsweisen Ausführungsform des Verfahrens geschildert.
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Das mit dem Rüttler r ausgerüstete Rüttelgefäß@ 2. ist zweiteilig
ausgebildet, wobei der obere Teil leicht lösbar mit dem Bodenteil verbunden ist.
Der Bodenteil wird sattelartig durch die beiden Formen .3 gebildet, .die der Aufnahme
des Betons zur Herstellung von Betonprobekörpern dienen. Die Dimensionierung dieser
Formen entspricht den für Betonkörper vorgesehenen Normen.. Bei der Füllung des
Rüttelgerätes werden die Formen 3 mitgefühlt, s-o: daß dementsprechend bei dem Rüttelvorgang
gleichzeitig der Beton in diesen Formen verdichtet wird. Die Feststellung der Rüttelwilligkeit
erfolgt analog deni Patent 888 o16, während die im gleichen Rüttelvorgang hergestellten
Probebetonkörper in der üblichen Art und Weise auf ihre Eigenschaften geprüft werden.
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Die Rüttelbirne :2 ist in dem dargestellten Beispiel liegend angeordnet,
wodurch erreicht wird, daß der Beton in .den Würfelformen ähnlich wie im Bauwerk
selbst zum größten Teil in der Richtung liegt, in welcher die Rüttelwirkung am größten
ist, und zwar ist dies senkrecht zur Achse des Rüttlers.
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Das Maß der jeweiligen Verdichtung ist durch das Nachsinken des lose
aufgesetzten Deckels gegeben. Der Deckel q. ist über .den (Rollen. 9 am Seil 6 aufgehängt.
Inder Anfangsstellung wird ihm das Gleichgewicht durch das Gegengewicht 8 gehalten.
Das Absinken des Deckels wird auf der Registriervorrichtung 7 laufend vermerkt.
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Die Erfindung nutzt somit den Vorgang .der Verdichtung zwecks Prüfung
der Eigenschaften des Betons gleichzeitig .dazu aus, Probebetonkärper herzustellen.
Für diese Probekörper wird dementsprechend durch Registrierung der sich bei der
Verdichtung ergebenden Kurve gezeigt, in welcher Weise und nach welchen Gesetzen
sich die maßgebenden Eigenschaften .des Rüttelbetons in jedem Augenblick eines baustellenmäßigen
Rüttelvorganges ändern. Insbesondere ist schon während des
Einrüttelns
erkennbar, bis zu welchem Prozentsatz in jedem Augenblick die vollkommene Frischbetonverdichtung
erreicht ist.