DE875575C

DE875575C - Gluehrohr fuer optische Temperaturmessungen heisser Schmelzen

Info

Publication number: DE875575C
Application number: DEA6951D
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Brieger
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1942-02-06
Filing date: 1942-02-06
Publication date: 1953-05-04

Description

Glührohr für optische Temperaturmessungen heißer Schmelzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Glührohr mit geschlossenem Eintauchende für optische Temperaturmessungen heißer Schmelzen und bezweckt eine weitere Nusgestaltung dieser Glhührohre. insbesondern ihre Anpassung zum Temperaturmessen solcher Schmelzen, die keine offene Oherfläche ibesitzen. sondern abgedeckt sind, beispielsweise durch eine Ixohle- oder Graphitschicht, wie das bei cyanhaltigen Salzbädern zum Vermeiden eines unzulässig starken Cyauverlustes oder bei sonstigen Schmelzen zum Verringern des Abbrandes üblich ist. Bei solchen abgedeckten Schmelzen m.ußteu geschlossene Glührohre in die Schmelze eingetaucht werden und, um genügend hitzebeständig zu sein, aus hitzebeständigem Werkstoff hergestellt werden der verhältnismäßig teuer ist. Ist die Innenschicht des Glührohres auch nicht aus einem hitzebeständigen Stoff hergestellt. so entsteht Verzunderung, die keine genaue optische Ablesung der Temperatur zuläßt.
Die Erfindung schafft ein Glührohr, das auch zum Temperaturmessen von abgedeckten Schmelzen geeignet ist. Das erfindungsgemäße Glührohr ist dadurch gekennzeichnet, daß das geschlossene Eintauchende des Glührohres mit einem Stoff, z. B.
Salz oder Metall, gefüllt ist, der bei der Betriebstemperatur der zu messenden Schmelze flüssig ist. eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und keine oder nur geringe Verdampfung aufweist.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß das Glührohr aus einem üblichen Flußeisen hergestellt sein kann, beispielsweise aus dem gleichen Stoff besteht wie die Elektroden eines Eflektrodensalzbadofens.
Dabei ist die Wirkungsweise des Glührohres die gleiche, als wenn eine nicht abgedeckte Schmelze gemessen wind. Um die Zuverlässiglseit Ider Messung zu steigern, kann das Glührohr von einem Luft-oder Gasstrom durchspült werden. Außerdem kann erfindungsgemäß indem Eintauchende ein Führung mittel zur Förderung des Umwälzen der Glührohrfüllung vorgesehen sein, wodurch eine gleichmäßige Temperatur in dieser Füllung erzielt wird, so daß auch die Temperaturmessung zuverlässiger wird.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden beschrieben.
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Fig. I ist ein Aufriß durch einen Salzlbadofen mit einem eingetauchten Glührohr; Fig. 2 ist ein Aufriß durch einen Salzliadofen mit metallenem Tiegel und einem Glührohr; Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch das Eintauchende des Glührohres.
Nach Fig. I sind in einem keramischen Tiegel I Elektroden 2 vorgesehen. Das Glührohr 3 ist schräg in die Schmelze 4 eingetaucht. Das geschlossene Eintauchende des Gtührohres enthält eine Füllung 5, die bei der Betriebstemperatur flüssig ist, eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und keine oder nur geringe Verdampfaing aufweist. Als solche Füllung kann bei Temperaturen von etwä 700 bis I000° C Bariumchlorild mit einem Zusatz von Kaliumchlorid dienen Das Bariumchlorid schmilzt bei etwa goo0 C.
Der Zusatz von Kalinmchlorid setzt diesen Schmelzpunkt noch weiter. herunter. Eine weitere Steigerung der Dünnflüssigilieit des Bariumchlorid ohne wesentliche Verdampfung wird herbeigeführt durch einen weiteren Zusatz von Chlornatrilum oder Chlorcalcium. Bei hohen Temperaturen der Schmelze, beispielsweise über I000° C, kann alls Füllmittel für das Glührohr Bariumchlorid ohne Zusätze benutzt werden. An Stelle eines Salzes kann auch ein Metall als Füllung dienen, beispielsweise bei Temperaturmessungen bis etwa 8500 C eine Füllung aus Blei, bei Temperaturen über 8500 C eine Füllung aus Blei mit einem Zusatz von Kadmium oder eine andere geeignete Bleilegierung.
Um die Messung der Temperatur noch zuverlässiger zu gestalten, kann das Glührohr 3 von einem Luft- oder Gas strom durchspült werden, wo zu ein Einlaßanschluß 6 und ein Auslaßanschluß 7 am oberen Ende Ides Glührohres vorgesehen sind.
Am oberen Ende des Glührohres ist das optische Temperaturmeßgerät 8 angebracht.
Bei dem AusführungsXbeispiel nach Fig. 2 ist in einer keramischen Ummauerung g ein metallener Tiegel 10 eingesetzt, in dessen Seitenwand das Glührohr 3 so schräg eingeschweißt ist, daß das Eintauchende in die Schmelze hineinragt. Das Glührohr kann dabei aus dem gleichen Werkstoff bestehen wie auch der Tiegel 10. Die Bauart des Glührohres ist die gleiche wie bei dem Beispiel nach Fig. I.
Um eine gleichmäßige Temperatur der Füllung des Glührohreintauchendes zu erzielen, ist eine Umwälzung der Füllung erwünsch,t. Zu diesem Zweck kann nach Fig. 3 in dem Glührohr 3 ein Führungsmittel II in Gestalt eines Rohrstummels vorgesehen sein, der gleichachsig zum Glührohr durch Rippen I2 oder andere Mittel gehalten wird.
Das obere Ende des Rohrstummels 11 ist etwa parallel zur Oberfläche I3 der Füllung abgeschnitten.
Infolge der Wärmeübertragung von der Glührohrwand auf die Füllung entsteht in dieser eine Umwälzung, wie sie durch die eingezeichneten Pfeile veranschaulicht list. Die flüssige Füllung fließt an der Wandung des Glührohres hoch und durch das Innere des Rohrstummels II wieder abwärts. An Stelle eines metallenen Glührohres kann auch ein Glührohr aus einem keramischen Stoff benutzt werden, falls die Temperatur und die sonstigen Verhältnisse des Betriebes es zulassen. Beispielsweise kann das Glührohr aus einem Quarzglas oder einem ähnlichen Stoff bestehen.

Claims

PATENTANSPRUCHE: 1. Glührohr mit geschlossenem Eintauchende für optische Temperaturmessungen heißer Schmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Eintauchende mit einem Stoff, z. B. Salz oder Metall, gefüllt ist, Ider bei der Betrielbstemperatur der zu messenden Schmelze flüssig ist, eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und keine oder geringe Verdampfung aufweist.
2. Glührohr nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß im Eintauchende Führungsmittel zur Förderung des Umwälzen der Füllung vorgesehen sind.
3. Glührohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel aus einem zum Glührohr gleichachsigen Rohrstück besteht, das durch Rippen od. dgl. in Abstand von der Glührohrinnenrvandung gehalten wird.
4. Glührohr nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es am äußeren Ende Ein-und Auslaßanschlüsse für eine Luft- oder Gasdurchspülung besitzt.
5. Glührohr nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es bei metallenem Schmelztiegel in der Tiegelseitenwand schräg z,u dieser und bis in die Schmelze hineinragend, fest sitzt, z. B. eingeschweißt ist.
6. Glührohr nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem keramischen Stoff besteht, z. B. aus Quarzglas od. dgl.