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Leuchtschirm Die röntgenographische Durchleuchtung wird bisher unter
Verwendung von ebenen Leuchtschirmen durchgeführt. Hierbei treten jedoch häufig
Schwierigkeiten dadurch auf, daß man infolge der Außenmaße der normalen Leuchtschirme
nicht nahe genug an bestimmte Stellen, die einer besonderen Untersuchung unterzogen
werden sollen, herankommen kann. Dies gilt sowohl für die medizinische als auch
für die Materialuntersuchung. Bei der letzteren ist die Heranbringung des Schirmes
an die auf das Vorkommen von Fehlern besonders interessierende Stelle aus Gründen
der Fehlererkennbarkeit bei der Untersuchung auf kleine Fehlerstellen unbedingt
notwendig. Dieser Mangel zeigt sich in großem Maße. bei der Durchleuchtung komplizierter
Werkstücke, wie z. B. Motorengehäuse. Man ist daher bei solchen Untersuchungen dazu
übergegangen. Leuchtschirme kleinerer Abmessungen, beispielsweise 6 X 6 zu verwenden.
Diese Maßnahme aber hat mehrere Nachteile zur Folge, die einerseits darin bestehen,
daß die Übersichtlichkeit infolge des außerordentlich, eingeengten Gesichtsfeldes
leidet und damit erfahrungsgemäß die Feststellung' der Fehler .erschwert, andererseits
die Untersuchungsgeschwindigkeit wesentlich verringert wird. Wenn nämlich das Betrachtungsfeld
klein ist, so durchlaufen die sich auf dem Schirm abzeichnenden Fehler das Bildfeld
schnell und können in
manchen Fällen leicht übersehen werden, oder
der Prüfer ist, um sich genauer zu überzeugen, gezwungen, die Bewegung des Werkstückes
anzuhalten und umzukehren.
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Es ist bekannt, biegsame Schichten für Röntgenaufnahmen anzuwenden,
die sich dem Untersuchungsobjekt anschmiegen. Diese photographischen Schichten werden
erst während der Untersuchung so gebogen, daß sie dem Objekt angepaßt werden. Hierbei
werden an die mechanischen Eigenschaften des Schichtträgers sehr große Anforderungen
gestellt, die im Falle der nur einmal benutzten photographischen Schicht vielleicht
erfüllbar sind, nicht dagegen für einen häufig gebrauchten Leuchtschirm.
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Ferner ist es bekannt, einen Leuchtschirm derart in einen biegsamen
Rahmen zu spannen, daß eine gewisse Anpassung an das zu durchleuchtende Objekt möglich
ist. Auch bei diesem. Verfahren, das sich in der Praxis nicht eingeführt hat, werden
durch das ständig neue Einstellen des Leuchtschirmes durch Biegen des Rahmens an
die Haltbarkeit übermäßig .große Anforderungen gestellt. Auch dieEinfachheit undBequ@emlichkeit
derHandhabung lassen sehr zu wünschen übrig.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die geschilderten Nachteile
beseitigt. Sie betrifft einen Leuchtschirm für die röntgenographische Durchleuchtung,
insbesondere zur Grobstrukturuntersuchung von Werkstücken und besteht darin, daß
der Leuchtschirm eine nicht ebene, insbesondere dem zu durchleuchtenden Gegenstande
mehr oder weniger angepaßte Form hat.
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Durch die schematischen Abbildungen wird die Erfindung an Hand der
Untersuchung von Werkstücken näher erläutert.
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In Abb. i wird das zu untersuchende Werkstück i von den Röntgenstrahlen
der Strahlenquelle 2 durchleuchtet und das Bild der durchdringenden Strahlung auf
dem . Leuchtschirm 3 sichtbar gemacht. Erfindungsgemäß ist dieser Leuchtschirm nicht
eben, sondern. .gekrümmt und in diesem Falle der Form bestimmter Teile des Werkstückes
angepaßt, so daß ein Teil des Leuchtschirmes, und zwar in diesem Falle der Teil
4, sehr nahe an die Oberfläche des Werkzeuges herangebracht werden kann. Der Schirm
hat die Form eines abgerundeten Kegelstumpfes.
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Im Gegensatz zu den bereits vorgeschlagenen Leuchtschirmen kleiner
Bildfläche hat der erfindungsgemäße Schirm den Vorteil, da.ß sich eine Fehlstelle
5, beispielsweise bei einer Drehung des Werkzeuges i um die Achse 6 in Pfeilrichtung,
auf dem Schirm 3 nicht erst an der Stelle 4 abzeichnet, sondern bereits an der Stelle
7 auf dem Schirm sichtbar wird und in das Blickfeld des Beobachters kommt. Hierbei
ist es unerheblich, daß die Fehlererkennbarkeit an der Stelle 7 schlechter als an
der Stelle 4 ist. -Es ist aber der Vorteil vorhanden, daß der Beobachter, dessen
Gesichtswinkel sowieso größer als die kleine Fläche der Stelle 4 ist, bereits das
Ankommen einer Fehlerstelle -bemerkt und dadurch gegebenenfalls die Drehung oder
anderweitige Bewegung -hemmen kann, um die -Fehlerstelle 5 an der eigentlichen Beobachtungsstelle
genauer untersuchen oder eine Markierungsvorrichtung, z. B. eine Spritzpistole rechtzeitig
betätigen zu können. Es ist dabei noch zu bemerken, daß das Werkstück bei der Drehbewegung
in dem vorliegenden Falle auch noch einer horizontalen Verschiebung unterliegen
muß, damit nicht in der nächsten Bewegungsphase beispielsweise der vorspringende
Teil 8 an den Leuchtschirm 3 anstößt.
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Ein anderes Beispiel zeigt Abb.2. Die entsprechenden Teile sind mit
den entsprechenden Ziffern versehen. Das Werkstück i führt hier eine senkrecht zur
Zeichenebene verlaufende Bewegung aus. Es. weist mehrere Nuten 9 auf, deren Wandungsteile
nacheinander röntgenographisch untersucht-werden sollen. Hier ist gemäß der Erfindung
der Leuchtschirm 3 ebenfalls nicht eben, sondern in Form einer U- oder topfförmigen
Fläche ausge= bildet. Wie man aus dem gerade eingezeichneten Strahlenkegel io ersieht,
wird die linke Fläche einer dieser Nuten untersucht, wobei es von besonderem Interesse
ist, auch den Übergang von dieser zur nächsten Fläche an der Ecke i i mit zu erfassen,
ein Vorgehen, das bei ebenen Schirmen nicht möglich ist. Bei diesem Beispiel wird
also der Schirm der Werkstückform vollkommen angepaßt und damit eine einfachere
Untersuchung von Aussparungen im Werkstück ermöglicht als bisher.
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Je nach der Form des Werkstückes und den günstigsten Untersuchungsbedingungen
kann so der Leuchtschirm gemäß der Erfindung entweder aus einer zusammenhängenden,
gekrümmten oder aus mehreren Teilen zusammengesetzten Flächen bestehen, wobei hier
die einzelnen Teile eben oder ebenfalls gekrümmt sein können. Eine derartige Maßnahme
kann auch aus Herstellungsgründen des Schirmes vorteilhaft sein.
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Bei Röntgenunüersuchungsanlagen mit Leuchtschirm und Beobachtungsfenster
haben die letzteren an dieser Stelle gleichzeitig den Strahlenschutz zu übernehmen
und sind, der vorhandenen Strahlenenergie entsprechend, dick zu machen. Sie können
in üblicher Weise eben ausgebildet werden. Wenn es sich aber um genauere Untersuchungen
und im besonderen um Betrachtungen der Fehlerstellen mittels Winkelspiegeln oder
optischer Vergrößerungsgeräte handelt, oder wenn photographische Aufnahmen des Leuchtschirmbildes
gemacht werden sollen, ist es zweckmäßiger, wenn das Betrachtungsfenster nicht wie
im üblichen Sinne eben ausgebildet wird, sondern der jeweils benutzten Schirmform
mehr oder weniger angepaßt wird. Sofern das Betrachtungsfenster die gleiche Form
wie der Schirm hat, ist es besonders vorteilhaft, die Leuchtmasse direkt auf dem
Betrachtungsfenster anzubringen. Natürlich könnte man bei Benutzung von Winkelspiegeln
auch das Bestrahlungsfenster weglassen, da der Strahlenschutz anderweitig erreicht
werden kann.
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Die Erfindung ist, wie bereits erwähnt, nicht auf die beschriebenen
Beispiele, d. h. auf Zwecke der Materialprüfung beschränkt, sie läßt sich vielmehr
auch
bei medizinischen Geräten, z. B. bei der Untersuchung von Körperhöhlen, anwenden.