DE878792C - Verfahren zum Flammsichermachen von Textilstoffen, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten - Google Patents

Verfahren zum Flammsichermachen von Textilstoffen, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten

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DE878792C
DE878792C DEB6906D DEB0006906D DE878792C DE 878792 C DE878792 C DE 878792C DE B6906 D DEB6906 D DE B6906D DE B0006906 D DEB0006906 D DE B0006906D DE 878792 C DE878792 C DE 878792C
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DE
Germany
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flame
paper
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Expired
Application number
DEB6906D
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English (en)
Inventor
Walter Dr Michelitsch
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BASF SE
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BASF SE
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins
    • D06M15/43Amino-aldehyde resins modified by phosphorus compounds
    • D06M15/433Amino-aldehyde resins modified by phosphorus compounds by phosphoric acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Flammsichermachen von Textilstoffen, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten Es ist bekannt, daß man Textilstoffe, Papier oder Holz wirksam gegen Verbrennen schützen kann, wenn man sie mit Flammschutzmitteln, wie Ammoniumphosphaten, Ammoniumsulfat oder Ammoniumbromid, oder deren Gemischen behandelt. Als Nachteil wird aber empfunden, daß derart behandelte . Werkstoffe schon bei gewöhnlicher Temperatur, und in erhöhtem Maße bei höherer Temperatur, wie sie beispielsweise durch die Raumheizung oder auch die Sonnenwärme hervorgerufen wird, nach kurzer Zeit an Festigkeit verlieren und dann bei der geringsten mechanischen Beanspruchung zerstört werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Textilstoffe, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten, ohne die Faser zu schädigen, flammsicher machen kann, wenn man diese Werkstoffe mit wäßrigen Lösungen von Gemischen aus Ammoniumsalzen von starken, nicht oxydierend wirkenden anorganischen Säuren und wasserlöslichen,-praktisch neutral reagierenden säurebindenden Verbindungen, wie Hexamethylentetramin oder Dicyandiamid, imprägniert. Die Flammschutzwirkung dieser neuen Flammschutzmittel wird durch die säurebindenden - Mittel nicht beeinträchtigt; die Menge der letzteren ist abhängig von der faserschädigenden Wirkung des jeweils verwendeten Flammschützsalzes. Im allgemeinen genügen Zusätze der säurebindenden Mittel bis zu io °/o, um die festigkeitsvermindernde Wirkung der Flanunschutzmittel aufzuheben oder stark zu vermindern; so erhält man beispielsweise aus dem wegen seiner Wöhlfeilheit bekannten, aber wegen seiner stark faserschädigenden Wirkung nicht allgemein anwendbaren Ammoniumsulfät durch Zusatz von- etwa 5 bis io °% der fraglichen säurebindenden Mittel ein allen Anforderungen genügendes Flammschutzmittel.
  • Die Flammschutzbehandlung mit den neuen Mitteln kann in üblicher Weise durch Tauchen oder Spritzen erfolgen. Die Mitverwendung von kapillarwirksamen Verbindungen ist vorteilhaft, um ein Benetzen der zu behandelnden Werkstoffe zu erleichtern. Je nach Art des zu schützenden Werkstoffes verwendet man ioo bis Zoo g Flammschutzmittel je Kilogramm Ware: Bei der Mitverwendung von Hexamethylentetramin als säurebindendes Mittel bei dem neuen Verfahren hat man den weiterem Vorteil, daß gleichzeitig mit der faserschonenden Wirkung auch eine Desinfektionswirkung erzielt wird, was insbesondere bei Werkstoffen wünschenswert ist, die leicht von Pilzschädlingen befallen werden.
  • Die nachstehende Zusammenstellung erläutert die mit den neuen Flammschutzmitteln erzielbare Wirkung in bezug auf Baumwolle, wobei als Maß für die Schutzwirkung die ermittelten Festigkeitswerte des verwendeten Textilgutes dienen. Die Werte wurden an Baumwollsträhnchen gleicher Herkunft ermittelt, von denen je =oo g mit 2o g des betreffenden Flammschutzmittels behandelt wurden. Die imprägnierten Baumwollsträhnchen wurden bei loo° gelagert, und die Festigkeit der Einzelfäden wurde in bestimmten Zeitabständen ermittelt: Die angegebenen Festigkeitswerte sind Mittelwerte aus je zehn Einzelbestimmungen.
    Es ist bekannt, daß Feuerschutzmittel, die aus Gemischen aus Halogenammoniumsalzen und Salzen von kernbenzylierten aromatischen Sulfonsäuren mit Zusätzen von Borsäure oder phosphoriger Säure oder deren wasserlöslichen Salzen bestehen, nur eine sehr geringe Rostwirkung auf Eisen ausüben u_nd daher besonders zum Anstreichen von Holzbauten oder zum Imprägnieren von Bauholz geeignet sind, da das Holz in Bauten häufig mit Eisen in Berührung kommt. Hexämethylentetramin hat sich als Zusatz für diesen Zweck als nicht geeignet erwiesen. Bei dem neuen Verfahren wird u. a. Hexamethylentetramin als Zusatz zu Ammoniumsalze enthaltenden Flammschutzmitteln für Textilstoffe, Papier oder Pappe verwendet; es übt hierbei die bereits erwähnte faserschonende Wirkung aus, die den bekannten Borsäure oder phosphorige Säure enthaltenden Flammschutzmitteln nicht eigen ist.
  • Im Gegensatz zu mit Gemischen aus Ammoniumsalzen, Hexamethylentetramin und kernbenzylierten aromatischen Sulfonsäuren imprägnierten Textilstoffen oder Papier glimmen ferner die mit Ammoniumsalzen und Hexamethylentetramin imprägnierten Werkstoffe beim Aufhören der Flammeneinwirkung nicht nach. Man hat ferner .auch schon glasige, feuersichere Überzüge auf Holz mit Hilfe von An-. Strichmitteln, die aus Gemischen aus Ammoniumsalzen, Dicyandiamid und Formaldehyd bestehen, hergestellt. Glasuren kommen beim vorliegenden Verfahren, bei dem Formaldehyd nicht mitverwendet wird, nicht -in Betracht, da sie auf den erfindungsgemäß zu behandelnden biegsamen Unterlagen nicht haften. Die `weiterhin schon für sich oder zusammen mit verbrennungsverzögernden Zusätzen als Feuerschutzmittel für Gewebe empfohlenen Kondensationsprodukte aus Dicyandiamid und Formaldehyd besitzen allein keine Flammschutzwirkung; in Verbindung mit Ammoniumsalzen üben sie, im Gegensatz zu Dicyandiamid nach der Erfindung, keinen Schutz gegen deren faserschädigende Wirkung aus. Beispiel i Ein io kg schwerer Theatervorhang wird mit io bis 13 kg einer 15prozentigen wäßrigen Lösung eines Gemisches aus 700/, Ammoniumsulfat, 2o0/, Diammoniumphosphat und io % Hexamethylentetramiü mittels einer Spritzpistole gleichmäßig bespritzt. Nach dem Trocknen ist der Vorhang in seinem Aussehen unverändert, und die erzielte Flammschutz-Wirkung ist ausgezeichnet. Der so imprägnierte Vorhang besitzt gegenüber einem Vorhang, der mit demselben Flammschutzmittel, jedoch ohne Hexamethylentetramin behandelt wurde, eine wesentlich längere Gebrauchsdauer.
  • Beispiel 2 Ein i kg schweres Filtertuch aus Baumwollstoff, das zur Entstaubung von heißer Luft verwendet werden soll, wird einige Minuten lang in eine 20prozentige wäßrige Lösung eines Gemisches aus 950/, Diammoniumphosphat und 50/, Dicyandiamid getaucht und gut ausgewrungen. Hierauf wird das Filtertuch so weit ausgedrückt, daß sein Gewicht etwa 1,8 bis 2 kg beträgt. Das so behandelte Filtertuch hat gegenüber einem Filtertuch, das mit demselben Flammschutzmittel, jedoch ohne Mitverwendung von Dicyandiamid behandelt wurde, eine wesentlich längere Gebrauchsdauer. Beispiel 3 1o qm weißes Papier, das 60o g wiegt, wird in einer Imprägniermaschine mit einer 15prozentigen wäßrigen Lösung eines Gemisches aus 950/, Ammoniumsulfat und 50/, Hexamethylentetramin behandelt. Der Druck der Abquetschwalze wird so eingestellt, daß das imprägnierte, noch feuchte Papier etwa 1200 g wiegt. Die erzielte Flammschutzwirkung ist ausgezeichnet. Das so imprägnierte Papier vergilbt beim Lagern nicht, und auch seine Feuchtigkeit wird durch langes Lagern nicht vermindert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Flammsichermachen von Textilstoffen, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten unter Verwendung von Ammoniumsalzen als Flammschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Werkstoffe mit wäßrigen Lösungen von Gemischen aus Ammoniumsalzen von starken, nicht oxydierend wirkenden anorganischen Säuren und wasserlöslichen, praktisch neutral reagierenden, säurebindenden Verbindungen, wie Hexamethylentetramin oder Dicyandiamid, imprägniert.
  2. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 538 940, 640 890, 423 858; österreichische Patentschrift Nr. 14817o; Herzinger: rAppreturmittelkundecc,
  3. 3. Aufl., S. 3o9.
DEB6906D 1940-05-26 1940-05-26 Verfahren zum Flammsichermachen von Textilstoffen, Papier, Pappe, Holz oder Faserplatten Expired DE878792C (de)

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DE969419C (de) * 1955-03-09 1958-05-29 Albert Ag Chem Werke Schaumschichtbildendes Feuerschutzmittel

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