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Trockengleichrichter der Freiflächenbauart Die Elemente von Trockengleichrichtern
der Freiflächenbauart bestehen vielfach aus länglich rechteckförmigen Scheiben,
an deren oberem Ende eine Bohrung angebracht ist, durch die ein Bolzen hindurchgeführt
wird, auf dem die Gleichrichterscheiben aufgehängt sind. An dem Bolzen wird meist
auch der elektrische Anschluß an das Metall der Trag-platte hergestellt. Die unter
der Bolzenbohrung befindliche Fläche .der Platten ist in bekannter Weise mit einer
Halbleiterschicht, beispielsweise Kupferoxydul oder auch Selen, versehen, auf der
eine als Gegenelektrode dienende Kontaktschicht aufgebracht ist. Von dieser Kontaktschicht
-wird der Strom über Kontaktstücke abgenommen, die den größten Teil der Fläche der
Gleichrichterplatten frei lassen.
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Gegenstand der Erfindung -st eine Gleichrichterscheibe für Trockengleichrichter
der Freiflächenbauart, welche sich von bekannten Gleichrichterscheibendadurch unterscheidet,
daß zwischen einer die Tragbolzenbohrung umgebenden Ringfläche der Scheibe und der
übrigen Scheibenfläche eine Aussparung angebracht ist. Diese Aussparung kann in
einem länglichen Schlitz bestehen, der geradlinig oder bogenförmig geführt ist und
am Rande der Scheibe zwei verhältnismäßig schmale Stege Übrigläßt,
an
denen .die mechanische und elektrische Verbindung zwischen dem - die Bolzenbohrung
umgebenden Ring und der übrigen Scheibe hergestellt wird. Die Aussparung kann aber
auch so geformt sein, daß am oberen Ende der Gleichrichterscheibe nur eine ringförmige,
die Bolzernbohrung umgebende Fläche und zwei schmale Leisten übrigbleib-en, über
.die die mechanische Verbindung zwischen der eigentlichen Gleichrichterscheibe und
.dem Bolzen hergestellt wird.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich die Scheiben von
Freiflächengleichrichtern bei größeren Abmessungen während der Herstellung mehr
oder weniger verziehen können, was beispielsweise bei Kupferoxydulgleichrichtern
während des Glühens zum Zweck der Bildung der Kupferoxydulschicht auftreten kann.
Wenn die einzelnen Gleichrichterscheiben .dann auf einen Bolzen aufgereiht und,
so verspannt werden, ,daß ihre Flächen zueinander parallel stehen, können besonders
in der Nähe der Bolzenbohrung Spannungen in dem Material der Gleichrichterplatten
auftreten, die unter Umständen so groß werden können, daß sich Risse in .der gleichrichtenden
Schicht oder in der auf diese aufgebrachten Gegenelektrode bilden. Das hat die Gefahr,
daß Kurzschlüsse zwischen der Deckelelektrodenschicht und .dem Grundmetall der Gleichrichterplatte'
auftreten. Versieht man nach dem Vorschlag der Erfindung die Gleichrichterplatten
in der Nähe der Bolzenbohrung mit einer Aussparung, so werden die erwähnten Spannungen
entweder ganz vermieden oder doch an eine Stelle der Gleichriehterplatten verlegt,
die am Rande der Platte liegt und für 'die Gieichrichterwirkung wesentlich, weniger
schädlich ist. Die erfindungsgemäße Aussparung zwischen der Bolzenbohrung und der
eigentlichen Gleichrichterplatte sorgt dafür, daß zwischen der die Bolzenbohrung
umgebenden Ringfläche und der Gleichrichterplatte als mechanische Verbindung nur
,zwei verhältnismäßig schmale Stege stehenbleiben und ,daß aus diesem Grunde die
Ringfläche, die die Bolzenbohrung umgibt, ohne Gefahr für die Gleichrichterfläche
verspannt werden kann. Selbst wenn sich die Platte bei einem vorangegangenen Herstellungsprozeß,
beispielsweise beim Glühen, verzogen haben sollte, ist nicht ,damit zu rechnen,
@daß sich stärkere Risse od. dgl. in der eigentlichen Gleiehriehterschicht bilden.
Die Erfindung hat darüber `hinaus noch den Vorteil, daß die Gleichrichterplatten
in der Nähe ,der- Bolzenbdhrung zum Zweck der Freilegung des Grundmetalls mechanisch
bearbeitet werden können, ohne daß ,die Gefahr besteht, daß bei dieser Bearbeitung
.die eigentliche Gleichriohterschicht verletzt wird. Sollten sich beispielsweise
beim Abfräsen der Kupferoxyd,ulschicht einer Kupferoxydulgleichrichterplatte in
der Nähe der Bolzenbohrung Risse in der stehenbleibenden Kupferoxydulschicht bilden,
so finden diese an der erfindungsgemäß angebrachten Aussparung zwischen Bolzenbohrung
und Gleichrichterfläche ihr Ende, können sich also nicht auf die jenseits des Schlitzes
liegende eigentliche Gleichrichterfläche ausdehnen. In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele
der Erfindung Ausschnitte von rechteckförmigen Gleichrichterplatten für Trockengleichrichter
der Freiflächenbauart dargestellt, bei denen zwischen der Bolzenbohrung und der
übrigen Fläche der Platten Aussparungen angebracht sind. Bei der Ausführungsform
nach Fig. i besteht die Aussparung aus einem geradlinig geführten Schlitz i, der
an den Kanten der Gleichrichterplatte zwei Stege 2 und 3 stehenläßt, über die die
mechanische Verbindung zwischen dem Bolzen und der eigentlichen Gleichrichterfläche
hergestellt wird. Die Gleichrichterplatte ist also an diesen beiden Stegen an dem
Bolzen aufgehängt. Wenn es beim Verspannen der Platte notwendig werden sollte, Verwerfungen
auszugleichen, so können mechanische Spannungen in der Platte nur im Bereich der
beiden Stege 2 und 3 auftreten und aus diesem Grunde für die eigentliche gleichrichtende
Schicht kaum Gefahren mit sich bringen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.2 ist die Aussparung so geführt,
daß zwischen der das Bolzenloch umgebenden Ringfläche und der Gleic'hrichterscheibe
zwei Leisten q. und 5 stehenbleiben, die über die beiden Stege z und 3 die mechanische
und elektrische Verbindung mit der Gleichrichterplatte herstellen- Auch bei .dieser
Ausführungsform der Erfindung ist dafür gesorgt, daß etwa beim Verspannender Plattenauftretende
innere Spannungen nur im Bereich der Stege :2 und 3,bzw. der Leisten q. und 5, nicht
aber im Bereich der eigentlichen gleichrichtenden Fläche auftreten können.
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Bei -der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht die Aussparung aus einem
halbringförmigen Schlitz, der die Bolzenbdhrung umschließt. Die beiden Stege 2 und
3, welche in diesem Fall die mechanische Verbindung zwischen dem Bolzen und der
Gleichrichterplatte herstellen, sind von der eigentlichen gleichrichtenden Schicht
verhältnismäßig weit weggerückt; denn diese Schicht reicht bei der in Fig. 3 dargestellten
Gleichrichterplatte ebenso wie .bei den Gleichrichterplatten der Fig. i und 2 nur
.bis an die Linie 6, d. h. bis an den oberen Rand der die Halbleiterschicht bedeckenden
Gegenelektrode.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen für die zwischen
Bolzenbohrung und Gleichrichterplatte angebrachten Aussparungen sind nur als Ausführungsbeispiele
der Erfindung anzusehen. Wesentlich ist in jedem Fall, daß zwischen dem die Gleichrichterplatte
tragenden bzw. mechanisch halternden Bolzen oder einem ähnlichen Befestigungsmittel
und der eigentlichen Gleichrichterfläche nicht wie bisher eine Materialbrücke stehenbleibt,
.die ebenso breit ist wie die Gleichrichterplatte selbst, sondern daß statt dessen
nur verhältnismäßig schmale Stege frei gelassen werden, welche die mechanische Verbindung
zwischen dem Befestigungsmittel und der Gleichrichterplatte herstellen.
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Die Erfindung ist zwar für Kupferoxydultrockengleichrichter der Freifläehenbauart
von besonderer Bedeutung, sie kann jedoch auch für
andere Trockengleichrichter,
beispielsweise für Selengleichrichter, angewendet werden.