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Verwendung doppelseitig plattierter Gegenstände Auf vielen Verwendungsgebieten,
auf denen bisher Kupfer oder Kupferlegierungen, Nickel oder Nickellegierungen zum
Einsatz kamen, wird neuerdings mit diesen Werkstoffen plattiertes Eisen angewendet,
und zwar vor allem an solchen Stellen, wo nur die Korrosionseigenschaften der genannten
Metalle, also Eigenschaften ihrer Oberfläche, benötigt werden. Durch diese Umstellung
können bedeutende Mengen an Mangelmetallen gespart werden und gegebenenfalls die
betreffenden Gegenstände durch Walil eines entsprechenden Eisens oder Stahls noch
mit besserer Festigkeit ausgestattet werden als bisher.
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Die Plattierauflagewird nur auf derjenigen Seite aufgebracht, auf
der die Schutzwirkung erforderlich ist und so dünn wie möglich gehalten, um möglichst
viel Mangelmetall zu ersparen. Bei Gegenständen, die nur einseitige Schutzwirkung
benötigen, zeigte sich nun, daß in gewissen Fällen die einseitige Auflage sehr stark
gewählt werden mußte, wenn ein völlig sicherer Schutz gewährleistet sein sollte.
Wurde die Auflage nicht so stark gewählt, so gab sie zwar auf dem größten Teil der
von ihr bedeckten Fläche den erwarteten Schutz, aber immer wieder waren an einigen
wenigen Stellen entweder kleine Fehler oder Verletzungen. in der Deckschicht, an
denen das darunterliegende Eisen vom Potentialunterschied Eisen - Deckschicht unterstützt,
rasch zerstört wurde. Eine oder einige wenige derartige Zerstörungen machten dann
den ganzen Gegenstand unbrauchbar. Die Erscheinung trat besonders dann auf, wenn
Korrosionsbedingungen bestanden, die den Potentialunterschied Eisen-Deckschicht
stark zur Auswirkung kommen
ließen, z. B. bei guter Leitfähigkeit
und erhöhter Temperatur der korrodierenden Flüssigkeit.
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Die Erscheinung kann nun mit Sicherheit durch eine sehr kräftige Auflage
auf der korrosionsgefährdeten Oberfläche des Gegenstands vermieden werden. Solche
starke Auflagen widersprechen aber dem Sinn der Plattirrung, der doch -in einer
möglichst großen Ersparnis an Mangelmetallen bestehen soll.
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Erfindungsgemäß kann nun die gleiche Korrosionssicherheit bei größtmöglicher
Decknmetallersparnis erzielt werden, wenn bei Gegenständen, deren Wandungen -einer
Schutzwirkung nur auf einer Wandungsseite bzw. Oberfläche bedürfen, beide Wandungsseiten
bzw. Oberflächen mit einer Plattierauflage versehen werden. Die Auflagen können
dann so dünn wie möglich gehalten werden.
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Entsprechende Untersuchungen zeigten, daß die von der korrosionsgefährdeten
Seite natürlich auch jetzt an einzelnen Stellen ausgehende Korrosion das Eisen-Grundmetall
zwar zerstört, daß diese Zerstörung aber nur eine geringe Ausdehnung in der Richtung
der Wandebene zu nehmen vermag, die Festigkeit des Körpers also nur so wenig beeinflußt,
daß die Schädigung vernachlässigbar ist, und daß die Korrosion an der Deckschicht
auf der nicht korrosionsgefährdeten Seite der Wandoberfläche zum Stehen kommt. Es
entsteht kein Loch in der Wand des Gegenstands. Die verbleibende Deckschicht ist
stark genug, um an der betreffenden Stelle auch einem Überdruck standhalten zu können,
da sie nur eine Höhlung von recht geringer Abmessung überspannt.
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Doppelseitig plattierte- Gegenstände sind an und für sich bekannt.
Auch ihre Verwendung gegen einen Korrosionsangriff von beiden Seiten ist nicht neu.
Die Verwendung doppelseitig plattierter Gegenstände an Stellen, wo nur einseitiger
Schutz erforderlich ist, bietet jedoch die neuartige Möglichkeit für einen Deckschicht
sparenden Einsatz plattierter Werkstoffe, der bisher nicht bekannt war.
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Mit besonderem Erfolg kann die Erfindung nun im folgenden Fall angewendet
werden. Bedarf ein eiserner Gegenstand einseitigen Schutzes durch Plattirrung und
soll Messing als Plattierauflage verwendet werden, weil der Kupferanteil an diesen
Legierungen besonders klein gehalten werden kann, so besteht bei Anwendung einer
dünnen einseitigen Plattierauflage nicht nur die aus Fehlern und Verletzungen entstehende
Gefahr örtlicher Zerstörung des Eisens, sondern es tritt auch noch eine weitere
auf, -die vornehmlich dem Messing eigen ist und der auch durch kräftige Verstärkung
der Messingauflage nicht zu entgehen ist. Das Messing neigt zu örtlicher Entzinkung
bzw. Lochfraß, ganz gleich, in welcher Stärke es vorliegt. Die Dicke des Materials
vermag den Vorgang nur zu verzögern. Da nun Plattierdeckschichten aus Messing stets
dünner sein werden als die Wände von Gegenständen, die vollständig aus Messing sind,
besteht die Gefahr, daß solche Teile besonders rasch dem Lochfraß anheimfallen.
Sobald dieser das Grundmetall Eisen erreicht hat und die Korrosionsflüssigkeit Zutritt
zu diesem erhält, wird es wiederum, vom Potentialunterschied Messingdeckschicht
- Eisen unterstützt, rasch so zerstört, daß ein Loch in der Wand des Gegenstands
entsteht.
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Entsprechende Untersuchungen zeigten, daß eine solche örtliche Zerstörung
vermieden werden kann, wenn beiderseits messingplattierte Gegenstände zur Anwendung
kommen. Die Korrosion kommt dann an der Messingdeckschicht der nicht korrosionsgefährdeten
Oberfläche bzw. Seite des Gegenstands zum Stehen.
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Als Gegenstände im Sinne der Erfindung gelten Platten, Wände, Gefäße,
Wannen, Töpfe, Rohre usw.