DE884362C - Gewinnung von Eisen und Titandioxyd - Google Patents

Description

• Gewinnung von Eisen und Titandioxyd Es wurde schon versucht, metallisches Eisen aus Stoffen herzustellen, die neben anderen Verunreinigungen auch kleinere Mengen Titansäure enthielten. Diese Verfahren arbeiten nachdem normalen Hochofenprozeß, wobei das Ti 02 in Form einer calciumtitanathaltigen Schlacke anfällt. Die Aufbereitung von Eisenerzen, die größere Mengen Ti 02 enthalten, macht dagegen erhebliche Schwierigkeiten. Man hat schon vorgeschlagen, durch Zusatz größerer Mengen Calciumoxyd bei der Verhüttung das Ti 02 in eine Schlacke überzuführen, die den Hochofenprozeß nicht -stört. Hierbei sind die Temperaturen, die zur Bildung einer flüssigen Schlacke notwendig sind, jedoch sehr hoch. Es wurde auch schon vorgeschlagen, durch Zusatz geringer Mengen Alkalioxyd in Verbirndung mit Kalk, insbesondere von Natriumoxyd, -den Schmelzpunkt,der calciumoxydhaltigen Schlacke herabzusetzen. Aber auch bei diesem Verfahren gelingt die Trennung von Eisen und der hochschmelzenden Ti 02 haltigen Schlacke nur schwer.
• Es wurde nun gefunden, @daß man mit Hilfe von Alkalioxyden oder mit in der Hitze Alkailioxyd liefernden Substanzen Eisen und Titan enthaltende Stoffe reduzierend, also .mittels Kohle oder sonstiger reduzierender Stoffe zu Eisen und einer auf Ti 02 leicht aufbereitbareri niedrigschmelzen@den Schlacke aufarbeiten kann. Die titan- und eisenhaltigen Erze werden hierzu mit Kohle und Alkalioxyd, Natronlauge oder Soda oder sonstigen Alkaliverbindungen, ,die in der Hitze in Alk alioxyd übergehen, gemischt und dann auf Temperaturen über vooo!° erhitzt. Beim Erhitzen auf den Schmelzpunkt tritt eine Reduktion des Eisens ein, das infolge der Bildung eines eutektischen Gemisches zwischen Eisenmetall und Eisenkarbid bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen flüssig ist und von der ebenfalls flüssigen Schlacke im Schmelzfluß getrennt werden kann. Die Menge der Zusätze richtet sich nach den Gehalten der zu verhüttenden Stoffe an Eisen einerseits und TiO2 andererseits. An reduzierender Substanz muß so viel vorhanden sein, daß mindestens das Eisen -in metallischer Form abgeschieden werden kann, zweckmäßigerweise sogar so viel, daß sich das Eisen-Eisenkarbid-Eutektikum bilden kann. Der Zuschlag an Alkalioxyd muß mindestens in eine solchen Menge erfolgen"daß z. B. auf je q. bis 5 Mol Ti 02 1 Mol Nag O kommt. Nach, diesem Verfahren fällt eine Schlacke an, die praktisch -das gesamte Ti 02 enthält und andererseits frei von Eisen ist. Zur Verarbeitung ,dieser Schlacke auf Ti02 können dann die üblichen Wege eingeschlagen werden. Nach einer entsprechenden Mahlung wind diese Schlacke z. B. mit Sch-#vefelsäure aufgeschlossen. und die erhaltene Lösung .dem üblichen Verfahren,der Hydrolyse unterworfen. Geht man bei :dem Verfahren von stark eisenhaltigen Mineralien, wie z. B. Ilmenit, aus, so ergibt sich durch die Weiterverarbeitung der Schlacke eine beträchtliche Schwefelsäureersparnis, da das Eisen des Ilmenits beim bisherigen Aufschlußverfahren ebenfalls Sohwefelsäure zurLösung beansprucht, während nach dem neuen Verfahren nur der geringe Zuschlag an Natriumoxyd oder einer entsprechenden Natriumverbindung neben dem Ti 02 ein Schwefelsäüreverbraucher ist.
• Beispiel i,oo leg Ilmenit werden mit 2o kg Kohle und io kg Ätznatron innig gemischt, in einer Brikettiermaischine in Brikettform gepreßt und in einemDrehofen auf eine Temperatur von i@3@o!0° erhitzt. Nach eingetretenem Schmelzfluß wird das unter der flüssigen Schlacke angesammelte Eisen durch Ablassen von Ader Schlacke getrennt. Die erhaltene eisenfreie Schlacke wird nach üblichen Verfahren nach Aufschluß mit Schwefelsäure auf Ti 02 verarbeitet.

Claims (1)

1. P-ATENTA-NSPRUGH: Verfahren zur Gewinnung von Eisen und Titandioxyd aus eisen- und titanhaltigen Stoffen (durch Aufschluß mit Alkali und reduzierenden Stoffen, wie Kohle, im Sohmelzfl.uß, dadurch gekennzeichnet, daß auf je i Mol Titandioxyd im Ausgangsstoff 1/4 bis 1/s Mol Alkalioxyd angewendet wird..