DE889203C - Verfahren zur Gewinnung von Bakterienpraeparaten mit antibiotischer Wirkung gegen Tuberkelbazillen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Bakterienpraeparaten mit antibiotischer Wirkung gegen Tuberkelbazillen

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DE889203C
DE889203C DEP48957A DEP0048957A DE889203C DE 889203 C DE889203 C DE 889203C DE P48957 A DEP48957 A DE P48957A DE P0048957 A DEP0048957 A DE P0048957A DE 889203 C DE889203 C DE 889203C
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hottinger
peptone
nutrient solution
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tuberculoactive
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Erich Dr Med Hesse
Gertrud Dr Med Meissner
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Imhausen & Co GmbH
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Imhausen & Co GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/66Microorganisms or materials therefrom
    • A61K35/74Bacteria

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Bakterienpräparaten mit antibiotischer Wirkung gegen Tuberkelbazillen Es wurde gefunden, daß gewisse Stämme aus der Gruppe der Escherichia coli antibiotische Eigenschaften gegenüber Tuberkelbazillen besitzen. Dabei zeigte sich, daß die gewonnenen einzelnen Kolonien nicht, wie bisher angenommen, das Ergebnis einzelner Keimindividuen vorstellen, sondern eine Population bilden, deren einzelne Individuen bezüglich ihrer antibiotischen Wirksamkeit verschieden sind. Demgemäß gelingt es durch Auslesemethoden die antibiotisch wirksamen Individuen zu isolieren und auf diesem Wegei zu besonders hochaktiven Stämmen zu gelangen. Die antibiotische Wirksamkeit bleibt jedoch nur erhalten, wenn die Züchtung in der bekannten Hottinger-Bouillon mit Peptonzusatz erfolgt; bei der Anwendung anderer Kulturverfahren, z. B. von Endo-Kulturen, werden die Colikeime relativ rasch inaktiv.
  • Es ist bekannt, daß zur Vermehrungszüchtung von Bakterien, auch Escherichia coli, Molke verwendet werden kann, aus der das durch Erhitzen auf ioo bis 130"-C oder durch andere Art und Weise ausfällbare Eiweiß entfernt worden ist, so daß das Verhältnis von Zucker : Stickstoff : Nährsalzen = 3 : i : o,9 beträgt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es nicht möglich ist, in Molke wachsende tuberkuloaktive Colistämme unbegrenzte Zeit zur Weiterzüchtung zu verwenden, da die antibiotische Wirkung bei Züchtung in Molke relativ rasch abnimmt. Daher ist eine bestimmte Züchtungsfolge für die Gewinnung größerer Mengen aktiver Colistämmei erforderlich.
  • Zur Gewinnung größerer Mengen von tuberkuloaktiven Stämmen geht man erfindungsgemäß daher so vor, daß unter Testung auf antibiotische Wirksamkeit in peptonhaltiger Hottinger-Nährlösung herangezüchtete aktive Stämme auf durch Erhitzen und Filtration partiell enteiweißte Molke überimpft werden. Dabei soll die Menge von Stammkultur zu Molke etwa im' Verhältnis von i : io eingestellt werden und bei Verwendung einer 48stündigen Hottinger-Kultur innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts, z. B. 48 Stunden, eine Vermehrung der Bakterien auf etwa das io3- bis io4-fäche erfolgen.
  • Die Züchtung erfolgt dabei in an sich bekannter Weise bei Temperaturen um 37°i C, wobei für dauernde Entfernung der gasförmigen Stoffwechselprodukte, z. B. durch Einblasen von steriler Luft oder anderen Gasen, Absaugen od. dgl. Sorge zu tragen ist. Das Absetzen der Bakterien kann gegebenenfalls durch mechanische Rührer verhindert werden. Das pH ist durch Zusatz von Alkalien, vorteilhaft Ammoniak, auf 7,2 ± etwa- 0,2 - konstant zu halten.
  • Die Isolierung der Colibakterien aus der Nährlösung erfolgt in an sich bekannter Weise- z. B. durch Abschleudern. Die gewonnenen Präparate können als solche bei rektaler- Applikation als Tuberkuloseheilmittel oder als Ausgangsmaterial für die Isolierung der Wirkstoffe dienen; sie sind bei Temperaturen um o°' C monatelang - unverändert haltbar.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Bakterienpräparaten, die gegen Tuberkelbazillen antibiotische Wirksamkeit besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß 'aus Stämmen der Gruppe Escherichia coli unter Züchtung in peptonhaltiger Hottinger-Nährlösung die tuberkuloaktiven Stämme ausgelesen- und unter fortwährender Auslese in peptonhaltiger Hottinger-Nährlösung weitergezüchtet werden, wonach gegebenenfalls die Bakterien in an sich bekannter Weise, z. B. durch Abschleudern, isoliert werden.
  2. 2,. Verfahren zur Vermehrungszüchtung von nach Anspruch i gewonnenen tuberkuloaktiven Colistämmen, dadurch gekennzeichnet, daß in peptonhaltiger Hottinger-Nährlösung gezüchtete Kulturen in durch Erhitzen partiell enteiweißter Molke ,auf- etwa das. i o3- bis io4fache vermehrt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung bei etwa 37° C unter Entfernung der gasförmigen Stoffwechselprodukte bei Einhaltung eines PH von 7,2±o,2, zweckmäßig durch Zusatz von Ammoniak, erfolgt.
  4. 4. Vierfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf festen Nährböden isoliert gewachsene Kolonien (Populationen) von aktiven Keimen mittels Lochtest, Wright-Blutfadentest oder Kontakttest auf ihre.antihiotische Wirksamkeit prüft, diel wirksamste Kolonie zur isolierten Weiterzüchtung verwendet und das Verfahren fortlaufend wiederholt.
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