-
Blattschreiber mit wandernden Schreibsystemen Gegenstand der Erfindung
ist ein Blattschreiber mit in Zeilenrichtung über das zu beschriftende Blatt wandernden
Schreibsystemen, insbesondere für die kontinuierliche Aufzeichnung von aus telegraphisch
übermittelten Bildelementen zusammenzusetzenden Schriftzeichen auf einem senkrecht
zur Zeilenrichtung bewegten Blatt.
-
Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß zur Ermöglichung
des Zeilenwechsels ohne Unterbrechung des Aufzeichnungsvorganges zwei im Bereich
einer Zeile abwechselnd aufeinander zu und voneinander weg bewegte Schreibsysteme
vorgesehen sind, die je eine halbe Zeile beschriften und sich an den Umkehrpunkten
der Hinundherbewegung derart ablösen, daß jeweils nur das in Zeilenschreibrichtung
bewegte System schreibt und währenddessen das andere System in entgegengesetzter
Richtung ohne Schreibwirkung zurückläuft.
-
Die beiden Schrenbsystemeergänzen einander also derart, daß die Beschriftung
es Blattes Zeile für Zeile ohne jede Unterbrechung vor sich gehen kann. Die Anordnung
isst einfach im Aufbau und zeichnet sich dadurch vor anderen bereits bekannten Blattschreibern
aus.
-
Für die Ausführung eines Blattschreibers gemäß der Erfindung ist zu
beachten, daß die Papiervorschubgeschwindi:gkeit senkrecht zur Zeilenrichtung eine
Funktion der Zei-lenschreibgeschwindigkeit, der Schriftzeichenhöhe und des gewünschten
Zeilenabstandes ist, derart, daß die Zeilenrichtung mit der Bewegungsrichtung der
beiden, Schreibsystem
-- einen. Winkel einschließt, dessen Größe
von der einzustellenden Papiervorschubgeschwindigkeit bestimmt ist.
-
Die Erfindung ist besonders geeignet für Blattschreiber, bei denen
die äufzüzeichnenden Schriftzeichen in .senkrecht zur Zeilenrichtung verlaufen--,den
Linien in Bildelemente zerlegt sind und in Farm entsprechender Impulsreihen übertragen
werden. Ein Blattschreiber solcher Art kann bei An= wendung der Erfindung in der
Weise ausgebildet werden, däß jedes der beiden Schreibsysteme eine Schreibschneide
besitzt"die während der Bewegung des zugehörigen Schreibsystems in Zeilenschreibrichtung
im Rhythmus der empfangenen Impulsreihen betätigt wird, und gegenüber diesen Schreibschneiden
auf der anderen Seite des zu beschriftenden Blattes eine mit Rippen versehene rotierende
Schreibwalze vorgesehen ist. Diese für beide Schreibsysteme gemeinsame Schreibwalze
kann gleichzeitig als Blattführungswalze dienen.
-
.Um sicherzustellen; daß Schriftzeichen jeweils nur von einem Schreibsystem,
und zwar jeweils nur von dem in Zeilenschreibrichtung bewegten Schreibsystem geschrieben
werden, wird zweckmäßig die Anordnung Bo getroffen, daß in der jeweiligen Bewegungsendstellung
der beiden Schreibsysteme die Speisung mit den empfangenen Impulsen umgesteuert
wird, derart, daß im Augenblick -der Umkehrung der Bewegungsrichtung das eine Schreibsystem
zu schreiben aufhört und das andere sofort zu schreiben beginnt.
-
- Der Grundgedanke der Erfindung soll nunmehr an Hand -der Zeichnung
erläutert werden. Es veranschaulicht Fig. i ein für ide Erfindung geeignetes bekanntes
Prinzip der Schriftzeichenbildung, dargestellt an einem Streifenschreiber, Fig.2
ein Prinzipschemna der Beschriftungsart und Schreibsystemführung bei .einem Blattschreiber
gemäß der Erfindung.
-
- Bei der bekannten Streifernschreiberanordnung gemäß Zig. i wird
ein Registrierstreifen -i zwischen der sogenannten Schreibspindel 2 und der Schreibschneide
3 hindurchgeführt. Die Schreibschneide 3 wird durch das Schreibsystem q, im Rhythmus
der über die Klemmen 5 zugeführten Empfangsimpulse auf-und abwärts bewegt. Die Schreibspindel
2 trägt eine wendelförmige Schneide,6 und dreht sich-kontinuierlich-mit einer derartigen
Drehzahl, dxß- der Kreuzungspunkt der Wendelschneide 6 mit der Schreibschneide 3
sich ständig imit einer der sendeseitigen Zerlegungsgeschwindigkeit entsprechenden
Geschwindigkeit quer über den Papierstreifen i bewegt. Hierbei werden die Bildelemente
strichweise zum Abdruck gebracht, indem jeweils beim Abwärtsbewegen der Schreibschneide
3 das Farbband8 und .der .darunter liegendeRegistrierstreifen i gegen die Wendelspindel
6 gedrückt wird, und auf diese jNeise das aus parallelen Bildelementzeichen sich
zusammensetzende Schriftbild 7 auf dem Streifen i erzeugt.
-
An Stelle des Farbbandes 8 kann auch eine Farbwalze,- die mit der-
Schrenbspindel:z in ständiger Berührung steht, angewendet werden. In diesem Fall
erfolgt dieFarbübertragung auf denRegistrierstreifen entsprechend den übertragenen
Bildelementimpulsen auf :der Unterseite des Registrierstreifens.
-
Aufzeichnungssysteme, die nach diesem Bildzerlegungsprinzip arbeiten,
haben gegenüber den ,mit Kodezeichen arbeitenden Fernschreibgeräten den Vorteil,
daß Störungen in der Übertragung, wie beispielsweise Schwunderscheinungen bei drahtloser
Übermittlung, nicht zu weitgehenden ,Textverstümmelungen, sondern allenfalls nur
zu einer kleinen Störung des Schreibbildes einzelner Buchstaben führen.
-
Die zunächst entwickelten einfachen Aufzeichnungsgeräte solcher Art,
bei denen :der empfangene Text in ununterbrochener Zeile auf einem vom Morsetelegraphen
her bekannten Streifen aufgezeichnet wird (s. die Darstellung eines derartigen sogenannten
Streifenschreibers in Fig. i), haben sich allerdings für die praktische Verwendung
als unhandlich erwiesen. Im Nachrichtendienst, vornehmlich im Zeitungswesen, maßten
die mit einem solchen Streifenschreiber aufgenommenen Nachrichten laufend mit Schreibmaschinen
auf normale Papierblätter übertragen werden, wodurch Zeitverluste, Zusatzkosten
und Übertragungsfehler bedingt sind.
-
Man vermeidet diese Nachteile durch die Verwendung von Blattschreibern,
bei denen Papierblätter zeilenweise untereinander wie bei normalen Schreibmaschinen
beschriftet -werden, ohne -dabei das z. B. bei Fernschreibmaschinen erforderliche
Umschaltverfahren zum Zweck des Zeilenwechsels und Wagenrücklaufs anwenden zu müssen.
Durch den Fortfall idieses Umschaltvorganges 'beim Zeilenwechsel wird Übertragungszeit
eingespart, ein Umstand, der im Nachrichtendienst von größter Wichtigkeit ist.
-
Diese Vorteile werden bei -dem Blattschreiber gemäß der Erfindung
nutzbar .gemacht, dessen Arbeitsprinzip in Fig. 2 veranschaulicht ist.
-
Während' es 'bei dem einfachen Streifenschreiber gemäß Fig.,i üblich
ist, das Schreibsystem q. und die Achse der Schreibspindel 2 räumlich fest anzuordnen
und den zu beschriftendenPapierstreifen i in Zeilenrichtung zu bewegen, ist es bei
Blattschreibern, deren.Zeilenlänge durch -die Blattbreite begrenzt ist und bei denen
das Blatt in einer zur Zeilenrichtung senkrechten Richtung vorgeschoben werden maß,
in der Regel günstiger, die für die Aufzeichnung der Schriftzeichen erforderliche
Relativbewegung zwischen Schreibsystem und Papier in Zeilenrichtung dadurch zu erzielen,
daß das Schreibsystem gegenüber dem zu beschriftenden Blatt in Zeilenrichtung bewegt
wird!. Hierbei kann an sich -das in Fig. i dargestellte Schreibsystem beibeh:altenwerden,
.indem sowohl das q oberhalb als auch die Schreibspindel :2 unterhalb des zu - beschriftenden
Blattes gleichsinnig bewegt werden. Zweckmäßiger ist es jedoch, die Schreibspindel
:2-durch eine über die ganze Papierbreite sich erstreckende, mit parallelen Rippen
versehene: Schreihwalze zu ersetzen. Diese Schreibwalze maß
sich
mit einer derartigen Geschwindigkeit drehen, daß wiederum der ILreuzungspunkt der
jeweils wirksam werdenden Schneide mit der im Zeichenrhythmus bewegten Schreibschneide
ständig mit einer der senderseitigen Zerlegungsgeschwindigkeit entsprechenden. Geschwindigkeit
in Richtung der Bildelementlinie"das heißt also senkrecht zur Zeilenrichtung, wandert.
-
Eine derartige an sich bekannte Ausführung einer über die ganze Blattbreite
sich erstreckenden Schreibwalze, die zugleich als Blattführungswalze dienen kann,
kann für die Anordnung gemäß der Erfindung, deren Prinzip in Fi.g. 2 veranschaulicht
ist, vorausgesetzt werden.
-
Gemäß Fig. 2 wird zweckmäßig von einer nicht dargestellten Rolle ein
Papierblatt g über eine mit parallelen Rippen versehene, kontinuierlich umlaufende
Schreibwalze, die sich über die gesamte Blattbreite erstreckt, hinweggeführt. Die
Schreibwalze liegt in bekannter Weise unter dem Papierblatt und ist daher in der
Zeichnung nicht sichtbar. Über dem Papierblatt 9 sind zwei Schreibsysteme .4 und
q', z. B. Magnetsysteme der bereits besprochenen Bauart, angeordnet, die sich auf
einer geraden Linie annähernd senkrecht zur Vorschubrichtung des Papierblattes 9
bewegen. Die beiden Schreibsysteme q und q' bewegen sich im Bereich einer Zeile
abwechselnd aufeinander zu und von einander weg, derart, daß jedes nur eine :halbe
Zeile beschriftet. Sie bewegen sich vorzugsweise in beiden Richtungen mit gleicher
Geschwindigkeit, so daß sie gleichzeitig an (der Mittellinie i i der aufzuzeichnenden
Zeilen eintreffen und ebenso wiederum nach ihrem Auseinanderl@aufen die beiden Zeilenendstellungen
gleichzeitig erreichen. Während ihrer Hinun@dherbewegung wird zweckmäßig das Papierblatt
9 kontinuierlich inRichtung des Pfeiles 12 fortbewegt.
-
Es sei angenommen, @daß die Aufzeichnung aus der Bewegungsphase heraus
beginnt, die in Fig. 2 mit 9a bezeichnet ist. Die beiden Schreibsysteme q und q'
befinden sich in diesem Augenblick in der äußersten Stellung, von der aus sie sich
in Richtung der Pfeile io und @iti aufeinander zu bewegen. Während dieses ersten
Bewegungsabschnittes empfängt nurdas Systemq die Schreibimpulse, während das System
q' vom Empfang ausgeschlossen ist. Sobald also die Schreibsysteme q. und ¢' entsprechend
der Darstellung des Papierblattabschnittes gb an der Mittellinie i i zusammentreffen,
ist nur die erste halbe Zeile 13 aufgezeichnet. Sofort nach Erreichung der
Mittellinie r1 beginnt die entgegengesetzte Bewegung der beiden Schreib systeme
q und q.' entsprechend den in der Darstellung der Bewegungsphase gv eingetragenen
Pfeilen. Während dieses Bewegungsabschnittes, bei dem also die beiden Schreibsysteme
q und q' sich voneinander weg bewegen, schreibt nur das rechte Schreibsystem q',
während das linke System q keine Empfangsimpulse mehr erhält. Sobald also am Ende
dieses Bewegungsabschnittes -die beiden Schreibsysteme wieder ihre Zeilene:ndstellung
entsprechend der durch den Blattabschnitt ge dargestellten Bewegungsphase erreicht
haben, ist, wie dieDarstellung erkennen läßt, nunmehr auch die zweite halbe Zeile
13' aufgezeichnet.
-
Inzwischen ist das.,Papierblatt 9 entsprechend seiner kontinuierlichen
Vorschubbewegung in Richtung des Pfeiles 12 weitergewandert, .so daß sich das linke
Schreibsystem q entsprechend dem gewünschten Zeilenabstand unterhalb des Beginns
der bereits geschriebenen Zeile @13, 13' befindet.
-
Das Spiel wiederholt sich in der bereits beschriebenen Weise, indem
sich die Schreibsysteme nunmehr wieder aufeinander zu bewegen, so daß nach Erreichen
der Mittellinie entsprechend der durch den Papierblattabschnitt gd dargestellten
Bewegungsphase auch die erste Hälfte der zweiten Zeile aufgezeichnet ist. Bei der
abermaligen Rückwärtsbewegung in die Zeilenendstellung entsprechend der durch den
Papierblattabschnitt 9t dargestellten Bewegungsphase wird dann wieder durch,das
rechte Schreibsystem q' die rechte Hälfte iq.' der zweiten Zeile aufgezeichnet,
während das linke Schreibsystem q im Leerlauf nach links zurückkehrt.
-
Auf diese Weise bauen sich durch das Zusammenarbeiten der beiden.
gegenläufig bewegten Schreibsysteme die einzelnen Schriftzeilen auf. Ihre Ab stände
15 sind dabei sowohl von der Schriftzeichenhöhe als fauch von der Aufzeichnungsgeschwindgkeit
in Zeilenrichtung und der Vorschubgeschwindigkeit des Papierblattes 9 in Richtung
des Pfeiles i2 abhängig. Geht man von den durch das Übertragungsverfahren gegebenen
Größen aus, so muß also die Vorschubgeschwindigkeit des zu beschriftenden Blattes
als Funktion der Zeilenschreibgeschwindi.gkeit, der Schriftzeichenhähe und des gewünschten
Zeilenabstandes gewählt werden. Hierbei schließt die Zeilenrichtung mit der Richtung
der Bewegungsbahn der beiden Schreibsysteme einen Winkel ein, dessen Größe durch
die Vorschubgeschwindigkeit des Papierblattes geändert werden kann.
-
Wenn die Schreibschneiden 3 (vgl. auch Fig. i) in den. beiden Schreibsystemen
q und q' so einseitig an den einander zugekehrten Seiten der Schreibsysteme gelagert
sind, daß sie sich beim Zusammentreffen der beiden Schreibsysteme an der Mittellinie
i i berühren, so ergibt sich keine Lücke beim Übergang der Aufzeichnung von dem
einen System auf das andere bei der Arbeitsweise gemäß der Erfindung. Hierbei muß
ferner dafür gesorgt werden, .daß in Abhängigkeit von der Bewegungsumkehr der beiden
Schreibsysteme auch die Speisung mit Iden empfangenen Schreibimpulsen im richtigen
Augenblick umgesteuert wird, nämlich derart, daß im Augenblick der Umkehrung der
Bewegungsrichtung das nunmehr nach links wandernde Schreibsystem zu schreiben aufhört
und das andere mit der Rechtsbewegung beginnende Schreibsystem sofort zu schreiben
beginnt. Diese Umsteuerung der Impulszuführung zu den beiden Schreibsystemen kann
durch diese selbst in Abhängigkeit von ihrer Bewegungsrichtung bewirkt werden, wodurch
jegliche Fehlbeschriftung ausgeschlossen ist.
Da sich die beiden
Schreibsysteme stets nur mit der Geschwindigkeit zubewegen haben, die der auch bisher
üblichen Zeilenschreibgeschwindigkeit, das heißt also z. B. !der beim Streifenschreiber
gebräuchlichen Papiergeschwindigkeit, entspricht, sind die mechanischen 'Organe
zur Erreichung ider hin und her gehenden Bewegung :äußerst einfach und praktisch
nicht belastet. Das Gerät ist daher einfach im Aufbau.