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Ringscheibenfilter mit Kuchenabnahme durch endlose Ketten, Bänder,
Geflechte u. dgl.
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Die Bestrebungen, an fortlaufend (automatisch) arbeitenden Filtern
möglichst große Mengen Filterfläche auf einem kleinen Raum unterzubringen, haben
zur Entwicklung der sogenannten Scheibenfilter geführt. An diesen Filtern werden
die Flächen in sogenannte Scheiben untergebracht. Die Scheiben stehen dabei rechtwjinklig
zur Filterachse und sind aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt. Der Abstand der
Scheiben voneinander wird bestimmt durch die anzuwendende Kuchenabnahmevorrichtung.
In den meisten Fällen dient als solche ein Abstreifschaber. Es werden jedoch auch
konische Abnahmewalzen angewendet, mit deren Hilfe der Kuchen abgenommen wird. In
beiden Fällen wird zusätzlich Preßluft zum Lösen des Kuchens vom Filtertuch an der
entsprechenden Abuahmestelle verwendet. Diese Abnahmearten nehmen den Filterkuchen
stets von einer Fläche der Filterscheiben nur ab, so daß bei zwei benachbarten Scheiben
stets zwei dieser Abnahmearten vorhanden sind. Durch diese Anordnung bestimmt sich
jeweils der Abstand der Scheiben untereinander, wobei noch hinzukommt, daß zusätzlich
ein gewisser Raum für das Abführen des Kuchens vorgesehen werden muß. In der Praxis
sind diese Scheibenfilter seit Jahren bekannt und haben gegenüber den Trom,melfiltern
den Vorteil, daß auf einem gegebenen Raum ein Mehrfaches an Filterfläche untergebracht
werden kann.
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Diese Abnahme des Kuchens an Scheibenfiltern bringt in vielen Fällen
insofern Schwierigkeiten, als hier im Gegensatz zum Trommelfilter der
Kuchen
von einer senkrecht zur Filterachse stehen den Fläche abgenommen werden muß, während
beim Trommelfilter die Filterfläche waagerecht zur Filterachse liegt.
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Beispielsweise wurde in vielen Fällen die Abnahme des Filterkuchens
von Trommelfilltern wesentlich erleichtert durch Anwendung von besonderen Abnahmeorganen,
wie endlose Schnüre, Ketten, Geflechte od. dgl. Durch diese Abnahme konnte die Leistung
an Trommelfiltern gesteigert werden und Idie Lebensdauer der Filtertücher wurde
erhöht.
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Nachstehend ist eine Filterkonstruktion beschrieben, die gestattet,
eine größtmögliche Filterfläche auf kleinem Raum unterzubringen, und gleichzeitig
die Vorteile einer Kuchenabnahme durch endlose Abnahmeorgane besitzt.
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Das Filter ist ein fortlaufend arbeitendes und nach Art des Scheibenfllters
aufgebaut. Die Filter flächen sind in Scheibenform angeordnet, wobei die Scheiben
aus einzelnen Segmenten zusammen gesetzt sind. Die Filterfläche jeder der Scheiben
stellt in zusammengebautem Zusatnd einen Ring dar; deshalb wurde für diese Filter
der Name Ringscheibenfllter gewählt. Im Gegensatz zum Scheibenfilter bekannter Bauart
sind in diesem Ringscheibenfilter die Abstände der Scheiben untereinander wesentlich
kleiner gewählt, und zwar so groß, daß der Kuchen einer Filterfläche mit dem Kuchen
der benachbarten Filterfläche während der Filtration zusammeuwächst. Es wird dabei
angestrebt, den Abstand der Scheiben untereinander mit Kuchen voll auszufüllen.
Es entstehen dadurch ringförmige Kuchengebilde, die an einer geeigneten Stelle vom
Filter abgenommen werden müssen. Die Abnahme des Filterkuchens geschieht nun durch
umlaufende endlose Abnahmeorgane wie Ketten, Bänder, Geflechte od. dgl. Diese Abnahmeorgane
laufen dabei endlos über den Stützkörper, welcher drehbar angeordnet ist und ,die
einzelnen Segmente der Ringscheiben trägt. Sie entfernen sich an einer geeigneten
Stelle von diesen und tragen dadurch den Kuchen zwischen den Scheiben heraus und
laufen nach Abwurf des Kuchens über Walzen zum Stützkörper zurück. Um die Abhebung
des Kuchens an der Abnahmestelle zu begünstigen, verlaufen die Stirnflächen der
einzelnen Scheiben konisch, derart, daß ,die Scheiben am äußersten Umfang weniger
breit sind als am inneren Umfang in der Nähe des Stützkörpers. Durch diese Maßnahme
erhält der Kuschen eine keilartige Form, die es gestattet, den Kuchen durch Anheben
mit den Abnahmeorganen an der Abnahmestelle vom Filtertuch zu lösen. Die Abführung
des Filtrats erfolgt über die Filterzellen der einzelnen Segmente durch Rohre zum
Steuerkopf. Durch letzteren wird die Steuerung der einzelnen Filtervorgänge vorgenommen
Nachstehend sein an Hand der Zeichnung das Filter näher beschrieben. Die Filterscheiben
1 sind auf ,dem Stützkörper 2, der drehbar angeordnet ist, durch Stehbolzen 3 befestigt.
Als Stützkörper kann dabei ein geschlossener walzenförmiger Körper als auch ein
aus Rohren oder Stäben hetgestellter wal zenförmiger oder vieleckiger Körper Anwendung
finden. Er ist bestimmt, die einzelnen Segmente 4 der Ringscheiben zu tragen und
das Filtrat aus den einzelnen Filtraträumen 5, die beiderseits der Segmente angeordnet
oder zu einem Raum verbnden sind, zweckmäßig abzuführen nach dem Steuerkopf 14.
Um den Stützkörper làufen endlos {die Ahnahmeorgane 6 wie Ketten, Bänder, Geflechte
od. dgl., ,die den Kuchen 7 aus den Zwischenräumen,der Scheiben abführen. Die Ableitung
der Abnahmeorgane vom Stützkörper erfolgt hierbei über eine oder mehrere Walzen
8. Die einzelnen Segmente sind konisch durchgebildet, derart, daß diese am äußersten
Umfang der Scheiben bei g weniger breit sind als an dem Fuß in der Nähe des Stützkörpers
bei 10. Zur Unterstützung der Abnahmeorgane beim Verlassen des Stützkörpers dient
ein Unterstützungsblech 11, das mit Zungen 12, die in die Scheibenzwischenräume
hineinragen, versehen ist. Der vorerwähnte Stützkörper mit der Ringscheibe ist auf
der drehbar gelagerten Filterachse 13 befestigt. Diese trägt gleichzeitig den Steuerkopf
14 und das Antribesrad 15. Die Lager 16 der Filterachse stützen sich dabei auf den
Filtertrog 17 ab. Im Filtertrog ist ein Pendelrührwerk 18 vorgesehen. Zum nachträglichen
Pressen des Filterkuchens dienen die Ringscheiben 19.
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Das vorstehend beschriebene Ringscheibenfilter zeichnet sich durch
folgende Vorteile aus: I. Die Abnahme des Filterkuchens von senkrecht oder schräg
stehenden Flächen erfolgt zwangsläufig durch endlose Abnahmeorgane; hierdurch wird
das Filtermedium weitgehend geschont, da die Abnahmeorgane nicht direkt auf der
Filterfläche liegen und zum Lösen des Filterkuchens Prebßluft nicht erforderlich
ist. 2. Die Unterbringung einer größtmöglichen Filterfläche auf kleinem Raum ist
sichergestellt, da die Filterscheiben einen wesentlich geringeren Abstand voneinander
besitzen als am Scheibenfilter bekannter Bauart, bei -dem die Abnahme des Kuchens
durch Schaber, Walzen oder Preßluft erfolgt. 3. Der Kuchen kann am Filter ,durch
Anwendung eines Druckwerkes weitgehend entwässert werden. 4. Durch die Abnahme des
Filterkuchens mit endlosen Abnahmeorganen kann der Transport des Filterkuchens bis
zur Abnahmestelle oder durch Nachbehandlungsvorrichtung des Kuchens direkt geleitet
werden, ohne Z.wischenschaltung eines besonderen Beförderungsmittels.