DE887827C - Elektronenroehren-Breitbandverstaerker - Google Patents
Elektronenroehren-BreitbandverstaerkerInfo
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- DE887827C DE887827C DEP32964A DEP0032964A DE887827C DE 887827 C DE887827 C DE 887827C DE P32964 A DEP32964 A DE P32964A DE P0032964 A DEP0032964 A DE P0032964A DE 887827 C DE887827 C DE 887827C
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Description
Die Erfindung betrifft Elektronenröhren-Breitbandverstärker.
Bei Fernsehgeräten ist es häufig nötig, Breitbandverstärker z. B. mit einem Bereich von 25 Hz bis
15 MHz und darüber zur Verstärkung der Bildsignale zu verwenden. Bisher wurden gewöhnlich, um über
dem gewünschten Frequenzbereich einen flachen Frequenzgang zu erhalten, zwischen den Röhren des
Verstärkers Filterkopplungskreise verwendet. Da jedoch bei solchen Anordnungen die Kapazitäten der
Filter gewöhnlich |von den Streukapazitäten der Röhren gebildet werden, müssen die Filter einzeln
abgeglichen werden, was schwierig und zeitraubend ist. Es wurde weiterhin auch vorgeschlagen, zur Breitbandverstärkung
Gegenkopplungsverstärker anzuwenden, wobei jedoch Schwierigkeiten bei der Erzielung
eines flachen Frequenzganges in einem Frequenzband von genügender Breite auftraten.
In der folgenden Beschreibung und den Ansprüchen ist Bezug genommen auf einen maximal flachen Amplitudenfrequenzgang.
Dieser Ausdruck wird mit der folgenden Bedeutung verwendet. Es ist im allgemeinen
möglich, den Gang eines Verstärkers als Funktion der Frequenz mit Hilfe einer Gleichung darzustellen, die
das Produkt aus zwei Faktoren enthält, von denen der eine das Verhältnis von zwei Polynomen mit ω2 enthält,
wo ω die Winkelfrequenz ist, und von denen der
andere das Verhältnis von zwei Polynomen mit —^
ist, wobei die Gleichung die folgende Form hat:
O
m
1
n + i
ir
,2r
In dieser Gleichung bedeutet A die Gesamtverstärkung des Verstärkers, und man sagt, daß der Verlauf
des Verstärkers maximal flach ist, wenn fir = qr ist
für alle Werte von r mit Ausnahme r=m-\-z und
■p/ = qr' für alle Werte von r mit Ausnahme r = η + ΐ·
Unter dieser Bedingung ist der erste Faktor auf der rechten Seite der Gleichung eine Funktion, die so
wenig wie möglich von ihrem Wert bei ω = O abweicht,
ohne sich indessen über diesen Wert zu erheben, und stellt die Neigung des Verstärkers dar,, bjsi hohen
Frequenzen abzuschneiden, während der zweite Faktor auf der rechten Seite eine Funktion ist, die so wenig
wie möglich von ihrem Wert bei ω = oo abweicht und die Neigung des Verstärkers darstellt, bei niedrigen
Frequenzen abzuschneiden. Theoretisch kann jeder der Faktoren 1 sein. In der Praxis wird wahrscheinlich
nur der Fall auftreten, daß der zweite Faktor 1 ist, wobei dieser Fall einem wechselstromgekoppelten Verstärker
entspricht.
Zweck der Erfindung ist, einen Breitbandverstärker mit Gegenkopplung herzustellen zur Verstärkung von
Fernsehsignalen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Elektronenröhren-Breitbandverstärker
mit Gegenkopplung über eine Mehrzahl von Stufen angegeben, von denen
jede ihre eigene Grenzfrequenz und Zeitkonstante hat
und von denen mindestens eine im Vorwärtspfad des Verstärkers liegt, wobei erfindungsgemäß die Zeitkonstanten
der Stufen so gewählt sind, daß für eine Signalkomponente· mit einer solchen Frequenz, daß die ihr
durch die erwähnte Stufe erteilte Phasendrehung ± 30° nicht überschreitet, die so erteilte Phasendrehung
dasselbe Vorzeichen hat und ungefähr gleich ist der Summe der einzelnen Phasendrehungen, die
einer Signalkomponente derselben Frequenz durch die Zeitkonstanten der übrigen Stufen erteilt wird, multipliziert
mit dem Modul der Gegenkopplungsverstärkung des Verstärkers und mit einem Faktor 2 und
ι + ]/ϊ, "wodurch der Verstärker einen im wesentlichen
flachen Amplitudenfrequenzgang hat. Die Erfindung wird nun als Beispiel an Hand der
Zeichnungen ausführlich erläutert.
Fig. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Bildverstärkers für einen Fernsehempfänger oder ein Bildüberwachungsgerät; Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Bildverstärkers für eine Fernsehkamera;
. Fig. .3 ist eine Kennlinie, die die Beziehung zwischen Kathodenstrom und Kathodensteilheit einer typischen Elektronenröhre zeigt;
. Fig. .3 ist eine Kennlinie, die die Beziehung zwischen Kathodenstrom und Kathodensteilheit einer typischen Elektronenröhre zeigt;
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Elektronenröhrenverstärkers;
Fig. 5 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines wechselstromgekoppelten Verstärkers
;
Fig. 6 zeigt Ersatzschaltbilder für einen Teil des in Fig. 5 dargestellten Verstärkers.
Der in Fig. 1 gezeigte Verstärker besteht aus drei Pentoden 1, 2 und 3. Die zu verstärkenden Bildsignale
werden den vorangehenden Stufen 4 des Fernsehempfängers oder einer anderen Bildsignalquelle
(als Rechteck dargestellt) entnommen und dem Steuergitter der Röhre 1 zugeführt. Die Anoden der Röhren
i, 2 und 3 liegen über Anodenwiderstände 7, 8 und 9 und Entkopplungswiderstände 10, 11 und 12 an einer
geeigneten positiven Spannungsquelle von beispielsweise + 300 V. Die Entkopplungswiderstände 10,
11 und 12 liegen über Entkopplungskondensatoren 13,
14, 15 an Erde. Vorzugsweise liegt, wie dargestellt,
eine Ausgleichsinduktanz 16 zwischen den Widerständen 8 und 11 im Anodenkreis der Röhre 2, wie
später erläutert wird, wobei jedoch erwähnt werden soll, daß bei Abwesenheit der Induktanz 16 der Widerstand
8 unmittelbar an der Verbindung von 11 und 14 liegt. Im Anodenkreis der Röhre 3 ist zwischen die
Widerstände 9 und 12 eine an einem Ende über Kondensator 18 an Erde gelegte Induktanz 17 geschaltet.
Die Röhren 1, 2 und 3 sind gleichstromgekoppelt, wobei die Kopplungselemente aus den Widerständen 19
und 20 mit parallel geschalteten Kondensatoren 21 bzw. 22 bestehen. Die Kondensatoren 21 und 22 sind
mit Ableitwiderständen 23 und 24 versehen, welche an den Verbindungsstellen der Widerstände 25 und 26
bzw. 27 und 28 angeschlossen sind. Die Widerstände 25 und 26 bzw. 27 und 28 liegen in Reihe zwischen
einer geeigneten negativen Spannungsquelle von beispielsweise—
300 V und Erde. Die Widerstände 29,30 und 31 haben die Aufgabe, das Auftreten von Störschwingungen
zu verhindern und können auch anstatt, wie dargestellt, mit den Steuergittern der Röhren 1, 2
und 3 verbunden zu sein, zwischen die Anoden und Anodenwiderstände dieser Röhren geschaltet sein.
Der Ausgang des Verstärkers wird an der Anode der Röhre 3 abgenommen, und die Ausgangssignale werden
über eine Gleichstrom kopplung zuvor erwähnter Art der Elektronenstrahlablenkelektrode der Kathodentrahlröhre
des bei 32 angedeuteten Empfängers zugeführt. Hier besteht die Gleichstromkopplung aus
einemWiderstand 33 mit parallel geschaltetem Kondensator 34, welcher mit einem Ableitwiderstand 35 versehen
ist. Die Kathode der Röhre 3 liegt über einen kleinen Widerstand 40 an Erde, und die Kathode der
Röhre 1 ist mit dem oberen Ende des Widerstandes 40 verbunden, so daß ein Gegenkopplungspfad entsteht.
Die Kathode der Röhre 2 ist geerdet, und die Schirmgitterelektroden
der Röhren 1, 2 und 3 sind, wie dargestellt, über die Widerstände 41 und Entkopplungskondensatoren 42 mit der positiven Spannungsquelle
verbunden.
Im Fall des in Fig. 1 dargestellten Verstärkers kann gezeigt werden, daß bei Vernachlässigung der
Induktanz i6 die Verstärkung μ für den Verstärkungspfad vom Steuergitter der Röhre ι bis zur Kathode
der Röhre 3 der Gleichung
(i)
genügt. Hier ist μ die Verstärkung des Verstärkungspfades für Signalkomponenten der Kreisfrequenz ω,
ίο und //,„ ist der Modul von μ und entspricht der Größe
von μ bei einer Kreisfrequenz, bei der ω keine Phasenverschiebung
erleidet. Da im vorliegenden Fall der Verstärker gleichstromgekoppelt ist, ist μ = μ0 bei
der Frequenz Null. Der Wert tx ist das Produkt aus
Widerstand 7 und Kapazität 43 und ist die Zeitkonstante der frequenzabhängigen Elemente, die die
obere Grenzfrequenz des nutzbaren Frequenzbandes des Verstärkers ohne Rückkopplung festlegen, wobei
die Kondensatoren 13 und 21 so groß gewählt sind, daß sie für die Komponenten hoher Frequenzen einen
effektiven Kurzschluß darstellen und wobei der Widerstand 23 groß ist im Vergleich zum Widerstand 7. In
ähnlicher Weise ist t2 die Zeitkonstante der zur Röhre 2
gehörigen Verstärkerstufe; sie legt die obere Grenzfrequenz fest und ist das Produkt aus Widerstand 8
und Kapazität 44. Die in den Zeichnungen gestrichelt angedeuteten Kapazitäten 43 und 44 werden vorwiegend
von den Streukapazitäten der Röhren 1 bzw. 2 zwischen Anode und Erde, den Streukapazitäten der
Röhren 2 bzw. 3 zwischen Gitter und Erde und den Leitungskapazitäten gebildet. Die Zeitkonstante aus
Widerstand 40 und seiner Streukapazität kann in diesem Beispiel vernachlässigt werden. Das am
Kathodenwiderstand 40 der Röhre 3 anliegende Potential wird voll zur Kathode der Röhre 1 übertragen,
so daß der Kopplungsfaktor des Gegenkopplungspfades in diesem Falle gleich 1 ist. In dieser Beschreibung
wird der Kopplungsfaktor in üblicher Weise mit β bezeichnet und stellt das Verhältnis des
Ausgangssignals des Verstärkungspfades zum über den Gegenkopplungspfad zum Eingangskreis zurückgeführten
Signal dar. Im allgemeinen mag β frequenzabhängig sein, ebenso wie μ, und zu einem Wert ß0,
dem Modul der Übertragungsfunktion des Rückkopplungspfades, in gleicher Beziehung stehen wie μ
zu μ0. Im vorliegenden Fall ist β jedoch frequenzunabhängig,
so daß β = βϋ.
Bekannterweise läßt sich die Gesamtverstärkung des Gegenkopplungsverstärkers durch die Gleichung
ausdrücken, wobei A die Gesamtverstärkung ist und
//. und β die bereits gegebene Bedeutung haben. Ersetzt man μ durch den aus Gleichung (1) erhaltenen Wert
und β durch ß0, so erhält man Gleichung
4-
Jx
aus der man wieder für den in Fig. 1 gezeigten Verstärker
unter Vernachlässigung der Induktanz 16 den quadratischen Wert des Ausdrucks ~ erhält. Dieser
Wert läßt sich durch die nachfolgende Gleichung ausdrücken
= a0 -f-
(4)
Wenn der Frequenzgang eines Verstärkers in dieser Art ausgedrückt werden kann, läßt sich nachweisen,
daß, wenn ax = O, der Frequenzgang von maximaler
Flachheit ist, wobei der Frequenzgang maximal flach ist, wenn er so wenig wie möglich von dem Wert, bei
dem μ = μ0 ist, abweicht und auch nicht darüber
ansteigt. Im vorliegenden Fall (unter Vernachlässigung der Induktanz 16) kann diese Bedingung in ausreichendem
Maße erfüllt werden, wenn
k = 2 μ0 ßo h (5)
ist, wobei angenommen wird, daß μ0 ß0 viel größer als 1
ist, also z. B. eine Größe von 10 oder darüber hat. Es kann weiterhin gezeigt werden, daß die Gleichung (5)
einen Sonderfall einer allgemeineren Gleichung
Ix = 2 μ0 p0 N t2 (ο)
darstellt, welche eine Annäherung erster Ordnung ist. Sie ist anwendbar auf den Fall, in dem mehr als zwei
Zeitkonstanten, die die obere Grenzfrequenz des Verstärkungspfades festlegen, vorkommen. In Gleichung
(6) ist Et2 die Summe aller Zeitkonstanten außer tlt
während die anderen Kennbuchstaben die bereits erläuterten Bedeutungen haben. Die Zeitkonstanten t2
können der Einfachheit halber als Sekundärzeitkonstanten bezeichnet werden und von unterschiedlicher
Größe sein, während tx als Primärzeitkonstante
des Verstärkers bezeichnet werden soll. Für einen Gegenkopplungsverstärker mit einer Mehrzahl von
Stufen mit Zeitkonstanten, welche im Verstärkungspfad die oberen Grenzfrequenzen festlegen und bei
dem der Kopplungsfaktor des Gegenkopplungspfades frequenzunabhängig ist, stellt die Gleichung (6) die
Verhältnisse dar, bei denen der Frequenzgang des Verstärkers maximal flach ist, insoweit der genannte
Frequenzgang allein von den erwähnten Zeitkonstanten abhängt. Die obere Grenzfrequenz eines
solchen Verstärkers ist die Kreisfrequenz ω, deren Größe gegeben ist durch
i 2 μο ßo
wobei dieser Wert die Frequenz darstellt, bei der die Wiedergabe vom Maximalwert um 3 Dezibel gefallen
ist. Bei Verstärkern, die entsprechend Gleichung (6) ausgeführt sind, kann das erzielte Frequenzband
für einige Zwecke genügen, während es für andere Zwecke nicht ausreichend breit genug ist, wie z.B. bei
Fernsehsignal verstärkern, da die für I1 erforderliche
Größe das Frequenzband begrenzt.
Bei dem Verstärker gemäß Fig. 1 kann deshalb von der in Gleichung (6) zum Ausdruck gebrachten Bedingung
abgewichen werden, indem der Wert von tx
kleiner gemacht wird als der der Gleichung entsprechende. Dadurch wird der Betriebsfrequenz-
bereich des Verstärkers erweitert; es führt jedoch
auch dazu, daß in der Nähe der oberen Grenzfrequenz die Wiedergabe auf einen Maximalwert erhöht wird,
was allgemein unerwünscht ist. Diesem Erhöhen der Wiedergabe auf einen Maximalwert wirkt jedoch die
Ausgleichsinduktanz i6 in der Stufe mit kleinerer Hochfrequenzzeitkonstante entgegen. Der optimale
Wert für die Induktanz i6 ergibt sich ungefähr zu 0,38 CR2, wobei Ci? = t2 ist und die Zeitkonstanten
tx und t2 wie folgt miteinander in Beziehung stehen:
I1 = 2 /t0 ßQ {1 — 0,38} tz. (7)
Der Wert von tx nach Gleichung (7) ist etwa halb so
groß, wie der nach Gleichung (5). Wenn im Verstärkungspfad mehr als zwei Stufen mit Sekundärzeitkonstanten i2 vorhanden sind, lassen sich diese
vorteilhafterweise mit einer Induktanz versehen. -Die Beziehung zwischen Primär- und Sekundärzeitkonstanten läßt sich dann durch die allgemeine Glei-
chung
h = 2 μ0 /S0^i(I■ — *) k) (8)
ausdrücken, wobei δ eine positive numerische Konstante
ist, welche zu jeder Sekundärzeitkonstanten t2 gehört und die so groß ist, daß die Induktanz der betreffenden
Stufe gleich bCR2 wird, wenn C und R die
Kapazitäts- bzw. Widerstandskomponenten von t2 sind. Bei Stufen mit Sekundärzeitkonstante ohne Induktanz
wird b gleich Null.
In dem praktischen Beispiel der in Fig. 1 gezeigten Schaltungsanordnung sind die Widerstände 7 und 8
3600 bzw. 360 Ohm und die Streukapazitäten 43 und 44 30 bzw. 37 pF, so daß tx etwa = 8,1 X tz
ist. Die Anodensteilheiten der Röhren 1 und 2 sind 7 bzw. 9 mA/V, und die Kathodensteilheit der Röhre 3
beträgt 12 mA/V, und der Widerstand 40 hat eine Größe von 8 Ohm. Der Modul der Gegenkopplungsverstärkung, der das Produkt μοβο ist, beträgt somit
ungefähr 7,2 : i, so daß tx ungefähr = 1,1 χ μοβ0
wird. Die Verstärkung μ des Verstärkungspfades wird in diesem Fall vom Steuergitter der Röhre 1 bis zur
Kathode der Röhre 3 bewirkt, da die Rückkopplung die Aufgabe hat, die hauptsächlich durch den
Kathodenstrom der Röhre 3 bestimmte Stromwiedergäbe im Anodenwiderstand der Röhre 3 zu linearisieren.
Der Anodenkreis der Röhre 3 muß gesondert behandelt werden, und die Induktanz 17 und der
Kondensator 18 haben die Aufgabe, den Frequenzgang dieses Anodenkreises im Bereich der Durchlaßbreite
des Verstärkers im wesentlichen flach zu machen. Der Modul der Verstärkung vom Steuergitter
der Röhre 1 bis zur Anode der Röhre 3 beträgt etwa 28,2. Als Bestwert für die Induktanz 16 hat
sich in der Praxis bei hohen Frequenzen etwa 2 μΉ.
herausgestellt. Die Induktivität L der Induktanz 16
sollte theoretisch frequenzunabhängig sein; dies ist jedoch in der Praxis bei Frequenzen für Fernsehzwecke
nicht der Fall, so daß die Induktivität bei einer Frequenz von mehreren Megahertz stark von
der Induktivität bei niederen Frequenzen abweicht. Wegen der Verwendung eines Metallschirmes und
eines einstellbaren Abstimmkolbens beträgt die Größe für die Induktanz 16 bei niedrigen Frequenzen etwa
3 μΆ. Da jedoch die Induktanz bei hohen Frequenzen
einen Einfluß auf die Frequenzwiedergabe hat, ist der bei hohen Frequenzen gemessene Wert der Induktanz
16 von Bedeutung. Der Frequenzgang des Verstärkers ist im Bereich von 25 Hz und 15 MHz innerhalb
der Grenzen von 1 Dezibel flach. Die Induktanz 16 ist im Bereich praktisch auftretender Abweichungen
regelbar.
Das in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Beispiel
stellt einen sogenannten Kopf- oder Eingangsverstärker, z. B. einen in einer Fernsehkamera eingebauten
Eingangsverstärker, dar. Der Kopfverstärker ist so angeordnet, daß er die in einer Fernsehaufhahmeröhre
(Rechteck 45) erzeugten Bildsignale verstärkt, wobei der Signalausgang der Fernsehaufnahmeröhre
an das Steuergitter der ersten Röhre 46 (Triode) des Verstärkers über einen Eingangskreis zugeführt
wird. Der Eingangskreis besteht aus den Widerständen 47 und 48 und dem Kondensator 49,
wobei der letztere die Eingangsimpedanz bei niedrigen Frequenzen erhöht. Der Verstärker ist weiterhin
mit Pentoden 50, 51 und 52 und einer Triode 53 als Endröhre bestückt. Die Röhren sind in ähnlicher
Weise wie beim Beispiel der Fig. 1 mit den Kopplungskreisen 54, 55, 56 und 57 miteinander gekoppelt. Der
Ausgang des Verstärkers wird von der Kathode der Röhre 53, die als kathodengekoppelte Röhre arbeitet,
über einen Abschlußwiderstand, der einen Widerstand 60 in Serie mit einer bei 61 angedeuteten Übertragungsleitung
enthält, zugeführt. Von 61 aus können die Bildsignale dann beispielsweise einem
weiteren Verstärker zugeführt werden. Zu der Ausgangsbelastung sind die Rückkopplungswiderstände
58 und 59 parallel gelegt, wobei die Verbindung dieser Widerstände mit der Kathode der Röhre 46 verbunden
ist. Die Kathode der Röhre 46 liegt an der Verbindungsstelle der Widerstände 58 und 59, so daß
ein Teil des Ausgangs des Verstärkers zur Kathode der Röhre 46 in entsprechender Phasenlage zurückgekoppelt
wird, so daß eine negative Spannungsriickkopplung (Gegenkopplung) auftritt. Die Anode der
Röhre 53 ist mit einem Anodenwiderstand 62 versehen und liegt über die Widerstände 63 und 64 an
Erde. Die Verbindungsstelle ■ der Widerstände 63 und 64 ist über den Widerstand 65 mit der Niedrigpotentialseite
des Widerstandes 48 und über einen Widerstand 66 mit der Quelle negativen Potentials
verbunden. Die Kondensatoren 67 und 68 sind Entkopplungskondensatoren und haben die Aufgabe, den Gleichstrombetriebspegel
des Verstärkers zu stabilisieren. Der in Fig. 2 gezeigte Verstärker ist gleichstromgekoppelt,
so daß wie im Falle des in Fig. 1 gezeigten Verstärkers bei der Frequenz Null μ = μ0 ist und
nur die die obere Grenzfrequenz festlegenden Zeitkonstanten berücksichtigt zu werden brauchen. Der
Kopplungsfaktor des Rückkopplungspfades ist ebenfalls frequenzunabhängig, so daß β = ß0 ist. Die
Zeitkonstanten der einzelnen Stufen bzw. der Belastungskreise der Röhren 46, 50, 51 und 52 sind in
jedem Fall gleich dem Produkt aus Anodenwider-, stand und Erdkapazität der Anode der entsprechenden»
Röhre, während die Zeitkonstante bei der Stufe mit der Röhre 53 das Produkt aus Kathodenwiders.tand
und Erdkapazität der Kathode der Röhre 53 ist. Der Verstärker ist so ausgeführt, daß er annähernd der
Gleichung (8) genügt, wobei die Primärkonstante I1
die Zeitkonstante der Stufe mit dem Belastungskreis der Röhre 52 ist und die Sekundärkonstanten t2 die
Zeitkonstanten der Stufen mit den Belastungskreisen der Röhren 46, 50, 51 uiid 53 sind. Ein kleiner Kondensator
69 von z. B. 10 pF kann, wie in der Zeichnung dargestellt, zwischen Anode der Röhre 52 und
Erde geschaltet werden, um erforderlichenfalls die Streukapazität zu erhöhen, damit der richtige Wert
für tx erhalten wird. In dem Anodenkreis der Röhre 51
ist, wie dargestellt, eine regelbare Ausgleichsinduktanz 70 vorgesehen, um den Frequenzgang des Verstärkers
flach zu machen, wobei die Größe von b in dieser Stufe 0,38 beträgt, so daß die Induktanz die
Größe 0,38 CRZ erhält. C und R sind hier die Kapazitäts-
und Widerstandskomponenten von t2 des Belastungskreises
der Röhre 51.
Bei einer praktischen Ausführung des in Fig. 2 gezeigten Verstärkers haben die Anodenwiderstände der
Röhren 46, 50, 51 und 52 eine Größe von 750, 620, 330 und 20000 Ohm in der angegebenen Reihenfolge,
während der Widerstand 60 180 Ohm beträgt und die charakteristische Impedanz bei der Übertragungslinie 61 ungefähr 80 Ohm ist. Der reziproke Wert der
Steilheit [—1 der Röhre 53 beträgt 100 Ohm, und die
Widerstände 58 und 59 haben eine Größe von 2000 bzw. 10 Ohm. Die ungefähre Größe der zu den Anoden
der Röhren 46, 50, 51 und 52 gehörigen Streukapazitäten sind 30, 20, 20 und 30 pF, während die Kathodenstreukapazität
der Röhre 53 ungefähr 25 pF beträgt. Die Steilheit der Röhren 46, 50, 51, 52 und 53 beträgt
6,7, 6,0, 6,o, 4,3 und 10. Der Wert von μ0 ist
2400 und β ist 1Z200, so daß μοβο = I2 wird,
während das Verhältnis von tx zu μ0Σί2 ungefähr 1,15
beträgt. Es wird bemerkt, daß die Zeitkonstante, die der Kathodenkreis der Röhre 53 hat, das Produkt der
Streukapazität und des Widerstandes der Kathodenbelastung der Röhre 53 bei parallel geschaltetem —
ist, wobei dieser Widerstand ungefähr 75 Ohm beträgt. Die Schirmgitter der Röhren 50, 51 und 52
liegen in diesem Beispiel über Widerstände 71 an einer Quelle positiven Potentials, das geringer ist als das
der Anoden, z. B. + 20° V. Die Widerstände 71
liegen über Kondensatoren 72 an Erde.
In beiden bisher beschriebenen Verstärkern ist β frequenzunabhängig; es soll jedoch darauf hingewiesen
werden, daß β auch frequenzabhängig sein kann und der Verstärker eine oder mehrere Stufen besitzen kann,
deren Zeitkonstanten die obere Grenzfrequenz festlegen. Im Grenzfall kann der Verstärkungspfad des
Verstärkers eine Stufe enthalten, deren Zeitkonstante die obere Grenzfrequenz festlegt, und der Rückkopplungspfad
kann ebenfalls eine Stufe enthalten mit einer Zeitkonstanten, die eine obere Grenzfrequenz
verursacht. In diesem Fall wird das Verhältnis von μ : μϋ durch die Gleichung
"Μ ι
(9) ausgedrückt, während die Beziehung von β durch die Gleichung
(10)
erfaßt wird. Wenn man in der unter Bezugnahme auf Fig. ι angedeuteten Weise verfährt, findet man in
diesem Fall, daß der quadratische Wert der Größe -jdurch
die Gleichung
= const
ι +
α2ω4
ι + αχ'ω2
gegeben wird. In einem solchen Fall ist die Bedingung dafür, daß der Verstärker einen maximal flachen
Frequenzgang hat, daß ^1 = a{ ist. Im vorliegenden
Fall wird diese Bedingung erfüllt, wenn die Beziehung zwischen tx und t2 der Gleichung
genügt, wobei tx die Primärzeitkonstante des Verstärkungspfades
und t2 die Sekundärzeitkonstante im Gegenkopplungspfad ist. Bei mehr als einer Sekundärzeitkonstante t2 im Gegenkopplungspfad kann diese
Gleichung in erster Annäherung durch die Gleichung
k = (I + Vd ßo μ0 ^t2' (13)
ausgedrückt werden, wobei Et% die Summe aller Sekundärzeitkonstanten
des Gegenkopplungspfades bedeutet. Wenn die Sekundärzeitkonstanten auf Verstärkungspfad
und Gegenkopplungspfad des Verstärkers aufgeteilt sind, läßt sich die Beziehung zwischen den Zeitkonstanten durch die Gleichung
k = μ0 ßo {2 2 h + (i +
ausdrücken, wobei t2 und t2 die zuvor gegebenen Bedeutungen
haben.
Wie schon erwähnt, ist der Frequenzgang der erfindungsgemäßen
Verstärker eine Funktion von der Verstärkung des Verstärkungspfades μ und auch vom
Kopplungsfaktor des Gegenkopplungspfades ß, wobei sowohl μ wie auch β von der Steilheit der Röhren abhängen,
μ und β neigen deshalb dazu, sich bei Änderung der Amplitude oder der Augenblickswerte der
angelegten Signale zu ändern, da die Steilheit der Röhre eine Funktion des Röhrenstromes und damit
auch eine Funktion der Amplitude oder des Augenblickswertes des Signals ist. Wenn z. B. in einem
Fernsehsignalverstärker beim Betrieb Schwarz einem vorausbestimmten Strom in einer gegebenen Röhre
und Weiß einem anderen Strom entspricht, kann die Steilheit der Röhre bei den zwei Signalpegeln so unterschiedlich
sein, daß sich zumindest μ bemerkenswert ändert und auch ß, wenn der Rückkopplungspfad des
Verstärkers irgendeine Elektronenröhre enthält. Die gewünschte Beziehung zwischen Primär- und Sekundärzeitkonstanten
^1 und t2 wird dann nicht für
beide Signalpegel erfüllt, woraus resultiert, daß der Verstärker bei verschiedenen Signalpegeln unterschiedliche
Bandbreiten erhält. Diese Neigung zu Änderungen ist in der Fig. 3 dargestellt, in der die
typische Beziehung zwischen Kathodenstrom und Kathodensteilheit einer Elektronenröhre aufgezeichnet
ist, wobei der Kathodenstrom auf der Abszisse und die Kathodensteilheit auf der Ordinate aufgetragen sind.
Zwischen den Punkten 73 und 74 der Darstellung liegt ungefähre Linearität vor, und die Steilheit ändert sich
im wesentlichen im selben Maße wie der Kathodenstrom. Bei größeren Kathodenströmen (über den
Punkt 74 hinaus) biegt die Kurve um und nähert sich asymptotisch einem Maximalwert der Kathodensteilheit,
wie zwischen den Punkten 74 und 75 dargestellt. In den in Fig. 1 und 2 gezeigten Verstärkern ist β
nicht nur von der Frequenz, sondern auch von der Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale
unabhängig und wird in Fig. 1 hauptsächlich durch den Widerstand 40 und in Fig. 2 hauptsächlich durch
die Widerstände 58 und 59 festgelegt. Um den Frequenzgang der Verstärker unabhängig von der
Signalamplitude oder ihrem Augenblickswert zu machen, ist es deshalb nur nötig, μ gegen Änderungen
der Signalamplitude oder der Augenblickswerte zu stabilisieren. In dem in Fig. 1 gezeigten Fall wird dies
dadurch erreicht, daß das Produkt der Steilheit der Röhren 1, 2 und 3 innerhalb praktischer Grenzen
unabhängig von der Signalamplitude oder dem Augenblickswert gemacht wird. Der Wert des Wider-Standes
7 ist groß, so daß die Stromschwankungen in der Röhre 1 und damit auch die Änderungen in der
Steilheit der Röhre 1 klein bleiben. Der Anodenwiderstand 9 in der Endstufe des Verstärkers ist klein, so
daß die Stromschwankungen in der Röhre 3 notwendigerweise groß werden. Der Anodenwiderstand 8
der Röhre 2 ist klein, so daß die Stromschwankungen in der Röhre 2 ebenfalls groß werden; in der Phase
sind diese jedoch den Stromschwankungen in der Röhre 3 entgegengerichtet. Durch geeignete Wahl der
Widerstände 8 und 9 und dadurch, daß beide Röhren in einem günstigen Arbeitsbereich, entsprechend
einem Bereich zwischen den Punkten 73 und 74 der Fig. 3, betrieben werden, wird erreicht, daß das Produkt der Steilheit der Röhren 1, 2 und 3 und damit
auch die Größe μ für den Verstärker weniger abhängig vom Pegel der zugeführten Signale wird, als es sonst
der FaU. wäre. Es soll noch erwähnt werden, daß es ungünstig ist, den Widerstand 7 klein und den Widerstand
8 groß zu machen, da dann die Stromschwankungen in der Röhre 2 wegen des großen Anodenwiderstandes
klein wären und damit auch die Schwingungen am Steuergitter der Röhre 2 klein werden
würden. Hieraus ergibt sich, daß die Stromschwankungen in der Röhre 1 klein zu machen sind, wodurch
dann weder die Röhre 1 noch die Röhre 2 Steilheitsänderungen von solcher Größe erleiden würden,
welche ausreichend sind, um die Steilheitsänderungen der Röhre 3 auszugleichen. Aus diesem Grunde ist es
wünschenswert, daß die Zeitkonstante des Anodenkreises der Röhre 1 die Primärzeitkonstante ist, obwohl
im allgemeinen die Primärzeitkonstante willkürlich gewählt werden kann.
In dem in Fig. 2 gezeigten Fall ist der Anodenwiderstand der Röhre 52, die die Endstufe des Verstärkers
speist, groß gemacht wegen der zusätzlichen Stabilität, die gegen Änderungen der Röhre erhalten wird, so daß
die Primärzeitkonstante vom Anodenkreis dieser Röhre gebildet - wird. Dieser Verstärker, der., wie
schon erwähnt, der Kopf- oder Eingangsverstärker einer Fernsehkamera ist, hat jedoch einen relativ
kleinen Signalausgang, und die Steilheitsänderungen irgendeiner seiner Röhren und die Änderungen von μ
sind klein. Das gleiche wäre auch der Fall bei einem Verstärker, der nur einen kleinen Teil des verfügbaren
Frequenzbandes ausnutzt. "
Im Verstärker gemäß Fig. 4 der Zeichnung wird ein anderes Hilfsmittel angewandt, um μ im wesentlichen
unabhängig von der Amplitude oder dem Pegel der verstärkten Signale zu machen, wobei β für diesen
Verstärker wiederum konstant ist. Der Verstärker gemäß Fig. 4 ist ein Verteilungsverstärker, um Fernsehsignale
in sechs parallele Leitungen (mit 76 bezeichnet) einzuspeisen, wobei der Abschlußwiderstand
jeder dieser Leitungen 75 Ohm beträgt. Die Eingangsstufe dieses Verstärkers enthält zwei parallel geschal-
tete Röhren (Pentoden) 77 und 78. Die Eingangssignale werden dem Verstärker an den parallel geschalteten
Steuergittern der Röhren 77 und 78 über einen. Eingangswiderstand 80 aus einer Quelle 79 zugeführt.
Die Röhren 77 und 78 sind in gleicher Weise wie in Fig. 1 und 2 gleichstrommäßig an eine Röhre 81
(Pentode) angekoppelt (Gleichstromkopplungskreis 82). Die Röhre 81 ist mit der Endröhre 83 (ebenfalls eine
Pentode) über einen ähnlichen Kopplungskreis 84 angekoppelt.
Die Leitungen 76 werden über Widerstände 85 von je 68 Ohm mittels einer Sammelschiene
86 mit niedriger Induktanz aus der Kathode der Röhre 83 gespeist. Die Sammelschiene 86 ist
weiterhin-mit den Kathoden der Rohren 77 und 78 verbunden, so daß bei Betrieb des Verstärkers eine
negative Spannungsrückkopplung zum gemeinsamen Eingangskreis der Röhren 77 und 78 bewirkt wird.
Da der Verstärker gleichstromgekoppelt ist, ist bei der Frequenz Null μ = μ0, und es brauchen wiederum
nur diejenigen Zeitkonstanten berücksichtigt werden, die dazu neigen, die obere Grenzfrequenz des Verstärkers
festzulegen. Der Verstärker ist so ausgeführt, daß die letzterwähnten Zeitkonstanten ungefähr der
schon erwähnten Gleichung (7) genügen, wobei die Primärzeitkonstante tx die Zeitkonstante des Anodenkreises
der Röhre 81 ist und der Anodenkreis der Röhren 77 und 78 die einzige Sekundärzeitkonstante t2
enthält, da die effektive Hochfrequenzzeitkonstante des Kathodenkreises der Röhre 83 vernachlässigbar
ist. Die regelbare Ausgleichsinduktanz 87 ist, wie dargestellt, in den Anodenkreis der Röhren 77 und 78
geschaltet und besitzt eine Größe bCRz, wobei C
und R die Kapazitäts- und Widerstandskomponenten von i2 sm(i und b = 0,38 ist. Die Widerstände 88
und 89 sind Anodenwiderstände, die Widerstände 1x5 90 ..... 95 Entkopplungswiderstände und die Kondensatoren
96 ... 101 Entkopplungskondensatoren. Die Widerstände 102,103 und 104 haben die Aufgabe, das
Auftreten von Störschwingungen zu verhindern, während die Widerstände 105, 106, 107 und 108 als
Spannungsteiler zwischen eine geeignete Quelle negativen Potentials und Erde geschaltet sind. Die Verwendung
von zwei parallel geschalteten· Röhren 77 und 78 in der Eingangsstufe des Verstärkers hat den
Vorteil, daß die Bandbreite des Verstärkers weiter xhöht werden kann, da die Röhrensteilheit in der
ersten Stufe des Verstärkers verdoppelt wird, während die Streukapazität, welche zum Wert t% beiträgt,
wesentlich weniger als das Doppelte der Streukapazität von einer Röhre beträgt. Die Streukapazität beträgt
z. B. etwa 26 pF im Vergleich mit etwa 20 pF für eine einzige Röhre, wodurch eine Bandbreitenvergrößerung
von ungefähr 50% erzielt wird. Bei einer praktischen Anwendung des Verstärkers gemäß
Fig. 4 ist der Frequenzgang des Verstärkers zwischen ίο der Frequenz Null und 20 MHz flach innerhalb der
Grenzen von — Dezibel. Die Impedanz des Eingangskreises des Verstärkers ist niedrig, so daß die Erhöhung
der Eingangskapazität infolge der Verwendung von zwei parallel geschalteten Röhren unwesentlich
ist. Die Bandbreite kann gewünschtenfalls noch weiter erhöht werden, wenn man me.hr als zwei parallel geschaltete
Röhren in einer solchen Stufe vorsieht.
Der effektive Kathodenwiderstand der Röhre 83 beträgt etwa 25 Ohm, und obwohl die an der Kathode erforderlichen Spannungsänderungen kleine Amplituden haben (etwa 2 V im vorliegenden praktischen Fall), sind die Stromschwankungen in der Röhre 83 dennoch groß, und die Kathodensteilheit der Röhre 83 neigt dazu (entsprechend Fig. 3), sich beträchtlich zu ändern. Die Stromschwankungen in den Röhren 77, 78 und 81 sind sehr klein, wodurch die Steilheiten dieser Röhren effektiv unabhängig werden von der Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale im Verstärker, so daß Steilheitsänderungen der letztgenannten Röhren nicht benutzt werden können, um Steilheitsänderungen der Röhre 83 auszugleichen. Um deshalb den Wert von μ im wesentlichen unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der angelegten Signale zu machen, wird beim Betrieb des Verstärkers der Dauerstrom in der Röhre 83 größer gemacht, als es erforderlich wäre, um lediglich die wahrscheinlich auftretenden Stromschwankungen zu decken. Der Dauerstrom wird so eingestellt, daß die Röhre in dem Teil ihrer Kennlinie betrieben wird, in dem die Steilheit effektiv unabhängig vom Kathodenstrom der Röhre ist, d. h. zwischen den Punkten 74 und 75 der Fig. 3. Da die Größe von β beim Verstärker unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der verstärkten Signale ist, wird der Frequenzgang hierdurch unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale im Verstärker.
Der effektive Kathodenwiderstand der Röhre 83 beträgt etwa 25 Ohm, und obwohl die an der Kathode erforderlichen Spannungsänderungen kleine Amplituden haben (etwa 2 V im vorliegenden praktischen Fall), sind die Stromschwankungen in der Röhre 83 dennoch groß, und die Kathodensteilheit der Röhre 83 neigt dazu (entsprechend Fig. 3), sich beträchtlich zu ändern. Die Stromschwankungen in den Röhren 77, 78 und 81 sind sehr klein, wodurch die Steilheiten dieser Röhren effektiv unabhängig werden von der Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale im Verstärker, so daß Steilheitsänderungen der letztgenannten Röhren nicht benutzt werden können, um Steilheitsänderungen der Röhre 83 auszugleichen. Um deshalb den Wert von μ im wesentlichen unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der angelegten Signale zu machen, wird beim Betrieb des Verstärkers der Dauerstrom in der Röhre 83 größer gemacht, als es erforderlich wäre, um lediglich die wahrscheinlich auftretenden Stromschwankungen zu decken. Der Dauerstrom wird so eingestellt, daß die Röhre in dem Teil ihrer Kennlinie betrieben wird, in dem die Steilheit effektiv unabhängig vom Kathodenstrom der Röhre ist, d. h. zwischen den Punkten 74 und 75 der Fig. 3. Da die Größe von β beim Verstärker unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der verstärkten Signale ist, wird der Frequenzgang hierdurch unabhängig von der Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale im Verstärker.
Wie schon erwähnt, können im Rückkopplungspfad eines erfindungsgemäßen Verstärkers eine oder mehrere
Elektronenröhren angeordnet sein, wobei in diesem Fall die Größe von β nicht unabhängig von der
Amplitude oder dem Augenblickswert der Signale im Verstärker ist, da β dann von der Röhrensteilheit abhängig
wird. In einem solchen Fall kann gezeigt werden, daß zur Erzielung eines von der Signalamplitude oder dem Augenblickswert unabhängigen
Frequenzganges μ und β jede für sich unabhängig von der Signalamplitude oder dem Augenblickswert gemacht
werden müssen. Eine Ausnahme macht der Sonderfall, bei dem die Signale weder im Verstärkungspfad noch im Rückkopplungspfad in der Phase verschoben
werden, ein Fall, der jedoch bei Breitbandverstärkern nicht auftritt. Falls β von der Steilheit
einer oder mehrerer Röhren abhängig ist, kann dieser Wert durch die in bezug auf den Verstärkungspfad
des Verstärkers beschriebenen Hilfsmittel im wesentlichen unabhängig von der Signalamplitude oder dem
Augenblickswert gemacht werden, unter der Voraussetzung, daß diese Hilfsmittel anwendbar sind. Davon
abweichend können, anstatt den Frequenzgang des Verstärkers selbst unabhängig von der Signalamplitude
oder dem Augenblickswert zu machen, zwei Mehrstufenverstärker entsprechend dieser Erfindung in
Kaskade geschaltet werden, wobei diese Verstärker so ausgeführt sind, daß durch Frequenzänderungen des
einen Verstärkers auf Grund von Änderungen der Werte μ oder β eine entgegengerichtete Frequenzgangänderung
des anderen Verstärkers ausgeglichen wird, wenn die Amplitude oder der Augenblickswert
der verstärkten Signale sich ändert.
Wenn der Verstärker nicht, wie in Fig. 1, 2 und 4, gleichstromgekoppelt ist, gewinnen die die untere
Grenzfrequenz festlegenden Zeitkonstanten an Bedeutung. Nimmt man z. B. an, daß der Verstärker in
seinem Verstärkungspfad zwei Zeitkonstanten für die untere Grenzfrequenz enthält und β unabhängig von
der Frequenz ist, so daß β — /J0, kann gezeigt werden,
daß sich die Abhängigkeit der Verstärkung des Vorwärtspfades von den Zeitkonstanten für tiefe Frequenzen
durch die Gleichung
μ = μ0
JCOt3
(15)
1JCOt1 ι y !""ι ι
ausdrücken läßt. Die Gleichungen (ι) und (15) sind
analog mit der Ausnahme, daß in Gleichung (15) die Ausdrücke mit den Zeitkonstanten die Kehrwerte derjenigen
der Gleichung (1) sind, wobei sich zeigen läßt, daß die Bedingung für einen so flach wie möglichen
Frequenzgang des Verstärkers, auf welchen sich Gleichung (15) bezieht, durch die Gleichung
(xb)
zum Ausdruck kommt, wobei in diesem Fall die kleine Zeitkonstante die Primärzeitkonstante ist. Die verallgemeinerte
Form der Gleichung (16) ist Gleichung
Tx
(17)
die analog der Gleichung (6) ist, außer daß die Kehrwerte der für die untere Grenzfrequenz verantwortlichen
Zeitkonstanten die Zeitkonstanten der oberen Grenzfrequenz ersetzen, wie es auch bei Vergleich der
Gleichungen (1) und (15) zu erwarten ist. Die untere
Grenzkreisfrequenz des Verstärkers gemäß Gleichung (17) ist durch den Kehrwert von tx ■ j/i /i0 /J0 gegeben.
Die Bedingungen der Gleichungen (6), (8) und (17) für Gegenkopplungsverstärker, bei denen im Ver-Stärkungspfad
eine Mehrzahl von Stufen mit Grenzfrequenzen vorhanden sind und bei denen jede Stufe
effektiv einen einzigen Zeitkonstantenkreis enthält, lassen sich, wenn β effektiv frequenzunabhängig ist,
allgemein ausdrücken. So läßt sich die Bedingung für die Erzielung eines maximal flachen Frequenzganges
dahingehend zusammenfassen, daß bei Betrieb des Verstärkers die einer Signalkomponente einer gegebenen
Frequenz in einem Band einer Stufe aufgedrückte Phasenverschiebung das gleiche Vorzeichen
und ungefähr die gleiche Größe hat wie die Summe der
einzelnen Phasenverschiebungen, die einer Signalkomponente der gewählten Frequenz von den verbleibenden
Stufen aufgedrückt werden, wenn diese mit dem Faktor 2 μ0 ß0 multipliziert werden. Die Auswahl
der Frequenz, um diese Bedingung zu prüfen, soll so sein, daß die Phasenverschiebung, die eine
Signalkomponente der gewählten Frequenz durch die erwähnte Stufe im Vorwärtspfad erhält, ungefähr
innerhalb des Bereiches von ± 300 ist. Diese Bedingung
kann weiter verallgemeinert werden, so daß der Fall, wo β frequenzabhängig ist, eingeschlossen ist
und ebenso praktische Kompromisse eingeschlossen sind, wie sie aus anderen Gründen notwendig sind,
wobei die Bedingung dann die ist, daß die Phasendrehung, die einer Signalkomponente der gewählten
Frequenz erteilt wird, dasselbe Vorzeichen und ungefähr den gleichen Wert hat wie die Summe der
einzelnen Phasendrehungen, die einer Signalkomponente derselben Frequenz durch die übrigen Stufen
erteilt werden, multipliziert mit μ0 /J0 und durch einen
Faktor zwischen 2 und 1 -}- ]/ϊ, Die auf diese Weise
ausgedrückte Bedingung kann, wie man sieht (aus den angegebenen Gleichungen), auf die besonderen
Verwendungsarten, wie beschrieben, angewendet werden, da gezeigt werden kann, daß die Phasendrehung,
die durch eine gegebene Stufe erteilt wird, für kleine Phasenwinkel ungefähr proportional der Zeitkonstante
ist, wenn keine Induktanz in der Stufe vorgesehen ist und ungefähr proportional (1 ·—· δ) ί2 ist im Fall einer
Stufe mit sekundärer Zeitkonstante, die eine Induktanz enthält in der Art, wie sie in Gleichung (8) dargestellt
ist. Ferner kann in einigen Fällen, wo die vorliegende Erfindung auf wechselstromgekoppelte
Verstärker angewendet wird, um den Gang des Verstärkers bei tiefen Frequenzen zu verbessern, eine zusätzliche
Reaktanz in einer oder mehreren der Stufen vorgesehen werden mit einer sekundären Zeitkonstante,
die ein Abschneiden bei tiefen Frequenzen verursacht. Bei wechselstromgekoppelten Verstärkern
wird die Zeitkonstante, die den Abfall bei den tiefen Frequenzen in den Stufen verursacht, im allgemeinen
von den Zeitkonstanten abweichen, die in denselben Stufen die obere Grenzfrequenz beeinflussen, da bei
den Komponenten niederer Frequenz die von der Streukapazität erzeugte Phasenverschiebung unbedeutend
oder klein ist gegenüber der von den Kopplungskondensatoren hervorgebrachten, wobei in manchen
Fällen bei der Auswertung der Niederfrequenzzeitkonstanten auch die Wirkung von Entkopplungs-
kondensatoren berücksichtigt werden muß. Fig. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einem wechselstromgekoppelten
Verstärker, wobei der Verstärker im Bildablenkkreis eines Fernsehgerätes liegt. Dieser
Kreis enthält einen Generator für Sägezahnschwingungen, welcher aus einer Diode 109, einer Quelle
positiver Bildwechselimpulse 110, einem Kondensator in und einem Widerstand 112 besteht, dessen unteres
Ende (in der Zeichnung) mit einer Quelle negativen Potentials 113 verbunden ist. Die Kathode der Diode
109 ist über einen Kondensator 114 und Widerstand
115 mit dem Eingangskreis des Verstärkers gekoppelt.
Der Verstärker enthält Röhren 116 und 117, welche
über Widerstände 118 und 119, Kondensator 120 und
Streukapazität 121 gekoppelt sind. Die Röhren 116
und 117 sind als Pentoden dargestellt und mit ihren Anoden und Schirmgittern an eine geeignete positive
Spannungsquelle 122 angeschlossen, wobei zwischen dem Widerstand 118 und der Quelle 122 eine Ausgleichsinduktanz
123 geschaltet ist. Im Ausgangskreis des Verstärkers liegt ein Transformator 124,
dessen Primärwicklung mit einem Dämpfungswiderstand 125 überbrückt ist und dessen Sekundärwicklung
mit einer Ablenkspule 126 und einem Rückkopplungswiderstand 127 in Reihe geschaltet ist. Die
Ablenkspule 126 ist in bekannter Weise am Kathodenstrahlrohr 128 des Fernsehgerätes angebracht. Die
Verbindungsstelle von 126 und 127 liegt, wie dargestellt,
an Erde, und das andere Ende des Widerstandes 127 ist mit der Kathode der Röhre 116 verbunden.
Die Ableitwiderstände 115 und 119 liegen
an geeigneten negativen Spannungsquellen 129 und 130. Die Ablenkspule 126 kann gewünschtenfalls mit
einem Dämpfungswiderstand, der gegebenenfalls noch in Reihe mit einem Kondensator geschaltet ist, überbrückt
werden, um eine Verzerrung des Bildablenkwellenzuges infolge von Streuspannungen der Zeilenfrequenz
zu verhindern, welche aus der Zeilenablenkspule, die normalerweise in unmittelbarer Nähe der
Spule 120 angeordnet ist, in den Rückkopplungskreis übertragen werden und möglicherweise die Röhren
überlasten.
Bei Betrieb der Schaltungsanordnung macht jeder positive Impuls aus der Quelle iiq die Diode 109
leitend und lädt den Kondensator in rasch auf, während zwischen dem Auftreten von Impulsen der
Kondensator sich langsam über den Widerstand 112 entlädt. So wird am Kondensator in ein sägezahnförmiges
Potential erzeugt. Diese Sägezahnwelle wird dann im Verstärker verstärkt und bewirkt in der
Ablenkspule 126 einen sägezahnförmigen Strom. Die dem sägezahnförmigen Strom proportionalen Potentialänderungen
werden so vom Widerstand 127 zum Eingangskreis der Röhre 116 zurückgekoppelt und
bewirken eine Gegenkopplung.
Für Hochfrequenzkomponenten der Sägezahnwelle läßt sich der Ausgangskreis der Röhre 117 durch das
Ersatzschaltbild in Fig. 6 a darstellen, wobei LE die
sekundäre Streuinduktivität des Transformators 124 und R3 der gesamte Ohmsche Widerstand des Kreises
ist, d. h. die Summe von Widerstand 127, Widerstand der Spule 126, Transformatorwiderstand der Sekundärseite
und der auf die Sekundärseite bezogene Primärwiderstand, wobei die Nebenschlußkapazität vernachlässigt
ist. Die auf die obere Grenzfrequenz der Ausgangsstufe des Verstärkers einwirkende Zeitkonstante
ist deshalb ■ Weiterhin beträgt
Rs
unter Vernachlässigung der Induktanz 123 die auf die
obere Grenzfrequenz einwirkende Zeitkonstante in der ersten Stufe des Verstärkers, d. h. der Stufe mit dem )
Anodenwiderstand der Röhre 116, RsC3l wobei R3
und C3 die Größen des Widerstandes 118 und der
Kapazität 121 darstellen. Dabei ist die Impedanz des Kondensators 120 bei hohen Frequenzen vernachlässigbar
und der Widerstand 119 gegenüber dem Widerstand 118 groß. Die Zeitkonstanten sind so
gewählt, daß der Gleichung (7) angenähert genügt
wird, wobei tx =
und t% =
ist.
Die Induktanz 123 ist ungefähr = 0,38 C32?3 2. Die
reine Verstärkung im Gegenkopplungskreis μ0 ß0 ist
* ungefähr = glR3g2nR6, wobei ^1 und g2 die
Anodensteilheiten der Röhren 116 bzw. 117, R6 der
Widerstand 127 und η : ι das Übersetzungsverhältnis
des Transformators 124 sind. Bei normaler Anwendung des dargestellten Kreises wird μ0 ß0 sehr groß gegenüber
i, z. B. etwa 50. Die Bedingung, daß die Hochfrequenzzeitkonstanten
der Gleichung (7) genügen, läßt sich wie folgt ausdrücken:
L+L1
Rs
R3 C's
Ro,
woraus sich
ί/ L + Lk j
γ x,24 C3R8 g1g2
R,
(18)
(19)
eliminieren läßt. Da es wünschenswert ist, daß μ0 /S0
so groß wie möglich ist, um den Sägezahnstrom in der Spule 126 zu linearisieren, ist es klar, daß C3,
d. h. also die Kapazität 121, so klein wie möglich sein
sollte. Bei einer solchen Bemessung des Kreises, daß * die Hochfrequenzzeitkonstanten angenähert der Gleichung
(7) genügen, wird nicht nur der Frequenzbereich mit im wesentlichen flachem Frequenzgang
erweitert, sondern auch die Neigung des Kreises zu schwingen vermindert.
Für die Niederfrequenzkomponenten des Sägezahnwellenzuges läßt sich der Ausgangskreis der Röhre 117
durch das Ersatzschaltbild in Fig. 6 b darstellen, wobei Lp die effektive Primärinduktivität und Rp
der effektive Gesamtprimärnebenschlußwiderstand ist und der letztere aus den auf die Primärseite umgeformten
Ohmschen Widerständen des Widerstandes 127 und der Spule 126 mit dem dazu parallel geschalteten
Ohmschen Widerstand des Transformators, der Impedanz der Röhre 117 und dem Dämpfungswiderstand
125 besteht. Die die untere Grenzfrequenz in der Ausgangsstufe festlegende Zeitkonstante ist
deshalb ~-. Die Niederfrequenzzeitkonstante der
Stufe mit dem Anodenwiderstand 116 ist C1-R4,
wobei C4 und 2?4 der Kondensator 120 bzw. der
Widerstand 119 sind. Wenn der Widerstand 118
gegenüber dem Widerstand 119 nicht vernachlässigbar ist, ist Rt die Summe dieser Widerstände. Um
einen flachen Frequenzgang ohne Schwingungen bei niedrigen Frequenzen zu erhalten, werden die letztgenannten
Zeitkonstanten so gewählt, daß sie ungefähr der zuvor genannten Gleichung (5) genügen,
wobei ^1 = C4A4 und 4 = ~ ist. Die Bedingung,
daß die Gleichung (5) erfüllt wird, ist durch die Gleichung
C4A4= -JL (2 glRsg2η R6) (20)
gegeben. Durch Kombination der Gleichungen (18) und (20) erhält man die Gleichung
(L+ L
■. (21)
Da als Annäherung angenommen ist, daß ist, läßt sich C^R4 durch die Gleichung
C4A4I
(L + LK)
2
(22)
ausdrücken. i?4, d. h. der Widerstand 119, ist so
gewählt, daß er nicht zu groß ist, um den Gitterstrom der Röhre 117 zu beeinflussen, und auch nicht zu
klein ist, um C4, d. h. den Kondensator 120, unnötig
groß zu machen, wodurch die Streukapazität 121 erhöht werden würde. Die Größen des Kreises gemäß
Fig. 5 können z. B. folgende Werte haben:
Induktanz 126 (L) 1 mH
LK ι mH
Rs 8 Ohm
Widerstand 118 (R3)
39000 Ohm
Kapazität 121 (C3) 26 pF
gi 5 mA/V
g2 11 mA/V
Widerstand 127 (R6)
.3 Ohm
Kapazität 120 (C4) 8 μ¥
Widerstand 119 (R4)
1 Megohm
Lp 100 H
Induktanz 123 17 mH
Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung auch bei anderen wechselstromgekoppelten Verstärkern
als den in Fernsehabtastkreisen verwendeten angewendet werden kann. Ein Verstärker dieser Art
wurde lediglich zum Zweck der Veranschaulichung verwendet. Aus Gleichung (8), wo nur in einer Stufe
mit sekundären Zeitkonstanten t2 eine Induktanz vorgesehen
ist, läßt sich zeigen, daß der Bestwert für b, wie schon für die Stufe mit Induktanz erwähnt, etwa
0,38 ist, während dieser Wert für irgendeine Stufe mit Sekundärzeitkonstante ohne Induktanz gleich
Null ist. Für b kleiner als 0,38 fällt der Frequenzgang in der Nähe der oberen Grenzfrequenz ab, während
für b größer als 0,38 der Frequenzgang in der Nähe der oberen Grenzfrequenz ansteigt. Wenn in mehr als 11S
einer Stufe mit Sekundärzeitkonstante eine Induktanz vorgesehen ist, kann b in den genannten Stufen
verschieden sein. Weiterhin kann in einigen Fällen in einer Stufe mit Sekundärzeitkonstante im Rückkopplungspfad
eine Induktanz vorgesehen werden, wobei sich die numerische Konstante 2 in Gleichung (8)
auf einen Wert bis zu 1 + }1>
erhöht.
Unter dem zuvor und dem nachfolgend in den Ansprüchen gebrauchten Ausdruck Stufe soll ein
elementarer Phasenverschiebung bewirkender Kreis verstanden werden; es braucht jedoch die Stufe nicht
unbedingt eine; Elektronenröhrenstufe sein, außer,
wenn es der Begleittext anders festlegt. Wenn außerdem in den nachfolgenden Ansprüchen auf die übrigen
oder verbleibenden Stufen Bezug genommen wird, so bezieht sich dies nicht nur auf Fälle, in denen diese
eine Mehrzahl von Stufen sind, sondern auch auf Fälle, in denen diese nur aus einer einzigen Stufe
bestehen, außer, wenn der Begleittext es anders festlegt.
Claims (15)
1. Elektronenröhren-Breitbandverstärker mit Gegenkopplung über eine Mehrzahl von Stufen,
von denen jede ihre eigene Grenzfrequenz und Zeitkonstante hat und von denen mindestens eine
im Vorwärtspfad des Verstärkers liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstanten der Stufen
so gewählt sind, daß für eine Signalkomponente mit einer solchen Frequenz, daß die ihr durch die
erwähnte Stufe erteüte Phasendrehung ' ± 300
nicht überschreitet, die so erteilte Phasendrehung dasselbe Vorzeichen hat und ungefähr gleich ist
der Summe der einzelnen Phasendrehungen, die einer Signalkomponente derselben Frequenz durch
die Zeitkonstanten der übrigen Stufen erteilt wird, multipliziert mit dem Modul der Gegenkopplungsverstärkung des Verstärkers und mit einem Faktor
zwischen 2 und 1 -\- ]/J, wodurch der Verstärker
einen im wesentlichen flachen Amplitudenf requenzgang hat.
2. Verstärker nach Anspruch 1, wobei der Rückkopplungspfad des Verstärkers unabhängig
von der Frequenz ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Stufen eine verhältnismäßig große
Zeitkonstante hat und das Verhältnis der Zeitkonstante dieser Stufe zu der Summe der Zeitkonstanten
der übrigen Stufen ungefähr 2 μ0 βϋ
ist, wobei μ0 /?0 die Gegenkopplungsverstärkung
des Verstärkers ist, wobei die Stufen einen Abfall bei hohen Frequenzen erfolgen lassen.
3. Verstärker nach Anspruch 1, wobei der Rückkopplungspfad
des Verstärkers unabhängig von der Frequenz ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Stufen eine verhältnismäßig kleine Zeitkonstante
hat und das Verhältnis der Summe der Zeitkonstanten der übrigen Stufen zu der Zeitkonstante
der zuerst erwähnten Stufe ungefähr 2ßoße ist, wobei μοβο der Modul der Gegenkopplungsverstärkung
des Verstärkers ist und die erwähnten Stufen einen Abfall bei tiefen Frequenzen erfolgen lassen.
4. Verstärker nach Anspruch 1, wobei die Übertragungsfunktion
(ß) des Rückkopplungspfades des Verstärkers frequenzabhängig ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Stufen im Vorwärtspfad des Verstärkers liegt und eine verhältnismäßig
große Zeitkonstante hat und das Verhältnis der Zeitkonstante dieser Stufe zu der Summe der
Zeitkonstanten der übrigen Stufen ungefähr μ0 /J0
ist, multipliziert mit einem Faktor, der größer als 2 ist und (1 -f- ]. ϊ) nicht-übersteigt, wobei μ0β0 der
Modul der Gegenkopplungsverstärkung des Verstärkers ist und die erwähnten Stufen den Abfall 6g
.bei hohen Frequenzen erfolgen lassen.
5. Verstärker nach Anspruch 4, dadurch ge-. kennzeichnet, daß der erwähnte Faktor (1 + ] ä)
ist, wobei der Verstärker nur zwei Stufen enthält, von denen eine in dem Vorwärtspfad und eine in
dem Gegenkopplungspfad liegt.
6. Verstärker nach Anspruch 1, wobei die Übertragungsfunktion
{ß) des Gegenkopplungspfades des Verstärkers frequenzabhängig ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Stufen -in dem Vorwärtspfad des Verstärkers liegt und eine verhältnismäßig
kleine Zeitkonstante hat und das Verhältnis der Summe der Zeitkonstanten des
.'. Restes der erwähnten Stufen zur Zeitkonstante der
ersten erwähnten Stufe μ0 ß0 ist, multipliziert mit
einem Faktor, der größer, als 2 ist und (1 -f- ]/g)
nicht überschreitet, wobei μ0 /J0 der Modul der
Gegenkopplungsverstärkung des Verstärkers ist und die erwähnten Stufen den ."Abfall bei tiefen
Frequenzen erfolgen lassen. - . .
7. Verstärker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erwähnte Faktor (i + j'S) ist,
wobei der Verstärker nur zwei Stufen enthält, von denen eine in dem erwähnten Vorwärtspfad und
eine im Gegenkopplungspfad liegt· ■.".-.. -go
8. Verstärker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faktor wenig kleiner .als 2 ist und daß zumindest in einer der Stufen eine
Induktanz von solcher Größe vorgesehen ist, daß der Frequenzgang des Verstärkers flacher wird, als
es ohne Induktanz der Fall wäre, und daß als Zeitkonstante einer jeden Stufe, in der eine
Induktanz vorgesehen ist, das Produkt aus Widerstand und Kapazität angenommen ist,
9. Verstärker nach Anspruch 3, dadurch ge- - kennzeichnet, daß der Faktor wenig "kleiner als 2
ist und daß zumindest in einer der verbleibenden Stufen eine Kapazität von solcher Größe vorgesehen
ist, daß der Frequenzgang des Verstärkers flacher wird, als .es ohne Kapazität der Fall wäre.,
und daß die Zeitkonstaüte in jeder Stufe, in. der die Kapazität vorgesehen ist, nur aus Induktanz
und Widerstand angenommen ist.
10. Verstärker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitkonstante der.. Stuf en ungefähr in Übereinstimmung mit der Gleichung
J1 — 2 μ0 ß0 Σ [(ι — b) ij ist, wobei I1 die Zeitkonstante
einer Stufe des Verstärkers, μοβο der
Modul der Gegenkopplungsverstärkung des Verstärkers und t2 die Summe der Zeitkonstanten des
Restes der Stufen ist und eine Induktanz in einer der Stufen vorgesehen ist mit einer Zeitkonstante i2,
wobei die Größe der erwähnten Induktanz δ Ci?2 ist, wobei C und R die Kapazität und Widerstandskomponenten
von i2 der entsprechenden Stufe sind,
11. Verstärker nach Anspruch 9 mit nur zwei
Stufen, dadurch gekennzeichnet,, daß die Zeitkonstante einer der. Stufen gleich derjenigen der
anderen Stufe ist, wenn man deren Verstärkungs-
. grad .mit dem reinen ..Gegenkopplungsfaktor und
einem Faktor 1,24 multipliziert, und daß., in der
zweiten Stufe eine Induktanz mit einer Größe von ungefähr 0,38 CR" vorgesehen ist.
12. Verstärker nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche zur Verstärkung von Signalen,
deren Größe oder augenblicklicher Pegel sich ändert, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitspunkte der Verstärkerstufen so ausgewählt sind,
daß während des Arbeitens μ0 (der Modul der Verstärkung des Vorwärtspfades des Verstärkers)
und ß0 (die Übertragungsfunktion des Gegenkopplungspfades
hiervon) jede im wesentlichen unabhängig von Schwankungen der Amplitude oder des augenblicklichen Pegels der verstärkten
Signale innerhalb des Arbeitsbereiches des Verstärkers sind.
13. Verstärker nach Anspruch 11 mit zumindest
zwei Stufen, bei dem die Verstärkung von der Steilheit der in diesen Stufen verwendeten
Röhren abhängig ist und wobei die Steilheit
infolge von Änderungen der Amplitude oder des Augenblickswertes der verstärkten Signale wesentliche
Änderungen erleidet, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker so ausgeführt ist, daß
das Produkt der Steilheiten im wesentlichen unabhängig von Änderungen des Augenblickswertes
der verstärkten Signale innerhalb des Arbeitsbereiches des Verstärkers ist.
14. Verstärker nach Anspruch 11 oder 12 mit
einer Elektronenröhre, von deren Steilheit die Verstärkung des Gegenkopplungskreises abhängig
ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betrieb der Dauerstrom in der Röhre so eingestellt ist, daß
die Röhre auf einem Abschnitt der Röhrenkennlinie arbeitet, bei dem die Steilheit im wesentlichen
unabhängig von Änderungen des Kathodenstroms der Röhre ist.
15. Verstärker nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in einer oder in mehreren Stufen zwei oder mehrere von parallel geschalteten Elektronenröhren vorgesehen
sind.
Angezogene Druckschriften:
»Electronic Circuits and Tubes«, McGraw-Hill Book
Comp., New York, 1947, S. 352 und 359;
deutsche Patentschrift Nr. 746 522.
deutsche Patentschrift Nr. 746 522.
Hierzu i Blatt Zeichnungen
© 5361 8.53
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB279474X | 1948-01-30 | ||
GB180149X | 1949-01-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE887827C true DE887827C (de) | 1953-08-27 |
Family
ID=26253064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP32964A Expired DE887827C (de) | 1948-01-30 | 1949-02-01 | Elektronenroehren-Breitbandverstaerker |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH279474A (de) |
DE (1) | DE887827C (de) |
FR (1) | FR987023A (de) |
GB (1) | GB657026A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746522C (de) * | 1939-03-17 | 1944-08-03 | Fernseh Gmbh | Anordnung zur Verminderung der in Verstaerkern, insbesondere in der ersten Verstaerkerstufe auftretenden Stoerungen (Roehrenrauschen, Mikrophonie o. dgl.) bei Verstaerkern mit Gegenkopplung |
-
1948
- 1948-01-30 GB GB2792/48A patent/GB657026A/en not_active Expired
-
1949
- 1949-01-27 CH CH279474D patent/CH279474A/de unknown
- 1949-01-29 FR FR987023D patent/FR987023A/fr not_active Expired
- 1949-02-01 DE DEP32964A patent/DE887827C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746522C (de) * | 1939-03-17 | 1944-08-03 | Fernseh Gmbh | Anordnung zur Verminderung der in Verstaerkern, insbesondere in der ersten Verstaerkerstufe auftretenden Stoerungen (Roehrenrauschen, Mikrophonie o. dgl.) bei Verstaerkern mit Gegenkopplung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR987023A (fr) | 1951-08-08 |
GB657026A (en) | 1951-09-05 |
CH279474A (de) | 1951-11-30 |
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