DE875368C - Vorrichtung zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen Frostschaeden - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen FrostschaedenInfo
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- DE875368C DE875368C DES4421A DES0004421A DE875368C DE 875368 C DE875368 C DE 875368C DE S4421 A DES4421 A DE S4421A DE S0004421 A DES0004421 A DE S0004421A DE 875368 C DE875368 C DE 875368C
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- burner
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G13/00—Protecting plants
- A01G13/06—Devices for generating heat, smoke or fog in gardens, orchards or forests, e.g. to prevent damage by frost
- A01G13/065—Frost protection by generating fog or by spraying
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Forests & Forestry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
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- Catching Or Destruction (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 4. MAI 1953
S 4421 IVb /ιό
Es ist bekannt, daß eine von kleinen Wassertröpchen (vom idealen Durchmesser 20 //) gebildete
Nebeldecke die Wärmeausstrahlung der Erdoberfläche und der Pflanzen und dadurch auf eine bemerkenswerte
Weise die vom Frost verursachten Schäden begrenzt. Weiterhin ist die Erzeugung eines künstlichen Nebelschleiers, z. B. für militärische
Zwecke, bekannt. Der von den hierzu angewandten Rauchschachteln erzeugte Nebel, vielleicht
der von der Flotte benutzte aus Oleum entwickelte Nebel ausgeschlossen, ist ein aus Teilchen
eines sublimierten, festen Materials gebildeter Rauch, der aber keine vor Frost schützende Wirkung
hat, weil die hierbei angewandten Materialien zunächst durch ihre chemischen Eigenschaften endotherm
sind und dadurch die Luft kühlen, während sie sich in dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf
lösen, zweitens die Größe der Teilchen oder der Kristalle zu klein ist und meistens nur 0,5 bis 3 μ
beträgt. Auf diese Weise wird die in einer Frostnacht stattfindende Wärmeausstrahlung, deren Wellenlänge
ungefähr 10 μ ist, nicht gänzlich in denselben
reflektiert, sondern durchdringt sie oder geht an denselben vorbei. Außerdem erhöht die Mitanwesenheit
von allerlei Oxydationsstoffen -in den Rauch- oder Nebelmaterialien den Preis des Erzeugnisses
und verursacht auch die Gefahr der Selbstentzündung und Explosion. Es mag dazu erwähnt werden, daß, insoweit überhaupt die letzterwähnten
Materialien als Kondensationskerne des in der Luft vorhandenen Wasserdampfes dienen
können, sie den in der Luft vorhandenen Wasser-
dampf bis zu seinem Taupunkt abkühlen; da aber während der Frostnächte der Taupunkt immer
unter d0' liegt, können sie nicht rechtzeitig genug wirken.
'Eine bekannte Vorrichtung, die nach dem Kalkverfahren
arbeitet, besteht beispielsweise aus einer Slä'urekanne, die auf dem Kalkbehälter sitzt und in
die ein absperrbarer Auslaufstutzen einschiebbar ist. ·
ίο Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Frostabwehr durch Wärmeeinwirkung auf leicht sublimierendes reines polymerisiertes
Schwefeltrioxyd und durch Auslassen der hierbei entstandenen Gase in die Außenluft vorgenommen,
weil diese Gase oder Dämpfe sich, nachdem sie mit dem in der Luft vorhandenen Wasser-/
dampf in Berührung gekommen sind, in Fiülssigkeitströpfchen
verwandeln· und zu Kondensationskernen· des in der Luft vorhandenen Wasserdampfes
unter Bildung einer vor Frost schützenden Nebeldecke werden. Der hiermit hervorgebrachte starke
Nebel ist sehr hygroskopisch, so daß er fortlaufend den in der Luft vorhandenen Wasserdampf absorbiert
und dadurch noch mehr quillt, schließlich in beinahe lauteren Wassertropfen-Nebel übergehend.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen Frostschäden
durch Bildung eines die Wärmeausstrahlung von Pflanzen verhindernden Nebels mittels Anwendung von polymerisiertem Schwefeltrioxyd, welche
aus einem Brenner für Brennstoff in flüssiger Form, z. B. Spiritus, besteht, dessen Flammengröße
regulierbar ist und ein über dem Brenner angebrachtes Rohr und einen in diesem Rohr angeordneten,
insbesondere polymerisiertes Schwefeltrioxyd enthaltenden Behälter enthält, wobei zwischen
den Wänden des Rohres und des Behälters ein Zwischenraum für die Rauchgase angeordnet ist,
welche vom Brenner emporsteigen und welche die
Wände des Behälters erwärmen, während die
Behältermündüng und die obere Kante des Rohres ungefähr auf gleicher Höhe liegen, derart, daß ein
Luftstrom, welcher z.B. dadurch, daß die Vorrichtung getragen wird, entsteht, die Schwefeltrioxydgase
mit im Luftstrom befindlichen Wasserdampf zusammenmischt.
Das in der Frostabwehrvorrichtung gemäß der Erfindung zu benutzende polymerisierte Schwefeltrioxyd
wird flüssig in einen geschlossenen Behälter, z. B. in eine paraffinierte Flasche, gepackt, die aus
irgendeinem, Säure und Wärme vertragenden Material hergestellt ist. Dem Schwefeltrioxyd wird
eine kleine Menge Schwefelsäure zugesetzt, unter deren Einwirkung das flüssige Schwefeltrioxyd
während eines oder zweier Tage polymerisiert wird und in· feste Form übergeht, die den Transport der
Packung leichter und gefahrlos macht. Da ein Teil des Schwefeltrioxydes bei· der Erwärmung inFlüssigkeit
übergeht, wobei dieses Ätzmittel auf Kleider und Haut spritzen könnte, werden in jede Packung
Bimssteinstücke eingebracht, welche die Fähigkeit haben, Flülssigkeitströpfchen zu absorbieren und
damit ein Spritzen zu verhindern. Um auch die letzte Möglichkeit eines Spritzens auszuschließen, kann
die Vorrichtung mit einer zweckmäßigen Schutzplatte versehen werden·, wie es in der Zeichnung
veranschaulicht wird. ■
In der Zeichnung bedeutet 1 eine Packung, z. B. eine Schwef eltrioxydflasche, in welcher das Schwefeltrioxyd
2 verpackt ist. Die auf diesem liegenden Bimssteinstücke od. dgl. 3 absorbieren sich bildende
Flüssigkeitstropfen. Die Flasche 1 ist auf der Stütze 4 in solcher Weise angebracht, daß um die
Außenfläche der Flasche herum der Raum 5 entsteht, durch welchen die Verbrennungsgase ausströmen
können·.
Im Unterteil der Anordnung liegen die Anzündöffnung 6 eines z. B. mit Spiritus zu beheizenden
Brenners, der Flammenregler 7 und der Brennstoffbehälter 8. Die Anordnung ist mittels des Handgriffes
9, an welchem eine Schutzplatte 10 befestigt ist, tragbar ausgebildet.
Sobald dieAnordnung aneinem von dem Gesichtspunkt
der Frostabwehr aus geeigneten Platz aufgestellt worden ist, wird der Brenner angezündet
und die Flamme auf die gewünschte Größe eingestellt.
Das Schwefeltrioxyd siedet schon bei der Temperatur von 46'°, weshalb schon eine verhätnismäßig
kleine Wärmequelle ihrem Zwecke entspricht.
Der niedrige Siedepunkt und außerdem ein vorsichtiges Heizen ermöglichen den Vorteil, daß die
aus der Vorrichtung ausfließenden Gase schwer sind und nicht direkt nach oben steigen, so daß eine
Ausbreitung des Gases üiber weite Gebiete stattfindet,
was ein starker emporgerichteter Luftstrom verhindern würde.
Das entwickelte Schwefeltrioxyd vereinigt sich •mit dem in der Luft vorhandenen Wasserdampf
nach der Gleichung
SO3H-H2O = H2SO4,
wobei gleichzeitig ein starker, weißer Nebel entsteht.
'
Da dieSchwefelsläureteilchen stark hygroskopisch
sind, schwellen die Nebeltröpfchen weiterhin und
werden mehr und mehr schwerer, dadurch in der Nähe der Erdoberfläche verbleibend. In Versuchen
wurde festgestellt, daß sich die Größe der Teilchen im allgemeinen um 10 μ hält.
Wenn der entwickelte Nebel auch freie Schwefelsäure enthält, haben die angeführten Versuche
weiterhin ergeben, daß keine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen zu beobachten ist. 11g
Die Zeichnung und die anschließende Beschreibung
sollen lediglich zur Veranschaulichung des erfinderischen Gedankens dienen; die Vorrichtung
kann im Rahmen der Erfindung verschiedene Abwandlungen erfahren.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen Frostschäden durch Bildung eines die Wärmeausstrahlung von Pflanzen verhindernden Nebels mittels Anwendung vonpolymerisiertem Schwefeltrioxyd, gekennzeichnet durch einen Brenner für Brennstoff in flüssiger Form, z. B. Spiritus, dessen Flammengröße regulierbar ist, ein über dem Brenner angebrachtes Rohr und einen in diesem Rohr angeordneten, insbesondere polymerisiertes Schwefeltrioxyd enthaltenden Behlälter, wobei zwischen den Wänden des Rohres und des Behälters ein Zwischenraum for die Rauchgase angeordnetίο ist, welche vom Brenner emporsteigen und welche die Wände des Behälters erwärmen, während die Behältermündung und die obere Kante des Rohres ungefähr auf gleicher Höhe liegen, derart, daß ein Luftstrom, welcher z. B.dadurch, daß die Vorrichtung getragen wird, entsteht, die Schwefeltrioxydgase mit im Luftstrom befindlichem Wasserdampf zusammenmischt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abstützmittel für den Behälter vorgesehen sind, die vorzugsweise an dem Rohr befestigt sind.3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweckmäßig mit dem Brenner fest verbundene Rohr an seinem schwenkbar mit diesem verbundenen Griffbügel eine mit ihm verbundene Schutzplatte als Spritzsicherung trägt.4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Packung in dem Rohr außer den Chemikalien auch Flüssigkeitstropfen absorbierendes Material, z. B. Bimssteinstücke, aufweist.Angezogene Druckschriften:
O. W. Kessler und W. Kaempfert: »Die Frostschadenverhütung«, Reichsamt für Wetterdienst, Wissenschaftliche Abhandlungen, Bd. VI, Nr. - 2, Verlag Springer, Berlin 1940, S.ioibis 119.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5101 4.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FI1038552X | 1950-02-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE875368C true DE875368C (de) | 1953-05-04 |
Family
ID=8556787
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES4421A Expired DE875368C (de) | 1950-02-11 | 1950-05-25 | Vorrichtung zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen Frostschaeden |
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LU (1) | LU30243A1 (de) |
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- LU LU30243D patent/LU30243A1/xx unknown
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1950
- 1950-04-24 CH CH287786D patent/CH287786A/de unknown
- 1950-05-25 DE DES4421A patent/DE875368C/de not_active Expired
- 1950-07-10 FR FR1038552D patent/FR1038552A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Also Published As
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FR1038552A (fr) | 1953-09-30 |
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CH287786A (de) | 1952-12-31 |
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