DE886011C - Erzielung eines sehr locker haftenden bzw. leicht abfallenden Zunders an Stahlgegenstaenden - Google Patents

Erzielung eines sehr locker haftenden bzw. leicht abfallenden Zunders an Stahlgegenstaenden

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DE886011C
DE886011C DEP44392A DEP0044392A DE886011C DE 886011 C DE886011 C DE 886011C DE P44392 A DEP44392 A DE P44392A DE P0044392 A DEP0044392 A DE P0044392A DE 886011 C DE886011 C DE 886011C
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DE
Germany
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steel
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DEP44392A
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English (en)
Inventor
Walter Dr-Ing Huelsbruch
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Gussstahlwerk Witten AG
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Gussstahlwerk Witten AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/82Descaling by thermal stresses

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
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Description

  • Erzielung eines sehr locker haftenden bzw. leicht abfallenden Zunders an Stahlgegenständen Beim Glühen. von Gegenständen aus Stahl entsteht gewollt oder ungewollt eine Zunderschicht, die vor der späteren Bearbeitung des Gegenstandes entfernt werden muß. Besonders störend ist die Zunderschicht bei Stahl, der noch gezogen wird und zu diesem Zweck zur Entfernung des Zunders erst gebeizt werden muß. Aber auch bei anderen Gegenst.ähden, z. B. Gesenkschmiedestücken oder Stabstahl, muß die Zunderschicht vor der Revision entfernt werden, um etwa vorhandene Risse erkennen zu können. Ferner führt das Vorhandensein von Zunder zu sehr starkem Werkzeugverschleiß bei der span.abnehmenden Bearbeitung oder spanlosen Verformung.
  • Der gebräuchlichste Weg zur Entfernung des Zunders ist das Beizen. Stark gezunderter Stahl liegt jedoch zu lange in der Beize, so daß auch bei größter Vorsicht und Verwendung von Sparbeize Anfressungen und Beizsprödigkeit entstehen. Der Zunder wird beim Transport leicht an einzelnen Stellen abgestoßen; an diesen Stellen greift die Beize den Stahl stark an und frißt Narben und Löcher, die nach dem Ziehen zu Ausschuß führen. Man ist daher gezwungen, bei Stabstahl, der gezogen wird, den Zunder mechanisch, durch Richtmaschinen mit einer Reihe versetzt angeordneter Rollen, Rommeltrommeln, Friemeln oder Sandstrahlen zu entfernen. Bei Drahtringen geschieht dieses durch Drücken in Pressen und durch langes, teures Poltern. Hierbei zeigt sich, daß der Zunder aus bisher nicht erkannten Gründen (vgl. Stahl und Eisen 38 [1938], S. 1317 bis 1326) eine sehr unterschiedliche Haftfähigkeit hat. In einzelnen Fällen ist es äußerst schwierig, den festhaftenden Zunder zu entfernen. Der Zunder ist selbst mit Hammerschlägen nicht abzuklopfen, beim Friemeln drückt er sich in das Material und verursacht hier Löcher, die nach dem Ziehen zu Ausschuß führen. Beim Sandstrahlen werden die Arbeitszeiten übermäßig verlängert und die Entzunderung unwirtschaftlich. Beim Drücken der Drahtringe in Pressen. oder nach dem Poltern bleiben immer noch Zunderreste haften, die zu höherem Werkzeugverschleiß und ungeeig= ne-her Oberfläche beim Ziehen führen.
  • In dieser betrieblich sehr wichtigen Frage konnte folgendes festgestellt werden: Beim Glühen. geht man üblicherweise in der Weise vor, daß man das Material von der Glühtemperatur, z. B. 8oo bis goo°, an der Luft abkühlt (Normalisieren). Beim Glühen von Werkzeugstählen od, dgl. unterhalb Acl (etwa 72o°) kühlt man an Luft ab oder läßt im Ofen aus Vorsichtsgründen bis. etwa 6oo° abkühlen und kühlt dann weiter an der Luft ab. ,Beim Glühen dieser Stähle im Acl-Punkt oder Pendeln im Acl-Punkt sowie beim Glühen oberhalb Acl, also etwa zwischen 720 und 85o°, kühlt man im Ofen bis unterhalb Acl, also bis etwa 6oo bis 7oo°, ab und kühlt dann weiter an Luft ab. Hierbei zeigt der Stahl die eingangs beschriebenen Merkmale der sehr starken Haftfähigkeit des Zunders. überraschenderweise stellt sich jedoch heraus, daß der Zunder außerordentlich leicht abspringt, wenn der Stahl erfindungsgemäß bis zumindest etwa q.5o bis 55o° langsam im Ofen und dann erst an, der Luft abgekühlt wird. Der Erfolg ist um so besser, je langsamer die Abkühlung vor sich geht und je tiefer die Temperatur ist, bei der man den Stahl an -die Luft zieht. Bei kleineren. Ofen oder bei Ofen, die eine zu große ,Abkühlungsgeschwindigkeit haben, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, unterhalb 6oo° den Ofen zu beheizen; um eine genügend langsame Abkühlungsgeschwindigkeit zu erzielen; bei schweren Ofen bzw. Ofen mit langsamer Abkühlungsgeschwindigkeit ist dieses nicht nötig.
  • Der erfindungsgemäiß behandelte Stahl wirft den Zunder so leicht ab, daß es genügt, die Stangen hinzuwerfen, um sie dann ohne den eingangs beschriebenen Arbeitsgang der mechanischen Entzunderung sofort einwandfrei beizen zu können.
  • Drahtringe, die erfindungsgemäß geglüht sind, schütten ebenfalls den Zunder leicht ab, der größte Teildes Zunders fällt bereits beim Transport oder Hinwerfen ab. Es genügt, entweder die Ringe zu drücken. oder sie beim Beizen zu poltern; ein Arbeitsgang kann vollkommen eingespart werden, wobei noch der restliche Arbeitsgang, entweder das Drücken oder das Poltern, in einem Bruchteil der Zeit vorgenommen werden kann. Wird das Abkühlen nach dem Glühen besonders langsam und lange vorgenommen, können sogar beide Arbeitsgänge wegfallen.
  • Bei Gegenständen, die nur zum Zwecke der Entfernung des Zunders gebeizt oder gesandstrahlt werden,. kann dieser Arbeitsgang entfallen, zumindest aber in wesentlich wirtschaftlicherer Weise in einem Bruchteil der sonst erforderlichen Zeit durchgeführt werden. Kühlt man Stahl, der eine sehr festhaftende Zunderhaut vom Walzen oder Schmieden her hat, erfindungsgemäß ab, so löst sich dieser Zunder sehr leicht, wird er dagegen in gewohnter Weise von Temperaturen von mehr als etwa 55o° an Luft abgekühlt, so haftet er außerordentlich fest.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich auch anwenden bei Stählen, die bereits erkaltet sind und eine festhaftende Zunderschicht haben. Zur Lockerung der Zunderschicht ist es möglich, den verzunderten Stahl längere Zeit bei 4.5o bis 6oo° zu glühen, wobei man nach vollendeter Glühung entweder im Ofen bis auf q.5o bis 55o° und erst dann an der Luft oder im Falle von Glühtemperaturen von q.5o bis 55o° sofort an der Luft abkühlt. Selbst Zunder von mehreren Millimeter Stärke fällt dann sehr leicht ab.
  • Die Grundlage der Erfindung ist dieFeststellung, daß sich beim Glühen oder beim Abkühlen durch längeres Verweilen bei etwa q.5o bis 6oo° zwischen dem vorhandenen festhaftenden Zunder und der Stahloberfläche eine dünne Trennungsschicht aus neuem, dünnem Zunder bildet, die ein leichtes Lösen des Zunders vom Stahl gewährleistet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzielung eines sehr locker haftenden bzw. leicht abfallenden Zunders an Stahlgegenständen, die üblicherweise von Temperaturen oberhalb 6oo° an Luft abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlgegenstähde nach dem Glühen: langsam im Ofen bis weit unter Acl (etwa 4.5o bis. 55o°) abkühlen und erst dann an der Luft weiter abgekühlt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Stahlgegenstände mit festhaftender Zunderschicht bei 4.5o bis 6oo° mehrere Stunden: geglüht-werden und dann im Ofen bis auf 4.5o bis 55o° und erst dann an der Luft oder im Falle vonGlühtemperaturen von 4.5o bis 55o° sofort an der Luft abgekühlt werden. '
  3. 3. Die An-Wendungg des Verfahrens nach Anspruch i oder 2 zur Entzunderung von Stahl, der unter vollständigem oder teilweisem Wegfall der sonst üblichen, dem Beizen vorausgehenden mechanischen Entzunderungsmaßnahmen gebeizt wird: Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 324. 686; schweizerische Patentschrift Nr. 24.0 008; österreichische Patentschrift Nr. 137 752; Metals Handbook 1939, S. 987 bis 992.
DEP44392A 1949-05-31 1949-05-31 Erzielung eines sehr locker haftenden bzw. leicht abfallenden Zunders an Stahlgegenstaenden Expired DE886011C (de)

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DE (1) DE886011C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6645055B1 (en) 1998-10-27 2003-11-11 Heine Plougman Olsen Apparatus, in particular for the grinding of electrodes for TIG welding

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB324686A (en) * 1928-09-29 1930-01-29 Christer Peter Sandberg Improvements relating to the manufacture of railway and tramway rails
AT137752B (de) * 1933-07-15 1934-05-25 Pohlig J Ag Fördergefäß mit Entleerungsklappe.
CH240008A (de) * 1942-04-11 1945-11-30 Liebergeld Max Verfahren und Glühofen zur Rekristallisation von kalt- oder warmverformten Stahlteilen durch Glühen.

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CH240008A (de) * 1942-04-11 1945-11-30 Liebergeld Max Verfahren und Glühofen zur Rekristallisation von kalt- oder warmverformten Stahlteilen durch Glühen.

Cited By (1)

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