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Vorrichtung zur Aussteuerungsmessung bei Schallplattenaufnahmen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aussteuerungsmessung von mechanischen
Schwingungsaufzeichnungen, insbesondere zur Aussteuerungsmessung bei Schallplattenaufnahmen.
Bei der Aufnahme von Schallplatten ist es bekannt, die Aussteuerung mit Hilfe des
Meyerbildes zu bestimmen. Das Meyerbild wird bekanntlich dadurch erhalten, daß man
auf die Platte, in die die Schallaufzeichnungen eingeschnitten %verden sollen oder
die bereits Schallrillen aufweist, von einer Lichtquelle paralleles Licht schräg
auffallen läßt. Als solches paralleles Licht kann z. B. das Sonnenlicht bezeichnet
werden. Vielfach benutzt man für diese Zwecke als Lichtquelle eine aus einer Lampe
und einem Isondensor bestehende sogenannte Meyerlampe, die ein Bündel paralleler
Lichtstrahlen aussendet. Die schräg auf die Platte auftreffenden Lichtstrahlen erzeugen
auf dieser das Meyerbild. Die Breite des Meyerbildes ist jeweils ein Maß für die
Aussteuerung der Aufzeichnung. Die Erfindung besteht nun einmal darin, die durch
das Meyerbild gegebenen Aussteuerungswerte in einfacher Weise ablesen zu können,
und besteht ferner darin, die Aussteuerungswerte auch an anderen Stellen, z. B.
in anderen Räumen, sichtbar werden zu lassen.
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Bislang wurde beim Aufnahmeverfahren bezüglich der Aussteuerungsüberwachung
in folgender Weise verfahren: Beim Schneidv organg wurde die Platte von einem Beobachter
beobachtet und die Aussteuerung mit Hilfe des Meyerbildes dadurch bestimmt, daß
mit einem Maßband die Aussteuerung in Millimeter abgemessen wurde. Dieser Aussteuerungswert
wurde
dann dem. Tonmeister, der sich meistens in einem Nebenraum
befindet, zugerufen. Abgesehen-davon, daß diese unbequeme Messung mit einem Maßband
ziemlich ungenau ist, hatte das Verfähren den Nachteil, daß der Tonmeister nicht
selbst die Aussteuerung laufend beobachten konnte. Gemäß der Erfindung werden diese
Nachteile vermieden.
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Nach einem Erfindungsgedanken wird in einem, geeigneten Abstand über
der Platte eine Glasplatte angeordnet, die mit einer Millimeterskala versehen ist.
Diese Skala ist inRichtung der Symmetrieachse des Meyerbildes verschiebbar angeordnet,
z. B, auf einem Stab, der parallel zur Symmetrieachse des Meyerbildes verläuft.
Bei ,der Aufnahme kann jetzt die Aussteuerung auf der Skala, auf der sich das darunter
befindliche Meyerbild abbildet, in einfacher Weise abgelesen werden, ohne daß ein
besonderes Maßband dazu erforderlich wäre. Der Beobachter des Schneidvorganges braucht
jetzt nur die Glasplatte mit der Millimeterskala entsprechend dem Vorschub beim
Schneidvorgang zu verschieben. Diese Verschiebung kann natürlich. auch automatisch
dadurch vorgenommen werden, daß Antrieb für das Schneideorgan und Antrieb für die
Verstellung der Glasplatte miteinander gekuppelt werden. Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken
kann die Aussteuerungsüberwachung noch weiter dadurch vereinfacht werden, daß optische
Übertragungsmittel vorgesehen sind, die es gestatten, das Meyerbild oder das Bild
der gradierten Glasplatte auf optischem Wege nach einem Nebenraum hin zu übertragen.
Eine solcheÜbertragung wäre beispielsweise mit einer Spiegelanordnung oder auch
mit Linsenanordnungen zu ermöglichen. Damit ist dem Tonmeister die Möglichkeit gegeben,
laufend die Aussteuerung beim Schneidvorgang zu beobachten und .dementsprechend
seine Regelung vorzunehmen.
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Zn einem weiteren Erfindungsgedanken wird in der Nähe der Aufnahmeplatte
in, dem von der Meyerlampe herrührenden Lichtbündel ein dünner verschiebbarer Stab
derart angeordnet, daß er oder sein Schatten bei der einen Endstellung des Stabes
vorzugsweise in Richtung der Symmetrieachse des M-eyerbildes fällt. Durch paralleles
Verschieben des Stabes und damit seines Schattens auf den jeweiligen Aussteuerungswert
läßt sich somit ebenfalls eine Ablesung des Aussteuerungswertes erzielen, wenn man
die parallele Verschiebung durch eine Millimeterskala sichtbar werden läßt. Zweckmäßig
wird bei dieser Vorrichtung ein weiterer, aber feststehender Stab vorgesehen, der
oder dessen Schatten in Richtung der Symmetrieachse des Meyerbildes fällt. Dieser
Stab oder dessen Schatten ist dazu da, demAuge des Beobachters als Bezugslinie zu
dienen. Natürlich kann auch hier eine obenerwähnte optische Übertragung des so eingestellten
Aussteuerungswertes erfolgen. Nach der Erfindung kann diese Verschiebung auch durch
mechanische Übertragungsmittel auf weitere Entfernung, z. B. in Nebenräume, sichtbar
gemacht werden.
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Weiterhin kann nach der Erfindung die Übertragung des Aussteuerungswertes
in andere Räume dadurch vereinfacht werden, daß auf elektrischem Wege die Aussteuerungswerte
übermittelt werden. Dies ist z. B. in der Weise möglich, daß an der Schneidapparatur
der Beobachter nach einer der oben angegebenenMethoden die Aussteuerungswerte abliest
und dann ein Anzeigeinstrument, dessen Skala z. B. in Millimetern (Aussteuerungswerte)
geeicht sein kann, mit Hilfe eines Regelwiderstandes auf einen entsprechenden Wert
einstellt. Dieses Anzeigeinstrument ist in Reihe mit einem zweiten Anzeigeinstrument
und einem Regelwiderstand an einer Batterie beispielsweise angeschaltet. Das zweite
Anzeigeinstrument ist am Regelpult des Tonmeisters angebracht. Dieses besitzt ebenfalls
wie das erste Instrument eine in Millimetern (Aussteuerungswerte) geeichte Skala.
Da die beiden Instrumente hintereinandergeschaltet sind, zeigen sie dieselben Werte
an. Der Tonmeister hat also einen genauen -Überblick über die Aussteuerung bei der
Aufnahme, wenn der Beobachter bei dem Schneidvorgang jeweils die Aussteuerung auf
dem ersten Anzeigeinstrument einstellt. Diese Einstelluna kann beispielsweise auch
automatisch in der Weise geschehen, daß mit Hilfe einer Fotozellenvorrichtung, wie
späterhin noch ausgeführt wird, die Aussteuerungswerte abgetastet werden, wobei
Fotozellenvorrichtung und Antrieb für Schneidvorschub miteinander gekuppelt sind.
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Das ersteAnzeigeinstrument, das bei der Schneidapparatur aufgestellt
ist, kann nach einem weiteren Erfindungsgedanken fehlen. Die Übertragung des r'lussteuerungsivertes
geschieht dann in der Weise, daß mit der Verschiebung des obenerwähnten Stabes oder
seines Schattens automatisch ein Widerstand im Kreis des zweiten Anzeigeinstrumentes
geändert wird. Ein solches Ausführungsbeispiel soll später an Hand der Abb. i, 2
und 3 näher erläutert werden.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann auch die Ablesung des
Aussteuerungswertes automatisch erfolgen. Dies ist z. B. mit einer Fotozellenanordnung
nach Abb. q. möglich, wie das dort bei der Beschreibung der Figur näher erläutert
ist.
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In Abb. i bezeichnet i den Plattenteller, 2 die Platte, 3 den Plattenbolzen.
Die Darstellung ist rein schematisch und soll nur die Erfindung beispielsweise erläutern.
Mit q. sei das z. B. von einer Meyerlampe herrührende parallele Lichtbündel dargestellt.
Im Strahlengang dieses Lichtbündels ist ein dünner Stab io angeordnet. Dieser wirft
einen Schatten 12 auf die Platte a. Der Stab io ist mit dem unteren stärkeren Teil
9 mittels eines Hebelarmes z. B. auf einer Scheibe 13 drehbar auf der Achse des
Potentiometers 7 angebracht. Durch Drehung des Potentiometerdrehknopfes 8 bewegt
sich der Stab io halbkreisförmig. Wegen des parallelen Lichtes verschiebt sich dabei
der Schatten 12 des Stabes parallel zur Symmetrieachse des Meyerbildes. Einzelne
Figuren des Meyerbildes seien mit 5 dargestellt. Ein fester Stab 14 mit einem dünnen
Teil 15 ist vorzugsweise fest auf dem Drehpotentiometer so befestigt, daß sein Schatten
16 mit der Symmetrieachse des M,eyerbildes zusammenfällt. Dieser Schatten dient
dern Auge dann als Bezugslinie. Bei der
Ablesung braucht jetzt nur
Auge, Schatten 16 und Svmm, tri.elini.e des Meyerbildes in eine Linie gebracht zu
werden, um Fehler bei der Ablesung durch veränderte Kopfstellung zu vermeiden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit der Vorrichtung 6 in irgendeiner bekannten
Weise an dem Unterbau des Schallplattenschneidetisches befestigt. Die von dem Potentiometer
7 ausgehenden Anschlüsse führen zu einer Batterie und zu dem am Regulierpult angebrachten
Anzeigeinstrument 17 (vgl. Abb. 3). Es ist klar, daß statt des Drehpotentiometers
auch ein gerader Widerstand genommen werden kann und daß dementsprechend der Stab
nicht durch Drehen, sondern durch Verschieben längs dieses Widerstandes in seiner
Lage gegenüber der Syminetrieachse des Meyerbildes verändert wird.
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Abb. z gibt eine schematische perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispieles
nachAbb. i. In Abb. 3 ist beispielsweise gezeigt, wie das Pot@entiom.eter 7 und
das Anzeigeinstrument 17 miteinander geschaltet werden können. Das Anzeigeinstrument
17 wird zweckmäßig direkt in Millimeter g;.eicht. Durch Drehen des Potentiometerdrehknopfes
8 kann der Beobachter bei der Schneidv orrichtung den Schatten 12 des Stabes io
jeweils auf die gerade vorhandene Aussteuerung, die durch das Meyerbild gekennzeichnet
wird, einstellen und diese dadurch gleichzeitig dem Tonmeister übermitteln.
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Diese Einstellung des Aussteuerungswertes, die in der Abb. i durch
den Beobachter vorgenommen «-erden muß, kann gemäß der Abb.4 auch automatisch geschehen.
i kennzeichnet wieder den Plattentell,er und z die Platte selbst. Auf einer oberhalb
der Platte im angemessenen Abstand angebrachten Stange 18 ist eine Fotozellenvorrichtung
i9 angeordnet. Diese Fotozellenvorrichtung ig kann längs des Stabes 18 parallel
zur Symmetrielinie des eyerbildes verschoben werden. Zweckmäßig geschieht diese
Verschiebung automatisch dadurch, daß diese Fotozellenvorrichtung ig mit dem Schneidvorschub
gekuppelt ist. Die Fotozellenvorrichtung i9 besteht beispielsweise aus einer Fotozelle
oder einer Reihe nebeneinander angeordneter Fotoz.; Ilen. Je größer die Aussteuerung
ist, desto mehr Licht fällt auf die Fotozelle i i, so daß der von dieser Foto7ellenv
orrichtung gelieferte Strom direkt .in Maß für die Aussteuerung ist. Die Erfindung
ist natürlich nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
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B,ei Mehrkanalaufzeichnungen. kann die Vorrichtung nach der Erfindung
so getroffen werden, daß 1;ei der Aussteuerungsinessung jeweils dieAufzeichnun-
gerness.@n wird, die .die größte Amplitude besitzt. Damit «-erden auf jeden Fall
L'bersteuerun-",eii der kleinen Amplituden vermieden.