-
Einrichtung zum Herstellen von Photokopien nach dem Diffusionsverfahren
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Herstellen. von Photokopien mit Hilfe
einer lichtempfindlichen, unmittelbar belichteten Schicht, die im nachfolgenden
auch als Negativpapier bezeichnet wird und deren latentes Bild auf eine lichtunempfindliche,
im nachfolgenden auch als Übertragungspapier bezeichnete Schicht dadurch übertragen
und sichtbar gemacht wird, daß die beiden Schichten in einer Entwicklerflüssigkeit
behandelt und danach gegeneinandergepreßtwerden. Derartige Negativpapiere, die unmittelbar
belichtet werden können, enthalten die Entwicklersubstanz in .der Schicht, während
das lichtunempfindliche, für das Positiv vorgesehene Übertragungspapier eine Gelatineschicht,
beispielsweise mit Keimsilber und etwas Fixiernatron, trägt. Nach Belichtung des
Negativpapiers werden das Negativpapier und das Übertragungspapier bzw. die Übertragungspapiere
für kurze Zeit, beispielsweise a bis 3 Sekunden, z. B. in einer AlkaElösung behandelt,
wobei beachtet werden muß, daß die Schichten beider Papiere während dieser Behandlungszeit
gut benetzt werden. Danach werden die beiden Papiere Schicht gegen Schicht gegeneinandergedrückt
und für eine gewisse Zeit in enger Berührung gehalten., worauf sie auseinandergezogen
werden können. Um derartige Photokopien herzustellen5 _sind bisher zwei: Geräte
benutzt worden, und zwar ein Belichtungsgerät und ein Gerät zum Entwickeln des Bildes
und zum Zusammenpressen. der beiden Schichtträger. Das Belichtungsgerät kann entweder
nach dem Kontaktverfahren arbeiten, wobei nur ein Maßstab von i : i möglich ist,
oder auch mit Hilfe eines Objektivs, wobei der Maßstab beliebig geändert werden
kann.
-
Zur Bedienung der beiden Geräte sind zahlreiche Handgriffe erforderlich.
Um gute Photokopien zu
erhädten, ist auch -eine gewisse -Erfahrung
not-' wendig. Außerdem erfordert das Anfertigen der Photokopien verhältnismäßig
viel Zeit. Um außerdem die Belichtung nicht gar zu kompliziert zu machen, war es
praktisch notwendig, nur schwach lichtempfindliches Negativpapier zu verwenden,
um bei nur mäßig verdunkeltem Tageslicht arbeiten zu können: Auch diese Tatsache
wirkte sich wiederum in einer Verlängerung der Behandlungszeit aus.
-
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die
Vorrichtung zum Belichten des Negativpapiers, die Vorrichtung zum Zuführender beiden
Schichtträger und die Vorrichtung zum Entwickelnder Bilder und Zusammenpressen der
beiden Schichtträger in einem Gehäuse vereinigt und ihre Bewegungen inAbhängigkeit
voneinander gesteuert werden. Auf diese Weise kann die- Herstellung der Photokop4en
vollkommen selbsttätig durchgeführt und außerdem stark verkürzt werden. Es ist auf
diese Weise auch ohne Koniplizierung des Bearbeitungsvorganges möglich, hoch lichtempfindliches
Negativpapier zu verwenden. Die Schichten selbst können als Papierbahnen ausgebildet
und in Rollen aufgewickelt .sein.
-
Weitere zahlreiche Verbesserungen und zweckmäßigeAusgestaltungen des
Erfindungsgegenstandes sind an Hand der Abbildung erläutert, in der schematisch
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt Fig. z eine schematische
Ansicht auf eine Ausführungsform der -Erfindung, Fig. 2 ein Schaltschema zur Darstellung
der Ausbildung der Einzelteile, ihrer Schaltung und ihrer Arbeitsweise.
-
Die ganze Einrichtung ist innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses 17
untergebracht, das durch eine Zwischenwand 18 in zwei Teile lichtdicht unterteilt
ist. Auf die Glasplatte z wird die zu kopierende Vorlage mit der Aufnahmeseite nach
unten gelegt. Es wäre auch möglich, dieAusführung so vorzusehen, daß sich die Glasplatte
an der Unterseite des Gerätes befindet und der übrige Mechanismus-oben aufgebaut
ist.
-
Durch Anstrahllampeu 2 wird die Vorlage beleuchtet. Statt derartiger
Lampen könnte auch Blitzlicht benutzt werden. Es wäre auch möglich, Leuchtstofflampen,
Soffittenlampen, Ouecksilberdampflampen od. dgl. zu benutzen.
-
Durch ein Objektiv 4, das in einer Öffnung der Zwischenwand 18 angeordnet
ist, wird die Vorlage auf der Bildbühne 16 in beliebig wählbarem Maßstab abgebildet.
Die Bildbühne und das Objektiv rönnen auf nicht näher dargestellte Weise verschiebbar
in Richtung der @...ichtstrahlen angeordnet werden, um die Abbildungsmaßstäbe verändern
zu können.
-
Der Verschluß 3 des Objektivs 4 wird durch einen Elektromagneten 6
über eine Belichtungsmeßeinr.ichtung 5 gesteuert. Als Belichtungsmeßei:nrichtung
kann beispielsweise eine Belichtungsuhr, ein Federverschluß, z. B. ein Compurverschluß,
oder eine elektrische Uhr benutzt werden. Es ist auch möglich, ein Dosimeter oder
eine Kombination zwischen. Uhr "ünd Dosimeter zu verwenden. Hierbei ist unter Dosi.meter
eine Einrichtung zu v-erstehen, welche die Lichtmenge des von der Vorlage zurückgestrahlten
Lichtes integriert und dann eine Lichtmengenmessung durchführt. Der Verschluß 3
läßt das von der Vorlage zurückgestrahlte Licht je nach der Einstellung der Belichtungszeitmeßeinrichtung
verschieden lange auf die lichtempfindliche Schicht des Negativpapiers einwirken,
das zwischen zwei Glasplatten hindurchgeführt ist, aus denen die Bildbühne 16 besteht.
-
Die- Trennwand 18 trennt den. Bild- oder Belichtungsraum von dem Papier-
oder Abbildungsraum.
-
Das in einer Rolle drehbar in einem lichtdichten Behälter 49 gelagerte
Negativpapier 7 wird durch Transportwalzen 9, mit der Schichtseite .dem
Ob-
jektiv 4 zugekehrt, an der Bildbühne 16 derart entlang geführt, .daß das
Papier parallel zur Hauptebene des Objektivs 4 und zur Vorlageebene liegt. Als Negativpapier
wird hoch lichtempfindliches Papier benutzt, so daß die Anordnung des lichtdichten
Behälters oder der Kassette 49 innerhalb des Gehäuses 17 zweckmäßig ist. Statt der
Walzeng könnten auch andere Transportelemente benutzt werden, z. B. Greifer.
-
Sobald die Belichtungszeiteinstellvorrichtung 5 von der Bedienungsperson
in Tätigkeit gesetzt worden ist, wird der Verschluß 3 für den eingestellten Zeitraum
geöffnet und sogleich - wieder geschlossen. Danach ,gibt die Belichtungszeitein.stellvorrichtung
noch einen elektrischen Impuls mit einer vorgegebenen Spannung ab, wodurch ein elektrischer
Kontakt 37 (s. Fig. 2) geschlossen wird. Durch das Schließen des Kontaktes 37 wird
ein Elektromagnet 3,6 erregt. Die Kontaktgabe kann entweder mechanisch z. B. durch
den Belichtungsuhrschalthebel gegeben werden, der nach .dem Ausschalten der Uhr
noch ein Stück weiterfedert und damit den Impulskontakt 37 schließt, -oder z. B.
bei Verwendung einer elektrischen Uhr oder eines Dosimeters kann die Impulsgabe
dadurch erfolgen, d.aß ein aufgeladener Kondensator nach Beendigung der Belichtungszeit
über die Magnetspule des Elektromagneten 36 entladen wird. Ein Elektromotor 48,
der mittels eines Kontaktes. 38 angelassen wird, treibt über eine elastische Kupplung
r9 ein Getriebe, das aus den Zahnrädern 23, 24, 45 und 25 besteht. Dieses. Getriebe
wird im nachfolgenden auch als erstes Steuergetriebe bezeichnet. Von dem Zahnrad
23 aus wird ein Walzenpaar r r angetrieben, mit dessen Hilfe auf an sich bekannte
Weise das Negativpapier und das Übertragungspapier durch die Entwicklerflüssigkeit
befördert und zusammengepreßt werden. Auf der Welle des Zahnrades. 25 ist eine Nocken.scheibe
26 angeordnet, die mit einer Vertiefung versehen ist, die mit einem Nocken
30
zusammenarbeitet, der auf einem doppelarmigen Hebel 32 angeordnet
ist. Der doppelarmige Hebel 32 ist bei 33 drehbar gelagert und steht derart unter
der Wirkung einer Feder 39, daß der Nocken 30 gegen :die Oberfläche der Nockenscheibe26
gedrückt wird. Der eine Arm dieses Hebels 32 ist außerdem
mit einem
Kontakt zur Steuerung des Kontaktpaares 3.8 für das Anlassen des Motors versehen.
Bei in die Nockenvertiefung .der Scheibe 26 eingreifendem Nocken 30 ist das
Kontaktpaar ausgeschaltet.
-
Auf der Welle des Zahnradeis 23 ist eine Pesenscheibe 2o befestigt,
über die eine endlose Pese 40 läuft, die mit einer Pesenscheibe 2i zusammenarbeitet.
Auf der Welle der Pesenscheibe 21 ist ein Zahnrad 27 befestigt, das mit einem Zahnrad
28 kämmt, auf dessen Welle eine Nockenscheibe 29 befestigt ist. Die Welle des Zahnrades
27 treibt außerdem ein Transportwalzenpaar io, das dazu dient, das Übertragungspapier,
das auf einer Rolle 8 in dem Papierraum angeordnet ist, zu der Vorrichtung zu befördern,
in der die Papiere entwickelt und danach zusammengedrückt werden. Ein Kettenrad
22, das auf der Welle des Zahnrades 27 angeordnet ist, treibt über eine Kette 39
und ein Kettenrad 53 das bereits erwähnte Transportwalzenpaar 9, das auf die beschriebene
Weise dazu dient, das Negativpapier von der Rolle 7 zu transportieren.
-
Eine Vntwicklungs- und Zusammenpreßeinrichtung, die sich in keiner
Weise von den bekannten Einrichtungen dieser Art zu unterscheiden braucht, weist
einen Behälter 42 für die Entwicklerflüssigkeit und Zuführkanäle 14, 15 auf. Durch
den Kanal 14 wird das belichtete Negativpapier den Walzen I I zugeführt, während
durch den Kanal 15 das Übertragungspapier diesen Walzen: zugeführt wird. Zwischen
dem Kanal 14 und der Bildbühne 16 ist eine Schneidvorrichtung 13 vorgesehen, die
durch einen Elektromagneten 54 betätigt wird. In entsprechender Weise ist zwischen
dem Transportwalzenpaar io und dem Kanal 15 eine Schneideinrichtung 12 angeordnet,
die durch einen Elektromagneten 56 betätigt wird.
-
Auf dem einen Arm des doppelarmigen Hebels 32 ist im Punkt 34 ein
weiterer Hebel 35 drehbar gelagert, der ein Kontaktpaar 43 zur Steuerung der Elektromagneten
54 und 56 der beiden Schneidvorrichtungen 12, 13 zu steuern vermag. Außerdem weist
dieser Hebel 35 einen Nocken 31 auf, der mit der Nockenscheibe 29 zusammenarbeitet,
die zu diesem Zweck mit einer Nockenaussparung versehen ist. Eine Feder 58 drückt
normalerweise diesen Nocken 31 in die Nockenaussparung hinein, wobei ein Anschlag
59 dafür sorgt, daß der Hebel 35 nur im Uhrzeigersinn: um seinen Drehzapfen 34 leerumgedreht
werden kann.
-
Durch das Anziehen des. Elektromagneten 36 wird über die Hebel 35,
32 der Kontakt 38 entgegen der Spannung der Federn 58 und 39 geschlossen. Die Nocken
30 und 31 rasten aus den Nockenscheiben 26 und 29 aus, so daß die beiden mit diesen.
Nockenscheiben 26 und 29 verbundenen Steuergetriebe sich drehen können und, der
Motor 48 sich in Bewegung setzt. Der Motor 48 treibt über die elastische Kupplung
ig das Zahnrad 23 an, das starr mit dem Walzenpaar i i und der Pesenscheibe 2o verbunden
ist. Die Pesenscheibe 2o bildet zusammen mit der Pesenscheibe 21 und der Pese eine
elastische Kupplung, die auch als Rutschkupplung bezeichnet werden kann.
-
Das Kettenrad 22 ist mit dem Zahnrad 27 starr und mit dem Kettenrad
53 durch die Antriebskette 39 verbunden. Das Getriebe 27, 218 ist so zu bemessen,
daß sich die Nockenscheibe 29 einmal um 36o° gedreht hat, wenn die Walzenpaare 9
und io das Negativpapier bzw. das Übertragungspapier um eine Einheit vorgeschoben
haben. Nach dieser Umdrehung rastet der Nocken 31 unter der Wirkung der Feder 58
wieder ein. Die beiden Walzenpaare 9 und ih stehen nunmehr stall, so daß der Papiertransport
unterbrochen ist. Gleichzeitig schließt der Hebe1 35 den Kontakt43, der diebeiden
Elektromagneten 54 und 56 für die beiden Schnei.dvorrichtungen.12 und 13 erregt.
Die beiden Schnei.dvorrichtungen treten dadurch in Tätigkeit, so daß einerseits
ein Negativpapierbogen und andererseits ein Übertragungspapierbogen abgeschnitten
werden.
-
Der Motor 48 läuft jetzt noch weiter, weil der Nocken 310 noch nicht
eingerastet hat und damit der Kontakt 3,8 noch geschlossen ist. Dies ist möglich,
weil das Pesengetriebe, das aus den beiden Pesenrädern 2o und 21 und der Pese, 4o
besteht, nunmehr als Rutschkupplung wirkt.
-
Das Getriebe 23, 2:4, 45, 25 ist so zu bemessen, daß die Nocken.scheibe
26 dann eine Umdrehung von 36o° .gemacht hat, wenn beide Papiere das Entwicklungsgerät
mit dem Behälter 42, den Kanälen 14 und 15 und dem Walzenpaar i i einschließlich
einer Abstreifvorrichtung passiert haben.
-
Wenn, jetzt der Nocken 30 unter der Wirkung der Feder 39 wieder
in die Vertiefung der Nockenscheibe 26 einrastet, wird der Kontakt 3$ geöffnet,
wodurch der als Getriebemotor ausgebildete Motor 48 stillgesetzt wird. Die elastische
Reibungskupplung ig erhält aber durch Energie der bewegten Massen des Ankers eine
Vorspannung in der Laufrichtung des Motors. Diese geringe Vorspannung, welche sich
über die Getriebe auf die Nockenscheiben 26 und 29. überträgt, wirkt sich dahingehend
aus, daß im Augenblick, wo sich der Kontakt 37 wieder schließt und der Elektromagnet
36 anzieht, nasch dem Ausrasten der Nocken 30 und 31 die Nockenscheiben 26
und 29 sich um ein kleines Stück weiterbewegen. Dadurch sitzen jetzt die Nocken
auf dem Umfang der Nockenscheiben. Der Motor 48 bleibt also so lange eingeschaltet,
bis der ganze Kopiervorgang, wie soeben beschrieben, abgeschlossen ist.
-
Die fertige Kopie gelangt sodann in einen lichtdichten Raum 44, aus
dem sie mach Öffnen des Deckels 45, vom Negativpapier getrennt, entfernt werden
kann. Durch den Raum 44 kann über einen Kanal 46 die von einem Ventilator 47 geförderte
Luft geführt werden. Die Luft ist in dem Belichtungsraum oberhalb der Wand 18 erwärmt
worden, so, daß sie gleichzeitig zum Abtrocknen der fertigen. Photokopie dient.