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Anordnung zur Auslösung elektrischer Signale oder Impulse, insbesondere
zur Achszählung schienengebundener Fahrzeuge Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung
zur Auslösung elektrischer Signale oder Impulse, bewirkt durch Fremdbeeinflussung
eines Kreises einer Magnetanordnung, insbesondere für die Zwecke der Achszählung
schienengebundener Fahrzeuge.
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Die Anordnung bezweckt in erster Linie seine Anwendung zur Vervollkommnung
des Eisenbahnsicherungswesens hinsichtlich der Schaffung selbsttätiger Stellwerke,
ohne hierauf jedoch ausschließlichf beschränkt zu sein. Hierbei besteht die Aufgabe,
die in einen Gleisabschnitt einfahrenden und/ oder aus ihm ausfahrenden Zugachsen
anzuzeigen., zu zählen und die Anzahl der in- und ausfahrenden Achsen miteinander
zu vergleichen (Gleisbesetzt-und Gleisfreimeldung).
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Zur Lösung dieser Aufgaben sind bereits die verschiedenartigsten Vorschläge
gemacht worden, denen jedoch allen. noch gewisse Mängel anhaften. Benutzt man z.
B. elektrische Kontakte, die durch mechanische Radtaster betätigt werden, so erfaßt
man zwar einen bei v = o km/h beginnenden Geschwindigkeitsbereich, ist aber wegen
der mechanischen Trägheit der Taster in Richtung höherer Geschwindigkeiten begrenzt.
Ferner sind die mechanischen Radtaster empfindlich gegen Witterungseinflüsse (Vereisung).
Benutzt man den in einer
Magnetspule bei Vorbeifahrt eines Rades
induzierten Spannungsstoß, so ist man zwar in Richtung hoher Geschwindigkeiten weitgehend
unbegrenzt, kann dabei aber dann geringe Geschwindigkeiten. nur schwer und insbesondere
die Geschwindigkeit v = o km/h nicht mehr damit erfassen, weil hierfür die Änderungsgeschwindigkeit
der magnetischen Induktion ausschlaggebend ist.
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Günstiger verhält sich in der angeführten Beziehung eine mit Gleichstrom
erregte magnetische Brücke, deren Fluß im Brückenquerzweig bei Vorbeifahrt eines
Rades Größe und Richtung ändert und somit eine hinreichend starke Wirkung auslöst;
wobei eine derartige Anordnung, schon bei einer Geschwindigkeit v= o km/h beginnend,
trotzdem einen sehr weiten Frequenzbereich überstreicht. Nachteilig ist bei einer
solchen magnetischen Brücke bisher bekanntet Ausführung jedoch noch, daß zur Anzeige
des Flusses im Brückenquerzweig ein polarisiertes Ankersystem, ähnlich der in polarisierten
Telegraphenrelais benutzten Art, notwendig ist. Derartige Systeme stellen aber mechanisch
und magnetisch empfindliche Schaltelemente dar, deren Verwendung unter den im Eisenbahnbetrieb
auftretenden hohen, Beanspruchungendurch Erschütterung und Klimaeinflüsse leicht
zu Störungen führen kann, was unbedingt vermieden werden muß.
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Um solche störanfälligen, mit Kontaktbetätigung arbeitenden Anordnungen
zu vermeiden, hat man auch schon vorgeschlagen, mitWechselstrom erregte Magnete
zu benutzen; wobei dann zur Anzeige die in der Erregerwicklung auftretende Änderung
ihres komplexen Widerstandes ausgenutzt wird, die stattfindet; wenn sich der magnetische
Widerstand infolge der ihn treffenden Fremdbeeinflussung verändert. Aber auch diese
Anordnung hat sich nicht bewährt. Sie arbeitet ebenfalls zu unzuverlässig. Außerdem
haften ihr sonst noch Nachteile an, die verbunden sind mit den dabei erforderlichen
relativ großen Mägnetisierungsströmen und den Wirbelstromverlusten, die auftreten,
insbesondere auch in dem das Magnetsystem umschließenden Gehäuse.
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Die erfindungsgemäße Anordnung, die alle diese Mängel beheben will,
geht einen grundsätzlich anderen Weg. Sie zeichnet sich .da-durch aus, daß bei ihr
erfindungsgemäß die in der Magnetanordnung durch die Fremdbeeinflussung hervorgerufenen
Richtungsänderungen des Magnetflusses auf ein ihr zusätzlich außer ihrer Erregung
angeschlossenes weiteres Stromkreissystem zur Einwirkung gebracht werden, das eine
konstante (physikalische Stoffkonstante) besitzt, deren Größe (Leitwert oder Widerstandswert)
sich unter magnetischem Einfluß ändert. Wesentlich ist hierbei, daß jetzt in: dieser
Weise keinerlei mechanisch betätigteKontakte mehr an einer Stelle benötigt werden,
die robusten Betriebsbedingungen unterliegt. Da die Magnetanordnung außerdem in
ihrem Tastbereich nicht mehr in einem Wechselfeld arbeitet, das die ganze Magnetanordnung
durchsetzen muß; treten auch keine dadurch bedingten Nachteile und Verluste mehr
auf, Die Möglichkeiten der Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung sind vielseitig.
Es kann dies z. B. so geschehen, daß im Eisenkreis der Magnetanordnung an geeigneter
Stelle ein Luftspalt vorgesehen wird, der besonders klein dimensioniert sein. kann,
so daß er den magnetischen Widerstand kaum beeinflußt und relativ große Induktionswerte
zeigt, wobei es dann möglich ist, in diesem Luftspalt einen elektrisch leitenden
Stoff anzuordnen, der die Eigenschaft besitzt, seine Leitwertskonstante in Abhängigkeit
von der Stärke des magnetischen Feldes; dem er ausgesetzt ist, zu ändern. Liegt
ein solcher Stoff dann in einem von einer Stromquelle gespeisten; gesonderten Stromkreis,
so wird in ihm durch Wechsel. der Flußrichtung in der Magnetanordnung eine Stromstärkenänderung
eintreten, die zur Übertragung von elektrischen Signalen oder Impulsen nutzbar gemacht
werden kann. Als. Stoff solcher Eigenschaft ist z. Bi. zu nennen Wismut. Es kann
hierfür aber auch eine geeignete Legierung Verwendung finden oder auch ein chemisches
Medium flüssiger oder fester Art, das die erwähnte Eigenschaft aufzuweisen hat.
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Sieht man in einem solchenLuftspaltderMagnetanordnun@g andererseits
ein magnetempfindliches Dielektrikumvor, so ist dies imstande, einen magnetgesteuerten
Kondensator zu schaffen., der in einem Wechselstromkreis geeignet angepaßter Schaltung
und Frequenz erhebliche elektrische Veränderungen ausüben kann; die ebenfalls für
eine Signalgabe nutzbar sind.
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Im erwähnten Magnetluftspalt läßt sich aber auch ein durch magnetische
Induktion in: seinen optischen Eigenschaften veränderbares Medium lichtelektrisch
auswerten, indem die dabei eintretende Lichtbrechung, Lichtpolarisierung od. dgl.
ausgewertet wird, die in einfacher Weise weitgehende Lichtschwankungen -erzielbar
machen, welche sich dann elektrisch als Signale oder Impulse abtasten lassen (Auswertung
z. B. des Kerr-, Kundt- und Zeemanneffektes od. dgl.). Eine weitere Anwendungsmöglichkeit
des Erfindungsgedankens besteht darin, daß die Magnetflußrichtungsänderung auf einen
mit einer von Wechselstrom durchflossenen Wicklung versehenen Teil des Magnetkreises
in solcher Weise zur Einwirkung gebracht wird; .daß sich eine Änderung der Vormagnetisierung
des Kerns der genannten Wechselstromwicklung und damit auch deren Induktivtätigkeit
ergibt. Hierbei kommt in Betracht, durch die der Signalgabe dienende Fremdbeeinflussung
der Magnetanordnung im Kern der Wechselstromwicklung die Richtung des vorhandenen
Vormagnetisierungsflusses umzukehren, was einen besonders wirkungsvollen Effekt
auslöst.
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Eine Steigerung der erfindungsgemäßen Steuerungsmöglichkeiten läßt
sich ferner in bester Weise noch dadurch erzielen, daß die Richtungsänderung der
Värmagnetisierung der Magnetanordnung zusätzlich zur Speisung einer diese Vormagnetisierun?
rückkoppelnd weiter verstärkenden besonderen Magneterregung ausgenutzt wird. Wird
dabei außerdem die rückkoppelnd, wirkende Erregung der
Magnetanordnung
so gewählt, daß sie im Ruhezustand den dabei im Nutzzweig der Magnetanordnung vorhandenen.
Magnetfluß kompensiert oder durch diesen kompensiert wird, so ist damit erreicht,
daß diese Rückkopplung den empfangsbereiten Ruhezustand der Magnetanordnung nicht
nur nicht störend beeinflußt, sondern ihn sogar noch besonders empfindlich werden
läßt. Ist das Wechselstromsystem an die '.Magnetanordnung noch so angeschlossen,
daß der durch dieses System verursachte Wechselfluß gegenüber dem übrigen im Nutzzweig
der Magnetanordnung herrschenden Magnetfluß entkoppelt ist, so kann schließlich
auch der durch das Wechselstromsystem verursachte Wechselfluß rückwirkend die in
der Magnetanordnung auftretenden, auszuwertenden Gleichflußschwankungen nicht nachteilig
beeinflussen. Wichtig für die zuverlässige Wirkung der angegebenen Arbeitsweise
ist außerdem noch, daß die im Wechselstromsystem verwendete Frequenz größer gewählt
wird, als der zu übertragenden maximalen Frequenz der Signalzeichen entspricht.
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Nachstehend ist jetzt beispielsweise ein Gerät behandelt und beschrieben,
das der Anwendung des Erfindungsgedankens dient. Es erfüllt die Aufgabe, im Betriebe
schienengebundener Bahnen zur Vervollkommnung der Sicherungsanlagen die an einer
bestimmten Stelle eines Gleises, an der das Gerät angeordnet wird, vorbeilaufenden
Räder in Zusammenwirken; mit geeigneten weiteren Einrichtungen, die entfernt davon
zentral angeordnet sein können, zu zählen. Das Gerät sei dementsprechend. als Gleisgerät
bezeichnet. Es arbeitet so, daß es jedesmal ein elektrisches Signal auslöst, wenn
ein; Fahrzeugrad an ihm vorbeibewegt wird, wobei dann diese Signale in einer an
beliebiger anderer Stelle angeordneten Einrichtung zählend ausgewertet werden. Durch
geeignete Kombination mehrerer solcher Gleisgeräte, deren Wirkungsbereiche sich
überlappen, kann ferner dann noch unter Zwischenschaltung geeigneter weiterer Hilfsgeräte
sogar eine Richtungsabhängigkeit der Zählung erreicht werden. Die Erfindung bezieht
sich in Anwendung der angegebenen Anordnung indessen lediglich- auf dieses eigentliche
Gleisgerät, bei dem es darauf ankommt, es so ausbilden zu können, daß es als Magnetanordnung
arbeitet mit einem als kontaktfreies Relais wirkenden magnetischen Verstärker. Eine
der wesentlichen Besonderheiten dieses Gerätes liegt in weiterer Vervollkommnung
der oben zur Signalerzeugung angegebenen Verfahrensweise darin, .daß es aus einer
durch Gleichstromwicklungen oder durch Dauermagnete gespeisten magnetischen Brückenanordnung
besteht, -deren Gleichgewichtszustand durch die an ihm vorbeibewegte Eisenmasse
jedes vorbeilaufenden Fahrzeugrades gestört wird und die sich dadurch auszeichnet,
daß im Brückenzweig dieser Magnetanordnung eine oder mehrere wechselstromidurchfllossene
Drosselspulen vorgesehen sind, deren Vormagnetisierung durch die in diesem Zweig
ausgelöste magnetische Flußänderung so beeirnflußt wird, daß deren Stromkreise dadurch
signalgebend gesteuert werden. Hiermit ist eine wegen ihrer kontaktbetätigungsfreiern
Arbeitsweise bisher nicht erreichte störunanfällige Anordnung erzielt, .die sich
trotzdem durch höchste Ansprechempfindlichkeit auszeichnet.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise des Gleisgerätes ist an Hand von
Fig. i kurz erläutert. Diese Figur zeigt zunächst hochmal eine bekannte Anordnung
einer Magnetbrücke, welche noch mit der zu ersetzenden, Kontakte betätigenden Ankersteuerung
ausgeführt ist. Es sind dabei zwei hufeisenförmige Magnetsysteme mit gemeinsamem
Joch J, J so angeordnet, daß sich der Fluß OH des einen Magnetsystems über die Schenkel
H, H, die Luftspalte A, A
und die Bahnschiene S schließt, der Fluß
0 K des anderen Systems dagegen über die Schenkel K, K
sowie über den fest
eingestellten Luftspalt L. Das gemeinsame Joch J, J ist durch einen polarisierten
Anker P, ähnlich dem Anker eines polarisierten Telegraphenrelais, unterbrochen.
Bei konstanter Erregung der beiden Magnetsysteme sind die Größe und die Richtung
des magnetischen Flusses in dem gemeinsamen Joch J, J abhängig von dem Verhältnis
der magnetischen Widerstände der Luftspalte A, A bzw. L. Die Widerstände dieser
Luftspalte bzw. die Erregungen der Schenkel H, H bzw. K, K lassen
sich so einstellen, daß der Fluß in, dem gemeinsamen Joch J,1 seine Richtung jedesmal
umkehrt, sobald beim Vorbeilaufen eines Rades (nicht dargestellt) auf der Schiene
S dessen Eisenmasse den Luftspalt A, A durchsetzt. Der polarisierte Anker
P wechselt dadurch seine Lage von dem einen zu dem anderen Kontakt, und dieser Kontaktwechsel
kann zur Auslösung eines elektrischen Signals ausgenutzt werden. Durch Vorbeilaufen.
einer Mehrzahl von Fahrzeugrädern werden. dementsprechend Signal-oder Impulsserien
ausgelöst, die dann zur Achszählung ausgewertet werden.
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Die Anordnung nach Fig. i istmiteiner Wheatstonschen Brücke zu vergleichen,
wobei das gemeinsame Joch J, J dem Brückenquerzweig, der polarisierte Anker P dem
Galvanometer und die Erregerspulen der Magnetanordnung der Speisestromquelle der
Brücke entsprechen. Gleisgeräte nach Fig. i sind an sich bekannt. Bei diesen ist
jedoch die bisher erforderliche Verwendung eines polarisierten. Ankers noch mit
den schon erwähnten ganz wesentlichen Nachteilen verbunden. Als wesentlicher Nachteil
ist dabei ferner noch zu beachten, daß eine prellfreie Betätigung der Ankerkontakte
eine genügenid große Änderung des magnetischen Flusses voraussetzt. Diese kann aber
nur eintreten, wenn das die Flußänderung auslösende Rad in genügend kleinem Abstand
vor den Polschuhen der Schenkel H, H vorbeiläuft, da sonst- der Einfluß der
unmittelbar von Pol zu Pol geschlossenen Streufelder zu groß ist. Die Einhaltung
eines genügend kleinen, Abstandes läßt sich aber bei den im Bahnbetrieb durch Radabnutzung
und Spuränderung auftretenden: Toleranzen nur schwer einhalten.
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Abgesehen davon stellt, wie oben schon erwähnt, ein polarisierter
Anker ein mechanisch empfindliches System dar, dessen Einbau in ein unmitte'.-bar
.an
den Schienen montiertes Gerät mit Rücksicht auf die hier auftretenden starben Erschütterungen
und die sehr wechselnden klimatischen, Einflüsse Störungen nicht zuverlässig genug
ausschließt.
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Nachteile dieser Art sind beim erfindungsgemäßen Gerät grundsätzlich-
vermieden, weil es überhaupt keine zu betätigenden Kontakte mehr besitzt. Fig. 2
zeigt seinen Aufbau an Hand: eines schematisierten Beispiels. Das magnetische Brückensystem
ist -dabei°gegenüber Fig. i statt mit Gleichstrom erregten Magneten mit Dauermagneten
ausgerüstet, wie dies ebenfalls möglich ist. Ferner ist im Joch T, J, das wieder
den BTückenquerzweig darstellt, das mechanische Relais P durch eine oder mehrere
wechselstromdürchflossene Drosselspulen D mit Eisenkern ersetzt; deren Vormagnetisierung
von dem magnetischen Fluß in dem gemeinsamen Joch J, J des magnetischen Brückensystems
abhängig ist.
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Gleicht man z. B. das Magnetsystem nach Fig. so ab; daß bei Gleisfrei
der magnetische Gleichfluß im gemeinsamen Joch J, J verschwindet, dann wird der
induktive Widerstand der Drosselspulen D, D
wegen, der hohen Permeabilität
des Eisenkernes groß sein und nur ein geringer Wechselstrom durch diese Spulen fließen.
BeimVorbeilaufen eines Rades auf der Bahnschiene S wird in dem gemeinsamen Joch
T, J ein magnetischer Gleichfluß f j auftreten. Dadurch nimmt die Wechselpermeäbilität
der Eisenkerne in den Drosselspulen D, D ab, und der diese Spulen durchfließende
Wechselstrom nimmt zu. Diese Zunahme kann als elektrisches Signal zur Zählung ausgenutzt
werden. Beachtlich ist dabei noch, daß die Wicklungen der Drosselspulen
D, D
so hintereinandergesehaltet sind, daß sich der durch sie erregte Wechselfluß
O W quer zu dem gemeinsamen Joch J; J schließt; also eine Entkopplung zwischen.
dem Wechselfluß (»w und dem Gleichfluß 0, vorhanden ist. Eine wesentliche Verstärkung
des durch die Vormagnetsierung ausgelösten. Effektes läßt sieh erreichen:, wenn
man eine magnetische Rückkopplung vorsieht; deren Prinzip an sich bekannt ist. Eine
dementsprechende Anordnung zeigt beispielsweise Fig. 3. Der die Drosselspülen D,
D durchfließende Wechselstrom durchfließt zusätzlich noch eine aus vier Gleich'ric'htern
G zusammengesetzte Gleichrichterbrücke und inReihe damit-die auf einem weiteren
Eisenkern aufgebrachte Rückkopplungswicklung R, Die Wirkungsweise dieser Rückkopplungsschaltung
ist folgende: Bei zunehmender Vormagnetisierung der Kerne in den Drosselspulen D,
D nimmt deren Wechselpermeabilität ab; der Wechselstrom durch die Drosselspulen
nimmt - zu; und ..damit nimmt auch der die Rückkopplungswicklung durchfließende
Gleichstrom zu. Der Gleichstrom in der Rückkopplungswicklung bedingt einen, magnetischen
Gleichfluß im Kern der Rückkopplungswicklung R, und dieser Gleichfluß schließt sich
über die Kerne der Drosselspulen D; D. Damit nimmt die Vormagnetisierung .dieser
Kerne weiter zu, der Wechselstrom steigt weiter und damit auch der Gleichstrom usw.
Bei geeigneter Dimensionierung genügt dementsprechend bei Anwendung einer derartigen
Rückkopplungsschaltung eine ganz geringfügige Vormagnetisierung durch das Feld der
gemeinsamen Joche I, T, um die Kerne der Drosselspulen D, D
vom feldfreien
Zustand in den Zustand der Sättigung überzuführen. Der Einfluß .der Rückkopplungswicklung
überwiegt dann denEinfluß des Jochflusses bei weitem: Die Anwendung der Rückkopplungsspule
R hat meist zur Folge, daß' auch im Fall der Feldfreiheit des gemeinsamen Joches
J, J eine gewisse Vormagnetisierung der Drosselkerne durch den Rückkopplungsstrom
eintritt. Dies kann dadurch beseitigt werden; daß das eigentliche Magnetsystem des
Gleisgerätes so abgeglichen wird, daß im Zustand Gleisfrei ein den Rüherückkopplungsfluß
gerade kompensierender magnetischer Fluß durch das gemeinsame Joch J, J flieißt.
Dann ist im Zustand Gleisfrei die Permeabilität am größten und springt schon bei
kleinen Werten des Jochflusses in entgegengesetzter Richtung in den Zustand der
Sättigung um.
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Ein Betrieb der beschriebenen. Weise würde einem Arbeitsstrombetrieb
bei Benutzung von mechanischem Kontakten entsprechen,. Solange keine Gefahr einer
Leitungsunterbrechung besteht, würde das Verfahren mit Magnetverstärker einen solchen
Arbeitsstrombetrieb ebenfalls zulassen, da ja mit keinen Kontaktversagern zu rechnen
ist. Soll trotzdem mit Ruhestrombetrieb gearbeitet werden, so ist dies möglich,
solange die Wirkung des Rückkopplungsflusses wesentlich größer ist als die des Jochflusses.
Dann läßt sich nämlich das Gleisgerät auch so einstellen, .daß bei Gleisfrei der
Ruherückkopplungsfluß und der Rühejochflüß sich gleichsinnig überlagern und Sättigung
der Drosselkerne bewirken, während bei Vorbeifahrt des Rades die Flüsse sich aufheben
und die Permeabilität der Drosselkerne D anwächst.
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Schließlich ist auch eine Kombination beider Verfahren: durch den
Einbau von zwei getrennten Drosselsystemen mit Rückkopplungskreisen in. das gemeinsame
Joch J, J möglich, wobei das eine Drosselsystem als Arbeits- und das ändere als
Ruhekontakt arbeitet. Die Drosselspulsysteme sind also hierfür dann so angeordnet
vorgesehen und geschaltet, daß sie durch die Flußänderung im Querzweig der magnetischen
Brücke bei der Fremdbeeinflussung der Magnetanordnung hinsichtlich ihrer Vormagnetisierung
in entgegengesetztem Sinn beeinflüßt werden.
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Die Auswertung der in der beschriebenen Weise -bewirkten Signalgabe;
bestehend in der Ausnutzung der bei Vorbeifahrt eines Rades, auftretenden Änderung
der Wechselstromamplitude zur Zählung, kann durch den Einbau eines Wechselstromrelgis.
in den Stromkreis der Drosselspulen. am Ort des Zählwerkes erfolgen. Ferner kann
zu diesem Zweck der Wechselstrom ähnlich wie in der Rückkopplungseinrichtung auch
am Ort des Zählwerkes gleichgerichtet und zur Betätigung eines Gleichstromrelais
benutzt werden. Schließlich läaßt sich
die Änderung des induktiven
Widerstandes der Drosselspule auch zur Verstimmung von Brücken-oder Resonanzscihaltungen
verwenden. Für den Gegenstand der Erfindung wesentlich ist außerdem noch die Wahl
der Frequenz des Wechselstromes. Die Frequenz muß nämlich so hoch liegend vorgesehen
sein, daß auch bei größter Zuggeschwindigkeit eine genügende Anzahl von Perioden
in den Zeitraum des Vorbeilaufes eines Rades fallen, um eine ausnutzbare Änderung
der mittleren Amplitude sicherzustellen.
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Ein entsprechend der Erfindung entwickeltes Gerät bringt für die Zwecke
der Achszählung bei Eisenbahnsicherungsanlagen folgende Fortschritte mit sich. Die
Erhöhung der Empfindlichkeit der Anzeige eines vorbeilaufenden Rades läß.t jetzt
wesentlich weitere Toleranzen im Abstand des Rades von den Polschuhen des Magnetsystems
zu und erleichtert damit auch den betrieblichen Einbau des Gleisgerätes. In. dem
den starken Erschütterungen und den stark wechselnden klimatischen Einflüssen unterworfenen
Gleisgerät bedarf es keiner empfindlichen mechanischen Bauelemente mehr. Durch die
Verwendung des den magnetischen Verstärker von außen her durchsetzenden Jochflusses
zur Auslösung der Vormagnetisierung kann außerdem der gesamte in den Drosselanordnungen
zur Verfügung stehende Wickelraum für die Wechseistromwicklungen und die Rückkopplungswicklung
ausgenutzt werden. Dies läßt ferner auch eine Erhöhung der Wirkung der Rückkopplung
gegenüber bisher' bekannten Magnetverstärkern mit Steuerwicklung erreichen.
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Erwähnt sei noch, daß die obengenannten Möglichkeiten der Anordnung
ihre besondere Bedeutung gerade auch durch Kombination mit der angegebenen Rückkopplungsanordnung
erlangen können, welche ausreichend starke Magnetfelder aufbauen läßt bei an sich
wesentlich geringer wirkender Fremdbeeinflussung des Magnetsystems. Die erfindungsgemäße
Anordnung und das zu ihrer Ausführung beispielsweise angegebene Gerät lassen sich
auch für andere Zwecke als zur Achszählung mit gleichen Vorteilen anwenden, bei
denen es unter ähnlichen Bedingungen auf die Übertragung von Stromsignal- oder Impulsserien
ankommt, welche durch Steuerung einer Magnetanordnung auszulösen sind.