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Führung für bewegliche Spiegel in einäugigen photographischen Spiegelreflexkameras
Die Erfindung bezieht sich auf Führungen für die beweglichen Spiegel in einäugigen
photographischen Spiegelreflexkameras. Bei den bekannten Spiegelreflexkameras mit
beweglichem Spiegel wird der Spiegel kurz vor der Aufnahme im allgemeinen so aus
seiner unter 45' gegen das Objektiv geneigten Lage gegen die Mattscheibe geführt,
daß er eine Schwenkung um eine körperliche oder ideelle Achse ausführt, wobei der
Spiegelmittelpunkt sich auf einem Kreisbogen bewegt. Als Antriebs- und Führungsorgane
für dieses sogenannte Hochklappen des Spiegels hat man bisher Federn, Hebel, Lenker,
Zahntriebe od. dgl. benutzt. Die Spiegelführung macht Schwierigkeiten, wenn in das
Innere der Kamera Teile der Optik so weit vorstehen, daß sie der Schwenkbewegung
des Spiegels im Wege stehen. Man hat deshalb schon vorgeschlagen, den Spiegel so
zu führen, daß er mit der Hubbewegung gegen die Mattscheibe zu eine Bewegung ausführt,
die ihn mit seiner unteren Kante um die vorstehenden Teile herumführt. Der Spiegel
muß also eine kombinierte Bewegung ausführen, die sich aus einer Schwenk- und aus
einer hin und her gehenden Bewegung zusammensetzt. Erreicht wurde dies dadurch,
daß der Spiegel oder Spiegelträger in entsprechenden seitlichen Führungen, z. B.
Schlitzen, in der Kamera gefülirt und bewegt wird. Derartige Schlitzführungen müssen,
da sie für die kombinierte Bewegung einen bestimmten Kurvenverlauf haben,
genau
gearbeitet sein, bilden zusätzliche Teile, und bieten den darin geführten Teilen
einen größeren Reibungswiderstand.
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Die Erfindung verbessert dieGattungderSpiegelführungen mit kombinierter
Bewegung dadurch, daß die Spiegelbewegung durch mindestens zwei in der Kamera schwenkbar
gelagerte Lenker gesteuert wird, die mit ihren Schwenkenden am Spiegel oder Spiegelträger
angreifen, entsprechend der Hubhöhe ihrer Angriffspunkte am Spiegel oder Spiegelträger
verschiedene Länge haben und von denen der eine, vorzugsweise der dem Objektiv nächstliegende,
ortsfest am Spiegel oder Spiegelträger befestigt ist, während der oder die anderen
an ihm mit der Hubbewegung verstellbar sind. Bevorzugt sind in der Kamera zu beiden
Seiten des Spiegels gleiche Lenkersysteme angeordnet.
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Die Gestaltung, Anordnung und Bewegung der Lenker und der mit ihnen
zusammenwirkenden Teile kann zur Erreichung des gleichen Zweckes verschieden sein.
Die Führung kann z. B. durch mehrere Lenker erfolgen, die durch eine Koppelstange,
Zahnräder od. dgl. so miteinander gekoppelt sind, daß die Bewegung des einen Lenkers
an den oder an die anderen Lenker übertragen wird. In bevorzugter Ausführung sind
auf jeder Kameraseite nur zwei Lenker vorhanden. Es können aber auch mehr als zwei
sein.
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Als Lenker kann man Winkelhebel benutzen, deren einer Arm mit dem
Spiegelträger und deren anderer Arm Uurch eine Koppelstange verbunden ist. Zweckmäßig
besteht die Anordnung aus zwei ortsfest schwenkbaren Winkelhebeln mit ihrem Hub
entsprechend langen, nach einer Seite gerichteten Lenkerarmen, von denen der eine
ortsfest schwenkbar am Spiegel oder Spiegelträger und der andere schwenk- und verschiebbar
an ihm befestigt ist, und einer die beiden anderen gleich langen Arme des Winkelhebels
verbindenden Koppelstange.
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Aus Platzgründen kann- es günstig sein, daß di#e Lenker nicht unmittelbar
am Spiegel oder Spiegelträger angreifen, sondern über Zwischenglieder. Die Lenker
oder Lenkerarme der Winkelhebel können in diesem Fall mit dem Spiegel oder Spiegelträger
über Koppelstangen verbunden sein, die ihrerseits durch ortsfest in der Kamera schwenkbare
' an' ihnen befestigte Lenker zwecks Parallelführung gehalten werden.
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Eine andere Gestaltimgsmöglichkeit besteht darin, daß zwei in der
Kamera ortsfest schwenkbare Winkelhebel mit ihrem Hub entsprechend verschieden langen
Lenkerarinen und einer die anderen gleich langen Arme verbindenden Köppelstange
am Ende ihrer Lenkerarme mit den Enden gleich langer Koppelstangen verbunden sind,
von denen die eine ortsfest am Spiegel, die andere verschiebbar an ihm befestigt
ist und beide durch je einen mit ihnen verbundenen, um einen ortsfesten Schwenkpunkt
beweglichen Lenker geführt werden, die die gleiche Länge der . ihnen benachbarten
Lenkerarme des Winkelhebels haben.
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Im allgemeinen liegen bei allen Lenkersysteinen gemäß der Erfindung
die ortsfesten Schwenkpunkte der den Spiegel steuernden Lenker oder Winkelhebel
auf einer schräg zum Kameraboden verlaufenden Verbindungslinie.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung, d. h. die Anordnung der Lenker, Koppelstangen usw. Die Erfindung
ist nicht auf diese Ausführungen beschränkt, sondern kann auch anders gestaltet
sein.
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Fig. i zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Spiegelreflexkamera
mit beweglichem Spiegel und die Spiegelbewegung steuernden, miteinander gekoppelten
Lenkern; Fig. 2 läßt in einer gleichartigen Kamera ein anderes den Spiegel steuerndes
Lenkersystem erkennen.
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In Fig. i befindet sich in einer Kamera i mit oberer Mattscheibe 2,
Objektiv 3, Verschluß 4 und Ansatzkassette 5 ein Spiegelträger
6 mit dem darauf befindlichen Spiegel 7. In der Kamera sind an zwei
ortsfestenLagern 8 und 9, die gestrichelt angedeutet sind, zwei winkelförtnige
Lenker io, i i befestigt. Der Arm 12 des Lenkers io ist durch einen an seinem unteren
Ende befestigten Stift 13 mit dem Spiegelträger 6 drehbar verbunden.
DerArm 14 des Lenkers ii faßt mit einem vorstehenden Stift 15 in einen Schlitz 16
des Spiegelträgers 6, so daß der Spiegelträger an dem Ende diese Lenkerarins
verschiebbar ist. Die anderen untereinander gleich langen Arme 17, 18 der Lenker
io, i i sind durch eine Koppelstange ig miteinander verbunden, so daß die Bewegung
des einen Lenkers auf den anderen übertragen wird. Soll der Spiegel zur
Ab-
deckung der Mattscheibe 2 nach oben bewegt werden, so muß einem Lenker
über eine nicht gezeichnete Antriebsvorrichtung, z. B. eine Kurbel, eine Schwenkbewegung
in Richtung- der Pfeile erteilt werden. Dabei nimmt die Koppelstange ig den anderen
Lenker in der gleichen Richtung mit. Da die Lenkerarme 12 und 14 verschiedene Länge
haben, tritt ein Gleiten des Spiegelträgers 6 an dem Stift 15 in dem
Schlitz 16 ein. In der Zeichnung sind die Wege einzelner Punkte des Spiegelträgers
gestrichelt angedeutet. Die obere Kante :2o des Spiegelträgers beschreibt eine Kurve:2i.
Die dem Stift 15 naheliegende Stelle des Spiegelträlgers wandert auf dem Kurvenweg
22.. Der Befestigungsstift 13 beschreibt einen Kreisbogen 2,3, da
er ein Teil des um das Lager 8 schwenkenden Lenkerarrns 12 ist. Die in der
Zeichnäng untere Spiegelkante:24 beschreibt den flachen Bogen :25, der sie
um den hinteren Teil des Objektivs 3 herumführt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
vollführt der Spiegelträger mit dem Hub eine hin und her gehende Bewegung.
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In der in Fig, 2 gezeigten Kamera i wird der Spiegelträger
6 mit dem Spiegel 7 von zwei senkrechten Koppelstangen 26, 2,7
gehalten. Die Koppelstange 26 ist unter dem Spiegelträger 6 drehbar
an einer Öse:28 befestigt, während die Koppelstange 27 mit einem Stift 29
in einem Schlitz 3o des Spiegelträgers 6 geführt ist. Die unteren Enden der
Koppelstangen 26, 27 sind bei 31 und 32 an den
Enden
von verschieden langen Armen 33, 34 der winkelförmigen Lenker 35, 36
befestigt.
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Parallel zu den Lenkerarmen 33, 34 und von gleicher Läng
' wie diese sind an ortsfesten Lagern ':'e 37, 38 in der
-Kamera Lenker 39, 40 gelagert, die, bei 41, 42 mit den Koppelstangen:26,
27 verbunden, eine Parallelführung der Kopp#Istangen 26, :27 bewirken.
Die anderen in der Zeichnung nach unten gerichteten gleich langen Arme 43, 44 der
Winkellenker 35, 36 sind an ihren Enden 45, 46 durch eine Koppelstange 47
miteinander verbunden. Die Winkellenker 35, 36 selbst sind wie bei der Anordnung
nach Fig. i in ortsfesten Lagern 48, 49 gehalten.
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Um den Spiegel gegen die Mattscheibe 2 zu bewegen, wird das Lenkersystem
wie bei der Anordnung nach Fig. i in Pfeilrichtung bewegt. Dabei nimmt die Koppelstange
47 den Winkellenker 36
mit. Die Koppelstangen:26 und 27 gehen senkrecht
nach oben. Einzelne Punkte des Spiegelträgers beschreiben dabei die durch gestrichelte
Kurven bezeichneten Wege. Die obere Spiegelkante 2o wandert auf der Kurve 5o, die
dem Stift 29 entsprechende Stelle auf Kurve 51, die Befestigungsstelle
28 auf Kurve 52 und die untere Spiegelträgerkante:24 auf der Kurve
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