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Hohlleiter für elektrische Hochspannungsleitungen aus Formdrähten
und/oder Formbändern Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlleiter in Form eines
Hohlseiles für hohe elektrische Spannung. Zum Aufbau derartiger Hochspannungsleiter
werden in an sich bekannter Weise Formdrähte und/oder Formbänder verwendet. Um den
mechanischen Beanspruchungen derartiger Leitungen mit größerer Sicherheit Rechnung
zu tragen, werden bekanntlich zur Erhöhung der Festigkeit ein Tragseil, Tragdrähte
od. dgl. Elemente im Hohlleiter vorgesehen.
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Es ist ferner nicht mehr neu, sogenannte kombinierte Leitungsseile
zu verwenden und auch in Form von ein- oder mehrlagigen Hohlseilen durchzubilden.
Bei einer solchen Bauweise ist das Seil aus Drähten oder Bändern von verschiedenartigen
metallischen Werkstoffen aufgebaut. Die Metalle werden so gewählt, daß das eine
sich durch gute elektrische Leitfähigkeit (Kupfer oder Aluminium), das andere durch
große Zugfestigkeit auszeichnet und z. B. aus Eisen oder Stahl besteht. Hierdurch
gelingt es, dem Gesamtseil eine größere mechanische Festigkeit zu geben, die vorzugsweise
bei Weitspannfreileitungen gefordert wird.
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Es ist ferner bekannt, Hohlleiter aus Fassondrähten durch Einlegen
von Stahldrähten mit hoher Festigkeit zu verstärken. Derartige Hohlleiter konnten
aber infolge der in solchen Leitungen auftretenden Schwingungen wegen ungenügender
Formbeständigkeit den an sie gestellten Anforderungen nicht gerecht werden.
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Um Leiter hoher Zugfestigkeit herzustellen, ist auch schon im einschlägigen
Schrifttum darauf hingewiesen worden, bei einem Hohlleiter aus profilierten Bändern,
die mit Nut und Feder ineinandergreifen,
Drähte aus Metallen höherer
Festigkeit- in die Nuten einzulegen und den Drähten Kreisform zu geben, damit ihnen
bei der Verseilung noch ein besonderer Drall erteilt werden kann. Diese Drähte,
die in Form einer dem Drall des Seiles entsprechenden Spirale vorhanden sind, machen
jedoch die Verwendung der-- artiger- Seile für Spannungen von qo kV an unwirtschaftlich,
weil die infolge der ferromagnetischen Wirkung auftretenden Verluste sehr hoch sind
und bis zu 40 °/a der zu übertragenden Leistung ausmachen können.
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Erfindungsgemäß werden dieseDrähte ausBronze oder einem schwach magnetisierbaren
Metall hergestellt. Es ist an sich bekannt, bei sogenannten Verbundleitern für elektrische
Freileitungen, die in der Regel aus Leitungsdrähten bestehen, die um einen Tragkern
aus Eisen- oder Stahldrähten in Form eines Seiles oder einer Drahtschraube verseift
worden 'sind, den Tragkern aus sehr schwach magnetisierbarem Metall hoher Druck-
und Zugfestigkeit herzustellen und gegebenenfalls Bronze hierfür zu verwenden. -Diese
in Form von Volleitern ausgebildeten Freileitungen sind jedoch in der Verwendung
höherer Spannungen mit Rücksicht auf die auftretenden Koronaverluste begrenzt, so
daß nur die aus Einzelprofilen aufgebauten Hohlseile für die Übertragung hoher Spannungen
in Frage kommen.
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Es erscheint vorteilhaft, für die Unterbringung des Tragdrahtes in
den Nut- und/oder Federprofilen einen Freiraum zu belassen, in welchem gegebenenfalls
auch zwei oder 'mehrere Tragdrähte Aufnahme finden können, indem der Querschnitt
dieser Tragdrähte entsprechend geringer gewählt wird. Diese Ausführung wird dann
bevorzugt, wenn eine höhere Festigkeit des Tragdrahtes verlangt wird.
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Es besteht ferner die Möglichkeit, die Drähte auch in die Feder einzulegen,
indem am Kopf derselben ein entsprechender Freiraum vorgesehen wird. Mitunter erscheint-
es -zweckmäßig, den einen Tragdraht in einem Freiraum der Nut und den anderen in
dem einer Feder unterzubringen. Durch eine derartige Ausbildung wird zugleich eine
für die Formbeständigkeit der Bauweise bessere Ausgestaltung des Freiraumes erzielt.
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Es hat sich ferner als recht brauchbar-erwiesen, die durch die Tragdrähte
bedingte Schwächung der N_ ut-und Federkonstruktion dadurch herabzusetzen, daß die
Schwächung-an. den weniger beanspruchten Querschnittsteilen der Fässondrähte vorgesehen
wird und die Nut- und Federverbindungen eine entsprechende Verstärkung erhalten.
Um dabei dem Hohlseil eine glatte Oberfläche zu geben, werden die Verstärkungen
an der Innenfläche der profilierten Bänder des Hohlleiters, und zwar an dem Schenkel,
der die Nut bildet, angebracht.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele dar. Sie zeigt einen Querschnitt
durch ein Hohlseil und in vergrößertem Maßstab einen Teil dieses Hohlseiles. Die
aus elektrischem Leitungsmaterial bestehenden -Profilbänder a eines Hohlseiles sind
durch Nut und Feder miteinander verbunden. Die Nut ist dabei so auszubilden, daß
ein Freiraum b zur Aufnahme eines Drahtes c vorgesehen ist (Abb. = und 2), der zum
Tragen des Seiles dient.
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Entsprechend der Darstellung in den Abb. 3 und 4 ist das aus nichtmagnetischem
Material bestehende Tragseil in zwei dünnere Drähte d aufgeteilt, die in dem Freiraum
b liegen.
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In Abb. 5 wird eine Ausführung gezeigt, bei der ein Draht e in einem
Freiraum h der Nut, ein anderer Dräut f in einem Freiraum der Feder liegt. Ferner
wird, um eine Schwächung des Zusammenhaltes durch die Einbettung des tragenden Organs
in dem Freiraum h -der Nut zu vermeiden, wie dies die Abb. 5 und 6 erkennen lassen,
der innenliegende Schenkel g der Nut in das Innere des Hohlseiles ausgebaucht. .
Der erfindungsgemäße Hohlleiter gestattet, die Spannweiten größer als bisher zu
bemessen und auch für Hoch- und Höchstspannungen Metalle zu verwenden, die ausreichende
Festigkeitseigenschaften aufweisen und sich womöglich an der Stromleitung beteiligen.