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Verfahren zur Verfestigung von Stoffkanten Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Verfestigung von Stoffkanten gegen mechanische Beanspruchung.
Bei jeder Art von Kleidung, insbesondere jedoch bei Berufskleidung, wie z. B. Fliegeranzügen
oder Arbeitshosen und -blusen für viele Berufszweige, scheuern sich die Kanten der
einzelnen Kleidungsstücke rasch ab. Es ist bekannt, dieisem Übelstand, der die Lebensdauer
der Kleidung wesentlich herabsetzt, durch das Anbringen be:soinderer Schutz- oder
Stoßkanten zu begegnen. Meist wird dabei so verfahren, daß z. B. die Innenkante
des am Schuhwerk scheuerndem Beinkleides mit=tels eines Stoßbandes verstärkt wird.
Solche Stoßbänder bestehen aus hochwertigen ausländischen Fa.sergelspinsten. Obwohl
die beanspruchte Kante des Stoßbandes in der Regel durch besondere Webarten zusätzlich
verstärkt oder verfestigt ist, erzielt man nur eine unbefriedigende Lebensdauer.
Ne Erneuerung einfies Stoßbandes isst bei sogenannten Stulpenhosen eine zeitraubende
und daher kostspielige Arbeit. Man hat daher wiederholt versucht, unzerstörbare
Stoßbänder herzustellen. Sie. müssen Wetter-, wasch- und bügelfest sein, und dürfen
den Schnitt und freien Fall der Kleidungsstücke nicht beeintr ächtigen. Es sind
Schildpattstücke, Metallketten oder handförmige Metallstreifen vorgeschlagen worden.
Sie rufen jedoch ein. unangenehmes Schlaggen des Beinkleides oder eine unzulässige
S:teifigkeit
und Schwere der zu schützenden Stoffkanten hervor. Außerdem müssen be-
sondere
Laschen vorgesehen werden,, um die Metallbänden einzuschieben, oder sie müssen-
gelocht werden, um sie -sehr umständlich mit Einzelstichen zu befestigen.
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Die Erfindung vermeidet alle, diese Mängel, erfüllt die genannten
Bedingungen und bietet den Vorteil, eine aus einheimischen Faserstoffen leicht herstedlbare;,
leicht verarbeitbare und praktisch unbegrenzt haltbare Verfestigung von Stoffkanten
zu bringen. -D:as Verfahren gemäß der Erfindung besteht in der Umschließung einer
Stoffkante, durch eine Reihe einzelner Verfestigungseinheiten unter Wahrung eines
gegenseitigen: Abstandes.. Eine- Verfestigüngseinheit kann: gebildet sein durch
eine U-förmigemetallische Klammer oder durch eine chemischphysikalische Härttuvgeinzelner-
bestimmter kleiner Strecken der zu schützenden Kante bzw. der zu schützenden Kanten.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung ist die abis.tandsweäise Anordnung
der B@efestdgungs.einheitien wnd die Bemessung dieses Abstandes, wodurch die nötige
Geschmeidigkeit des Stoffes oder .des Bandes erhalten bleibt.
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An Hand der Ab@b'@ldungen seien die Vorteile des neuen Verfaihmens
beschrieben: Der Streifen A (Fig. i) stellt eines der üblichen Stoßbänder zum Einnähen
in die Beinkleider dar. Die Versteifungseinheiten B umschließen absatzweise die
edne Kannten des Bandes. F'üa7 besondere Fälle können auch beide parallele Kanten
mit den Versteifungseinheiten versehen werden. Die U-fö@rmigen Lappen B bestehen
beirspielsweise aus etwa o,i mm atarkem nichtrostendem Stahl. Durch Preßdruck werden
die Blechlappen praktisch ttnlösbar mit dien Band verbunden. Dass so, eirfindungsgeunäß
verf#stigbe Band wird in der bekannten Weise wei.terverarbefet. Durch Versuche wurde
festgestellt, ,aß das absatzweise mit Metailleinhei.ten verstärkte Band, Pillen:
Bedingungen der Praxis genügt. Die Abstände b sichern die nötige Geschmeidigkeit,
die durch dass Verhältnis der Maße; a und b beliebig geregelt werden kann.
Die Höhe d der Versteifungseinheiten braucht nur einen Bruchteil der ganzen
Bandbreite betragen. Wirtschaftlich und herstellungsmißiig besonders vorteilhaft
ist es, zum Schutz von Saumkanten vom: kreisförmigen papierdünnen Blechplättchen
von etwa :2 bis 5 mm Durchmes:ser auszugehen. Sie werden außer dem Mittel nach Fig.
z so gefaltet, daß ein gröderer und ein kleinerer Lappen, entsteht. Beim Einziehen
Beis Stoffeis oder des. Bandes wird der große Lappen etwas über den kleinen heruntergekröpft,
wodurch ein sehr guter Haftsitz erzielt wird.
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Eiire Weiterbil@dunig zeigt Fig. 3. Hier werden die Lappen schalenförmig
ineinandergepxeßt. Die, gewählte: Wölbung richtet sich nach der Größe des Plättchens
und der Dicke dies zu schützenden Gewebes. Im Gebrauch wird die, konvexe Seite nach
dem Ort dies Wiederstandes gekehrt. Um hervorspringende Kanten an den Verfestigutigseinheiten
zu vermeiden; ist es auch zweckmäßig, beide Lappen konvex zu wölben, ..so daß eine
o,l,ivanfö@rm,ige Schutzeinheit entsteht.
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Fig. q. zeigt eine ans, einem U-förmig gebogenen Blech hergestellte
Befestigunbgseinheit mit Einschnitten i: Es entstehen Lappen, die beim Anpressen
in dein Stoff eindringen und sich in ihm verankern. Die Form der Versteifungslappen
richtet sich nach fabrirkatorisc:hen, und modischen Erfordernissen. Fig. 5 zeigt
z. B. eineDreiecksform. Loch h erhöht den Haftsiitz und dient gleichzeitig als,
Zierde. An Stelle der Löcher k und k' können Loch und Körner o:dbr Kerben angewe:ndetwerden..
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Zum Schutze gegen Witterungseinflüsse und Waschlaugen werden die Metalloberflächen
mit einer korro,süonsfesten Schutzschicht überzogen,, die gleichzeitig der jew@eligen
Geschmacksrichtung nach Farbe und Aussehen Rechnung trägt. Ein Modeeffekt kann durch
Farbperioden in dien Reihe der Versteifungseinheiten erzielt werden. Eloxiertes.
Aluminium bietet in bezug auf Farben und durch das niedere Gewicht Vorteile und
wird hevorzugt verwendet.
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Außer der Anweinidun@g von Metallen oder Legierungen- bringt die Verwendung
chemisch indifferenter Werkstoffe: besondere Vorteile. Zweckmäßig werden die. Versteifungseiirheiten
gemäß der Erfindung aus Kunstharzen oder ähnlichen Preßstoffen, hergestellt. Beim
Preßvorgang geht der Werkstoff eine innige mechanische Verbindung mit dem Gewebe
ein, so daß sehr geringe: Dicken für die Verfestigu@ngseinheiten ermöglicht werden.
Hier lassen, sich ohne Schwierigkeiten olivenförmige, herzförmige, stark gerundete
oder kantige Einheiten abstandsweise anpressen. _ Ein Modeeffekt kann weiterhin
durch die :#.n_wead@ung von Formperioden, gegebenenfalls mit gleichzeitiger r;\.bwechs:lun;g
der Farbe, erzielt werden.
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Stoßbänder können zweckmäßig in abgepaßten Längen derart hergestellt
werden, daß nicht verfestigte Enden zum Umschlagen und Annähen des Bandes verbleiben.
Der senkrecht zu den. Längskanten. entstehende Stoß kann nötigenfalls zusätzlich
mit einer Verfes:tngungs,e;inheiit überdeckt werden. Für besonders breite Borten
ist vorge!schen, außer den Kanten auch die Fläche absatzweise mit Verfe,stigungs!einheiten
zu schützen.
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Erfindungsgemäß kann die Verfestigung der Kanten !sowohl bei Stoßbändorn,
die für sich hergestellt und später in die Kleidungsstücke. an dein
gzifährdeten
Stellen eingenäht werden, als auch bei den Saumkanten oder Stülpkanten von Kleidungsstücken,
Decken u. dgl. unmittelbar angewendet werden. Einige F ormbeispiele zeigt Fing.
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Die in dien, Zeichnungen dargestellten Muster sind lediglich Beispiele,
auf welche die Erfindung nicht beschränkt bleibt.