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Verfahren zur Herstellung von Isoparaffinen Diese Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung von Isoparaffinen.
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Stoffe, die Isoparaffine enthalten und die bei der nicht destruktiven
Hydrierung des Polymerisationsproduktes von Isobuten- und n-Buten-Mischungen entstehen,
sind wertvolle Komponenten der Treibstoffe hoher Octanzahl für Flugmotoren. Diese
Isoparaffine haben hohe Octanzahlen von 9i bis 96 (C. F. R.-Motoren-Methode), abhängig
vom Verhältnis zwischen Isobuten und normalen, polymerisierten Butenen, aber sie
haben den Nachteil, daß sie vorwiegend um ioo° herum sieden, während man von Treibstoffen
für Flugmotoren erwartet, daß sie normalerweise mindestens 5o °/o Komponenten enthalten,
die unter ioo° sieden. Mischungen von Flugzeugtreibstoffen, die solche Stoffe enthalten,
müssen außerdem eine beträchtliche Menge flüchtiger Bestandteile besitzen, die oft
niedere Octanzahl haben.
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Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung hydrierter Polymere aus
aus Mischungen von Isobuten und n-Butenen bestehenden oder solche enthaltenden Ausgangskohlenwasserstoffen.
Die hydrierten Polymere haben eine beträchtlich vergrößerte Flüchtigkeit bei ioo°,
ohne daß sich die Octanzahl verringert. Es stellt
sich ein Octanzahlbereich
ein, der sich entsprechend den Arbeitsbedingungen bei der Pölymerisation ändert,
vornehmlich hinsichtlich Temperatur und Durchsatz.
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Es ist bekannt, daß Mischungen von n-Buten, Isobuten und Propen polymerisiert
werden können und däß man die,Polymere als Komponente für Motortreibstoffe benutzen
kann.
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Gemäß der Erfindung werden zur Herstellung von Isoparaffinen die Polymerisationsprodukte
von Kohlenwasserstoffmischungen, enthaltend Isobuten, n-Butenen und Propen, der
nicht destruktiven Hydrierung unterworfen. Das Propen wird in einem Verhältnis zugeführt,
das sich bestimmt durch den Gehalt an Isobuten in der Olefmbeschickung und durch
die Flüchtigkeit, die man von dem Isoparaffin oder dem hydrierten Polymer, das erzeugt
werden soll, erwartet. Die Butan-Buten-Fraktion kann ein normales Buten-Isobuten-Verhältnis
in der Größenordnung 1,5: 1 bis 2,5: 1 aufweisen. Der Propenanteil, der für
jedweden gegebenen Gehalt an Isobuten zugefügt werden muß, bewegt sich in der Größenordnung
von 6o bis 13o Gewichtsprozent des Isobutengehaltes und wird durch die Flüchtigkeit
bis ioo° bestimmt, die man von dem Destillat der Polymere oder hydrierten Polymere
bis i2o° erwartet. Damit beispielsweise das Destillat der Polymere oder hydrierten
Polymere ungefähr eine 5o°/oige Flüchtigkeit bis ioo° aufweisen kann, erfordert
die Isobuten-n-Buten-Mischung eine Propenbeigabe, die sich der oberen Grenze des
genannten Bereichs (13o Gewichtsprozent) nähert. Die Arbeitsbedingungen für Durchsatz
und Temperatur während der Polymerisation müssen abgestimmt sein, damit man ein
Polymer erhält, das hydriert die erwünschte Octanzahl ergibt. Die Temperatur sollte
in der Größenordnung von iso bis 25o° liegen, jedoch ist ein engerer Bereich von
15o bis igo° gebräuchlicher, um eine Octanzahl von go oder höher für das hydrierte
Polymer zu erreichen. Der Druck wird im Bereich zwischen 17,5 und 98 kg/cm2 angewandt.
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Man kann die Polymerisation in einem einzigen Arbeitsgang ausführen,
eine vorherige Zwischenpolymerisation von Propen und Isobuten ist nicht notwendig.
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Um die Erfindung durchzuführen, kann ein Anteil von beispielsweise
12.°/o Propen zu der Beschickung des katalytisch arbeitenden Polymerisationsbetriebes
hinzugefügt werden. Dieser Betrieb kann z. B. mit
98 kg/cm2 und bei einer
Temperatur von etwa 16o° arbeiten, wobei ein geeignetes Polymer erhalten wird.
Beispiel i |
Zusammensetzung der Beschickung Gewichts- |
zugefügtes Propen einschließlich) I Prozent |
C2 Kohlenwasserstoffe .. ............ 0,2 |
C3 H3 ...,...... ,.................. 8,0 |
C3H6............,................. 12,0 |
C4H1o ....................... ,..... 3o,5 |
iso-C4H3 ........................... 16,1 |
n-C4H3 ........................... 32,2 |
C5- Kohlenwasserstoffe .............. i,0 |
Arbeitsbedingungen bei der Polymerisation
Kupferphosphat, |
Katalysator ........... Kadmiumphosphat |
und Phosphorsäure |
Druck ......................... 98 kg/cm2 |
Temperatur .................... 16o° |
`:Beschickungsanteil 1/kg, Kataly- |
sator/Stunde.................. etwa 225o |
Umwandlung in Polymere in Ge- |
, wichtsprozent, bezogen auf Be- |
schickung .................... 26,5 |
Zusammensetzung der Polymere Volum- |
prozent |
io bis ioo° ....................... 40,3 |
ioo bis i2o° ...................... 48,4 |
über i2o° ........................ 11,3 |
Dieses Polymer hat denselben Rückstand in Volumprozent (etwa 110/0) oberhalb i2o°
wie ein Polymer, das aus einer nur C4 Kohlenwasserstoffe enthaltenden .Beschickung
entsteht.
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Das Produkt aus der nicht destruktiven Hydrierung der Fraktion io
bis i2o° zeigte die folgenden Charakteristika: Octanzahl (C. F. R.-Motoren-Methode)
. . 94,0 A. S. T. M.-Flüchtigkeit bei ioo........ 40% Die Octanzahl des hydrierten
Polymers verringert sich unerheblich, und die Flüchtigkeit bei ioo° ist beträchtlich
erhöht.
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Beispiel 2 Die. Ausbeute und Güte des nach nicht destruktiver Hydrierung
erhaltenen Produktes kann beliebig durch Änderung der zur Polymerisatiog verwandten
Arbeitstemperaturen variiert werden, wie das folgende Beispiel zeigt:
Zusammensetzung der Beschickung Gewichts- |
zugefügtes Propen einschließlich) I Prozent |
CIHs ............................. 6,6 |
C3H6 ............................ 18,2 |
C4H10. ............................ 27,3 |
iso-CA .......................... 15,8 |
n-C4H3 ........................... 29,o |
C,- Kohlenwasserstoffe .............. 3,1 |
Arbeitsbedingungen bei der Polymerisation Katalysator
................ wie
in Beispiel i Druck
.... .................... 98 kg/cm2 Beschickungsanteil
1/kg, Katalysator/Stunde ........... etwa
1125
Die folgende Tabelle gibt Ausbeuten,
Zusammensetzung und Charakteristika der Stoffe bei verschiedenen Temperaturen an,
die man zur Polymerisation des Materials unter den Arbeitsbedingungen verwendet.
Temperatur ° C ............ 160,o 190,0 225,0 |
Ausbeuten in Gewichtsprozent |
auf die Beschickung bezogen |
Gesamtpolymer ............ 24,1 32,1 43,0 |
Destillat bis 12o............ 2o,6 25,6 29,0 |
Hydriertes Polymer |
Volumprozent C7H" und dar- |
unter .......... . ........ 36,0 36,o 32,o |
Volumprozent C,H18........ 53,0 46,0 39,0 |
Volumprozent C, H20 und dar- |
über ................... ii,o 18,o 29,o |
Volumprozent Destillat bis |
i20° auf die Beschickung |
bezogen ................ 86,2 81,2 69,6 |
Hydriertes Destillat bis 12o° |
Octanzahl Nr. C. F. R. M. M.) . 92,4 9i,2 86,2 |
A. S. T. M.-Flüchtigkeit |
bei 00' °/............... 50,0 52,0 50,0 |
Octanzahl (C. F. R. M. M.) |
Fraktion C7H............... g0,7 88,6 84,5 |
Fraktion C8Hls ............ 95,8 93,4 87,0 |
Vergleicht man Beispiel i mit Beispiel 2, so zeigt sich, daß eine Zunahme des Propengehaltes
von i2 auf 18 °/o zu einer erniedrigten Octanzahl des hydrierten Destillates bis
i20° führt, falls man unter denselben Bedingungen arbeitet, d. h. bei 16o°,
98 kg/cm2 Druck und bei einem Durchlauf von 1125 bis 125o 1/kg Katalysator/Stunde.
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Unter den in der Tabelle des Beispiels 2 angegebenen Bedingungen wird
eine Änderung der Ausbeute des Hydropolymers durch Temperaturerhöhung erreicht,
jedoch kann begreiflicherweise eine solche Änderung ebensogut durch Variation des
Beschickungsanteiles, der unter den Bedingungen der Tabelle des Beispiels 2 in jedem
Fall derselbe bleibt, durchgeführt werden.
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Beispiel e zeigt, daß eine Zunahme der Arbeitstemperatur erhöhte Ausbeute
des Gesamtpolymers, höheren Prozentsatz der höhermolekularen Polymere und erniedrigte
Octanzahl der hydrierten Polymere ergibt. Bei steigender Temperatur zeigen sowohl
die C,111,- als auch die C,111.-Fraktionen erniedrigte Octanzahl. Somit muß
man die zur Polymerisation notwendige Arbeitstemperatur möglichst niedrig halten,
damit man einen hydrierten Flugzeugtreibstoff der gewünschten Octanzahl erhält.
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Man kann eine für das Verfahren gemäß der Erfindung geeignete Kohlenwasserstoffbeschickung
in einem Arbeitsgang erhalten, wenn man an Stelle der Butan-Buten-Fraktionen, die
bei einer zweiten Fraktionierung von gecrackten Destillaten am Kopf der Kolonne
anfallenden Gemische verwendet.
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Es können Polymerisationskatalysatoren aus Kupferphosphat, Calciumphosphat,
Kadmiumphosphat und Phosphorsäure hergestellt und in der in der britischen Patentschrift
535 o62 beschriebenen Weise benutzt werden. Auch andere als die beschriebenen Katalysatoren
kann man anwenden, jedoch werden die vorgenannten bevorzugt.
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In den obererwähnten Beispielen wurden die Polymerisationsprodukte
in Gegenwart eines aus einem Nickel- und Wolframsulfidgemisch zusammengesetzten
Katalysators bei einem Wasserstoffdruck von 70 kg/cm2, einer Temperatur von
25o° und einem Durchlauf von etwa o,5 Volumen Polymer/Volumen Katalysator/Stunde
hydriert.