DE871783C - Präzisionswiderstand - Google Patents
PräzisionswiderstandInfo
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- DE871783C DE871783C DENDAT871783D DE871783DA DE871783C DE 871783 C DE871783 C DE 871783C DE NDAT871783 D DENDAT871783 D DE NDAT871783D DE 871783D A DE871783D A DE 871783DA DE 871783 C DE871783 C DE 871783C
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R1/00—Details of instruments or arrangements of the types included in groups G01R5/00 - G01R13/00 and G01R31/00
- G01R1/20—Modifications of basic electric elements for use in electric measuring instruments; Structural combinations of such elements with such instruments
- G01R1/203—Resistors used for electric measuring, e.g. decade resistors standards, resistors for comparators, series resistors, shunts
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Description
Für Zwecke der elektrischen Meßtechnik werden bekanntlich Widerstände mit sehr genau festgelegtem
Wert benötigt, die außerdem die Forderungen nach zeitlicher Invarianz, Temperaturunab-S
hängigkeit, Unabhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit und schließlich nach möglichst großer Unempfindlichkeit
gegen mechanische Einwirkungen, wie Erschütterungen u. dgl., erfüllen sollen.
Die bisher als Widerstandsnormale bekanntgewordenen Widerstände hoher Präzision, beispielsweise für Werte von ι bis ioo Ohm, haben zumeist eine Ausführungsform, bei welcher über einen keramischen stabformigen Trager der Widerstandsdraht bifilar schraubenförmig aufgewickelt und dieses Gebilde in einer die Luftfeuchtigkeit ausschließenden dichten Glas- oder Metallhülle untergebracht ist, während die Anschlußdrahte fur Stromanschluß und Potentialanschluß durch die Wandung der Hülle herausgeführt sind. Dabei hat
Die bisher als Widerstandsnormale bekanntgewordenen Widerstände hoher Präzision, beispielsweise für Werte von ι bis ioo Ohm, haben zumeist eine Ausführungsform, bei welcher über einen keramischen stabformigen Trager der Widerstandsdraht bifilar schraubenförmig aufgewickelt und dieses Gebilde in einer die Luftfeuchtigkeit ausschließenden dichten Glas- oder Metallhülle untergebracht ist, während die Anschlußdrahte fur Stromanschluß und Potentialanschluß durch die Wandung der Hülle herausgeführt sind. Dabei hat
a° man die Forderung nach einem in möglichst weiten
Temperaturgrenzen verschwindenden Temperaturkoeffizienten des Widerstandes durch Wahl besonderer
Legierungen weitestgehend zu erfüllen versucht. Neben den seit langem bekannten Legierungen
auf der Kupfer-Mangan-Basis wurden in jüngster Zeit auch schon Gold-Kobalt-, Gold-Vanadium,
und insbesondere Gold-Chrom-Legierungen vorgeschlagen. In der Tat gelingt es vor allem durch
geeignete Fuhrung des Alterungsprozesses, den Temperaturkoeffizienten von Gold durch Zusatz
von wenigem (2 bis 4%) Chrom in den üblichen, bei der Messung auftretenden Temperaturbereichen
Null bzw. sogar negativ zu machen
Die Aufgabe, die zeitliche Invarianz des Widerstandes, und zwar sowohl semes Wertes als auch
seines Temperaturkoeffizienten zu sichern, war hingegen bisher nicht befriedigend gelöst worden,
es sei denn allem durch Aufwand sehr kostspieliger Mittel, wie einer dauernden Konstanthaltung der
Temperatur und absolut erschütterungsfreie Auf-
bewahruiig. Durch die wechselnde Temperaturbeanspruchung
des Widerstandsmaterial, vor allem auch wegen der Ausdehnung des Tragers,
entstehen nämlich bekanntlich in der Widerstandswicklung sowohl Spannungen als auch Kristallisationserscheinungen,
die zu einer Änderung des Gefuges und damit des Leitvermögens führen
müssen. Zu denselben Folgen fuhren Erschütterungen und Stöße, die Lageänderungen, elastische
ίο Spannungen und Schwingungen der Widerstandswicklung verursachen. Gerade wenn der Temperaturkoeffizient
nahe auf Null herabgedrückt ist, besteht eine ganz besonders hohe Empfindlichkeit
gegen elastische Spammmgs- und Dehnungsänderungen, die sehr leicht an den aufgewickelten
Widerstandswicklungen durch betrieblich bedingte kleine Erschütterungen eintreten können. Dieser
Nachteil ist verständlich, wenn man bedenkt, daß bei dem Alterungsprozeß, der bekanntlich bei den
höheren Temperaturen vorgenommen wird, eine Rekristall isation der Widerstandslegierung eintritt,
die zvi ar Ursache für die Unterdrückung des
Temperaturkoeffizienten wird, aber umgekehrt auch zu Kontaktunstetigkeiten führt, die dann bei
Dehnungen oder Spannungen leicht beträchlich hohe Widerstandsänderung«! möglich machen.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, einen Widerstand mit großer Unempfindlichkeit
gegen mechanische Erschütterungen herzustellen, der seinen Wert mit der Zeit nicht ändert und
dessen Temperaturkoeffizient Null bleibt.
Der Vorschlag der Erfindung geht dahin, keinen glatten gestreckten Draht, sondern vielmehr einen
als Schraubenspirale mit vielen Windungen bereits vorgeformten Draht aus einem der bekannten
Widerstandsmaterialien, insbesondere aus GoIdchrom, schraubenförmig um den Träger zu wickeln,
so daß also eine Doppelwendel entsteht.
Die durch die erfindungsgemäßc Doppelwendelform der Widerstandswicklung erzielten überraschenden
Fortschritte gegenüber einem einfach gewickelten Draht beruhen darauf, daß bei einer
Doppelwendel die auftretenden Spannungen nicht unmittelbar oder wenigstens nicht in gleich hohem
Maß zu Längenänderungen und damit Gefügeveränderungen des Drahtes führen. Sie führen vielmehr
nur zu geringfügigen Längenänderungen der Wendelfeder und wirken sich so mehr auf die
Form als auf den Stoff aus. Die mit der Längenänderung der Feder verbundene Torsionsbeanspruchung
des Drahtes hat einen viel geringeren Einfluß auf das innere Gefüge des Metalls. Die
Dehnungsfähigkeit einer Wendel überwiegt die eines einfachen Drahtes um mehrere Größen-Ordnungen.
Die Beanspruchung des Materials steht aber dazu etwa im umgekehrten Verhältnis, und
im gleichen Maß sind auch die Änderungen des Widerstandes und des Temperaturkoeffizienten geringer.
Die Doppelwendel bleibt, sofern sie mit geringer Anfangsspannung auf den Träger gewickelt ist,
fest und unverrückbar auf dem Träger liegen, und diese Anfangsspannung bleibt auch bei Temperaturänderungen
erhalten, und Dehnungsspannungen werden von der Doppelwendel leicht auf- β-genommen.
Es hat sich nun als vorteilhaft erwiesen, als Träger, der vorzugsweise aus einem keramischen
Werkstoff oder Glas und Quarzglas bestehen kanu, passend profilierte Stäbe zu verwenden, die durch
Drehung an beiden Enden in warmem plastischem Zustand in einen schraubenförmig gewundenen
Stab übergeführt werden. Dabei entstehen passend geformte Rillen zur Aufnahme der Drahtwendel,
die ein Verrücken und ein gegenseitiges Berühren verhindern. Dieser erfindungsgemäße Träger bewährt
sich vor allem bei dünneren Drahtwendeln, deren innere Festigkeit zu gering ist, um selbständig
die gegebene Lage einzuhalten.
In der Abbildung ist ein derartiger, nach dem Gedanken der Erfindung gestalteter Normalwiderstand
mit einer Drahtdoppelwendel 1, beispielsweise aus Goldchrom, und schraubenförmig gewundenem
Träger 2 gezeigt. Dieses empfindliche Gebilde ist zur Abhaltung der Luftfeuchtigkeit und
sonstiger schädigender Einwirkungen von einer Glashülle 3 umschlossen. Am einen Ende befinden
sich die luftdicht eingeschmolzenen Stromanschlüsse 4 mit den Fixpunkten 5 des Widerstandsdrahtes.
Die Hülle ist vorteilhaft mit einem neutralen, nicht oxydierenden Gas gefüllt, beispielsweise
Wasserstoff oder Edelgas. Wegen seines hohen Wärmeleitvermögens ist Wasserstoff günstig. Die an der Verlötung der Goldchromwendel
mit den Anschlußelektroden durch Umkehrung des thermoelektrische!!Effekts entstehende
und die im Widerstandsdraht entwickelte Wärme wird nämlich durch Wasserstoff rasch abgeleitet.
Die Drahtwendel ist im gezeichneten Fall bifilar um den Träger gewunden. Bei einer weiteren nach
der Erfindung vorgeschlagenen Ausbildungsform des Normalwiderstandes wird, zwischen die Windungen
der Widerstandswendel noch eine einfache bifilare Widerstandsthermometerwicklung angebracht.
Diese Anordnung ermöglicht die genaue Kenntnis der für die Messung konstant zu haltenden Temperatur an der Widerstandswendel.
Der Träger wird hierzu durch Drehung eines viereckig profilierten, erweichten Glasstabes hergestellt,
so daß je zwei gegenüberliegende Flächen des Glas-Stabes die zusammengehörigen Rillen für die
Widerstands wendel bzw. die Thermometer wicklung bilden.
An den beiden die Fixpunkte bildenden Lötstellen werden vorteilhaft nicht nur ein Paar Anschlußdrähte
für den Meßstrom, sondern auch ein Paar Anschlußdrähte für den Potentialabgriff und
schließlich noch eine Zuleitung für den Nebenschluß angelötet und angeschweißt, dessen andere Zuleitung
an einer Windung der Wendel aufgelötet wird.
Die Verlötung der Zuleitungen mit den Enden der Widerstandswendel bzw. an einer Wendelwindung
erfordert bei Goldchrom ganz besondere Sorgfalt, damit möglichst punktförmige Fixpunkte
entstehen; Goldchrom läßt sich nämlich in Gegen-
wart von Sauerstoff nur schwer löten. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Verlötung elektrisch
unter einem Schutzgas, wie Wasserstoff, auszuführen. Dazu werden die Zuleitungsenden der
Anschlüsse und die Wendelenden zwischen die spitzen Elektroden eines elektrischen Punktschweißapparates
geklemmt und in einem Schutzgas enthaltenden Behälter durch kurzzeitigen Stromschluß verschweißt oder verlötet. Es entstehen
sehr saubere Verlötungen, die einen genauen Fixpunkt bilden. Der auf jeden Fall notwendige
Alterungsprozeß des ganzen Widerstandsgebildes wird in der bekannten Weise beispielsweise durch
eine 7- bis Sstündige Temperung bei etwa 2oo° C
durchgeführt.
Die Vorzüge der neuen Präzisionswiderstände sind ganz erheblich gegenüber bisher bekannten
Ausführungsformen. Für Widerstände von r bis 100 Ohm erzielt man die Einhaltung des Wertes
bis auf 10"5 des Nennwertes. Der Temperaturkoeffizient
bleibt verschwindend klein. Die Schwankungen gegenüber bisher üblichen Normalwiderständen
betragen etwa 3 bis 4 X io~G vom
Nennwert. Doch bestehen gewichtige Gründe dafür, daß die Schwankungen nicht von den erfindungsgemäßen
Widerständen ausgehen, sondern vielmehr die zum Vergleich herangezogenen bisherigen
Normale diese Schwankungen aufweisen. Die gegen mechanische und anderweitige Einwirklingen
unempfindlichen Normalwiderstände gemäß der Erfindung sind somit für die Praxis von großer
Bedeutung.
Claims (7)
1. Präzisionswiderstand mit verschwindendem Temperaturkoeffizienten, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf einem Träger liegende Widerstandswicklung in Form einer Doppelwendel
ausgebildet ist.
2. Präzisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelwendel
der Widerstandswicklung um einen glatten Träger gelegt ist.
3. Präzisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelwendel
in den schraubenförmigen, durch Drehung eines Glasstabes in plastischem Zustand entstandenen
Rillen liegt.
4. Präzisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gewendelte
Widerstandsdraht aus einer Goldlegierung hergestellt ist, vornehmlich aus Goldchrom, dessen
Temperaturkoeffizient durch Alterungsbehandlung bis auf Null herabgedrückt ist.
5. Präzisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandswicklung in einer Schutzhülle, vorzugsweise
aus Glas oder Quarzglas, eingeschlossen liegt, die mit einem die Wärme gut leitenden,
neutralen oder reduzierenden Gas, vorzugsweise Wasserstoff- oder Edelgas, gefüllt ist.
6. Präzisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Widerstandswendeln noch die Widerstandswicklungen für ein Widerstandsthermometer
liegen.
7. Verfahren zum Herstellen des Präzisionswiderstandes nach Anspruch 1 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuleitungen für Strom, Potentialabgriff und Nebenschluß mit den
Enden der Widerstandswendel an einem Punkt unter nicht oxydierendem Schutzgas verlötet
oder verschweißt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5798 3.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE871783C true DE871783C (de) | 1953-02-12 |
Family
ID=580489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT871783D Expired DE871783C (de) | Präzisionswiderstand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE871783C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1189646B (de) * | 1962-10-23 | 1965-03-25 | Licentia Gmbh | Temperaturkompensierter, bifilar gewickelter Messwiderstand |
-
0
- DE DENDAT871783D patent/DE871783C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1189646B (de) * | 1962-10-23 | 1965-03-25 | Licentia Gmbh | Temperaturkompensierter, bifilar gewickelter Messwiderstand |
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