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Zwei-Flügelpropeller für kleinere Wasser- oder Luftfahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf einen Zwei-Flügelpropeller für Wasser- oder Luftfahrzeuge. Sie
knüpft an einen Schiffsantrieb für Spielzeuge mittels seitlich angebrachter umlaufender
Flossen an (Patentschrift 565 222. Dieser Antrieb wird insofern weiterentwickelt,
als der Grundsatz der Flossenbewegung auf verschiedene Antriebsarten angewendet
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zwei-Flügelpropeller
für kleinere Wasser- oder Luftfahrzeuge zu schaffen, der in verschiedenen Arbeitslagen,
z. B. nicht nur wie bisher, in seitlicher Propelleranordnung angebracht, sondern
auch in horizontaler Arbeitslage als Horizontalpropeller, ferner auch als steuerbarer
Schraubenpropeller angewendet werden kann, der nicht nur Schub in Richtung der Antriebsachse
erzeugen kann, sondern auch Schübe quer zur Achse. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die bei gemeinsamer Längsachse um go° gegeneinander versetzten
Flügel einen einteiligen Doppelflügel bilden, der bei jeder Propellerdrehung durch
ein Getriebe bis zu etwa go° schwenkbar ist. Man kann mit einem derartigen Propeller
nicht nur vorwärts oder rückwärts fahren und halten, sondern auch seitwärts in jeder
gewünschten Richtung fahren, wobei eine Ruderanlage usw. nicht notwendig ist.
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Als Ausführungsbeispiel zeigt Fig. i den Zwei-Flügelpropeller im Schnitt
von der Seite gesehen als Bootsantrieb. Derselbe kann gleichzeitig als Seitenpropeller
oder auch als Horizontalpropeller sowie als Schraubenpropeller verwendet werden.
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In dem Bootsrumpf A ist das einteilige Gehäuse G fest eingebaut. In
dem Gehäuse G lagert auf der Propellerseite die aus zwei Teilen bestehende Propellerwelle
W und T, nämlich der Welle W mit Kopfhälfte sowie dem Kopfhälfteteilstück
T, dessen beide Teile mittels vier Schrauben X abnehmbar fest miteinander verbunden
sind. In dem Kopfteil der Propellerwelle W und T lagert übers Kreuz
zu derselben in einem Doppellager der aus einem Stück bestehende
Propellerdoppelflügel
Pdessen Flügel in einem Winkel von go° zueinander stehen. In der Mitte zwischen
den beiden Lagerstellen ist der Doppelflügel, P mit einer Stirnradverzahnung versehen;
in diese greift das ebenfalls stirnverzahnte Steuerteil H ein. Das Steuerteil H
ist kreuzgelenkartig ausgebildet und mittels des Bolzens Z, welcher in der Propellerwelle
W doppelseitig lagert, angelenkt und beweglich verbunden. Übers Kreuz an dem Steuerteil
H ist die Steuerstange S, welche auf der einen Seite gabelförmig ausgebildet ist,
an den beiden Lagerzapfen des Steuerteils H angelenkt. Die Steuerstange S dient
gleichzeitig als Antriebswelle und ist mit dem Antriebsmotor M fest verbunden. Der
Antriebsmotor M ist auf der inneren Seite des kugelförmig gewölbten Gehäuses G beweglich
gelagert und wird durch den Zwischenring D sowie der Druckfeder 0 und der Ringmutter
E gehalten. Er kann mittel des an ihm befestigten Steuerhebels K im Steuerhebelbereich
beliebig verschwenkt eingestellt sowie festgestellt werden. Durch die Dichtung N
ist die" Propellerwelle W wasserdicht abgeschlossen: Die Propellerarbeitsweise ist
folgende: Bei der Steuerhebeleinstellung auf Null (s. Skala der Fig. i); d. h. der
Steuerhebel steht im Mittelpunkt des Steuerkreises, wirkt der Propeller wie ein
gewöhnlicher Schraubenpropeller, da sämtliche Flügelsteuerteile sich als geschlossenes
Ganzes mit der Antriebswelle drehen und die Steuerstange S gestreckt im Mittelpunkt
der Propellerwelle W und T liegt.
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Bei der Steuerhebeleinstellung z. B. von i bis 4 (s. Skala der Fig.
i) oder von a bis d (s. Fig. 2 und 3) sowie von o bis 18o° (s. Fig,
ii) wird zwischen der Propellerwehe W und der Steuerstange S durch die Verlagerung
ihrer Längsachse beim Drehen derselben durch den hieraus entstehenden Neigungswinkel
eine Relativbewegung des Steuerteils H hervorgerufen, durch welche eine schwingende
Hinundherbewegung bei jeder Drehung des Propellers entsteht. Dieselbe läßt sich
beliebig von o bis r2o° abschwächen oder steigern, wodurch die Propellerschubwirkung
in jede gewünschte Fahrtrichtung oder Fahrgeschwindigkeit gelenkt oder reguliert
werden kann.
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Die Arbeitsweise des Propellerdöppelflügels bei Steuerhebeleinstellung
auf Nummer 3 Backbord der Skala von Fig. i wird eine Drehung des Schiffes auf der
Stelle nach Backbord erreicht. In dieser Steuerhebeleinstellung macht der Doppelflügel
eine Schwing-Bewegung von etwa go°. Während der eine Propellerflügel das Wasser
ähnlich einem Ruderschlag erfaßt, bewegt sich der andere Propellerflügel mit der
schmalen Kante und dem. geringsten Widerstand in die Schubanfangsstellung, wodurch
eine ununterbrochene Schubwirkung erzielt wird (Fig. 8).
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Fig. 2 zeigt eine Propellerseitenansicht mit Einstellskala der einzelnen
Fahrgeschwindigkeitsstufen in Steuerhebeleinstellung »Volle Fahrt voraus«.
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Fig. 3 zeigt Steuerschema von vorn gesehen für normalen Schraubenpropellerantrieb.
In der horizontalen Ebene der Backbordseite und Steuerbordseite von o bis 4 liegen
sämtliche Fahrtmanöveriermöglichkeiten (s. Skala der Fig. i ; die Pfeile zeigen
-die Bewegungsrichtungen an). In der Vertikalebene erfolgt von a bis
d die Regulierung der Fahrtgeschwindigkeitsstufen (Fig. 2).
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Fig.4 zeigt die Propellerflügelstellung in Fahrt »Voll voraus«.
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Fig. 5 zeigt die Propellerflügelstellung »Drehen auf der Stelle«.
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Fig.6 zeigt die Propellerflügelstellung in »Fahrt rückwärts«.
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Fig.:7 zeigt das Propellerarbeitsschema von hinten gesehen in Steuerhebeleinstellung
Nr. 3 »Drehen auf der Stelle nach Steuerbordcr.
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Fig. 8 zeigt das Propellerarbeitsschema von hinten gesehen in der
Steüerhebeleinstellung »Backbord Nr. 3«, also »Drehen auf der Stelle nach Backbord«.
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Fig. g zeigt das Propellerarbeitsschema von hinten gesehen in Steuerhebeleinstellung
Nr. c: .>.Halten auf der Stelle mit laufendem Propeller«.
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In der Anwendung als Horizontalpropeller zeigt Fig. io den Propeller
in horizontaler Arbeitslage von der Seite gesehen in der Steuerhebeleinstellung
Nr.o: »Halten auf der Stelle mit laufendem Propeller«.
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Fig. ii zeigt ein Steuerkreisschema in Draufsicht. Die Pfeile zeigen
die Bewegungsrichtung an.
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Fig. i2 zeigt das Propellerarbeitsschema als Horizontalpropeller in
Draufsicht mit der Steuerhebeleinstellung »i35° Backbord zurück«.
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Fig. 13 zeigt das Propellerarbeitsschema als Horizontalpropeller in
Draufsicht mit der Steuerhebeleinstellung »45° Backbord voraus«.
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Fig. 14 zeigt das Propellerarbeitsschema als Horizontalpropeller in
Draufsicht mit der Steuerhebeleinstellung »go° drehen auf der Stelle nach Steuerbord«.
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Fig. 15 zeigt die Horizontalpropellersteuerhebeleinstellung »o° voll
voraus«.
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Fig. 16 zeigt die Steuerhebeleinstellung :)18o0 voll zurück«.
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Fig. 17 zeigt die Steuerhebeleinstellung z,go° Back-Bord«: »Drehen
auf der Stelle«.