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Elektrische Leitung, insbesondere Seismographenkabel, mit Anschlußkontakten
Bei der Erfindung handelt es sich um eine elektrische Leitung mit aus der Leitungsummantelung
herausragenden Anschlußkontakten, die z. B. bei Meßleitunggen für einen einwandfreien
Anschluß von Meßgeräten vorgesehen sind.
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Ein Sonderfall einer solchen Meßleitung ist das sogenannte Seismographenkabel,
das zur Übertragung von Meßströmen oder Impulsen bei Fernmessungen dient und in
vorgegebenen Abständen voneinander mit Anschlüssen für sogenannte Geophondosen versehen
ist. Diese haben die Aufgabe, Erschütterungen in der Erde zu registrieren und bestehen
im wesentlichen aus einer in einem Magnetfeld empfindlich aufgehängten Spule. Die
Geophondosen werden auf die Erde gelegt, so daß deren Erschütterungen auf die Spule
übertragen und auf diese Weise geringe Ströme induziert werden. Diese gelangen über
die Geophonleitung zur Meßkabelansehlußstelle und von dort über die Kabeladern zu
Verstärkern und Meßapparaten.
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Das Meßkabel wird teilweise im freien Gelände einfach auf dem Boden
verlegt und ist deshalb der Gefahr ausgesetzt, daß die Anschlüsse abreißen, wenn
sie, was selbst bei aller Sorgfalt schwerlich zu vermeiden ist, mit Geländehindernissen
in Berührung kommen.
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In dieser Hinsicht lassen jene Meßleitungen und Kabel zu wünschen
übrig, bei denen für die Anschlüsse hohlkörperartige Hütchen vorgesehen sind, an
denen je eine Anschluß.ader verlötet ist. Wenn dabei auch die Anschlußstelle in
einer Vulkanisierform mit Gummi umschlossen ist, so bleibt erfahrungsgemäß der Schutz
gegen ein Abreißen unzulänglich.
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Hier schafft die Erfindung grundsätzlich Abhilfe, indem nach ihr die
Anschlußglieder an Zugentlastungsschellen
angeordnet werden und
damit allen Zugbeanspruchungen zuverlässig gewachsen sind.
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Dabei ist wesentlich, daß auf jene Vorzüge der erwähnten älteren Ausführung
nicht verzichtet zu werden braucht, die in dem Gumrniabschluß begründet sind, durch
den störende Einflüsse, insbesondere der Einfluß von Feuchtigkeit und Schmutz, ausgeschaltet
werden. Diesem Gesichtspunkt kann .der Erfindung gemäß dadurch in einfacher Weise
Rechnung getragen werden, daß die Schellen von einer Zusatzummantelung umschlossen
und im übrigen .an dem eigentlichen Leitungsmantel, und zwar zu beiden Seiten der
an der Anschlußstelle vorgesehenen Mantelunterbrechung befestigt werden, die von
der Zusatzummantelung abgedeckt wird.
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Im Interesse einer Vereinfachung der erfindungsgemäßen Ausführung
.der Leitungsansch.lußstelle und der Verwendung derselben Schellen für verschieden
starke Kabel empfiehlt sich, die einzelne Schelle, etwa als Blechstreifen, in Gestalt
eines offenen Ringes an den einander zugekehrten Ringenden einerseits mit einer
Biegezunge und andererseits mit einem diese aufnehmenden Schlitz zu versehen. Gegebenenfalls
kommt eine zweiteilige Ausführung der einzelnen Schelle in dem Sinne in Betracht,
daß die beiden Schellenteile an einem das Kontaktglied haltenden und flach aneinanderliegenden
Ende fest miteinander verbunden werden, während :die anderen ringförmigen Verschlußenden
die Ummantelung umgreifen.
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Zweckmäßig wird das Kontaktglied, gleichgültig, ob die einzelne Schelle
ein- oder zweiteilig ist, als Stift ausgebildet, .der einen Kontaktknopf mit einer
Umfangsnut zum Aufsetzen einer federnden Anschlußkammer aufweist und der im Fall
einer zweiteiligen Schelle vorteilhaft zugleich zur Befestigung der beiden Schellenteile
aneinander dient.
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Diese Ausführung bietet übrigens für beide Schellenausführungen die
vorteilhafte Möglichkeit einer Sicherung gegen falsche Anschlüsse, indem zwei zu.
einem Anschlußpaar gehörige-Knöpfe nur unterschiedliche Größe zu haben brauchen,
um bei Verwendung unterschiedlich großer Klammern den richtigen Anachluß augenfällig
erkennbar zu machen.
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Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung werden an zwei Ausführungsbeispielen
.gemäß den Zeichnungen näher erörtert. In diesen zeigt Fig. i eine Seitenansicht
der Leitung mit in Längsrichtung geschnittener Zusatzummantelung, Fig. 2 einen Querschnitt
durch die Leitung und die Schelle, Fig. 3 schaubildlich eine Schelle, Fig.4 bis
6 eine Ausführung mit einteiliger Schelle im einzelnen sinngemäß zu .den Fig. i
bis 3. Bei beiden dargestellten Ausfüfhrungsbeisp@ielen handelt es sich um ein vieladriges
Meßkabel, dessen einzelne Adern i miteinander verseilt und von einem Mantel 2 aus
Gummi od. dgl. umschlossen sind. An vorgegebenen Stellen bzw: in vorgegebenen Abständen
soll .das Kabel Anschlußstellen für Meßgerate erhalten. An diesen Stellen wird der
Kabelmantel 2 auf eine angemessene Länge entfernt, damit die betreffenden Anschlußadern
herausgeführt werden können, und zwar an jeder entmantelten Stelle zwei Adern (Fig.
i), die je an einen von außen bequem zugänglichen Kontakt anzuschließen sind.
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Aus den oben erörterten Gründen sollen der Erfindung gemäß diese Kontakte
an Zugentlastungsschellen angeordnet werden. Diese bestehen nach dem in den Fig.
i bis 3 dargestellten Beispiel je aus zwei etwa 12 mm breiten Blechstreifen 3 und
4 verschiedener Länge. Die beiden Streifen sind an dem einen Iden Kontakt aufnehmenden
Ende abgerundet und fest miteinander verbunden.. Zur Verbindung dient ein Kontaktstift
5, der mit einem Ende durch Bohrungen der Streifen hindurchgesteckt und verniete
ist. Am anderen Ende trägt der Stift 5 einen an der Stirnseite balli,gen Anschlußknopf
6 bzw. 7, der am Umfang eine Ringnut 8 (vgl. Fig. 2 und 3) aufweist. In dieser gewinnt
eine auf den Knopf aufgesetzte federndeAnschlußklammerg einen sicheren Halt (Fig.2).
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Die für eine Anschlußstelle bestimmten beiden Schellen sind bis auf
die Größe der Knöpfe gleich, wie aus Eig. i ersichtlich. Die verschiedenenGrößen
der Knöpfe 6 und 7 haben die Bewandtnis, einer Verpolung der Anschlüsse und Meßfehlern
vorzubeugen.
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Der Streifen 3 ist abgesetzt und zu einer Zunge io verlängert, während
der Streifen 4 mit einem Schlitz i i für die Aufnahme dieser Zunge versehen ist,
mit der die Schelle nach Aufbringen auf den Kabelmante12 geschlossen wird. Nach
Hindurchführen der Zunge io durch den Schlitz i i und Umbiegen in die 'aus Fig.
3 ersichtliche Lage kann das Zungenende gegebenenfalls an dem Streifen 3 verlötet
werden, um den Schutz gegen ein unbeabsichtigtes Lösen der Schelle zu erhöhen. Die
zu einer Anschlußstelle .gehörigen beiden Schellen werden in, dieser Weise auf den.
Kabelenden befestigt, die das durch die Entmantelung freigelegte Stück begrenzen.
Die für die betreffende Anschlußstelle vorgesehenen; Kabeladern 12, 13 werden nach
Herauslösen aus dem Aderstrang je an die beiden Schellen bzw. deren Stifte 5 ä.ngeschlossen.
Zu diesem Zweck sind die Stifte mit Querbohrungen 14 versehen, in die das Aderanschlußende
eingeführt und dann zweckmäßig verlötet ist. Nach Fig. i sind diese Enden vor ihrem
Eintritt in die Querbohrung zwischen den beiden Schellenstreifen 3 und 4 hindurchgeführt.
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Die so weit vorbereitete Kabelschelle wird anschließend in einer Vulkanisierform
mit Gummi so =vulkanisiert, daß eine Zusatzummantelung i S mit zwei Höckern 16,
17 nicht nur .den Aderstrang, sondern auch die Schellen umschließt und jeweils nür
den Kontaktknopf 6 bzw. 7 frei läßt.
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Damit .die Zusatzummantelung einen zuverlässigen Halt gewinnt und
einen einwandfreien, d, h. feuchtigkeits- und schmutzsicheren Abschluß gewährleistet,
sind die Stifte 5 mit z. B. durch Eindrehen hergestellten Ringrillen i8 versehen.
Im
grundsätzlichen Aufbau stimmt die zweite Ausführung nach den Fig. 4 bis 6 mit jener
nach den Fing. i bis 3 überein. Zum Unterschied von dieser sind nach dem zweiten
Beispiel die Schellen einteilig. Der Kontaktstift 5 mit seinem Knopf 7 ist unmittelbar
an dem Schellenring selbst., etwa durch Annieten, befestigt. Es entfallen die flach
aufeinanderliegenden Schellenteile nach den Fig. i bis 3, so daß die beiden Höcker
16 und 17 der Zusatzummantelung i5 niedriger ausfallen. Im übrigen gilt bezüglich
der anderen Einzelheiten dasselbe wie für das erste Beispiel nach den Fig. i bis
3.
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Wie bereits bemerkt, sind die dargestellten Ausführungen nur beispielsweise
Verwirklichungen der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr sind
mancherlei Abwandlungen. sowie auch andere Anwendungen möglich. So z. B. könnte
der Kontaktstift durch Verlöten oder Verschrauben mit der Schelle verbunden werden.
Desgleichen wäre eine andere Befestigung des Aderanschlußendes an dem Stift oder
auch unmittelbar an der Schelle möglich als mittels der Stiftquerbohrung. Hinsichtlich
der Anwendungsmöglichkeiten liegt klar auf der Hand, daß .die Vorteile des Erfindungsgegenstandes
nicht nur in Verbindung mit Seismographenkabel gegeben sind, vielmehr bei allen
frei am Boden verlegten Leitungen aller Art zur Geltung kommen, an die von außen
Meßgeräte od. dgl. bequem anzuschließen sind.