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Schaltungsanordnung zur Herstellung beliebiger, vorzugsweise periodischer
Impulsfolgen mit verschiedener Dauer und/oder verschiedenem Abstand Zur Herstellung
von, periodischen Impulsreihen, in denen Impulse stets gleicher Form in ebenfalls
stets gleichen Abständen aufeinanderfodgen, kann man eine ganze Reihe von Kippschaltungen,
beispielsweise die sogenannte Sperrschwingerschaltung, benutzen.
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Die Herstellung von Impulsfolgen, in denen Impulse verschiedener Form
in verschiedenen Abständen enthalten sind, ist wesentlich schwieriger und wurde
bisher dadurch gelöst, daß für jede in der gewünschten Impulsfolge vorkommende Impulsform
ein besonderer Impulsgenerator vorgesehen wurde, diese Impulsgeneratoren alle parallel
.geschaltet wurden und in der Zeitspanne, während welcher in der gewünschten. Impulsfolge
.eine bestimmte Impulsform auftreten sollte, der betreffende Impulsgenerator entriegelt
wurde, während alle übrigen gesperrt waren. Eine derartige Schaltungsanordnung,
wie sie z. B. beim Fernsehen zur Herstellung des aus Zeilenimpulsen, aus Halb,zeilenimpulsen
und aus einer Anzahl von sogenannten verlängerten Zeilenimpulsen, die zusammen den
Bildwechselimpuls darstellen, teestehenden Synchronisierimpulsgemisches verwendet
wird, ist jedoch zur Herstellung von Impulsfolgen nicht in allen Fällen geeignet.
Wenn es sich beispielsweise
um eine Impulsfolge handelt, in der
drei oder mehr verschiedene Arten von Impulsen vorkommen oder drei oder mehr verschiedene
Abstände zwischen den Impulsen liegen müssen, so bedeutet eine Schaltung der ob:enerwähnten
beim Fernsehen verwendeten Art bereits einen sehr erheblichen Aufwand.
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Es ist bereits bekannt, daß eine an ihrem Ende kurzgeschlossene Doppelleitung
io oder Leitungsnachbildung, wie sie in Abb. i dargestellt ist, zwischen deren Eingangsklemmen
i i. ein Ohmscher Widerstand 12 von der Größe des Wellenwidersbari.des der Leitung
eingeschaltet ist, wenn ihren Eingangsklemmen ein rechteckförmiger Stromstoß i mit
steil verlaufender Vorderfront mach Abb. 2 a "zugeführt wird, einen positiven und
einen negativen Impuls nach Abb. 2 b am Widerstand 12 erzeugt. Die Länge t' des
positiven und negativen Spannungsimpulses ist gleich der Zeit, welche die durch
die Vorderfront und die Rückfront des Impulses i in der Leitung to hervorgerufene
Wanderwelle benötigt, um die Leitung von den Eingangsklemmen i i bis zum kurzgeschlossenen
Ende und zurück zu durchlaufen.
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Gemäß der Erfindung soll zur Herstellung beliebiger, vorzugsweise
periodischer Impulsfolgen, bei denen Impulse verschiedener Dauer undfoder verschiedenen
Abstandes von den benachbarten Impulsen; vorkommen, .eine der Zahl der Impulse,
im Falle periodischer Impulse der Zahl der Impulse je Periode gleiche Anzahl von
an ihrem Ende kurzgeschlossenen und an ihrem Anfang mit Wid ierständen von der Größe
des Wellenwiderstandes überbrückten. Doppelleitungen oder Leitungsnachbildungen
mit ihren Eingangsklemmen in Reihe geschaltet werden, ihren Eingangsklemmen ein
Stromstoß mit steil verlaufender Vorderfront zugeführt werden, jede Leitung in einem
Abstand; vom Leitungsanfang angezapft sein; der dem; Abstand des durch die betreffende
Leitung zu erzeugenden Impulses vom Beginn der Impulsfolge entspricht, zwischen
-der Anzapfstelle und dem Leitungsende eine der Dauer des durch die betreffende
Leitung zu erzeugenden Impulses entsprechende Länge liegen, und es sollen die von
.den verschiedenen Anzapfstellen gewonnenen Spannungen additiv oder subtraktiv gemischt
wenden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in Abb. i der Zeichnung dargestellt.
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In Alb. 3 bedeutet 13 eine Röhre von hohem innerem Widerstand, d.
h. eine Fünfpolröhre, die durch den Spannungsimpuls e, der ihrem Steuergitter zugeführt
wird, bis in den oberen, nahezu waagerecht verlaufenden Teil ihrer Stromspannungsk
ennlinie ausgesteuert - wird. In der Anodenzuleitung dieser Röhre liegen a die Eingangsklemmen
i q.-16 dreier Doppelleitungen 17-19 oder -Leitungsnachbildungen in Reihe; an ihrem
Ende ist jede der Doppelleitung kurzgeschlossen. Die Anfangsklemmen sind außerdem
durch je einen Widerstand 2o-22 von der Größe des Wellenwiderstandes der Leitung
überbrückt. Die erste Doppelleitung ist ferner an, ihren Eingangsklemmen angezapft,
und, die Anzapfleitung führt zur Gitter-Kathoden-Strecke einer Röhre 23; die eine
negative Vorspannungsquelle 2q. besitzt. Die Leitungen i8 und i9 sind jeweils an
einem Punkte innerhalb des Leitungszuges angezapft, und diese Anzapfleitungen führen
ebenfalls zu je einer Röhre 275 bzw. 26 mit je einer negativen Vorspannungsquelle27,
28 in. denGitterkreisen. Die Röhren 2@3, 25 und 26 besitzen einen gemeinsamen Anodenwiderstand
29 und eine gemeinsame Anodenspannungsquelle 3!0.
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Mit der Schaltungsanordnung nach Abb. 3 kann eine Impulsfolge nach
Abb. q. erzeugt werden, wenn durch den Spannungsimpuls e am Steuer-Bitter von 13
ein Anodenstromstoß nach Abb. 5 entsteht. Der erste Impuls von der Dauer t1 in Abb.
q. entspricht dem positiven Impuls t' in Abb. 2. Seine Dauer ist durch die Länge
der Doppelleitung 17 gegeben, derart, daß t, diejenige Zeit ist, welche die durch
den rechteckförmigen Stromimpuls nach Abb. 5 hervorgerufene Wanderwelle benötigt,
um die Leitung 17 bis zum kurzgeschlossenen Ende und zurück zu durchlaufen. Auf
den Impuls von,der Dauer t1 folgt in Abb. q. eine Pause von der Dauer t2. Dabei
ist die Summe von t1 und t2 diejenige Zeit, welche die Wanderwelle benötigt, um
die Leitung 18 von den: Eingangsklemmen 15 bis zur Anzapfstelle, d. h. den Teil
a der Leitung 18 zu durchlaufen. Die Dauer t3 des zweiten Innpulses nach Abb. q.
ist gleich der Zeit, in welcher die Wanderwelle den Teil b der Leitung iß zwischen
den Anzapfstellen und dem kurzgeschlossenen Leistungsende hin und zurück durchläuft.
In ähnlicher Weise wird durch die dritte Leitung i9 nun auch -der dritte Impuls
im Abstand, t4 vom zweiten und mit einer Dauer t5 erzeugt. Dabei ist die Summe von
t1 bis t4 gleich der Entfernung der Anzapfstelle der dritten Leitung von den Eingangsklemmen
1(6, d. h. ist gleich der Zeit, in welcher die Wanderwelle den Teil c der dritten
Leitung einmal durchläuft, und die Dauer t5 ist gleich der zum zweimaligen Durchlaufen
des Restes d der dritten Leitung. benötigten Zeit. Man sieht, daß die sehr komplizierte
Impulsfolge nach Abb. q. durch die verhältnismäßig einfache Schaltungsanordnung
nach Abb. 3 tatsächlich herstellbar - ist, die Impulsfolge nach Abb. q. entsteht
mit negativer Polarität am oberen Ende von. 29 und kann über die Leitung 31 abgenommen
werden. Durch die Rückfront des Stromimpulses nach Abb. 5 wird an. den Steuergitterklemmen
der Röhren. 23; 25 und 26 eine ebenso wie die Impulsfolge nach Abb-. q. verlaufende
Impulsreihe erzeugt, jedoch mit umgekehrter Polarität, wie an Hand der Abb. 2 b
ohne weiteres verständlich ist.
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Man sieht ferner, daß auf die geschilderte Weise beliebige Impulsfolgen,
also beispielsweise Impulsfolgen nach 'Abb. q., periodisch oder nichtperiodisch
erzeugt werden, können. Jeder Stromimpuls nach Abb. 5 ruft ja die Impulsfolge nach
Abb. 4 hervor, und man hat es in der Hand, die
Stromimpulse nach
Abb. 5 in. gleichmäßigen zeitlichen Abständen oder in. beliebiger zeitlicher Folge
zu erzeugen.
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Eine weitere Ausführungsform, mit welcher eine Anzahl von gleich langen
Impulsen, die- in immer kürzeren Abständen aufeinanderfolgen, wie es in Abb.6 dargestellt
ist, herstellbar sind, läßt sich in ganz ähnlicher Weise, wie es die Abb. 3 zeigt,
aufbauen. Jedem einzelnen Impuls in Abb. 6 wird eine besondere Wanderwellenleitung
zugeordnet, und ,die Leitungslänge zwischen. dem Anzapfpunkt und dem kurzgeschlossenen
Ende ist bei allen Leitungen gleich bemessen. Die Leitungslänge zwischen dem Anzapfpunkt
und den Eingangsklemmen der Leitung ist jedoch entsprechend dem verschiedenen Abstand
t7-tio der einzelnen Impulse von der Vorderfront des ersten Impulses verschieden
groß. Bei der ersten. Leitung, die den ersten Impuls erzeugt, ist dieser Abstand
Null, bei der zweiten Leitung zur Erzeugung des zweiten Impulses ist dieser Abstand
derart gewählt, daß er in der Zeit t7 von der Wanderwelle durchlaufen wird, ebenso
wie es an Hand der Abb, 3 für die Strecke a angegeben war, usf. Sollen die einzelnen
Impulse in Abb. 6 nicht gleiche, sondern verschiedene Dauer erhalten, so ist entsprechend
den an Hand der Abb. 3 gegebenen. Erläuterungen der Abstand: zwischen der Anzapfstelle
und dem kurz-,geschlossenen Leitungsende entsprechend verschieden. groß zu bemessen.
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An Hand der Abb. 7 sei nun noch eine Ausführungsform beschrieben,
bei welcher nicht wie bei Abb. 3 eine additive, sondern eine subtraktive
Mischung der von den verschiedenen Anzapfstellen gewonnenen Spannungsimpulse stattfindet.
Es sei vorausgesetzt, daß ein Impulsverlauf nach Abb. 7 a hergestellt werden soll.
Es werden dann zwei Wanderwellenleitungen ,derart miteinander in Reihe geschaltet,
wie es in Abb, 3 für drei Wanderwellenleitungen dargestellt ist, und den Eingangsklemmen
wieder ein Stromstoß mit steil verlaufender Vorderfront zugeführt. Dieser kann beispielsweise
die in Abb. 7b veranschaulichte Form haben, welche nur den positiven Impuls am Anfang
jeder Leitung entstehen läßt, den: in Abb. 2b dargestellten negativen Impuls jedoch
unterdrückt. Die am Anfang angezapfte erste Leitung erzeugt dann einen Impuls nach
Abb. 7c, ebenso wie die Leitung 17 in Abb. 3 den Impuls von der Dauer t1. Die zweite
Leitung, welche eine größere Länge besitzen muß als die erste und welche ferner
an, einem zwischen dem Leitungsanfang und dem kurzgeschlossenen Leitungsende liegenden.
Punkt angezapft ist, erzeugt einen Impuls nach Abb. 7d. Die Impulse nach
Abb. 7 c und 7 d werden nun subtrakt.iv gemischt, indem der Impuls nach Abb. 7,c
durch eine Umkehrröhre umgedreht und erst dann zum Impuls nach Abb. 7 d addiert
wird. Man erhält also den in Abb. 7.e dargestellten Verlauf des umgedrehten Impulses
von der ersten Leitung (mit negativer Polarität gezeichnet) und des von der Anzapfstelle
der zweiten. Leitung abgenommenen Impulses (mit positiver Polarität gezeichnet).
Die Summe von beiden ergibt den gewünschten Impuls nach Abib. 7 f.