-
Entspiegeltes Schaufenster Es ist bekannt, die bei der Betrachtung
der Auslagen hinter einem Schaufenster störende Spiegelung der vor dem Schaufenster
befindlichen Gegenstände, wie Himmel, gegenüberliegende Häuserfront, Straße, darauf
bewegte Fahrzeuge, Fußgänger usw., dadurch auszuschließen, daß die Schaufensterscheibe
aus einer, zwei oder mehr gebogenen Glasteilen besteht, von deren dem Betrachter
zugewandter konkaver Fläche die reflektierten Sehstrahlen auf lichtabsorbierende
Flächen geworfen werden, die am oberen und unteren Rand des Schaufensters angeordnet
sind.
-
Durch die Darbietung des Spiegelbildes dieser lichtabsorbierenden
Flächen fallen störende Ab-
bildungen auf das Schaufensterglas.
-
Die bisher bekannten Ausführungen solcher entspiegelten Schaufenster
sind jedoch umständlich und teuer, so ,daß solche Fenster nur in wenigen Ausnahmefällen
gebaut worden sind. Besonders störend ist der übermäßige Raumbedarf, der behinderte
Eintritt des Tageslichtes und der große Abstand des Beschauers vom Ausstellungsgegenstand.
Die den Fenstern vorgebauten Schirmgruben werden auch als Nachteil empfunden, weil
sich darin Unrat ansammelt.
-
Die Erfindung bezweckt, die Entspiegelung unter Anwendung des bekannten
Prinzips jedoch mit wesentlich einfacheren Mitteln und nur in dem Maße .durchzuführen,
welches praktisch erforderlich ist. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß lediglich vor dem unteren Teil der Schaufensterscheibe ein Schirm angeordnet
ist, dessen dem Fenster zugekehrte Fläche Licht abso,rbiert, und daß die Schaufensterscheibe
durch
Wölbixngen und/oder Neigung vonunten nach oben einen Fall
nach außen aufweist. Bei dieser Anordnung=kann die Scheibe oinstückig bzw. in Form
einer Kurve ausgebildet sein. Auch ist.insbesondere bei gleichzeitiger Neigung der
Scheibe nach vorn nur eine verhältnismäßig schwache Wölbung erforderlich, so daß
das Auge des Betrachters sich dicht vor der- Scheibe und den ausgestellten Gegenständen
befinden kann.
-
Der erfindungsgemäß vor dem unteren Teil der Fensterscheibe angeordnete
Schirm stellt in gewissem Sinn eine Markise in umgekehrter Anordnung vor. Markisen
werden seit je zur Entspiegelung von Schaufensterscheiben angewendet, indem
sie die von der Sonne, den Wolken oder anderen hochgelegenen hellen Flächen kommenden,
Lichtstrahlen abschneiden. An die Stelle dieser Lichtaussendenden Gegenstände tritt
für das Auge des Betrachters das Spiegelbild -der Markise, wobei jedoch gleichzeitig
ein Teil der Beleuchtung des Ausstellungsraumes hinter,der Fensterscheibe unterdrückt
wird.
-
Im Gegensatz hierzu wird die Ausleuchtung der ausgestellten Gegenstände
durch den erfindungsgemäß entgegengesetzt zu der üblichen Markise angebrachten Schirm
nicht vermindert, gleichwohl aber die störende Spiegelung ausgeschaltet. Dabei ist
erfindungsgemäß vorgesehen, den ,vor dem unteren Teil des Schaufensters angeordneten
Schirm, wie dies bei Markisen bekannt ist, in seiner Höhe und in seinerNeigung einstellbar
auszubilden. Der Schirm kann erfindungsgemäß auch versenkbar angeordnet .oder ganz
oder teilweise zusammenklappbar ausgebildet sein. Der obere Rand des Schirmes weist
zweckmäßig eine Abschattierung seiner dunklen Rückwand auf, .damit der Rand des
Spiegelbildes des Schirmes ohne scharfe Begrenzung erscheint.
-
Die Höhe und Stellung des Schirmes wird erfindungsgemäß vorzugsweise
so begrenzt, daß das Spiegelbild der Schirmrückwand auf der geneigten und/oder gewölbten
Schaufensterscheibe für die gewöhnlichen Augenstellungen der Betrachter nur eine
solche Höhe aufweist, welche etwa der für das Auge,des Betrachters maßgeblichen
Projektion der ausgestellten Gegenstände auf die Scheibe entspricht oder diese nur
wenig übertrifft. In ,den meisten Fällen ist nämlich eine vollständige Entspiegelung
der Schaufensterscheibe in deren ganzer Höhe praktisch nicht erforderlich, weil
,die in der Auslage gezeigten Gegenstände vielfach nur eine geringe Höhe beisitzen
und oft unter der Augenhöhe des Betrachters liegen.
-
Weitere Vorteile bietet eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
-die Schaufensterscheibe, zweckmäßig um ihre obere Kante, schwenkbar und in ;ihrer
Neigung einstellbar angeordnet ist. Diese Anordnung gestattet ebenso wie die vorgesehene
Veränderung,des Schirmes bzw. in Verbindung mit dieser Veränderung idie Enfspiegelüng
der Scheibe den wechselnden Bedürfnissen anzupassen. Diese verändern sich .je nach
-der-Art und Höhe der ausgestellten` Gegenstände sowie nach den jeweiligen Licht-
und Wetterverhältnissen. Mit der erwähnten Einrichtung läßt sich die Entspiegelung,
wenn eine solche überflüssig erscheint, zeitweilig völlig ausschalten sowie, auf
-jedes gewünschte Maß bzw. auf jede Höhe eintellen. -Der nach der Erfindung ausgebildete
Schirm behindert -die Ausleuchtung der Auslage durch das von außen einfallende Licht
in keiner Weise. Der Schirm kann aus festen, dauerhaften Werkstoffen bestehen. Er
kann auch als Unterbau für besondere Ausstellungen vor .dem Fenster dienen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung schematisch un einigen
Ausführungsbeispielen. Fig. i zeigt eine Anordnung der Schaufensterscheibe und :des
Schirmes schematisch von der Seite in einem senkrechten Schnitt; Fig. 2 bis 6 sind
schematische Seitenansichten verschiedener Ausführungsformen von Schirmen. In Fig.
i ist das Auge i des nicht dargestellten, auf dem Bürgersteig :2 stehenden Betrachters
auf den Auslageraum 3. gerichtet, welcher durch die Rückwand 4, die Decke 5 und
den Boden 6 abgegrenzt ist.
-
- Nach,der Straße ist der Auslageraum durch die schwach gewölbte Schaufensterscheibe
7 abgeschlossen, welche um das Scharnier 8 schwenkbar angeordnet ist. Der Fuß 9
der Scheibe ist auf -der dem Radius ider Scheibendrehung entsprechend gekrümmten
Fortsetzung to der Bodenfläche 6 in beliebigen Stellungen feststellbar.
-
Vor dem unteren Teil der Scheibe 7 ist der Schirm i i angebracht,
dessen dem Fenster zugekehrte Fläche Licht absorbiert. Dieser Schirm ist an seiner
Basis um ein Scharnier 12 schwenkbar, so daß seine für die Abbildung wirksame Höhe
verändert werden kann. Die Oberkante 13 des Schirmes ist abgebogen und .abschattiert.
-
Derjenige Raum 14 der Auslage, vor welchem für das Auge des Betrachters
die lichtabsorbierende Rück-,vand des Schirmes i i durch die reflektierten Strahlen
abgebildet wird, ist durch Schrägschraffur angedeutet. Dieser Raum 14 ist nach oben
durch den Sehstrahl 15 abgegrenzt. Soweit dieser Strahl und alle tiefer liegenden
Strahlen an der Außenfläche der Scheibe 7 reflektiert werden, werden die reflektierten
Strahlen 18 von der dunklen Rückwand des Schirmes i i absorbiert. Der unterhalb
der Durchdringungsstelle des Strahles 15 liegende Teil der Scheibe 7 ist,daher entspiegelt.
Auf dem oberhalb dieser Stelle liegenden Teil der Scheibe 7 wird durch Reflexion
ein Stück ,der Straße abgebildet, wie durch den Strahl 16,und den reflektierten
Strahl 17 angedeutet. Die Helligkeit oder Straßenfläche ist aber wesentlich geringer
als die :der Wolken oder der oberen Stockwerke eignes Hauses, die sonst im oberen
Teil einer senkrechten Schaufensterscheibe durch Reflexion abgebildet werden. Eine
gewisse Entspi@egelung ist daher auch in diesem oberhalb des Auges des Betrachters
liegenden Teil der Scheibe gewährleistet. In diesem.oberen Teildes Schaufensterraumes
befinden sich aber in der Regel keine zu betrachtenden Gegenstände.
Fig.
-2 zeigt einen Schirm i9, der zwecks Verstellung seiner wirksamen Höhe zwischen
Führungen 2o verschiehbar und feststellbar angeordnet ist.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und q. ist der Schirm 21 in den
Führungen 20 nicht nur in der Höhe verstellbar, sondern zugleich als Schutzgitter,
z. B. als .ausziehbares Scherengitter, ausgebildet.
-
Fig. 5 zeigt einen Schirm 25, .der um das Gelen A-2.l klappbar ist
und außerdem ein um das Gelenk 22 klappbares Teil 23 aufweist.
-
Der in Fig. 6 dargestellte Schirm 26 ist um das Gelenk 27 so weit
abklappbar, d.aß er durch die Streben 28 unterstützt als starre Ablage dienen kann.