DE87269C - - Google Patents
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Description
ceo cH a I c*erf iePiei ν
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 29. August i8g3 ab.
Nach vorliegender Erfindung werden elektrische Ströme von gleichbleibender Wechselzahl
durch eine Kraftmaschine und einen elektrischen Stromerzeuger erzielt, welche letzteren
derart eingerichtet und zu einander in Beziehung gebracht sind, dafs
■1. die Kraftmaschine allein im Stande ist, dem bewegenden Elemente des Stromerzeugers
eine schwingende Bewegung von gleichbleibender Schwingungszahl zu ertheilen, oder dafs
2. einerseits die Periode der Hin- und Herbewegung der Treibmaschine und andererseits
die natürliche Schwingungsgeschwindigkeit des elektrischen Systems einander so annähernd
gleichkommen, dafs eine Resonanzwirkung gesichert wird, oder dafs .
3. die Treibmaschine, während sie vollauf im Stande bleibt, die einmal begonnene Schwingung
beizubehalten, doch nicht die Kraft hat, die Schwingungsgeschwindigkeit entgegen dem
Einflüsse der Periodicität des i schen Systems zu ändern.
Zur Erreichung dieser Bedingungen bedient sich der Erfinder einer Treibmaschine, welche
den Gegenstand des Patentes Nr. 84335, Kl. 83,
bildet, und auf deren wesentlichste Merkmale, soweit diese für den vorliegenden Fall in Betracht
kommen, nachstehend Bezug genommen Werden soll.
Bei dieser Maschine bilden ein frei-bewegter Kolben und ein mit diesem zusammenwirkender
federnder Körper ein elastisches System von bestimmter Schwingungsdauer, durch welches
der Spule oder dem Anker eines Elektri-
gg elektromagneticitätserzeugers Schwingungen von gleichbleibender
Schwingungszahl ertheilt werden.
Die Maschine, welche sich selbst auf eine bestimmte Schwingungszahl einzuregeln strebt,
wirkt durch einen frei, d. h. nicht zwanglä'ufig, hin- und herbewegten Theil mit dem mit
diesem Theile verbundenen beweglichen Leiter oder dem Ankerkern eines elektrischen Stromerzeugers,
welchem letzteren vermöge der elektrischen Verhältnisse des Stromkreises ebenfalls
eine bestimmte Schwingungszahl zukommt, in der Weise zusammen, dafs durch die gegenseitige
Einwirkung der beiden möglichst übereinstimmend gewählten Schwingungszahlen die aus dem Zusammenspiel sich ergebende Schwingungszahl
der ganzen Vorrichtung eine möglichst gleichbleibende wird.
Nach bekanntem mechanischen Gesetz führt eine Feder von bestimmtem Beharrungsvermögen,
wenn sie gespannt und dann freigegeben wird, isochrone Schwingungen aus,
deren Perioden der Hauptsache nach von der Starrheit der Feder selbst und ihrem eigenen
Beharrungsvermögen oder demjenigen desjenigen Systems abhängig sind, von welchem
die Feder einen Theil bildet. Dies trifft in allen denjenigen Fällen zu, wo die Kraft,
welche die Feder oder das betreffende System in eine bestimmte Lage zu bringen strebt, der
Lageveränderung proportional ist.
Bei der oben erwähnten Kraftmaschine wird diesem Gesetze in der Weise Rechnung getragen,
dafs ein Cylinder und Kolben angewendet werden, von denen der eine oder beide
durch gespannten Dampf oder Gas fortwährend hin- und herbewegt wird bezw. werden. Mit
dem sich' bewegenden Kolben — oder, falls der Cylinder sich bewegt, mit diesem — ist
ein federnder Körper derart in Verbindung gebracht, dafs derselbe dadurch in schwingender
Bewegung erhalten wird, und dafs die von dem durch die Triebkraft bewegten Kolben
ausgehenden Stöfse einerseits und die natürlichen Schwingungen des federnden Körpers
andererseits stets in Bezug auf Richtung und Zeit mit einander übereinstimmen, einerlei in
welchem Verhältnifs das Beharrungsvermögen des Kolbens und dasjenige des bewegten
Systems zu einander stehen, vorausgesetzt, dafs diejenigen Grenzen, innerhalb deren das erwähnte
Gesetz zutrifft, nicht überschritten werden.,
Bei der betreffenden Maschine ist die Anordnung so getroffen, dafs die Bewegung des
Kolbens im Cylinder in der einen wie in der anderen Richtung dann aufhört, wenn die den
Kolben bewegende Kraft und das demselben mitgetheilte Kraftmoment durch die zunehmende
Spannung des Dampfes oder der Druckluft in dem der Bewegungsrichtung des Kolbens entsprechenden
Ende des Cylinders ausgeglichen werden; und da der Kolben bei seiner Bewegung
den ihn treibenden Druck an einem bestimmten Punkte abschneidet und nunmehr der im Sinne einer Rückkehrbewegung des
Kolbens- wirkende Druck zur Geltung gelangt, so wird der Kolben jetzt in der entgegengesetzten
Richtung bewegt, und setzt sich diese Wirkungsweise so lange fort, als der dazu erforderliche
Druck zur Wirkung gebracht wird. Während die Länge des Hubes sich mit dem
Drucke ändert, ist aber die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung nicht mehr von
dem den Kolben treibenden Drucke abhängig, als etwa die Bewegungsgeschwindigkeit eines
fortwährend in Schwingung erhaltenen Pendels von der dasselbe periodisch bewegenden Kraft
abhängig sein würde. Etwaige Aenderungen in einer derartigen Kraft würden lediglich entsprechende
Aenderungen in der Gröfse des Hubes bezw. im Ausschlage . der Schwingungen hervorrufen.
Als federnden Körper verwendet man am besten ein Luftpolster, d. h. eine eingeschlossene
Luft- oder Gasmenge, welche man durch die Bewegungen des Kolbens zusammendrücken
und sich wieder ausdehnen läfst. Um ferner die federnde Wirkung zu einer fortwährend
gleichbleibenden zu machen, verwendet man eine besondere, als Cylinder ausgebildete
Luftkammer, in welcher die Luft sich unter dem gewöhnlichen Druck der äufseren Atmosphäre
befindet. Man würde indessen auch irgend einen anderen Druck anwenden können. In dieser Kammer oder diesem Cylinder bewegt
sich ein Plunger, welcher mit der Kolbenstange der Maschine verbunden ist. Die Ursache,
weshalb man mit den bisher gebräuchlichen Kraftmaschinen derartige Wirkungen nicht hat erzielen können, ist darin zu suchen,
dafs man mit den hin- und herbewegten Maschinentheilen bisher ein schweres Schwungrad
oder ein gleichwerthiges andersartiges, kreisend bewegtes Organ von verhältnifsmäfsig grofsem
Beharrungsvermögen verbunden hat, oder dafs man da, wo es sich um eine kreisende Bewegung
nicht handelte, auf die Erzielung derjenigen Bedingungen, welche für den besonderen
Zweck vorliegender Erfindung wesentlich sind, kein Gewicht gelegt hat, wie denn auch das Vorhandensein solcher Bedingungen
bei den bisher in Betracht kommenden Maschinen und Vorrichtungen einen besonderen
Vortheil nicht gehabt haben würde.
Eine Maschine der vorerwähnten Art bietet aber ein Mittel zur Erzielung einer Wirkung,
die bisher nicht erreicht worden ist, und die darin besteht, fortlaufend elektrische Ströme
mit constanter Periode dadurch zu erzeugen, dafs man die Bewegung des Kolbens auf einen
im magnetischen Felde befindlichen Kern oder eine Spule überträgt.
Bei der Anwendung der Kraftmaschine zu dem angegebenen Zwecke kommen aber gewisse
Verhältnisse in Betracht, welche berücksichtigt werden müssen, wenn anders ein befriedigendes
Ergebnifs erzielt werden soll. Wenn man nämlich einen Leiter im Magnetfelde bewegt
und einen Strom darin circuliren läfst, so kann es vorkommen, dafs die zwischen dem'
Leiter und dem Magnetfelde stattfindenden elektromagnetischen Rückwirkungen die mechanischen
Schwingungsbewegungen in dem Mafse stören, dafs der Isochronismus unterbrochen wird. Dies könnte beispielsweise dann eintreten,
wenn die elektromagnetische Rückwirkung im Verhältnifs zur Kraft der Treibmaschine
sehr grofs ist und eine Verzögerung des Stromes stattfindet, so dafs die elektromotorische
Reaction eine ähnliche Wirkung hervorruft, wie solche durch eine Aenderung in der Spannung der Feder hervorgerufen werden
würde. Wenn man aber den Stromkreis des Stromerzeugers so einrichtet, dafs die
Phasen der elektromotorischen Kraft und des Stromes der Zeit nach zusammenfallen, ■ d. h.
also, wenn der Strom eine Verzögerung nicht erfährt, so wirkt der von der Maschine getriebene
Stromerzeuger lediglich in der Art eines Reibungswiderstandes und wird für gewöhnlich
die Periodicität der mechanischen Schwingungen nicht ändern, sondern höchstens den Ausschlag dieser Schwingungen. Diese
Wirkung läfst sich leicht durch entsprechende Bemessung der Selbstinduction und der Capacität
des Stromkreises einschliefslich des Stromerzeugers sichern.
. Es hat sich ferner als zweckmäfsig erwiesen, die Perioden der Bewegungen der Kraftmaschine
den natürlichen Perioden der elektrischen Schwingungen des Stromerzeugers gleich
zu machen, um auf diese Weise die für die elektrische Resonanz günstigsten Bedingungen
zu sichern und die Möglichkeit einer störenden Beeinflussung der Perioden der mechanischen
Schwingungen auf ein Mindestmafs zu beschränken. Es hat sich indessen auch gezeigt,
dafs die Maschine und der mit dieser verbundene Stromerzeuger auch dann mit constanter
Periode schwingen, wenn selbst die zur Aufrechterhaltung einer constanten Periode seitens
der Maschine als solcher nothwendigen theoretischen Bedingungen nicht streng innegehalten
wurden, wenn man also beispielsweise —■ statt zur Sicherung eines federnden Luftkörpers
von im wesentlichen sich gleichbleibendem Widerstände bei der , Maschine einen besonderen
Luftcylinder und Plunger anzuwenden — den Kolben unmittelbar auf Luftpolster wirken
liefs, die an den Enden des Kolbencylinders selbst angeordnet waren, obwohl die Starrheit
solcher Luftpolster oder entsprechender Federn durch die im Cylinder vorkommenden Druckveränderungen
wesentlich beeinfmfst und geändert werden kann. Indessen wird man dadurch, dafs man mit einer solchen Maschine
einen Stromerzeuger verbindet, dessen eigene Periodicitä't annähernd derjenigen der Maschine
entspricht, eine constante Schwingungsbewegung auch bei einem innerhalb ziemlich weiter
Grenzen wechselnden Druck aufrechterhalten können, indem das elektromagnetische System
nach dieser Richtung regelnd wirkt.
Es ist ferner beobachtet worden, dafs der seitens des elektromagnetischen Systems ausgeübte
Einfmfs unter gewissen Verhältnissen in dem Mafse gesteigert werden kann, dafs die
Periodicität der mechanischen Schwingungen bei innerhalb ziemlich weiter Grenzen wechselndem
Drucke dadurch beherrscht wird. Dies wird in allen denjenigen Fällen zutreffen, wo
die Kraft der Maschine zwar dazu ausreicht, um die einmal begonnenen Schwingungen fortzusetzen,
nicht aber dazu, um die Geschwindigkeit derselben zu* ändern.
Wenn also beispielsweise ein Pendel in Schwingung versetzt und eine geringe Kraft in
dem Sinne periodisch zur Einwirkung gebracht wird, dafs dadurch das Pendel in Bewegung
erhalten bleibt, so wird diese Kraft doch keinen wesentlichen beherrschenden Einflufs
auf die Periodicität der Schwingungen haben können, es sei denn, dafs das Beharrungsvermögen
des Pendels im Verhältnifs zu der treibenden Kraft gering sei, und zwar
wird es sich dabei gleich bleiben, ob die Kraft während eines gröfseren oder kleineren Bruchtheiles
der Periode zur Wirkung gebracht wird.
In dem hier in Betracht kommenden Falle dient die Maschine lediglich dazu, um die einmal
begonnene schwingende Bewegung zu erhalten, wenn auch damit keineswegs die Leistung
nützlicher Arbeit ausgeschlossen ist, die sich in einer Verkürzung des Hubes äufsern würde.
Die Erfindung besteht demnach in der Verbindung eines Kolbens, der unter dem Einflufs
von Dampf oder eines unter Druck befindlichen Gases frei hin- und herbewegt wird,
mit dem beweglichen Organe eines elektrischen Stromerzeugers, welches Organ mit dem Kolben
unmittelbar mechanisch verbunden ist, und diese Vorrichtung bezweckt insbesondere die Erzielung
elektrischer Ströme von constanter Periode. Zur Erreichung dieses Zweckes richtet man die Maschine am besten so ein,
dafs dieselbe an sich die Periodicität beherrscht, indessen können, wie gesagt, die Elemente
dieser Combination auch so eingerichtet sein, dafs das elektromagnetische System die Periodicität
entweder zum Theil oder sogar vollständig beherrscht.
Zur Erläuterung der Art und Weise, in welcher die- Erfindung angewendet wird, sei auf
die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, in denen Fig. ι im mittleren Schnitt eine Maschine
nebst Stromerzeuger nach vorliegender Erfindung veranschaulicht, während Fig. 2 eine
geänderte Ausführungsform zeigt.
In Fig. ι bezeichnet A den Hauptcylinder,
in welchem sich der Kolben B bewegt. Durch die Seitenwandungen des Cylinders treten einander
gegenüber die Dampfeinlafsöffnungen CC etwa in der Mitte hindurch. Die ebenfalls in
den Cylinderwandungen vorgesehenen Dampfauslafsöffhungen D D treten mit Abzweigungen
an jeder Seite der Dampfeinlässe einander gegenüber in das Innere des Cylinders ein.
Die am Umfange des Kolbens B angeordneten Nuthen E F stehen durch Oeffnungen G
an demselben an den betreffenden gegenüberliegenden Seiten des Kolbens mit dem Cylinder
in Verbindung.
Die besondere Form des Cylinders, des Kolbens und der Ventile kann in mannigfacher
Weise geändert werden, dagegen ist es zweckmäfsig , die Dampföffnungen und ■ vor allem
die Ausströmungsöffnungen erheblich gröfser als sonst üblich zu bemessen, damit nicht etwa
irgend eine unter dem Einflufs des Dampfes oder der Druckluft zur Wirkung gelangende
Kraft der Rückkehrbewegung des Kolbens nach der einen oder der anderen Richtung entgegenwirken
kann.
Die durch Stopfbüchsen in den Enden des
Cylinders hindurchtretende Kolbenstange H tritt mit einer einseitigen Verlängerung durch
Lager V eines besonderen Cylinders / hindurch, der in gleicher Linie mit dem erstgenannten
Cylinder angeordnet ist, und in welchem sich
der an der Kolbenstange H sitzende Kolben J bewegt.
Dieser Cylinder / hat keinerlei Ein- oder AüslafsÖffnungen und ist im allgemeinen luftdicht
eingerichtet, soweit nicht die Dichtungsflächen der Lager V etwas Luft hindurchlassen.
. Erfahrungsgemäfs brauchen aber diese Lager nicht allzugenau abdichtend eingerichtet zu
werden.
Durch ein den Cylinder I umgebendes Gehäuse K wird um denselben herum ein freier
Raum geschaffen, wobei die Lager V des Cylinders I durch das Gehäuse K nach aufsen
hindurchtreten und der freie Raum zwischen dem Cylinder und dem Gehäuse durch Packungsmaterial dampf- oder luftdicht gemacht
ist.
Das Hauptzuführungsrohr L für Dampf oder Druckluft mündet in den freien Raum,1 von
dem aus alsdann zwei Rohre nach dem Cylinder A führen. · In der Nähe dieser Rohre
sind Schmiergefäfse M so angeordnet, dafs aus denselben OeI durch die Rohre nach dem
Cylinderkolben geführt wird.
Bei der hier veranschaulichten Ausführungsform der Maschine befindet sich an dem den
Cylinder / umgebenden Gehäuse K ein flantschenärtiger Fortsatz 2V, mit welchem das
Gehäuse an das Ende des Cylinders A angeschraubt ist. Auf diese Weise ist eine kleine
Kammer O geschaffen, an deren Seiten sich Luftlöcher P befinden und von welcher Abtropfröhren
Q. ausgehen, die das sich ansammelnde OeI abführen.
Die Wirkungsweise der Maschine ist wie folgt:
Bei der veranschaulichten Lage der Theile, bei' welcher der Kolben sich in der Mitte
seines Hubes befindet, herrscht zu beiden Seiten des alsdann in der Mitte des Cylinders I
befindlichen Plungers ein dem Druck der äufseren atmosphärischen Luft entsprechender
Luftdruck. Wenn nun mit den Einlafsrohren C C des Cylinders A irgend eine Dampfquelle
bezw. eine Druckluftabgebevorrichtung verbunden und danach dem Kolben, etwa durch
einen plötzlichen Stofs, Bewegung ertheilt wird, so wird der Kolben sich in bekannter Weise
hin- und herbewegen.
Durch die Bewegungen des Kolbens wird in den verschiedenen Seiten des Cylinders I
die Luft abwechselnd zusammengedrückt und ausgedehnt. Indem bei der Vorwärtsbewegung
die Luft vor dem Plunger J zusammengedrückt wird, findet eine gewisse federnde Wirkung
statt, welche dahin strebt, den Plunger wieder zurückzubewegen. In. gleicher Weise strebt die
bei dieser Rückwärtsbewegung zusammengedrückte Luft dahin, den Plunger vorzubewegen.
Dieses Zusammendrücken der Luft im Cylinder / und der dadurch, der Hauptsache
nach, infolge der mangelhaften Elasticität der Luft hervorgerufene Energieverlust hat eine
ziemlich erhebliche Wärmeentwickelung zur Folge, und diese Wärme wird in der Weise
ausgenutzt, dafs man den Dampf oder die Druckluft durch den Raum hindurchleitet, welcher
durch das den Cylinder J umgebende Gehäuse geschaffen ist, so dafs dadurch der
auf den Kolben zur Wirkung gebrachte Dampf oder die Druckluft erwärmt und somit die
Wirksamkeit der Maschine erhöht wird.
Bei irgend einer bestimmten derartigen Maschine wird der normale Druck einen Hub
von bestimmter Gröfse zur Folge haben, der in dem Mafse erhöht und vermindert werden
wird, in welchem der Druck über den normalen steigt oder darunter herabgeht.
Beim Bau der Maschine kann man den Aenderungen in' der Länge des Kolbenhubes
durch entsprechende Bemessung der Gröfse des zur Aufnahme des Luftpolsters bestimmten
Cylinders / Rechnung tragen. Je gröfser der auf den Kolben ausgeübte Druck ist, in desto
höherem Mafse wird der federnd wirkende Luftkörper zusammengedrückt werden, so dafs
dadurch eine entsprechend stärkere Gegenkraft auf den Kolben zur Wirkung gelangt.
Die Geschwindigkeit oder Periodicität der Hin- und Herbewegung des Kolbens wird in
der Hauptsache durch die Starrheit des federnden Luftkörpers und durch das Beharrungsvermögen
der bewegten Theile bedingt, so dafs man durch entsprechende Abmessung dieser beiden Factoren zu einander, sei es, indem
man die Gröfse des Luftcylinders und damit die Starrheit des federnden Körpers
ändert, oder sei es, indem man die Belastung der beweglichen Theile regelt, innerhalb ziemlich
weiter Grenzen jede beliebige Schwingungsperiode sichern kann. *
Diese Bedingungen lassen sich für eine Maschine dieser Art durchweg mit Leichtigkeit
feststellen, so dafs also für innerhalb ziemlich weiter Grenzen verschiedene Druckänderungen
eine durchaus gleichmäfsige Periodicität aufrechterhalten werden kann.
Bei der mittleren Stellung des Plungers J im Cylinder / wird in diesem deshalb stets im
wesentlichen derselbe Druck wie derjenige der äufseren Atmosphäre herrschen, weil der Cylinder
zwar ein plötzliches Entweichen der Luft in dem Mafse, dafs die Wirksamkeit des
Luftpolsters merklich darunter leiden könnte, nicht zuläfst, dabei aber ein langsames Durchsickern
der Luft nach innen und aufsen durch die Dichtungsflächen um die Kolbenstange
herum nach Mafsgabe des jeweilen im Cylinder herrschenden Druckes gestattet, so dafs der
Luftdruck an detf gegenüberliegenden Seiten des Plungers stets, dem äufseren Atmosphärendrucke ungefähr gleich bleiben wird.
An der Kolbenstange H ist ein Leiter oder eine Drahtspule D1 (Fig. i) befestigt, welche
durch die Bewegungen des Kolbens in dem durch die beiden Magnete B1 B1 geschaffenen
Magnetfelde hin- und herbewegt wird. Diese Magnete können entweder permanente sein,
oder sie können durch die mit einer Stromquelle E1 verbundenen Spulen C1 C1 erregt
werden. Durch die Bewegung der Spule D1 in der Querrichtung der durch die Magnete
erzeugten Kraftlinien werden Wechselströme in der Spule hervorgerufen. Wenn . die Periodicität
der mechanisch erzeugten Schwingungen eine sich gleichbleibende ist, so werden auch
die elektrischen Ströme constante Perioden haben und können zu beliebigen Zwecken verwendet
werden.
Im vorliegenden Falle wird als nothwendige Vorbedingung angenommen, dafs das Beharrungsvermögen
des beweglichen Theiles des Stromerzeugers und die dadurch hervorgerufene elektromagnetische Reaction nicht derart ist,
dafs dadurch die Thätigkeit der Maschine gestört werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Anordnungsweise, bei welcher die Treibmaschine allein nicht im Stande
ist, die Periodicitä't der Schwingungen vollkommen zu beherrschen, indem hierbei vielmehr
der Stromerzeuger mitwirkt. Die Treibmaschine ist hier die gleiche wie in Fig. i,
dagegen ist das äufsere Luftpolster fortgelassen, indem hier statt dessen die an den Enden des
Cylinders A befindlichen Lufträume zu dem erwähnten Zweck verwendet werden. Da der
Druck in diesen Räumen von Aenderungen abhängig ist, welchen der den Kolben bewegende
Dampf oder die Luft unterliegt, so kann dadurch die Periodicität der Bewegung beeinflufst
werden. Die Bedingungen sind also in diesem Falle nicht ganz so unveränderlich und
zuverlässig wie bei der in Fig. ι gezeigten Anordnungsweise. Wenn man indessen dafür
Sorge trägt, dafs die natürliche Periodicität der Schwingungen des elektrischen, Systems annähernd
mit der durchschnittlichen Periodicität der Treibmaschine übereinstimmt, so wird dadurch
die Neigung zum gegenseitigen Abweichen ziemlich wirksam überwunden, und die Maschine wird selbst bei ziemlich erheblichen
Druckänderungen ihre Periodicität beibehalten.
Im vorliegenden Falle besteht der Stromerzeuger aus einem magnetischen' Gehäuse F1,
in welchem ein an der Kolbenstange H befestigter, aus Platten zusammengesetzter Kern G1
hin- und herbewegt wird. Den Plunger umgeben zwei Erregerspulen C1 C1 und eine
oder mehrere inducirte Spulen D1 D1.
Die Spulen C1 C1 sind mit einem Stromerzeuger
E1 verbunden und so gewickelt, dafs entsprechende Pole im Kerne G1 gebildet werden.
Durch Bewegen des letzteren werden demnach die Kraftlinien verschoben und Ströme
in den Spulen D1 D1 hervorgerufen.
In den Stromkreis der Spulen D^ ist ein
Stromverdichter H1 eingeschaltet, um die Selbstinduction dieses Stromkreisesauszugleichen.
Ein solcher Stromkreis wird eine gewisse natürliche Schwingungsperiode besitzen, d. h.
wenn die Elektricitä't darin irgend eine Störung erfährt, so wird eine elektrische Schwingung
von bestimmter Periode eintreten, und da diese von der Capacität und Selbstinduction
abhängig ist, so kann diese Periode so geändert werden, dafs sie mit der Periode der
Treibmaschine übereinstimmt.
Wenn die Kraft der Maschine eine verhältnifsmäfsig geringe ist und der Druck beispielsweise
nur während eines sehr geringen Bruchtheiles des ganzen Hubes zur Wirkung gelangt,
so wird die elektrische Schwingung die Neigung haben, die Periodicität zu beherrschen. Es
liegt demnach auf der Hand, dafs, wenn diese Schwingung ihrer, Natur nach nur unerheblich
von der durchschnittlichen Schwingungsperiode der Maschme abweicht, eine solche Beherrschung
unter gewöhnlichen Betriebsverhältnissen vollkommen genügen wird, um die beabsichtigte
Wirkung zu sichern.
Es erhellt, dafs, wenn ein Leiter im magnetischen Felde oder ein Magnetkern durch Vorrichtungen
der vorbeschriebenen Art in schwingende Bewegung versetzt wird, sich die Natur der dadurch hervorgerufenen Stromimpulse
nach den jeweiligen Verhältnissen ändern wird. So können beispielsweise die Stromimpulse
gegenüber den elektromotorischen Impulsen eine gröfsere oder geringere Verzögerung erfahren,
was zur Folge haben könnte, dafs die positiven und die negativen Impulse in bestimmten
Fällen ihrer elektromotorischen Kraft nach von einander abweichen, oder es könnte
die Natur der Ströme durch den jeweiligen Grad von Sättigung des Kernes geändert werden.
Es ist also bei Apparaten der beschriebenen Art möglich, den elektromotorischen Impulsen in der einen Richtung ein Uebergewicht
über die in der anderen Richtung erfolgenden Impulse zu geben. Durch genaue Berücksichtigung dieser Verhältnisse hat man
es demnach in der Hand, ähnliche Wirkungen zu erzielen, wie man sie mittelst gleichgerichteter
Ströme zu erzielen im Stande ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Ströme von gleichbleibender Schwingungszahl, dadurch gekennzeichnet, dafs ein durch eine Druckflüssigkeit bewegter Kolben, welcher mit einer Feder zu einem elastischen System von bestimmter Schwingungsdauer vereinigt ist, eine Spule oder einen Ankereines Elektricitätserzeugers in Schwingung erhält.Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs mit dem frei (d. h. nicht zwangläufig) hin- und herbewegten Theile (B) einer Dampf- oder Gas-Treibmaschine, welche sich selbst auf eine bestimmte Schwingungszahl einzuregeln strebt, der bewegliche Leiter (D1) oder der Ankerkern (G1) eines elektrischen Stromerzeugers, dem vermöge der elektrischen Verhältnisse des Stromkreises ebenfalls eine bestimmte Schwingungszahl zukommt, verbunden ist, so dafs durch die gegenseitige Einwirkung der beiden möglichst übereinstimmend gewählten Schwingungszahlen die sich aus dem Zusammenspiel ergebende Schwingungszahl der ganzen Vorrichtung eine möglichst gleichbleibende wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE87269C true DE87269C (de) |
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DENDAT87269D Active DE87269C (de) |
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DE (1) | DE87269C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2444799A1 (fr) * | 1978-12-18 | 1980-07-18 | Masurel Michel | Moteur thermo-electrique a mouvement alternatif, a volume et pression variables et a noyau d'induit ouvert |
-
0
- DE DENDAT87269D patent/DE87269C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2444799A1 (fr) * | 1978-12-18 | 1980-07-18 | Masurel Michel | Moteur thermo-electrique a mouvement alternatif, a volume et pression variables et a noyau d'induit ouvert |
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