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Vorrichtung zur Herstellung von Röntgenaufnahmen der Zähne
Um bei der
Herstellung einer zahnärztlichen Röntgenaufnahme deln in einer geeigneten Kassette
befindlichen, in die Mundhöhle eingeschobenen Film nicht von einem Finger des Patienten
in der jeweils erforderlichen Lage halten lassen zu müssen, ist es bekannt, den
Aufnahmefilm von einem Haltertragen zu lassen, der an den Röntgenstrahler ansetzbar
oder mit diesem fest verbunden ist. Diese bekannten Ausführungen sind jedoch im
wesentlichen nur gedacht und geeignet zur Herstellung von Einzel aufnahmen, wohingegen
für den Zahnarzt oft das Bedürfnis besteht, unmittelbar aneinander anschließend
eine Reihenfolge solcher Aufnahmen von verschiedenen Teilen des Gebisses, gegebenenfalls
eine vollständige Statusaufnahme des Gebisses, herstellen zu müssen.
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In diesem Fall muß angestrebt werden, diese in Mehrzahl benötigten
Aufnahmen schnell hintereinander anfertigen zu können und dabei die Gewähr zu haben,
daß der Film auch nach der Verschiebung von einem zum andern Zahn zum Zentral strahl
des Röntgenstrahlers stets richtig fixiert ist, und die sonst bei jeder einzelnen
Zahnaufnahme benötigte Zeit zum Einstellen des Röntgenstrahlers möglichst vermindert
bzw. weitgehend erspart werden kann.
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Diesem Zweck kann dadurch entsprochen werden, daß der mit dem Röntgenstrahler
verbundene, den Aufnahmefilm tragende Halter erfindungsgemäß gleichzeitig einen
Teil der Filmkassette bildet und diese einen Rollfilm oder ein Filmpack in derartiger
Anordnung enthält, daß die einzelnen Teile des Rollfilms bzw. die einzelnen Teile
des Filmpacks nacheinander in die Aufnahmestellung gebracht werden können. Dann
braucht man nämlich nach jeder einzelnen Aufnahme nur den Film um eine
Bildbreite
weiterzudrehen bzw. einen. neuen Filmdes Filmpacks in die Aufnahmestellung zu bringen,
ohne dazu die Kassette aus dem Mund des Patienten herausnehmen zu müssen, um für
die nächste Aufnahme bereit zu sein. Die Erfindung ermöglicht also bei Musterungen,
Reihenuntersuchungen usw. auch eine Röntgenkontrolle des Gebisses, die bisher wegen
der dafür benötigten Zeit undurchführbar war.
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Inden Zeichnungen sind einige schematischeAusführungsbeispiele für
eine Sorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen alle A1)-bildungen
Ausführungsformen, bei denen derHalter gleichzeitig einen Teil der Filmkassette
bildet.
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In der Abb. I ist mit 11 der in die Mundhöhle ein zuführende Teil
der Filmkassette bezeichnet. Der als Halter dienende, außerhalb des Mu-nides verbleibende
Teil 12 der Kassette ist hier in Form eines Winkels ausgebildet, dessen einer Schenkel
an dem Handgriff I3 des pistolenartig ausgebildeten Röntgenstrahlers 14 befestigt
ist. Die Röntgenröhre 15 ist in einem an dem Handgriff I3 befestigten hochspannungs-
und strahlensicheren Gehäuse I6 untergebracht, in welches das von dem nicht dargestellten
Röntgenapparat kommende, die Hochspannungs-und Heizleitungen enthaltende Kabel I7
hineinführt.
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Niit IS ist die das Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre 15 abdeckende
- Blendenkappe bezeichnet. Zum Einschalten der Röntgenröhre dient der beispielsweise
als Druckknopf ausgebildete und am Handgriff I3 angebrachte Schalter 19. Die vom
Schalter Ig zum Röntgenapparat führenden Steuerleitungen, die in der Abbildung nicht
dargestellt sind, können in dem Kabel I7 mit untergebracht sein.
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Die Kassette enthält ein endloses Filmband 20, dessen Länge beispielsweise
so bemessen ist, daß auf ihm die für eine vollständige Statusaufnahme des Gebisses
erforderlichen, -in der Regel zehn Einzelaufnahmen nacheinander gemacht werden können.
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Das Filmband läuft über die Rollen 21-bis 25; der Transport des Filmbandes
wird durch Drehen der größeren Rolle 26 bewirkt, die mittels eines von außen zugänglichen
Handgriffes drehbar ist. Ein Schirm 27 aus für Röntgenstrahlen undurchlässigem Ve4cstoff,
z. B. aus Blei, in dem Teil-Ir der Kassette schützt den an der der Röntgenstrahlenquelle
abgewandten Seitenwand der Kassette jeweils im Röntgenstrahlenkegel befindlichen
Teil des Filmbandes vor den Röntgenstrahlen. Um das endlose Filmband leicht auswechseln
zu können, ist zweckmäßig die eine von den beiden schmalen Stirnwänden der Kassette
als abnehmbarer Deckel ausgebildet.
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Der Teil II der Kassette ist zweckmäßig an dem als Halter dienenden
Teil 12 schwenkbar angeordnet, damit man ihn jeweils so einstellen kann, däß der
Zentralstrahl senkrecht auf der Winkelhalbierenden zwischen Zahnachse (Zahnebene)
und Filmebene steht. Zur Herstellung einer vollständigen Statusaufnahme des Gebisses
wird der Teil 11 der Kassette in die Mundhöhle eingeführt. Nach Anfertigung der
ersten Statusaufnahme wird, ohne daß der Teil 11 der Kassette aus dem Mund herausgenommen
wird, der Film um eine Bildbreite weitergedreht und der Röntgenstrahler Iq zusammen
m-it der Kassette so weit gedreht, bis der Teil II der Kassette sich in der für
die nächste Aufnahme geeigneten Lage befindet. Durch Betätigen des Schalters 19
kann dann die zweite Aufnahme geschaltet werden. In der gleichen Weise werden dann
die weiteren Einzelaufnahmen durchgeführt. Bei den Aufnahmen der unteren Zähne wird
der Röntgenstrahler so gehalten, daß der Handgriff nach oben zeigt. Um die Ablesung
bzw. Einstellung des Neigungswinkels der Aufnahmefilmebene, d. h. also des Teiles
11 der Kassette gegenüber dem Zentralstrahl zu erleichtern, empfiehlt sich die Anordnung
einer entsprechenden Skala an dem außerhalb des Mundes befindlichen Teil 12 der
Kassette. An der Skala können an den -entsprechenden-Stellen Hinweise auf die verschiedenen
Zahngruppen angegeben sein.
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Es empfiehlt sich, die Kassette an dem Röntgenstrahler 14 abnehmbar
zu befestigen; denn die Kassette ist mit Vorteil auch für sich in Verbindung mit
einem beliebigen, beispielsweise normal ausgebildeten, im allgemeinen an einem Stativ
angebrachten Röntgenstrahler verwendbar.
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-Bei dem in Abb. 2 dargestelltexn Ausführungsbeispiel ist die Kassette
II, - 12 mit dem Röntgenstrahler fest zusammengebaut. Für den Rollfilm 28 ist hier
eine Vorratsrolle 29 und eine Aufwickelrolle 30 vorgesehen. Der zum Schalten der
Röntgenaufnahme dienende Schalter wird hier mittels eines nach Art eines- Abzugshahnes
ausgebildeten Hebels 31 betätigt, der beim Loslassen nach Beendigung der Aufnahme
selbsttätig dafür sorgt, daß der Film um eine Bildbreite weitertransportiert wird.
Der das Ende des Kabels I7 aufnehmende Hals der Röntgenröhre 15- befindet sich bei
diesem Ausführungsbeispiel in dem als Handgriff 32 ausgebildeten Teil des die Röntgenröhre
umgebenden hochspannungs- und strahlensicheren Gehäuses, Statt der in der Abb. 2
dargestellten Röntgenröhre kann man auch eine sogenannte Winkelhalsröhre verwenden.
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Die Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Verbindung der Kassette
11,12 mit einem RöntgensrahIer 33, in dessen hochspannungs- und strahlensicherem
Gehäuse außer der Röntgenröhre auch der Hochspannungstransformator und die übrigen
Teile des Röntgenapparates untergebracht sind. Der Röntgenstrahler ist hier nach
Art einer Handlampe ausgebildet und mit einem Handgriff 34 versehen, mit dem ihn
der Arzt während der Herstellung der Zahnaufnahmen hält. Falls das Gewicht dieses
Röntgenstrahlers für den Arzt auf die Dauer zu groß : sein sollte, kann man ihn
gegebenenfalls auch an einem Seil leicht in der Höhe verstellbar und nach allen
Seiten schwenkbar aufhängen. Der zum Einschalten der Röntgenröhre dienende Schalter
19 ist unmittelbar über dem Handgriff 34 befestigt, damit er bequem, beispielsweise
mit dem Daumen, bedient werden kann.
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Die Abb. 4a und 4b zeigen in zwei verschiedenen -Sch3iitten bzw.
Ansichten ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Kassette gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einem die Röntgenröhre und den Röntgenapparat. als Einheit enthaltenden
Röntgen--strahler Die Kassette enthält, ähnlich wie bei dem
in Al)l>.
2 dargestellten Ausführungsbeispiel, eine Vorratsrolle 29 und eine Aufwickelrolle
30 für den Rollfilm 28. Der Hebel 3I dient zum Betätigen des Schalters für das Einschalten
der Röntgenröhre und beim Loslassen nach Beendigung der Aufnahme zum selbsttätigen
Transportieren des Films um eine Bildbreite. Innerhalb des hochspannungssicheren
Gehäuses 35 sieht man den Hochspannungstransformator 36 mit der oberhalb dieses
liegenden Röntgenröhre 37.
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Der in die Mundhöhle einzuführende Teil II der in den Abbildungen
dargestellten Kassette wird zweckmäßig mit einem abnehmbaren sterilisierbaren Überzug
aus fiir Röntgenstrahlen durchlässigen Werkstoff versehen. Ferner empfiehlt es sich,
die Kassette mit einer Vorrichtung auszurüsten, die selbsttätig eine Anzeige bewirkt,
sobald das Ende des Rollfilms bzw. bei Verwendung eines Filmpacks der letzte Film
des Filmpacks in den in die Mundhöhle einzuführenden Teil 1 1 in die zur Herstellung
der Röntgenaufnahme erforderliche Lage gebracht worden ist. Schließlich kann der
Kassette auch eine der bei Röntgenleuchtschirmbild-Reihelnaufnahmegeräten bekanntenMorrichtungen
zum Markieren oder Beschriften der einzelnen Reihenaufnahmen zugeordnet sein. Auch
könnte man auf einem von Aufnahmen freibleibenden Stück des Films eine Beschriftung
oder Kennzeichnung mittels Druckeinwirkung auf die Filmemulsion durch die Kassettenwandung
hindurch hervorrufen; diese Beschriftung oder Kennzeichnung wird dann bei der Entwicklung
sichtbar. Es empfiehlt sich, die betreffende Stelle der Kassettenwand diesem Zweck
entsprechcnd, z. B. etwas nachgiebig, auszugestalten.
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In Abweichung von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann man
den Rollfilm mitsamt der Aufwickelrolle und der Vorratsrolle auch in dem Teil II
der Kassette allein unterbringen. Die Aufwickelrolle und die Vorratsrolle würden
dann hinter dem Bleischirm 27 angeordnet sein. Ähnlich kann die Anordnung auch bei
Verwendung eines Filmpacks.getroffen sein. Der jeweils zu belichtende Film wird
dann vor Beginn der Aufnahme vor den zum Schutz des Filmpacks dienenden Blei schirm
27 gezogen. In beiden Fällen empfiehlt es sich, den Filmtransport mittels geeigneter,
am Halter I2 angebrachter Steuervorrichtungen, gegebenenfalls in der an Hand der
dargestellten Ausführungsbeispiele erläuterten Art und Wei.se selbsttätig, erfolgen
zu lassen.
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Wenn der Halter, abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen,
nicht gleichzeitig einen Teil der Filmkassette bildet, sondern so ausgestaltet ist,
daß auf ihn jeweils nur eine Filmkassette für eine Einzel aufnahme aufgesetzt wird,
so kann dieser Halter in seiner äußeren Gestalt und Anordnung ähnlich wie der Teil
12 in den dargestellten Ausführungsbeispielen ausgebildet sein. Es empfiehlt sich,
auch in diesem Fall die eigentliche Haltevorrichtung für die Einzelfilmkassette
an dem Halter schwenkbar anzuordnen, damit man die Filmkassette so einstellen kann,
daß der Zentralstrahl senkrecht auf der Winkelhalbierenden zwischen Zahnachse und
Filmebene steht. Auch in diesem Fall wird man zweckmäßig an dem Halter eine Skala
zur Erleichterung der Ablesung bzw.
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Einstellung des Neigungswinkels der Aufnahme filmebene gegenüber dem
Zentralstrahl anordnen.
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Schließlich wird es bei allen im vorstehenden erwähnten Ausführungsformen
der Vorrichtung gemäß der Erfindung vorteilhaft sein, an dem Röntgenstrahler eine
Einrichtung zur Anzeige des Winkels zwischen dem Zentralstrahl und der Horizontalen
anzubringen. Eine solche Anzeige ist beispielsweise mit Hilfe einer Wasserwaage
oder eines Pendels (Senkblei) bequem durchführbar.
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PATr NTANS Pn f;c 1-1 E: I. Vorrichtung zur Herstellung von Röntgenaufnahmen
der Zähne, bei der der Aufnahmefilm von einem Halter getragen wird, der an den zur
Herstellung der Röntgenaufnahmen dienenden Röntgenstrahler ansetzbar oder mit diesem
fest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter gleichzeitig einen Teil
der Filmkassette bildet und diese einen Rollfilm oder ein Filmpack in derartiger
Anordnung enthält, daß die einzelnen Teile des Rollfilms bzw. die einzelnen Filme
des Filmpacks nacheinander in die Aufnahmestellung gebracht werden können.