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Vorrichtung zur Prüfung des Sehvermögens
Es ist gegenwärtig ein Typus
von Geräten zur Prüfung des Sehvermö2,ens in allgemeiner Benutzung, der eine Buchstabentafel
mit mehreren Buchstalbenreihen des Alphabets von verschiedener Größe umfaßt, an
denen das Sehvermögen einer Person gemessen wird. Diese Tafel wird in NTerl)indung
mit einer halhkreisförmigen oder propel 1erartigen Anordnung von radialen Meridianlinien,
die eng beieinander stehen, und einer getrennten Tafel benutzt, die einen drehbaren,
rauten,förmigen Anzeiger besitzt und aus zwei Sätzen von auf engem Abstand stehenden
parallelen Linien be steht, von denen die Linien eines Satzes senkrecht zu denen
des anderen Satzes stehen. Die Buchstabentafel wird zur Ermittlung und Korrigierung
des sphärischen Fehlers in der Brechung bei der Person lenutzt, der hall>kreisförinige
Propeller wird zur Bestimmung des Vorhandenseinls von Astigmatismus und zur Ermittlung
der Achse des zylindrischen Fehlers, Wenn vorhanden, verwendet während die rautenförmige
Tafel zur Bestimmung und Korrektion des an dem Propeller ermittelten Astigmatismus
angewandt wird.
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Bei diesem Apparatetypus hat die zu prüfende Person oft große Schwierigkeiten
beim Versuch die ihr am schärfsten erscheinende Linie zu ermitteln, und es ergeben
sich oft Fehler ohne ein Versehen der Person oder des Fehlsichtigen Dies ist auf
die Tatsache zurückzuführen, daß die Linien auf jeder Tafel eng beieinander liegen
und der Versuchsperson so erscheinen, daß sie nur sehr allmählich voneinander abweichen,
so daß es der Person nur mit Schwierigkeiten möglich ist, mit Bestimmtheit oder
Zuverlässigkeit zu sagen welche
der Linien am schärfsten erscheint.
Außerdem erscheinen solche Linien der Person oft verschleiert und einander überlappend,
und es entsteht durch diese additiven oder subtraktiven Effekte das subjektive Erscheinungsbild
von Phantomlinien von verschiedener Dichte in solchen Stellungen und Richtungen
auf der Karte, die objektiv nicht existieren. Dies ist eine bekannte Quelle von
Verwirrungen, Fehlern und Verzögerungen und verdeutlicht am besten, welches wahrscheinlich
der größte Nachteil der Tafeln dieses Typus ist. Ein kleines Bündel von nur zwei
Linien;, die eng beieinander liegen, kann bei besonderen Fehlern subjektiv als eine,
zwei, drei oder mehr Linien in Abhängigkeit von der Art des optischen Fehlers und
der resultierenden zadlditiven und subtraktiven Wirimugen, die durch die Überschneidung
der Schleifer entstehen, erscheinen. Phantomlinien, die auf dem Propeller durch
Interferenz dieser Art entstehen, können sehr beträchtlich von dem wahren Er.scheinungslbillld
der Linien abweichen, und zwar nicht nur in bezug auf die Anzahl der gesehenen Linien,
sondern auch in bezug auf ihre Weite, Dichte und Neigung und selbst ihre Farbe.
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Phänomene dieser Art sind jedem Fehlsichtigen bekann. Gelegentlich
muß die Zylinderachse während einer einzigen Prüfung mehrere Male und gelegentlich
um mehr als 20 oder 300 verstellt werden.
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Weiterhin ist es wegen dieser subjektiven Erscheinungen oder Phänomene
für die Versuchsperson oft schwierig oder sogar unmöglich, mit gewisser Bestimmtheit
oder Zuverlässigkeit zu sagen, wann die Neutralisation des Astigmatismus erreicht
ist. Tafeltypen, die eng beieinander liegende Linien benutzen, neigen ihrer Natur
nach zu dieser besonderen Art von Fehlern, und die besten Vorsätze der gewis.senhaftesten
und sorgfältigsten Menschen werden zunichte gemacht. Weiterhin hates sich bei besonderen
Klassen von Brechung.sfehlern, wie z. B. Ammetropie von mittleren oder höherem Grad
oder gemischtem Astigmati!smus von mittlerem oder höherem Grad, oft als äußerst
schwierig oder sogar unmöglich herausgestellt, die Sicht auf der Buchstabentafel
genügend zu verbessern, damit die Prüfung fortgesetzt und an der Propeller- oder
Rautentafel vervollständigt werden kann.
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Außendem muß-.bei solchen Geräten während der Prüfung ,die Versuchsperson
den Winkel ih.rer Gesichtslinie von einer Tafel auf die andere ändern, so daß sich
außerdem Fehler aus dem Faktor der Schräge ergeben können.
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Es ist Gegenstand der Erfindung, - eine Vorrichtung zu schaffen,
tdie die vorerwähnten und ähnliche Nachteile ausgleicht, welche sich bei anderen
be kannten Typen von Vorrichtungen zur Prüfung des Sehvermögens zeigen.
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Nach der Erfindung umfaßt eine Vorrichtung zur Prüfung des Sehvermögens
eine Tafel, die eine im wesentlichen kreisförmige Skala mit Meridiane trägt, und
Meridiananzeilgemittel, die konzentrisch an der Skala und drehbar zu dieser angeordnet
sind.
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Die genannten Anzeigemittel umfas.sen mindestens vier Zeiger, von
denen keine zwei parallel zu einem gewöhnlichen Meridian auf der Skala und von denen
keine zwei diametral entgegengesetzt liegen.
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Eine lbevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung ist in der Zeichnung
näher veranschaulicht.
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Fig. I ist eine Vorderansicht der Tafel und der Anzeigemittel; Fig.
2, 3 und 4 sind Ansichten entsprechend der Fig. 1, die abgevandelte Formen der Anzeigemittel
verdeutlichen; Fig. 5 ist eine Vorderansicht der in ein Gehäuse eingebauten Tafel
und der Anzeigemittel; Fig. 6 ist eine Schnittansicht nach der Linie VI-VI der Fig.
5.
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Man erkennt in Fig. I die Vorrichtung, besteliend aus einer Tafel
I und allgemein bei 2 angedeuteten Anzeigemitteln. Die quadratische Tafeln besitzt
eine kreisförmige Skala, die in Zwischenräumen von 50 markiert ist und aus zwei
halbkreisförmigen Teilen besteht, ,die beiderseits einer senkrechten Mittellinie
liegen. Diese Mittellinie i.st bei I80° an jedem ihrer Enden bezeichnet, und die
beiden Skalen verlaufen, wie dargestellt; in entgegengesetzten Richtungen. Die Linien
auf den Skalen werden im Verlauf der weiteren Beschreibung als Meridiane bezeichnet,
da sie zur Bezeichnung des Winkels der optischen Meridiane benutzt werden, in ,denen
ein Zeiger der Anzeigemittel der zu prüfenden Person, wie nachfolgenld beschrieben
wird, am schärfsten erscheint.
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Die Anzeigemittel bestehen aus einer Scheibe 4, die drehbar an der
Tafel und konzentrisch zur Skala 3 befestigt ist. Dieses kann in jeder geeigneten
Weise, beispielsweise mittels einer Ose geschehen, und zwar derart, daß die Scheibe
4 in der Stellung verharrt, in die sie gedreht worden ist.
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Auf dieser weißen Scheibe sind fünf gleiche schwarze geradlinige
Zeiger oder Linien 5 bezeichnet. Die Zeiger 5 erstrecken sich von dem Mittelpunkt
der Scheibe 4 und sind gegeneinander um 720 versetzt. Jeder Zeiger 5 läuft an dem
Umfang der Scheibe 4bei 6 in eine scharfe Spitze aus, und die Scheibe ist an zudem
Umfang bei 7 in der Nähe der Punkte 6, wie Idargestellt, ausgeschnitten, so daß
Handhaben entstehen, um die Dreheinstellung der Scheibe zu erleichtern. Die Scheibe
4 und die Tafel 1 sind weiß, während die Skalen 3 und Zeiger 5 schwarz sind. Die
Mitte der Scheibe ist mit einem schwarzen kreisförmigen Fleck 8 versehen, dessen
Radius mindestens gleich der Breite jedes Zeigers, vorzugsweise jedoch größer ist.
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In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die Scheibe 4
durch eine Spinne versetzt, die vorzugsweise aus Aluminium hergestellt ist und aus
einem kreisförmigen Mittelteilg 9 und fünf Beinen oder Zeigern 10 besteht, die sich
radial und um 72° versetzt nach außen erstrecken. Jeder Zeiger läuft an seinem Außenende
qn eine scharfe Spitze aus. Die Spinne ist schwarz gestrichen und drehbar konzentrisch
an der Tafel in irgendeiner geeigneten Weise mit einem gewissen Reibungswiderstand
festgelegt, so daß s-ie in jeder Stellung, in !die sie gedreht wird, verharrt.
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In Fig. 3 ist die Vorrichtung im wesentlichen ähnlich der in Fig.
I dargestellten Vorrichtung. Die Zeiger 11 sind aber in diesem Fall tangential zu
einem mit der Skala 3 konzentrisch liegenden Kreis angeordnet, und der I80°-AIeridian
liegt in einem Winkel von 180 zur Senkrechten. Wie dargestellt, können die Zeiger
aus einer Reihe von henachbarten Punkten bestehen.
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In der in Fig. 4 verdeutlichten Ausführungsform sind sechs radiale
Zeiger anstatt der fünf. und zwar in Paaren, angeordnet. Die Zeiger eines jeden
Paares liegen um 300 auseinander, und die Zeigerpaare sind um 900 versetzt. Ein
Mittelkreis ist wie in Fig. 1, 2 und 3 vorgesehen, und die Zeiger enden vorzugsweise
mit ihren inneren Enden, wie dargestellt, an der Grenzefdes Mittefkreises.
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In den Fig. 5 und 6 sin,d die. Tafeln und die Anzeigemittel, entsprechend
der Fig. 2 in ein Gehäuse eingebaut, dargestellt. Das Gehäuse besteht aus einem
Kasten 12, dessen Vorderseite mit einer durchscheinenden Scheibe 13 versehen ist,
auf der die Skala 3 markiert ist. Die Spinne besteht aus einem kreisförmigen Mittelteil
9 und Zeiger 10 und ist vor der durchscheinenden Scheible I3 und konzentrisch zur
Skala mittels einer Spindel 14 be festigt, die all- ihrem äußeren Ende mit Gewinde
versehen ist, so daß die Spinne mittels Muttern 15 festgelegt werden kann. Die Spindel
14 ist an einer Buchse I6 an der Rückseite des Gehäuses und einem Winkel 17,der
an einer Querleiste Ig sitzt. drehbar gelagert. Die Spindel wird gegen axiale Bewegung
durch eine Mutter 19 festgehalten, und es sin!d auf jeder Seite der Scheibe I3 Unterlegscheiben
20 vorgesehen. Ein Ritzel 21 i:st auf der Spindel 14 festgelegt und durch eine Kette
22 mit einem unteren Ritzel 23 verbunden. Das Ritzel 23 liegt fest auf einer Spindel
24, die ein Schneckenrad 25 trägt.
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Das Schneckenrad 25 kämmt mit einer Schnecke 26, die auf einer drehbaren
Spindel 27 befestigt ist, welche durch eine Seite des Kastens 12 verläuft uud mit
einem Bedienungsknopf 28 versehen ist.
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Die Spindel 27 iSt in Querleisten 30 gelagert, die sich zwischen den
genannten Winkeln erstrecken.
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Auf diese Weise bewirkt die Drehung des Bedienungsknopfes 28 in jeder
Richtung entsprechende Drehung der Zeiger 14. Die Scheibe 13 wird in ihrer Lage
durch eine Einfassung 12a in dem Gehäuser und einem Rahmen 31 festgehalten, der
mittels Schrauben 32 in dem Gehäuse festgelegt ist.
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Die Scheibe 13 wird von hinten durch eine Lichtquelle 33 in einer
Fassung 34 beleuchtet, die über eine Steckdose 35 an der Rückwand des Gehäuses mit
einer Stromquelle verbunden werden kann.
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Die in bezug auf die Fig. 5 und 6 erläuterte Vorrichtung wird nun
in ihrer Wirkungsweise bebeschrieben. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich
lediglich auf die Benutzung der Tafel und der An;zei,emittel, wobei zu verstehen
ist, daß die iiblichell optischen Gerätschaften außerdem zu verxvendell sind.
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Beim Gebrauch wird die Scheil 13 voll der Lichtquelle 33 beleuchtet,
und die zu prüfende Person wird aufgefordert, den ihr am schärfsten erscheinenden
der Zeiger 10 zu bezeichnen, und es werden, falls erforderlich, die Zeiger mittels
des Bedienungsknopfes 2 leicht gedreht. Wenn alle Zeiger 10 der Person in gleicher
Farbdichte erscheinen, so ist kein Astigmatismus vorhanden.
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Wenn aber einer von den Zeigern dichter erscheint als die anderen,
ist ein gewisser Astigmatismus vorhanden, und dieser Zeiger gibt die allgemeine
Richtung der Achse des zylindrischen Fchlers an.
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Die genaue Richtung der Achse ergibt sich durch geringfügiges Bewegen
des Zeigers in der einen oder der anderen Richtung, während seine beiden benachbarten
oder nächsten Zeiger der Person in gleicher Farbdichte erscheinen. In gleicher Weise
können die beiden entferntesten Zeiger ausgegliche werden.
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Auf Grund der verhältnismäBig weiten Versetzung der Zeiger um 720
besteht keine Gefahr, daß die zu prüfende Person die Zeiger verwechselt, so daß
die Prüfung schnell und genau durchgeführt werden kann. Da die Winkel zwischen den
Zeigern 720 betragen, bringt die Drehung der Figur um 360 die Zeiger zu den vorher
von ihnen angezeigten Meridianen auf der Kreisskala zurück, aber in diametral entgegengesetzten
relativen Stellungen.
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Somit beträgt die in . jedem Fall erforderliche maximale Drehung des
am dichtesten erscheineniden Zeigers in einer Prüfung I8°. Wenn diese Größe überschritten
wird, tritt der Zeiger in die allgemeine Richtung ein, die ursprünglich von einem
der entfernten Zeiger angegeben wurde, und dieser letztere beginnt dann an Dichte
zuzunehmen und die gleiche allgemeine Richtung, allerdings auf der diametral entgegengesetzten
Seite der Skala, anzuzeigen.
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Weiterhin beträgt die erforderliche maximale Drehung der benachbarten,
oder der entfernten Zeiger beim Ausgleich Ider Farbdichte in jedem Fall in einer
Prüfung gleichfalls I80, denn die maximale Beweg-ungsfreiheit für die Zeiger innerhalb
einer allgemeinen Richtung auf der Kreisskala beträgt 360 beiderseits ihrer Mittelstellung.
Da die benachbarten oder entfernten Zeiger sich entgegengesetzt zueinander in bezug
auf den die Achse anzeigenden Zeiger bewegen, gleichen sie einander in einigen Stellungen
innerhalb eines Winkelbereichs von der Hälfte der genannten Größe aus.
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Es ist zu erkennen', daß an Stelle der üblichen zwanzig oder mehr
Linien des I80°-Propellers diese Tafel nur fünf Linien innerhalb eines Kreises von
3600 benutzt, und zwar eine Linie in jeder allgemeinen Richtung von 720. Während
die physikalische Trennung zwischen den Linien 720 beträgt, ist die geometrische
Trennung lediglich 360 auf wider i8o0-Skala, da die Ausdehnungen der Linien genau
in die Mitte zwischen ihre ursprünglichen fallen. Daher kann das äußerste Maß, um
das irgendeine Linie auf der Skala falsch steht, nicht mehr als I80 von der wahren
besten Linie abweichen, unabhängig davon, in welcher Stellung die Skala sich zum
Beginn der Prüfung befunden hat oder welche Richtung der Achse des Zylinders zu
korrigieren ist, d. h. die fünf Linien auf der Skala stellen trotz ihrer weiten
physikalischeil
Trennung von 72° ein optisches Gitter dar, welches
weniger als zwei Linien autf dem bekannten Propeller besitzt. Dies begrenzt Iden.
maximalen an--fänglichen Unterschied der bei dieser Tafel zwischen der zuerst gegebenen
besten Linie und der wahren besten Linie selbst im Falle des kleinsten zylindrischen
Fehlers. Dieser kleine Unterschied, der in der Erscheinung der Linie beim ersten
Beginn der Prüfung begründet liegt, wirdlschnell mit äußerster Genauigkeit und Endgültigkeit
bei der ersten Verstellung der Scheibe berichtigt, und Idie vollständige Prüfung
zur Bestimmung.der.genauenAchsrichtun,g des Korrekturzylinders besteht lediglich
aus dieser einzigen Tätigkeit, bei der eine ganz geringfügige Drehung der Scheibe
ausgeführt wird, um die Dichte der beiden benachbarten Linien auf die zuerst gegebene
beste Linie abzustimmen.
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Eine Überprüfung der von der Versuchsperson gegebenen Aussage kann
durch Drehung der Zeiger vorgenommen werden, bis ein Zeiger Ider von dem zuerst
ausgewählten Zeiger ursprünglich besetzten Stellung diametral entgegengesetzt liegt.
Wenn dieser Zeiger nun der Versuchsperson am schärfsten erscheint, besteht die zuerst
gegebene Aussage zu Recht. Dieses Verfahren kann in ähnlicher Weise als eine Verwirrungsprüfung
angewandt werden, wenn der Verdacht besteht, daß die Versuchsperson simuliert oder
dem Untersuchenden irreführende Informationen, gibt.
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Bei der Korrektion des astigmatischen Fehlers werden zylindrische
Versuchsgläser in das übliche Untersuchungsgestell eingesetzt, welches von der Person
während der Prüfung getragen wird, und zwar mit der Achse in der genauen Richtung,
die schließlich auf der Kreisscheibe angegeben wird, wenn alfle Zeiger in ihrer
Farbdichte so gleich wie möglich sind. Die Ergebnisse können bei jedem solchen Glas
durch leichte Drehung der Figur und Notieren der Wirkung auf die Einstellung der
benachbarten oder entfernten Zeiger überprüft werden. Wenn die genaue Neutralisierung
erreicht ist, ist zu erkennen, daß in dieser Einstellung kein Wechsel mehr stattfindet.
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In Fällen, wie bei starker Ammetropie oder mittlerem oder starkem
gemischtem Astigmatismus, wo die Zeiger nicht scharf erkannt werden können und wo
es schwierig, langwierig und für die Versuchsperson ermüdend ist, die Sicht auf
der Buchstabentafel mit sphärischen Versuchsgläsern - zu verbessern, kann die Sicht
mit solchen Gläsern durch Benutzung rades Mittelteils g verbessert werden. Der Fleck
g wird weiterhin einen Kern von dichter Farbe zeigen, lange nachdem die Buchstaben
auf der Buchstabentafel auf Grund des geringen Sichtvermögens aufgehört haben, erkennbar
zu sein, und es ist eine verhältnismäßig schnelle und einfache Aufgabe, ,diesen
Kern mit sphärischen Versuchsgläsern zu verbeslsern, bis ein Zeiger 10 etwa scharf
herausgebracht werden kann.
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Das allgemleine Verfahren verläuft wie folgt, wobei- die allgemein
verständliche Schleiermethode zum Zwecktder Erläuterung benutzt wird.
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Abschnitt I: Beste Schare Ermittle die höchste plus- (oder niedrigste
minus-) sphärische Stärke, die für das beste Sichtvermögen auf dem mittleren Fleck
oder wahlweise auf der Tafel nach S n e 11 e n erforderlich ist und verschleiere
diese in ,der üblichen Weise mit zusätzlicher sphärischer Plusstärke.
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Abschnitt2: Achsrichtung Ermittle den schärfsten Zeiger auf der Tafel
13 und sdrehe die Zeiger 10 leicht, bis die beiden benachbarten Zeiger (oder wenn
erwünscht, die entfernten Zeiger) in bezug auf die Farbdichte genau übereinstimmen.
Die genaue Achse wird dann auf der Skala 3 durch Idie Richtung der besten Zeiger
10 angegeben.
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Abschnitt3: Schleierprüfung Drehe die Zeiger leicht und beobachte
die Wirkung auf die Farbdichte des die Achse anzeigenden Zeigers. Wenn die Flarbdichte
besser wird oder unverändert bleibt, ist die Zufriederheit der Person angezeigt,
und zusätzliche sphärische Plusstärke ist für ausreichendes Verschleiern notwendig.
Wenn die Farbdichte abnimmt, ist das Verschleiern angemessen. Setze wahlweise einen
Prüfzylinder ein, um zu ermitteln, ,daß das Schleiern ausreichend ist.
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Wenn zylindrische Phsstärke in der angegebenen Richtung die benachbarten
oder entfernten Zeiger verbessert, ist die Sphäre in wider Plusstärke unzureichend.
Wenn die Nachbarlinien schlechter werden, entferne den Prüfzylinder und verfahre
nach Abschnitt 4.
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Abschnitt 4: Neutralisierung des astigmatischen Fehlers Setze Minuszylinder
mit der Achse in der angegebenen Richtung auf der Skala 3 ein, bis alle fünf Zeiger
10 gleich erscheinen. Diese genaue Neutralisierung des astigmatischen Fehlers kann
nun, wenn erwünscht, durch leichte Drehung der Zeiger im Uhrzeigersinn und Beobachtung
der Wirkung auf den Ausgleich der beiden Nachbarzeiger überprüft werden. Wenn sich
dieser Zeiger, der sich gegen den Meridian des ursprünglich schärfstenl Zeigers
hin bewegt, gegenüber seinem Nachbarzeiger verbessert, ist die Zylinderstärke noch
unterkorrigiert, und eine höhere Stärke ist angezeigt. Wenn dieser Zeiger schlechter
wird, ist die Stärke überkorrigiert.
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Abschnitt 5: Vervollständigung der Untersuchung Führe die Person zur
Karte nach 5 ne 11 e n zurück und entferne den Schleier durch Verringerung der sphärischen
Plusstärke.
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In Abschnitt 2 der vorstehend beschriebenen Versuchsdurchführung
wurde festgestellt, daß zwei Zeiger, die von der Person als die besten bezeichnet
wurden, in entgegengesetzten Richtungen liegen und jeder von ihnen um das gleiche
Maß von der wahren Richtung abweicht und daß jeder dieser Zeiger daher benutzt und
der andere vollkommen außer Betracht gelassen werden kann. Wenn drei
Zeiger
gegeben sind, so ist festzustellen, daß zwei von ihnen in entgegengesetzten Richtungen
zu dem am schärfsten erscheinenden Zeiger liegen und da sie auf dessen entgegengesetzter
Seite liegen, sie mit völliger Sicherheit außer Betracht gelassen werden können.
Es ist möglich, jedoch sehr unwahrscheinlich, daß vier Zeiger gegeben werden. und
es ist in diesem Fall am besten, die Zeiger leicht zu drehen, bis d;er eine schärfer
erscheint als die anderen.
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Wenn die fünf Zeiger 10 als gleich bezeichnet werden, kann kein Zylinderfehler
vorliegen. Es ist jedoch günstiger, dies noch einmal durch Befragen der Person festzustellen,
ob ihre Dichte die gleiche ist, wie der mittlere schwarze Fleck 9. Wenn nicht, so
ist möglicherweise ein bester Zeiger durch eine sehr geringe Drehung herauszubringen,
oder aber die Netzhaut kann mit dem Gebiet des geringsten Unvermögens in dem Bereich
von Sturm liegen, so daß ein stärkeres sphärisches Plus notwendig ist.
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Der Zusatz von sphärischem Plus in einem solchen Fall wird eine beste
Linie hervorbringen, die dann, -wenn notwendig, gegen den mittleren Fleck verschleiert
werden kann.
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Es wird festzustellen sein, ob der Mittelfleck bemerkenswert konstant
bleibt .als ein Vergleichsmittel zum Vergleichen der Zeiger über ein weites Gebiet
von optischen Fehlern. Selbst in dem Fall von sehr geringem Sichtvermögen, .sei
es auf Grund eines Brechungsfehlers oder anderen, gibt dieser Fleck immer noch einen
sehr nützlichen Kern von dichtem Schwarz, mit dem die Zeiger auf den Scheiben verglichen
werden können. Darüber hinaus erlaubt dessen Einfachheit, in der Form noch lange
benutzt zu werden, wenn die größten Buchstaben auf der Buchstabentafel nicht mehr
erkennbar sind.
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Wegen dieser hohen relativen Konstanz in der Dichte dient der mittlere
Fleck dem sehr nützlichen Zlveck, eine konstante Prüfung der Lage der Brennlinien
in bezug auf die Netzhaut zu bieten. Zu Beginn der astigmatischen Prüfung zeigt
er durch Vergleich wann der schärfste Zeiger verschleiert wird. Während der Prüfung
zeigt er, ob der Schleier noch besfeht. Zum Ende der Prüfung. wentl die fünf Zeiger
ausgelglichen worden sind, zeigt er, ol) irgendeine latente Hypermetropie die Person
während der Prüfung ausgelassen hat. Dies sind besonders nützliche Prüfungen, lvenn
die vol.le und genaue Neutralisation des astigmatischen Fehlers zu vervollständigen
ist. Fehler in der Korrektion auf Grund von vorhandenen Schleiern sind ziemlich
allgemein, und der Mittelfieck g schließt diese Fehler aus.
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Die in bezug auf Fig. I bis 4 erläuterten Vorrichtungen werden in
ähnlicher Weise, wie vorbeschrieben, benutzt, aber die Tafel wird in diesem Fall
unterstützt oder in einer geeigneten Stellung aufgehängt, und die Scheibe wird,
wenn notwenig, mit dem Finger gedreht, und an Stelle der Beleuchtung rückwärtig
der Tafel wird die Scheibe von vorn erhellt. Die Scheiben bestehen aus Karton, Leichtmetall
oder anderem geeignetem Material.
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Während die Zeiger und Figuren als schwarz beschrieben wurden und
die Tafel und Scheiben als weiß, können jedoch andere kontrastierende Farben benutzt
werden. Außerdem können die Zeiger abweichend von dem Beschriebenen verschiedene
Form haben. Bei.spielsweise können die Zeiger auf der Scheibe aus einer Reihe von
Symbolen, Zahlen oder Buchstaben und gelbrochenen oder gestrichelten Linien bestehen.
Außerdem können die Linien so angeordnet sein, daß sie eine im wesentlichen geschlossene
rechteckige Figur bilden. Es können auch, falls erwünscht, vier, fünf oder mehr
Zeiger benutzt werden, und jeder von ihnen kann eine Gruppe von verhältnismäßig
engstehenden Linien, wie vorbeschrieben, umfassen, in keinem Fall aber dürfen je
zwei Zeiger oder Linien parallel zueinander oder diametral in bezug auf einen gemein
samen Meridian auf der kreisförmigen Scheibe angeordnet sein. Wenn die Zeiger tangential
liegen, muß sich jede Tangente im wesentlichen, in nur einer Richtung nach der Kreisscheibe
hin erstrecken.
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Nach einer Abwandlung dieser Anordnung, die in der Zeichnung nicht
dargestellt ist, wird jeder Zeiger aus einer Gruppe von engstehenden aus zwei, drei
oder mehr parallelen oder geringfügig konvergierenden oder divergierenden Linien
gebildet. Ein Bogen, der den Winkel von 360 bedeckt, kann aus der Skala ausgelassen
werden, da eine vollständige kreisförmige Skala auf Grund der Tatsachen nicht wesentlich
ist, da die maximale erforderliche Drehung der Zeiger in jedem Fall 360, wie vorerwähnt,
beträgt. Wo mehr als fün.f Zeiger vorhanden sind, ist der zwischen den benachbarten
Zeigern bestehende Winkel kleiner, und die Bogenlänge, die auszulassen ist, wird
entsprechend verkürzt.
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In bezug auf die Fig. 5 und 6 ist weiterhin zu erwähnen, daß der
Kasten 12 mit einer unteren durchscheinenden Scheibe 36 versehen ist, auf der Buchstaben
des Alphabets aufgetragen, sind und eine Buchstabentafel bilden. Die Scheibe 36
bildet die Vorderseite eines abgetrennten Teils 37 innerhalb des Gehäuses 12, und
die Rückseite dieses Gehäuses ist von einer undurchsichtigen Platte 38 verschlossen.
Die Buchstabentafel wird von hinten durch elektrische Glühlampen 39, d.ie innerllalll)
des Teils 317 angebracht sind, erleuchtet, die eine geeignete Verbindung zu einer
Stromquelle besitzen. wobei getrennte Schalter für die Lichtquelle 32 und die Lichtquellen
39 vorgesehen sind.