DE2831311C2 - Vorrichtung zur Ermittlung innerer Körperstrukturen mittels Streustrahlung - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung innerer Körperstrukturen mittels StreustrahlungInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B6/00—Apparatus for radiation diagnosis, e.g. combined with radiation therapy equipment
- A61B6/48—Diagnostic techniques
- A61B6/483—Diagnostic techniques involving scattered radiation
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur eo Ermittlung der inneren Struktur eines ebenen Untersuchungsbereichs
eines Körpers, mit einer Strahlenquelle, die ein in der Ebene des Untersuchungsbereichs verlaufendes
Primärstrahlenbündel mit geringem Querschnitt aussendet, und die sowohl in einer in der Ebene liegenden
Richtung relativ zum Primärstrahlenbündel seitlich verschiebbar als auch um eine senkrecht zur Ebene stehende
Achse drehbar gelagert ist, mit einer Detektoranordnung zur Umwandlung aus dem Körper austretender
Strahlung in elektrische Meßsignale, und mit einer elektronischen Einrichtung zur Rekonstruktion und
Darstellung der inneren Struktur mit Hilfe der Meßsignale.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits aus der DE-AS 19 41 433 bekannt Sie besitzt eine Röntgen- oder Gammastrahlenquelle,
die ein Primärstrahlenböindel mit geringem Querschnitt aussendet, welches einen ebenen
Untersuchungsbereich eines Körpers in unterschiedlichen in der Ebene liegenden Richtungen auf jeweils in
einer Richtung parallel liegenden Strahlenwegen durchstrahlt Das Primärstrahlenbündel wird hierbei mittels
eines Detektors zur Aufnahme von Transmissionssignak η detektiert, aus denen dann mit Hilfe eines Rechengerätes
eine darstellbare Verteilung des Absorptionsoder Transmissionskoeffizienten an Elementen einer in
der durchstrahlten Ebene liegenden Matrix,, die mit dem
Körper fest verbunden ist, berechnet wird.
Beim Durchdringen des Körpers wird das Primärstrahlenbündci
entlang seiner Strahlenwege jedoch erheblich durch Absorption und Streuung geschwächt
Das Verhältnis von transmittierter zu einfallender Intensität
ist daher relativ klein. Da die Genauigkeit der Rekonstruktion aber von der Größe der trajismittierten
Intensität des Primärstrahlenbündels abbSngt, muß dessen
Intensität vor dem Eindringen in den Körper verhältnismäßig hohe Werte annehmen, so daß sich eine
hohe Strahlenbelastung für den Körper ergibt
Aufgabe der Erfmdung ist es, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit deren Hilfe die innere Struktur eines Körpers bei verminderter Strahlenbelastung des Körpers
bestimmt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgennäß dadurch
gelöst, daß die lediglich Streustrahlung erfassende Detektoranordnung
auf wenigstens einer Seite der Ebene angeordnet ist, daß sie zur Aufnahme des größten Teils
der von jeweils einem Primärstrahienbünidel entlang
seines Strahlenweges erzeugten Streustrahlung den Körper wenigstens teilweise umgreift, und daß die elektronische
Einrichtung zur Rekonstruktion und Darstellung der inneren Struktur aus den erhaltenen Signalen
eine in der Ebene liegende Verteilung von Streukoeffizienten rekonstruiert.
Primärstrahlenbündel von Röntgen- oder Gammastrahlen im Energiebereich von hundert bis einige hundert
Kiloelektronenvolt (keV) werden beim Durchgang durch einen Körper erheblich durch inkohärente
(Compton-)Streuung geschwächt. Handelt es sich um einen menschlichen Körper, so kann ab Strahlenenergie.n
von etwa 150 keV die photoelektrische Absorption im Körper vernachlässigt werden. Im Bereich der Materialuntersuchungen
kann je nach Art des zu untersuchenden Materials die photoelektrische Absorption ab
Strahlenenergien von einigen hundert keV vernachlässigt werden.
Aufgrund der verhältnismäßig hohen Schwächung, die das Primärstrahlenbündel beim Durchdringen des
Körpers erfährt, ist das Verhältnis von transmittierter zu einfallender Intensität sehr klein, während das Verhältnis
von gestreuter zu einfallender Intensität wesentlich größer ist. Die relativen Ungenauigkeiten (HI1II,
bzw. (UJIs). mit denen transmittierte (I1) bzw. gestreute
Intensität (ls)gemessen werden, und die die Qualität der
rekonstruierten Strukturverteilung beeinflussen, sind umgekehrt proportional zur Wurzel der transmittierten
bzw. gestreuten Intensität. Daraus folgt, daß die relative
Ungenauigkeit der transmittierten Intensität erheblich über der gestreuten Intensität liegt Durch Messung der
Streustrahlung kann nun erreicht v/erden, daß die Rekonstruktion einer Streukoeffizienten-Verteilung mit
gleicher Genauigkeit wie die Rekonstruktion einer aus Messungen der transmittierten Strahlung erzeugten
Absorptionskoeffizienten-Verteilung, jedoch bei erheblich verminderter Intensität des einfallenden Primärstrahlenbündels
durchführbar ist, so daß sich die Strahlenbelastung des Körpers wesentlich verringert
Die Streusignale werden dabei jeweils durch Messung eines möglichst großen Teils der durch das Primärstrahlenbündel
entlang eines Strahlenweges erzeugten Streustrahlung erhalten. Hierzu ist erforderlich, daß die
Detektoranordnung den zu untersuchenden Körper möglichst weit umgibt Aus den erhaltenen Streusrgnalen
ist dann mit Hilfe einer elektronischen Einrichtung eine Verteilung von Streukoeffizienten, die die Schwächung
der Strahlung aufgrund der Streuung angeben, an Elementen einer in der Ebene liegenden, mit dem Körper
fest verbundenen Matrix berechenbar. Die einzelnen Streukoeffizienten an den Matrixelementen können
dann in entsprechende Grauwerte zur Darstellung einzelner Querschnittsbilder umgewandelt und z. B. auf einer
Bildmatrix (Monitor) oder auf einem Drucker sichtbar gemacht werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Detektoranordnung aus zwei in gleicher
Weise ausgebildeten Hohlzylinderdetektoren zur Aufnahme des Körpers besteht, die im Abstand voneinander
spiegelbildlich derart zur Ebene angeordnet sind, daß ihre Zylinderachsen die Ebene senkrecht durchsetzen.
Hierdurch wird erreicht, daß auch die unier einem größeren Winkel zur Längsrichtung des Primärstrahlenbündels
abgestrahlte Streustrahlung gemessen werden kann, wodurch der Anteii der gemessenen Streustrahlung
erhöht und damit die Genauigkeit der rekonstruierten Streukoeffizienten-Verteilung verbessert
wird.
Die an beiden Hohlzylinderdetektoren erzeugten Ausgangssignale, die durch Messung der vom Primärstrahlenbündel
entlang eines Strahlenweges erzeugten Streustrahlung erhalten werden, werden zur Ermittlung
eines Streusignals addiert. Hierzu sind die Hohlzylinderdetektoren ink einer Additionsstufe zrir Addition ihrer
Ausgangssignale verbunden.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind die Hohlzylinderdetektoren einstückig miteinander verbunden
und um ihre Zylinderachse drehbar bzw. in einer senkrecht zur Zylinderachse stehenden Richtung verschiebbar,
wobei sie in der Ebene radial gegenüberliegende öffnungen zum Hindurchtreten des Primärstrahlenbündels
aufweisen. Hierdurch wird es möglich, auch die in der Ebene verlaufende Streustrahlung zu messen,
wodurch sich der Anteil der insgesamt gemessenen Streustrahlung weiter erhöht. Im Extremfall kann auch
die in Richtung der Zylinderachse abgestrahlte Streustrahlung gemessen werden, indem die außen liegenden
Stirnseiten der Hohizylinderdetektoren mit Detektorplatten abgedeckt werden.
Nach einer vorteilhaften anderen Weiterbildung der Erfindung ist zusätzlich ein in der Ebene liegender Detektor
zum Detektieren des Primärstrahlenbündels vorgesehen. Neben der Messung der jeweils von dem Primärstrahlenbündel
entlang seines Strahlenweges erzeugten Streustrahlung krr.n somit zusätzlich die durch
den Körper transmittierte Strahlung des Primärstrahlenbündels zur Erzeugung von Transmissionssignalen
gemessen werden. Hierdurch wird erreicht, daß auch in einem Enersiebereich der Strahlung des Primärstrahlenbündels,
in dem die photoelektrische Absorption nicht mehr vernachlässigt werden kann, durch eine
Kombination von Transmissions- und Streusignalen eine Verteilung des Streukoeffizienten bei verminderter
Strahlenbelastung des Körpers rekonstruiert werden kann.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigt
F i g. 1 eine Detektoranordnung zum Messen der Streustrahlung mit einem zusätzlichen Detektor zum
Messen der transmittierten Strahlung, Fig.2 eine Vorrichtung nach der Erfindung mit der
Detektoranordnung und dem zusätzlichen Detektor, F i g. 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Ermittlung
einer Streukoeffizienten-Verteilung. F i g. 1 zeigt eine Röntgenstrahlenquelle 1, die ein
durch eine Elende 2 kollimiertes, eine geringe Querschnittsfläche
aufweisendes Primär·.; jahlenbündel 3 aussendet, welches in einer Ebene 4 ver'äuft, die die
X-Z-Ebene eines karthesischen Koordinatensystems
XYZ darstellt. Das Primärstrahlenbündel 3, durch dessen Ausdehnung und Verlauf Strahlenwege I(r, Θ) bestimmt
werden, besitzt dabei einen sehr kleinen öffnungswinkel. Ein zu untersuchender Körper 5, der sich
in einer senkrecht zur Ebene 4 verlaufenden Richtung erstreckt (y-Achse), wird vom Primärstrahlenbündel 3 in
unterschiedlichen in der Ebene 4 liegenden Richtungen auf jeweils in einer Richtung parallel liegenden Strahlenwegen
l(r, Θ) durchstrahlt, wobei die Lage des Primärstrahlenbündels
3 sowohl durch den Winkel Θ, den es mit der Ar-Achse einschließt, als auch durch dessen
senkrechten Abstand r vom Ursprung 6 des Koordinatensystems XYZ bestimmt ist. Eine Änderung der Lage
des Primärstrahienbündeis 3 erfolgt durch Verschiebung bzw. Drehung der Röntgenstrahlenquelle 1 in der
Ebene 4, worauf in F i g. 2 näher eingegangen wird, so daß auf diese Weise ein ebener Untersuchungsbereich
des Körpers 5, der z. B. ein menschlicher Körper sein kann, abtastbar ist. Der Körper 5 bzw. die Hohizylinderdetektoren
9,9' verändern hierbei nicht ihre Lage. Die aus dem Körper 5 austretende, vom Primärstrahlenbündel
3 erzeugte Streustrahlung wird von einer Detektoranordnung 7 detektiert, die aus zwei Hohizylinderdetektoren
9 und 9' besteht, die in gleicher Weise ausgebildet und auf beiden Seiten der Ebene 4 derart
spiegelbildlich angeordnet sind, daß ihre Zylinderachsen 10 und lO'/y-Achse) die Ebene 4 senkrecht durchsetzen.
Beide Hohlzylinderdetektoren 9 und 9' besitzen einen solchen Abstand voneinander, daß sie vom Primärstrah
lenbündel 3, welches zwischen ihnen hindurchläuft, gerade nicht mehr getroffen werden. Durch sie läßt sich
somit der größte Teil der vom Primärstrahlenbünde!· 3
entlang jeweils eines Strahlenweges l(r, Θ) erzeugten Streustrahlung messen. Die einzelnen Hohizylinderdetektoren
9, 9' liefern hierbei jeweils der gemessenen Streustrahlung entsprechende Ausgangssignale A(r, Θ)
und A'(r, Θ), die zur Erzeugung eines Streusignals S(r, Θ)
addiert werden (F i g. 2). Ferner ist ein in der Ebene 4 liegender Detektor 8 vorgesehen, der die iransmittierte
Strahlung des Primärstrahlenbündels 3 zur Aufnahme von Transmissionssignalen T(r, 6^mißt.
Aus den für alle S»rahlenwege l(r, Θ) erhaltenen
Streusignalen S(r, φ) allein, oder in Kombination mit den
Transmissionssignalen, ist dann eine die innere Struktur des durchstrahlten Körpers 5 beschreibende Verteilung
von Streukoeffizienten an Elementen einer in der Ebene 4 liegenden Matrix rekonstruierbar. Hierauf wird weiter
unten noch näher eingegangen.
Natürlich kann die Röntgenstrahlenquelle 1 auch
durch eine Gammastrahlenquelle oder durch eine Korpuskularstrahlenquelle, z. B. eine Neutronenstrahlenquelle,
ersetzt werden. Die Detektoranordnung 7 wird dann entsprechend gewählt bzw. in ihrer spektralen
Empfindlichkeit der Strahlung der entsprechenden ^Strahlenquelle angepaßt. Die Hohlzylinderdetektoren 9
und 9' können beispielsweise als lonisationsdetektoren ausgebildet sein, welche jeweils aus zwei ineinanderliegenden
konzentrischen Hohlzylindern 11,11' bestehen, zwischen denen sich ein unter Druck stehendes, ionisierbares
Gas befindet, und zwischen denen eine elektrische Spannung liegt
Beide Hohlzylinder 9, 9' können zur Vergrößerung der meßbarer. Streustrahlung entlang jeweils eines
Strahienweges i(r, Θ) auch einstückig miteinander verbunden sein. Auf diese Weise wird die aus dem Körper 5
austretende und in der Ebene 4 verlaufende Streustrahlung ebenfalls gemessen. Das Primärstrahlenbündel 3
tritt hierbei durch ein Eintritts- bzw. Austrittsfenster (nicht dargestellt) hindurch, ohne den Streustrahlendetektor
zu berühren. Beim Verschieben bzw. Drehen der Röntgenstrahlenquelle 1 bzw. des Primärstrahlenbündels
3 müssen die einstückig miteinander verbundenen Hohlzylinderdetektoren 9, 9' in entsprechender Weise
mit verschoben bzw. gedreht werden, so daß das Primärstrahlenbündel 3 durch sie hindurch treten kann. Der
Körper 5 wird hierbei nicht bewegt.
Um den Anteil der entlang jeweils eines Strahlenweges l(r, Θ) zu messenden Streustrahlung zu erhöhen,
können die außen liegenden, der Ebene 4 abgewandten Stirnseiten der Hohlzylinderdetektoren 9, 9' zusätzlich
mit Detektorplatten abgedeckt werden, so daß die in Richtung der Zyünderachsen IC, IC abgestrahlte Strcustrahlung
ebenfalls detektiert wird.
F i g. 2 zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung mit zwei Hohlzylinderdetektoren 9,9', die den auf einem in
drei Koordinatenrichtungen x, y. ζ verschiebbaren Tisch
12 liegenden Körper 5 umgreifen. Strahlenquelle 1 und Detektor 8 sind an einem verstellbaren Träger 13 gegenüberliegend
angeordnet, der in einer in der Ebene 4 (x-y-Ebene) liegenden Richtung schrittweise oder kontinuierlich
mittels eines durch den Motor 14 angetriebenen Zahnrades 15 und einer Zahnstange 16 verstellt
werden kann. Auf diese Weise läßt sich der Körper 5 bei einer Winkelstellung β auf einer Vielzahl von parallelen
Strahlenwegen l(r, Θ), die in der Ebene 4 liegen, durchstrahlen.
Der Träger 13 ist mit Hilfe von Lagern 17 zwischen zwei Lagerschienen 18,18' gelagert, die mit einem Tragrahmen
19 fest verbunden sind, welcher kreisförmigen Umfang besitzt und auf Führungsroilen 20 geführt wird.
Zur Veränderung der in der Ebene 4 liegenden Richtung des Strahlenbündels 3 wird der Tragrahmen 19 mit Hilfe
eines weiteren Motors 21, auf dessen Motorachse sich ein weiteres Zahnrad 22 befindet, um eine senkrecht zur
Ebene 4 stehende Achse, die z. B. die Zylinderachse 10,
10' sein kann, gedreht Hierzu greift das weitere Zahnrad 22 in einen Zahnkranz 23 (nur teilweise dargestellt),
der sich am Umfang des Tragrahmens 19 befindet Die Hohlzylinderdetektoren 9, 9' werden hierbei nicht bewegt
(Halterungen für sie sind nicht dargestellt).
Der die transmittierte Strahlung des Primärstrahlenbündels
3 messende Detektor 8 ist mit einem Verstärker 24 und dieser mit einer Logarithmiereinheit 25 zum Verstärken
bzw. Logarithmieren der vom Detektor 8 erzeugten analogen Transmissionssignale T(r, Θ) elektrisch
verbunden. Mit der Logarithmiereinhiiit 25 ist ferner
ein Analog-Digital-Wandler 26 und mit diesem ein elektronischer Speicher 27 zur Speicherung der nunmehr
in digitaler Form vorliegenden Transmissionssignale verbunden.
Es ist weiterhin eine Additionsstufe 28 vorgesehen, die jeweils die an den Ausgängen der Hohlzylinderdetektoren
9, 9' anliegenden analogen Ausgangssignale A(r, θ)\\ηά A'(r, Θ)ζμ einem Streusignal S(r, Θ)addiert.
Das Streusignal S(r, Θ) wird von einem nachfolgenden Verstärker 29 verstärkt und von dem Analog-Digital-Wandler
26 in digitale Form gebracht. Die so umgewandelten Streusignale S(r, Θ) werden dann ebenfalls im
elektronischen Speicher 27 gespeichert. Eine elektronische Einheit 30 (Computer), die mit dem elektronischen
Speicher 27 verbunden ist, gestattet nun, aus den erhaltenen Streusignaien S(r, Θ) allein oder in Verbindung
mit den gewonnenen Transmissionssignalen T(r, Θ) eine Verteilung des Streukoeffizienten σ an Elementen einer
in der Ebene 4 liegenden Matrix zu errechnen (siehe F i g. 3), welche auf einem Monitor 31 sichtbar gemacht
wird.
Die elektronische Einheit 30 enthält dabei eine Steuerung zum Ansteuern der Motoren 14 und 21, durch die
eine Verschiebung bzw. Drehung des Primärstrahlenbündels 3 in der Ebene 4 vorgenommen wird. Der vorgegebene
Abstand r bzw. der Winkel θ eines jeden Strahlenweges l(r, Θ) wird hierbei in der elektronischen
Einheit 30 zusätzlich gespeichert, um für die spätere Rekonstruktion zur Verfügung zu stehen. Ferner ist die
elektronische Einheit 30 mit einem Röntgengenerator 32 zum Ansteuern der Röntgenstrahlenröhre 1 verbunden.
In Fig.3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
zur Ermittlung einer Verteilung von Streukoeffizienten paus den mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemessenen Streusignalen S(r, Θ) bzw. aus Streu- S(r. Θ)
und Transmissionssignalen 7JV, θ) angegeben.
Für den Fall, daß die Energie des Primärstrahlenbündels
3 im Bereich von etwa hundert bis einige hundert keV (Kiloelektronenvolt) liegt, kann die photoelektrische
Absorption im Körper 5 vernachlässigt werden.
Das kann bei menschlichen Körpern bei Strahlenenergien ab etwa 150 keV geschehen, während bei Materialuntersuchungen
hierzu Strahlenenergien von einigen hundert keV erforderlich sind.
Zunächst werden für diesen Fall (Feld 33) mit Hilfe der Hohlzylinderdetektoren 9, 9' nacheinander fr·* alle Strahlenwege l(r, Θ) Ausgangssignale A(r, Θ) und A'(r, Θ) aufgenommen, die die entlang eines Strahienweges l(r, Θ) des Primärstrahlenbündels 3 gestreute Intensität angeben, und die zur Erzeugung von Streusignalen S(r, Θ) jeweils addiert werden.
Zunächst werden für diesen Fall (Feld 33) mit Hilfe der Hohlzylinderdetektoren 9, 9' nacheinander fr·* alle Strahlenwege l(r, Θ) Ausgangssignale A(r, Θ) und A'(r, Θ) aufgenommen, die die entlang eines Strahienweges l(r, Θ) des Primärstrahlenbündels 3 gestreute Intensität angeben, und die zur Erzeugung von Streusignalen S(r, Θ) jeweils addiert werden.
Danach wird eine vorgewählte, der inneren Struktur des Körpers 5 angenäherte Verteilung von Streukoeffizienten
α an den Elementen der in der Ebene 4 liegenden Matrix (Feld 34) vorgegeben, weiche beispielsweise
eine Verteilung mit gleich großen Streukoeffizienten σ sein kann. Sodann werden (Feld 35) nacheinander ajle
Strahlenwege l(r, φ zur Berechnung von Streudaten S(r,
Θ) für die einzelnen Strahlenwege I(r, Θ) aufgerufen,
wobei die Winkeländerung ΔΘ zweckmäßigerweise in Schritten von etwa 40° erfolgt Die Koordinaten rund 8
der Strahlenwege I(r, 6>/sind für diesen Zweck bereits in
der elektronischen Einheit 30 gespeichertAnschließend
erfolgt die Berechnung der Streudaten S(r, Θ) mit der
vorgegebenen Verteilung der Strcukoeffizienien «(Feld
3b). Die Slreudalen S(r, ^errechnen sich hierbei zu
S(r, Θ) = So \ σ KFdI
Gleif-iung (1) stellt ein Linienintegral des Streukoeffizienten
σ über den Strahlenweg 1(1 = l(r, θ)) dar. Der
Streukoeffizient σ ist mit einem Faktor K multipliziert, der das Ansprechvermögen der Hohlzyluiderdetektoren
9, 9' beschreibt. Dieser Faktor K kann mit hoher Genauigkeit für die Hohlzylinderdetektoren 9, 9' bestimmt
werden, indem ein Testobjekt entlang aller Strahlenwege l(r, θ) von dem Primärstrahlenbündel 3
durchstrahlt und die dabei auftretende Streustrahlung, die bekannt ist, gemessen wird.
Ferner ist der Streukoeffizient σ mit einem Schwä-CMüngsfaktcr
F multipliziert, der die Schwächung des Prirnärstrahlenbündels 3 entlang des Strahlenweges /(V,
θ) bis zu einem interessierenden Element der Matrix beschreibt. Wenn das interessierende Element der Matrix
mit / bezeichnet wird, so läßt sich bei Vernachlässigung der photoelektrischen Absorption der Schwächungsfaktor
Ffürdas Element /wie folgt schreiben:
ι-I
Fi = exp Y1 (-a(j)
(2)
j- ι
l'i'ir den Full, daß die photoelektrische Absorption im
Körper 5 nicht vernachlässigbar ist, beispielsweise bei einer Strahlenenergie des Primärstrahlenbündels 3 im
Bereich von mehreren zehn Kiloelektronenvolt, wird der Schwächungsfaktor Fi anstelle von Gleichung 2
durch nachfolgende Gleichung 4 beschrieben:
Der Summand k(j) g\bl hierbei den Anteil der photoelektrischen
Absorption an der Schwächung des Primärstrahlenbündels 3 an. Zur Berechnung der Streudaten
S(r, β;(Feld 36), bei der zusätzlich die Schwächung
der im Körper 5 gestreuten Strahlung berücksichtigt wird, muß die Summe μ(ϊ) aus Streukoeffizient o(j) und
Absorptionskoeffizient k(j) für jeweils ein Matrixelerrisp.t
j bekannt sein. Diese Summe fiQ). die den Schwächungskoeffizienten
eines Matrixelementes j angibt, läßt sich in bekannter Weise durch Rekonstruktion der
Schwächungskoeffizienten-Verteilung berechnen (siehe hierzu R.A.Brooks u. G.diGhiro, Phys. Med. Biol.,
1976, Vol. 21, No. 5,689-732). Hierzu sind aber im Feld
33 zusätzlich zu den Streusignalen S(r, θ) die Transmissionssignale T(r, θ) durch Messung der durch den Körper
5 transmittierten Strahlung des Primärstrahlenbündels 3 aufzunehmen.
Hiertei werden die Streukoeffizienten ο Q) aller vor
dem interessierenden Element i auf dem Strahlenweg l(r, θ) liegenden Elemente j jeweils gewichtet mit der
Ausdehnung w(j) der Elemente j in Richtung des Strahlenweges
I(r, θ), aufsummiert. Die Ausdehnung w(j) ist dabei klein im Vergleich zu charakteristischen Änderungen
der inneren Struktur des Körpers 5, Gleichung (1) enthält ferner einen Faktor So, der die bekannte bzw.
vorbestimmte Ausgangsintensität der Röntgenstrahlenquelle 1 angibt. Nach Umwandlung des Linienintegrals
(Gleichung 1) in eine Summe werden unter Berücksichtigung von Gleichung (2) die Streudaten S(r, θ) für alle
Strahlen wege l(r, θ) berechnet.
Durch Vergleich von Streudaten S(r, θ) und Streusignalen
S(r, θ) (Feld 37) jeweils eines Strahlenweges l(r, θ) jassen sich dann Korrekturdaten » mit ex =
S(r, 6)/S(r. ^errechnen, mit denen (Feld 38) alle Streukoeffizienten
σ des entsprechenden Strahlenweges l(r, ^derart korrigiert werden, daß
σ= σ«
(3)
gilt Die korrigierten Streukoeffizienten d können weiterhin
zur Erzeugung verbesserter Streukoeffizienten-Verteilungen mit Gewichtsfaktoren multipliziert werden,
die beispielsweise vom senkrechten Abstand des Mittelpunktes eines Matrixelementes von der Mittellinie
des jeweiligen Strahlenweges l(r, θ) abhängen.
Nachdem alle Strahlenwege I(r, θ) berücksichtigt
wurden (Feld 39), wird geprüft (Feld 40), ob der Unterschied zwischen den jeweils vorgegebenen Streukoeffizienten
σ und den verbesserten Streukoeffizienten W klein genug ist, um das Iterationsverfahren abbrechen
zu können. 1st dies der FaIL so erfolgt eine bildliche Darstellung (Feld 41) der Streukoeffizienten-Verteilung,
beispielsweise auf dem Monitor 31. Im anderen Fall werden die verbesserten Streukoeffizienten σ als neue
Näherung zugrunde gelegt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der inneren Struktur eines ebenen Untersuchungsbereichs eines Körpers,
mit einer Strahlenquelle, die ein in der Ebene des Untersuchungsbereichs verlaufendes Primärstrahlenbündel
mit geringem Querschnitt aussendet, und die sowohl in einer in der Ebene liegenden Richtung
relativ zum Primärstrahlenbündel seitlich verschiebbar
als auch um eine senkrecht zur Ebene stehende Achse drehbar gelagert ist, mit einer Detektoranordnung
zur Umwandlung aus dem Körper austretender Strahlung in elektrische Meßsignale, und mit einer elektronischen Einrichtung zur Rekonstruktion
und Darstellung der inneren Struktur mit Hilfe der Meßsignale, dadurch gekennzeichnet,
daß die lediglich Streustrahlung erfassende Detektoranordnung (7) auf wenigstens einer
Seite der Ebene (4) angeordnet ist, daß sie zur Aufnähme
des größten Teils der von jeweils einem Primärstrahlenbflndel
entlang seines Strahlenweges (l(r, Θ)) erzeugten Streustrahlung (S(r, Θ)) den Körper
(5) wenigstens teilweise umgreift und daß die elektronische Einrichtung (30) zur Rekonstruktion
und Darstellung der inneren Struktur aus den erhaltenen Streusignalen eine in der Ebene liegende Verteilung
von Streukoeffizienten rekonstruiert
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Detektoranordnung (7) aus zwei in
gleicher Weise ausgebildeten Hohlzylinderdetektoren (9,9') zur Aufnahme des Körpers (5) besteht, die
im Abstand voneinander spiegelbildlich derart zur Ebene (4) angeordnet sind, und *Jaß ihre Zylinderachsen
(10,10') die Ebene senkrecnt durchsetzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlzylinderdetektoren (9, 9') mit
einer Additionsstufe (28) zur Addition ihrer Ausgangssignale (A(r, Θ),Α'(γ, ^verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlzylinderdetektoren (9,9') einstückig
miteinander verbunden und um ihre Zylinderachse drehbar bzw. in einer senkrecht zur Zylinderachse
stehenden Richtung verschiebbar sind und daß sie in der Ebene (4) radial gegenüberliegende
öffnungen zum Hindurchtreten des Primärstrahlenbündels
(3) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die außen liegenden Stirnseiten
der Hohlzylinderdetektoren (9,9') mit Detektorplatten abdeckbar sind,
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein in der Ebene (4) liegender
Detektor (8) zum Detektieren des Primärstrahlenbündels (3) vorgesehen ist.
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