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Verfahren zur Herstellung einer Spannungsanzeigeröhre Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Spannungsanzeigeröhre, bei welcher
in Abhängigkeit von .der Steuerspannung ein mehr oder weniger großer Bereich einer
mit Leuchtmasse überzogenen Anode ausgeleuchtet wird.
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Die bekannten Spannungsanzeigeröhren, die nicht nur zur Anzeige des
Abstimmungszustandes eines Empfängers, sondern auch als Spannungsmesser, Modulationsgradanzeiger
u. dgl. verwendet werden können, enthalten eine Glühkathode, eine mit Leuchtmasse
bedeckte Anode und dazwischen wenigstens eine stabförmige Ablenkelektrode, der die.
anzuzeigende Spannung zugeführt wird. Je nach der Größe der anzuzeigenden Spannung
bildet sich hinter der Ablenkelektrode ein mehr oder weniger ausgedehnter Schattenbereich
aus. Um eine eindeutige und genaue Ablesung der Ausdehnung dieses Schattenbereiches
zu ermöglichen, ist es erwünscht, daß die Kanten des Schattenbereiches scharf sind.
Bei den üblichen Abstimmanzeigeröhren ist aber die Begrenzung des Schattenbereiches
insbesondere dann unscharf und keine gerade Linie, wenn diese mit verhältnismäßig
niedriger Anodenspannung von etwa roo Volt betrieben werden; die Verwendung so niedriger
Anodenspannungen läßt sich beispielsweise bei Gleichstromnetzanschlußgeräten nicht
vermeiden. Die Erfindung bezweckt die Verbesserung der bekannten Spannungsanzeigeröhren
hinsichtlich der Schärfe der Kanten des Schattenbereiches.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildendeVerfahren zur Herstellung
einer Spannungsanzeigeröhre,
die aus einer Glühkathode, einer oder
mehreren, metallischen Ablenkelektroden und einer mit einer Leuchtmasse bedeckten
Anode besteht, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkelektroden kurz vor dem
Einbau des Elektrodensystems in das Vakuumgefäß mit Hilfe eines scharfkantigen Werkzeuges
blank geschabt oder mit einem leitenden Überzug bedeckt werden. Durch .diese Maßnahme
läßt sich ein scharf begrenzter Schattenbereich -selbst bei Anlegung niedriger Anodenspannungen
erzielen.
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Die weiteren Erläuterungen des Erfindungsgegenstandes sollen an Hand
der Zeichnung erfolgen, welche eine Draufsicht auf eine Abstimmanzeigeröhre mit
bekanntem Aufbau zeigt. Dort bedeutet i eine stabförmige Glühkathode; welche gegebenenfalls
von einem zylindrischen Gitter 12 umgeben sein kann. Parallel zur Glühkathode sind
zwei stabförmige Ablenkelektroden g angeordnet. Alle genannten Elektroden befinden
sich innerhalb einer kegelstumpfförmigen Anode, die auf der der Kathode zugekehrten
Seite mit einer durch Elektronen änregbaren Leuchtmasse bedeckt sind. Für eine bestimmte
an die Ablenkelektroden angelegte Spannung ergeben sich auf der Anode Schattenbereiche
j, deren Zentriwinkel sich in Abhängigkeit vom der:Steuerspännung verkleinert odervergrößert:
Durch die Erfindung wird erreicht, däß die mit 6 bezeichneten Kanten der Schattenwinkel
scharf sind.
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Wie bereits erwähnt, sind bei den bisher verwendeten Abstimmanzeigeröhren
die Kanten 6 der Schattenbereiche vielfach unscharf und keine gerade Linie, sondern
ausgefranst. Für diese Erscheinung wurde folgende Erklärung gefunden: Die Ablenkelektroden
werden als Metallstäbe mit blanker Oberfläche hergestellt. Es läßt sich nicht vermeiden,
daß beimZusammenbau desElektrodensystems isolierende Staubteilchen an der @Oberfläche
der Ablenkelektroden haftenbleiben. Diese laden sich beim Auftreffen von Elektronen
stärk negativ auf und bewirken daher eine zusätzliche Ablenkung der Elektronenbahnen.
DieseAblenkung tritt um so stärker in Erscheinung, je langsamer die Elektronen sind,
d. h. je kleiner die angelegte Anodenspannung ist. Die zusätzliche Ablenkung ist
unter Umständen so stark, daß die auf den Ablenkstreben haftenden mikroskopisch
!kleinen Verunreinigungen in hundertfacher Vergrößerung auf dem L euchtschirm abgebildet
werden. Die Richtigkeit dieser Überlegungen wurde durch Versuche bestätigt; bei
welchen auf die Ablenkstreben an einer Stelle absichtlich ein dünner Isolierüberzug
aufgebracht wurde.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß es nicht genügt, die Ablenkstreben
kurz vor dem Einbau des Elektrodensystems in das Vakuumgefäß einfach abzuwischen.
Vielmehr hat es sich als wirksam erwiesen, die Ablenkelektroden kurz vor der Fertigstellung
des Vakuumgefäßes mit einem leitenden Überzug, beispielsweise aus einer Graphitaufschweinmung
(Aduadag), zu versehen. Eine andere Möglichkeit besteht ,darin, die Ablenkstreben
nach Zusammenbau .der Elektroden mit einem scharfkantigen Weiikzeug blank zu schaben.
Die Wirksamkeit der letztgenannten Maßnahme er--klärt ,sich dadurch, @daß auf den
Ablenkstreben sehr Häufig Verunreinigungen aus nicht oder schlecht leitenden Stoffen
fest haften: Man stellt Ablenkstreben häufig aus Nickeldraht her. Als Schmiermittel
beim Ziehen des Nickeldrahtes wird im allgemeinen Kalk. verwendet, von dem Spuren
in die Drahtoberfläche cingepreßt werden und sieh in der oben geschilderten Weise
aufladen .können. Diese Verunreinigungen werden durch das Abschaben der Haltestreben
entfernt bzw. durch den leitenden Überzug überdeckt, so daß sie keine Störungen
mehr verursachen können.
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Die nachträgliche Bearbeitung der Ablenkelektroden muß zumindest an
den in .der Zeichnung mit 7 bezeichneten Stellen erfolgen, welche auf dem Leuchtschirm
als Begrenzungslinie des Schattenbereiches abgebildet werden; es schadet natürlich
nichts, wenn die Oberflächenbearbeitung sich auf größere Teile der Ablenkelektrodenoberfläche
erstreckt. Selbstverständlich bezieht seich die Erfindung nicht nur auf die als
Ausführungsbeispiel dargestellten drahtförmigen Ablenkelektroden, sondern gilt auch
dann, wenn die Ablenkelektroden aus Blechstreifen bestehen bzw. der von Elektronen
erfüllte Raum durch Ausschnitte in einer Blechelektrode abgegrenzt wird.