DE8902447U1 - Verband zur orthopädischen Fixierung von Gliedern und insbesondere deren Gelenken - Google Patents

Verband zur orthopädischen Fixierung von Gliedern und insbesondere deren Gelenken

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Description

DiPL.-PHYS. DR. WALTHER J U Ni I US 3 hannoveh
wolfstrasse &kgr; · TELEFON(o»ii)u<i»o
23. Februar Meine Akte: 1055
Dr. Gerhard Hensler, Friedastraße 26, 3000 Hannover 1
Verband zur orthopädischen Fixierung von Gliedern und insbesondere deren Gelenken
Die Erfindung betrifft einen Verband zur orthopädischen Fixierung von Gliedern und insbesondere deren Gelenken mit Hilfe einer Binde, die nach dem Anisgen durch Verflüchtigung und/oder Umsetzung eines flüssigen Löse- und/ oder Koagulationsmittels oder -Hilfsmittels unter Erhärtung erstarrt und deren Schichten sich miteinander verbinden .
Da die Jahrzehntelang mit großem Erfolg verwendeten Gipsverbände für den Patienten eine erhebliche Belastung einerseits durch das Gewicht des Gipsverbandes, andererseits durch dessen starkes Auftragen bilden, so daß der Patient nicht seine Übliche Bekleidung über dem Gipsverband tragen kann, ist von der Technik der eingangs genannte Verband in neuerer Zeit entwickelt worden. Die für diesen Verband in Anwendung gebrachte Binde besteht aus Kunststoffasern und -fäden, die vor dem Anlegen an den Patienten in Wasser gelegt werden und die nach dem Anlegen an den Patienten durch Verflüchtigung und/oder Umsetzung dieses flüssigen Löse- und/oder Koagulationsmittels oder -hi1fsmi tte I s unter Erhärtung erstarren, wobei die einzelnen übereinandergewicke1 ten Schichten der Binde sich miteinander fest verbinden und dabei ein ähnliches Formteil bilden, wie es der Gipsverband darstellt. Soll dieses Formteil einen Gipsverband zur Stillegung des Fußknöchelgelenkes ersetzen, so muß es von erheblicher Stärke ausgeführt
werden. Trotzdem ist die Erhärtung und Verfestigung dieses Verbandes nicht so groß, als daß sich in diesem Verband Weichstellen bilden, die nachgiebig sind und ein völliges Stillegen des Gelenkes verhindern. Man verwendet Üblicherweise drei übereinander gewickelte Binden, um das Fußknöchelgelenk stillzulegen, wobei man diese Binden um den unteren Teil des Unterschenkels sowie um den Fuß herumwickelt. Die hierbei erzielte Stärke des Verbandes läßt es für den Patienten in den meisten Fällen unmöglich werden, seinen gewohnten Schuh anzuziehen. Die Stärke dieses Verbandes bringt auch Schwierigkeiten beim Aufschneiden des Verbandes zu dessen Entfernung mi fsich, wenn diese auchnicht so groß sind, wie sie bei einem Gipsverband Üblicherweise sind. Die Menge des verbrauchten teuren Bindenmaterials erbringt auch von der Kostenseite her keine oder nur eine geringfügige Kos tenverrni nder ung .
Man hat auch versucht, Fußknöchelgelenke durch speziell geformte Stah 1 schienen, die am Fuß und am Unterschenkel angelegt werden, dem Patien.en die Stillegung seines Fußknöchel ge lenkes zu erleichtern. Ein solcher Verband mit Stahlschiene trägt nicht so stark auf wie ein Gipsverband un ! ist auch nicht so schwer wie ein Gipsverband. Beim Tragen verschiebt sich jedoch die Schiene und der Verband lockert sich, so daß die gewünschte Stillegung des Gelenkes nicht in der gewünschten Weise erfolgt.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Verband mit der eingangs genannten Binde ze schaffen, der sich durch ebenso hohe Festigkeit wie ein Gipsverband bei erheblich niedrigerem Verbrauch an Material auszeichner und daher bei weitem nicht so stark aufträgt und von erheblich
ge r i ngerem Gewi cht ist.
Die Erfindung besteht in der Verwendung eines Kunststoff passteiles in Form einer in den Verband eingelegten Schiene aus Kunststoff in Form einer mit mindestens einer Wölbung versehenen Platte, die das Glied bzw. dof. Gelenk teilweise umfaßt und der Funktion des stillzusetzenden Gliedes in ihrem Winkel und ihrer Wölbung entsprechend ei nges teilt ist.
Durch das Erhärten und Erstarren des Verbandes behält die eingelegte Schiene ihren Sitz in der Art, wie der Arzt --ie am Patienten angelegt hat. Hierzu trag auch ihre Formung mit mindestens einer Wölbung bei, die das Glied bzw. das Gelenk teilweise umfaßt. Dabei braucht nur wenig Bindenmaterial verwendet zu werden, um diesen hochstabilen Verband, der in seiner Stabilität einem Gipsverband durchaus vergleichbar is', herzustellen. Beim Anlegen dieses ous Binde und Kunststoffpassfei1 bestehenden Verbandes wird nur etwa ein Drittel des Bindenma teria I es benötigt, welches sonst ohne das Kunst >toffpasstei1 zu verwenden wäre, um das Gelenk einigermaßen stillzusetzen. Das bringt erhebliche Vorteile von der Kostenseite he:, es bringt aber auch dem Patienten erhebliche Erleichterung, denn der Patient kann seine üblichen Bekleidungsstücke im allgemeinen weiter verwenden, bei stillgelegtem Fußknöche"-gelenk kann er seinen Üblicherweise getragenen Schuh verwenden, er kann ohne Krücken gehen und er kann seinem Beruf viel eher nachgehen als dieses mit einem Gipsverband möglich wäre.
Das Anlegen eines derartigen Verbandes wird für den Arzt
erheblich erleichtert, wenn mindestens an einem Ende der Schiene eine Spange angeformt ist.
Ein erfindung sgemäßer Verband für die Stillegung des fußes und/oder des Knöche1 gelenkes wird zur Er Ieichterum des Patienten zweckmäßigerweise so gestaltet, daß der Sohlenteil nach Art einer Einlage anatomisch geformt ist.
Ein erfindungsgemäßer Verband für die Stillegung der großen Zehe wird zur Erleichterung des Patienten zweckmäßigerweise derart gestaltet, daß eine in den Zwischenraum zwischen die große und die ihr benachbarte Zehe eingreifende Aufwölbung vorgesehen ist. Diese erhöht die Stabilität les KunststoffpaßformteiIes erheblich, so daß dieses aus dünnerem Materia1 hergestellt werden kann.
Der Erleichterung für den Patienten dient es auch, wenn die Schiene mit einer Polsterschicht und unter dieser mit Perforationen versehen ist. Hierdurch wird das Tragen des Verbandes bequemer und die Belüftung des Verbandes erleichtert.
Zur Erzielung einer höheren Festigkeit kann es zweckmäßig sein, wenn die der Binde zugewandte Cberfläche der Schiene aufgerauht ist. Sie haftet dann besser an dem Bindenmaterial.
Zweckmäßig ist es weiter, wenn das Kunststoffmaterial der Schiene ein solches ist, welches sich bei der Verflüchtigung und/oder Unsetzung des flüssigen Löse- und/oder Koagulationsmittels oder -hi 1 fsmi ttels mit der Binde fest verbindet. Hierdurch wird der ganze Verband einstückig bzw. monolithisch, wie das auch ein Gipsverband ist.
Zweckmäßig kann es auch sein, die Schiene an ihrer Außenseite
mit tinem Adhüsionsmitte 1 zu versehen, welches mit der Binde eine feste Verbindung eingeht.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Binde auf ihrer Innenseite und/oder Außenseite mit einer Beschichtung aus einem Adhäsionsmitfe1 versehen ist.
Am einfachsten wird die gegenseitige Verbindung von Schiei. und Bind" dann, wenn die Schiene und die Binde aus gleichem Kunststoffmaterial hergestellt sinH, welches durch die gleichen Löse- und/oder Koagulationsmittel oder -hilfsmittel zus arrme nbackbar ist.
Do Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Verband zur Stillegung eines Fußknöchelgelenkes ,
Fig. 2 einen Verband zur Stillegung der großen Zehe, Fig. 3 einen Verband zur Stillegung des Ellenbogengelenkes, Fig. 4 einen Schnitt durch ein Kunststoffpaß tei1.
Der Verband zur Stillegung des Fußknöchelgelenkes der Fig. 1 bsstehr aus dem Kunststoffpaßtei1, welches aus einer Kunststoffplatte geformt ist. Unterhalb der Fußsohle befindet sich ein anatomisch wie eine Einlegesohle geformter Teil 1, an den sich ein den Hacken umschließender Teil 2 einstückig anschließt, der nach hinten die Auswölbung 3 aufweist, und nach
oben schließt sich ein an den Unterteil des Unter schenke Is anlögbares Teil 4 einstückig an, welches an seinem oberen Ende zu einer Spange 5 ausgeformt ist, die den Unterschenkel zu Dreiviertel seines Lmfanges umschließt. Dieses Kunststoffpnßteil wird, nachdem es de»^ Patienten angeleyt ist, mit der Binde 6, die nach Jem Anlegen durch Verflüchtigung und/oder Umsetzung eines flüssigen Löse- und/oder Koagulationsmittels oder -hiifsmi ffeis unter Erhärtung erstarrt und deren Schichten sich miteinander hieibei verbi/iden, in zwei bis sechs Schichten umschlungen. Der hierbei erhaltene Ve &igr; band gibt einen so guten, dauerhaften und festen Sitz wie ein Gipsverband, trägt aber viel weniger auf und ist sehr viel leichter.
Der in Fig. 2 dargestellte Verband weist ein Kunststoffpaßteil 7, 8 auf, welches unterhalb der großen Zehe und des Fußballens nach Art einer Schale 7 geformt ist und eine Aufwölbung im Bereich des Zwischenraumes zwischen der großen Zehe und der ihr benachbarten Zehe aufweist. Diese Aufwölbung 8 gibt dem Gelenk einen erheblichen Halt. Dieses Kunststoffpaßteil wird ebenfalls mit der Binde 6 umwickelt und schließt dabei die große Zehe und den FuÖvordertei1 ein.
Im Ausführungsbeispie1 der Fig. 3 besteht das Kunststoffpaßteil aus zwei ha 1bschalenförmi yen Teilen 9, 10, die miteinander einstückig durch die ausgewölbte Kugelkalotte 11 monolithisch miteinander verbunden sind. Auch hier wird in der gestrichelt angedeuteten Art die Binde 6 herumgewickelt.
Fig. 4 stellt einen Querschnitt durch einsn Teil des Kunststoff paßte i les dar. Dieses Teil 9 des Kunststoffpaßteiles weist· an der Innenseite eine Auspolsterung 12 auf und ist mit Perforationen 13 versehen. Die Polsterung 12 kann ein Gewebe, ein Gestrick oder ein Vlies sein, welches geeignet ist, Feuchtigkeit und Luft aufzunehmen.
Als sehr zweckmäßig hat es sich auch erwiesen, die Schiene aus thermoplcj t i schem Kunst stof f herzustellen. Sie kann dann durch Anwärmen entsprechend den persönlichen Eigenschaften des Trägers und dessen Gliedern durch Nachformen nach Erwärmung der Schiene angepaßt werden.
Weiterhin ist es zweckmäßig, die Schiene aus einem Material herzustellen, das schneidbar ist. Ist die Schiene aus einem solchen Material hergestellt, so kann man mit einem Messer Teile der Schiene entfernen, die störend sind. Auch mit einer Schere kann man entsprechende Teile abschneiden, die unpassend sind.
Ist die Schiene sowohl aus thermoplastischem Materia I hergestellt als auch in einer Stärke und Beschaffenheit, die schneidbar ist, kann der behandelnde Arzt die Schiene in seiner Praxis individuell dem Patienten anpassen, welches sogar im Beisein des Patlen en möglich ist.
Liste der Bezugszeichen:
1 Schiente.! I
2 Hackentei I
3 Auswöiöung
4 Unter schenke 1 tei 1
5 Spange
6 Binde
7 schalenf£mniges Teil
8 Aufwölbung
9 Halbschalentei 1
10 Halbschal en teil
11 Kugelkalottentei1
12 Po1s t &ogr; r
13 Perforation

Claims (11)

Ansprüche
1. Verband zur orthopädischen Fixierung von Gliedern und insbesondere deren Gelenken mit Hilfe einer Binde, die nach dem Anlegen durch Verflüchtigung und/oder Umsetzung eines flüssigen Löse- und/oder Koagulationsmittels oder -hilfsmittels unter Erhärtung erstarrt und deren Schir\ten sich miteinander verbinden,
gekennzeichnet durch
ein Kunststoffpaßtei1 (1-4), (7 8; 9-11) in Form einer in den Verband eingelegten Schiene aus Kunststoff in Form einer mit mindestens einer Wölbung (3,11) versehenen Platte, die das Glied bzw. das Gelenk teilweise umfaßt und der Form dieses Gliedes bzw. Gelenkes angepaßt ist und der Funktion des stillzusetzenden Gliedes in ihrem Winkel und ihrer Wölbung entsprechend eingestellt ist.
2. Verband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens am einen Ende der Schiene (1-4) eine Spange (5) angeformt ist.
3. Verband nach Anspruch 1 für die Stillegung des Fußes und des Knöchelgelenkes,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenteil (1) nach Art eigner Einlage anatomisch geformt ist.
4. Verband nach Anspruch 1 für die Stillegung der großen Zehe, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in den Zwischenraum /.wischen die große Zehe urd die ihr benachbarte Zehe eingreifende Aufwölbung (8) vorgesehen ist.
5. Verband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene mit einer Po1sterschicht (I L) und unter dieser mit Perforationen (13) versehen ist.
6. Verband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Binde (6) zugewandte Oberfläche der Schiene aufge rauht ist.
7. Verband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daf* das Kunststoffmaterial der Schiene (1-4) ein solches ist, welches sich bei der Verflüchtigung und/oder Unsetzung des flüssigen Löse- und/oder Koagulationsmittels oder -hilfs mittels mit der Binde fest verbindet.
8. Verband nach Anspruch ', dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (1-4) an ihren Außenseiten mit einem Adhäsionsmittel versehen ist, velches mit der Binde (6) eine feste Verbindung eingeht.
9. Verband nach Ansprach 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Binde (6) auf ihrer Innenseite und/oder Außenseite mit einer Beschichtung aus einem Adhäsionsmittel versehen ist.
10. Verband nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (1-4) und die Binde (6) aus gleichem Kunst-Stoffmaterial hergestellt sind.
&bull; · t
11. Verband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (1-4) aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4108020A1 (de) * 1991-03-13 1992-09-17 Jacobsen Uwe Stuetzelement zur herstellung von medizinischen stuetzverbaenden
DE19651912A1 (de) * 1996-12-13 1998-06-18 Beiersdorf Ag Anatomisch geformte medizinische Bandagen

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